München/Kiew, 7. November 2014 – Die Eurocitites-Konferenz bringt Städte aus ganz Europa zusammen, ehrt sie für kommunale Errungenschaften wie Energieeffizienz, Mobilitätskonzepte und Bürgernähe. Kiew ist in diesem Jahr leer ausgegangen. Die Hauptstadt der Ukraine hat im Moment grundlegende Probleme; sie kämpft ums Überleben. Gasversorgung, steigende Preise und Armut sind die Themen – aber auch die zunehmenden Übergriffe auf Lesben, Schwule und Transgender sollten ein solches sein.
Zumindest für letzteres interessiert sich Vitali Klitschko, seit Mai Bürgermeister der Stadt Kiew, nicht. Auf der Eurocities-Konferenz in München hat er sich gegenüber Stadträtin Lydia Dietrich entsprechend geäußert. Dietrich – die Grünen-Politikerin hat die Kooperation der Partnerstädte Kiew und München im LGBT-Bereich 2012 mit ins Leben gerufen – hatte Klitschko um Unterstützung für den Kampf um Menschenrechte gebeten. Menschenrechte finde er immer gut, habe der Politiker daraufhin gesagt, aber für Lesben- und Schwulen-Rechte werde er sich nicht einsetzen.
Das Entsetzen ist groß. „Vitali Klitschko hat auch nach dem homophoben Anschlag auf das Zhowten-Kino in Kiew nicht erkannt, dass Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender in Kiew und der Ukraine in ihren Menschenrechten betroffen sind. Das ist eine dramatische Ignoranz und Missachtung der elementaren Rechte, die selbstverständlich auch für LGBT gelten müssen“, sagt Lydia Dietrich.
In Kiew äußern sich Aktivisten besorgt: „Ich bin sehr enttäuscht“, sagt Taras Karasiichuk, Chef der ukrainischen Organisation Gay Alliance Ukraine in Kiew. „Worum ging es während der Revolution der Würde auf dem Maidan? Darum, allen Ukrainern und Bürgern von Kiew gleiche Rechte zu gewähren – ganz unabhängig von deren sexueller Orientierung. Unser Bürgermeister sollte, als einer der aktivsten Politiker auf dem Maidan, ein Aushängeschild für den Wandel in der Ukraine sein. Sein Statement ist ein Widerspruch: Er stehe ein für Menschen-, aber nicht für LGBT-Rechte. Das ist unmöglich: Es gibt keine Menschenrechte für Heterosexuelle auf der einen und für homo-, bi- sowie transsexuelle Menschen auf der anderen Seite. Menschenrechte sind Menschenrechte! Alles andere ist diskriminierend.“
Vergangene Woche wurde in Kiew das Zhowten-Kino in Brand gesteckt, das jedes Jahr das Filmfestival Molodist beherbergt. Das LGBT-Filmfestival „Sunny Bunny“ ist Teil davon. Als ein Film über Drag Queens im Frankreich der 50er Jahre („Summer Nights“) lief, legten die Angreifer die Brandsätze. Die Zuschauer konnten rechtzeitig fliehen. Anhänger des Kinos, das für sein Programmkino überregional bekannt ist, hatten daraufhin für den Wiederaufbau demonstriert, den Klitschko auch zugesagt hat. Von einem „Hassverbrechen“, das die USA vermuten, wollte der Kiewer Bürgermeister nichts wissen. Zwei Tage nach dem Brandanschlag verweigerten Männer des „Rechten Sektors“ den Zuschauern den Zugang zum Film „Max und die Anderen“ des österreichischen Regisseurs Richard Rossmann, der in einem anderen Kino laufen sollte. In Rossmanns Film geht es um Homosexualität, Aids und Familie.
Die Kontaktgruppe Munich Kiev Queer koordiniert die Zusammenarbeit zwischen der Münchner und Kiewer Lesben-, Schwulen-, Bi- und Trans-Szene, seitdem die Partnerstädte auch im LGBT-Bereich kooperieren. Es geht um politische Aktionen, einen kulturellen und fachwissenschaftlichen Austausch, auch um eine gemeinsame Öffentlichkeitarbeit mit dem Ziel, die Menschenrechtssituation für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender in der Ukraine zu verbessern. KyivPride und CSD München unterstützen sich ebenfalls gegenseitig. Die Landeshauptstadt München trägt die Kooperation auf höchster Ebene mit.
