Sechs Ukrainer schafften es 2017 in die Milliardärsliste von Forbes
Trotz anhaltender Wirtschaftskrise, Krieg und politischen Querelen haben es 2017 sechs Ukrainer in die Milliardärsliste von Forbes geschafft. Gegenüber dem Vorjahr stieg das geschätzte Vermögen der ukrainischen Milliardäre um mehr als drei Milliarden Dollar.
Erstmals seit Kriegsbeginn 2014 hat der aus Donezk nach Kiew geflüchtete Oligarch Rinat Achmetow 2016 sein Vermögen wieder mehren können. Der geschätzte Wert seiner Aktiva verdoppelte sich den Berechnungen von Forbes nach auf 4,6 Milliarden Dollar. Unberücksichtigt blieben dabei jedoch die Verwerfungen durch die seit Januar andauernde Blockade des Warenverkehrs in und aus den Separatistengebieten und