Kontaktgruppe Munich Kiev Queer
c/o Schwules Kommunikations- und Kulturzentrum München Sub e. V.
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80469 München
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Forumsdiskussionen
Tombi in Wirtschaft • Re: So gut verdient Rheinmetall an Munitionslieferungen für die Ukraine
„Natürlich ist Rheinmetall einer der Gewinner des Krieges: die Aktien dieser Fa. haben seit Kriegsanfang um 550% zugelegt. Mal zu dem Russophilen-Kriegsverlierer: Gazprom hat 2023 mit 6.5 Millarden USD...“
Tombi in Wirtschaft • Re: Heikle Gespräche über russisches Gas
„Ja, machen einige EU Länder, besonders Ungarn & Österreich, ein wenig auch die Slowakei. das wurde diesen auch erlaubt, weil sie 'rumstöhnten". Östereich hat sich übrigens bereits kräftig in...“
Tombi in Politik • Re: Wird die Ukraine bald eigene Raketen produzieren?
„Das Putin Regime ist ja noch nicht einmal fähig genug Söldner mehr zu finden, um Kursk zu befreien. Übrigens, dort ging am Wochenende ein Referendum durchgeführt und 97.5 % der Einwohner des Oblasts...“
Gogol_3 in Politik • Re: Wird die Ukraine bald eigene Raketen produzieren?
„Westliche Staaten sollten der Ukraine ermöglichen das techn. Knowhow das noch fehlt, bzw. entspr. Technologie, zukommen zu lassen. Dies sollte möglich sein ohne unangemessene Technik zu übergeben. Die...“
kurtus in Politik • Re: Wird die Ukraine bald eigene Raketen produzieren?
„Westliche Staaten sollten der Ukraine ermöglichen das techn. Knowhow das noch fehlt, bzw. entspr. Technologie, zukommen zu lassen. Dies sollte möglich sein ohne unangemessene Technik zu übergeben.“
Gogol_3 in Politik • Re: Wird die Ukraine bald eigene Raketen produzieren?
„Wir das jetzt die Ausrede um irgendwie doch westliche Waffen für Angriffe tief in russisches Territorium zu ermöglichen? Wird auch nichts bringen. Wer sich kürzlich die Rede von Lloyd Austin angehört...“
hahnben in Ukrinform • Re: Angriff auf Hochhaus in Charkiw: Sechs Tote, 99 Verletzte
„dramatisch! Eine Freundin lebt in Charkiv“
Ahrens in Recht, Visa und Dokumente • Re: Heirat und nachfolgende Auswanderung
„Ja, das ist so. Das war schon so lange der Fall, wie ich denken kann. Vor dem Krieg konnte man das aber auf 2-3 Tage verkürzen. Das war der Sinn, dieser sog. "Heiratsbüros", was in der Regel Kommunalunternehmen...“
Trick in Recht, Visa und Dokumente • Re: Heirat und nachfolgende Auswanderung
„Hallo aus krementschuk..... mittlerweile mein 4ter Aufenthalt dort.....unsere heiratspläne rücken näher.....jetzt bin ich davon ausgegangen das ich nach übersetzung aller Papiere einen Heiratstermin...“
Anuleb in Allgemeines Diskussionsforum • Re: "Warum Putin kein Demokrat sein darf"
„Naja, das Experiment mit der Demokratie in Russland ist doch schon ziemlich böse in die Hose gegangen. Ein wenig sind die den gleichen Weg gegangen, den auch Deutschland nach dem 1. WW und seinen ersten...“
Tombi in Allgemeines Diskussionsforum • Re: "Warum Putin kein Demokrat sein darf"
„Na, wer da noch einen Willen nach dem Nawalny MOrd noch erkennt, ist wohl blind.“
Tombi in Allgemeines Diskussionsforum • Re: Wie sollte in der Ukraine mit den Sprachen umgegangen werden?
„Ganz klar, in der Ukraine spricht man ukrainisch.“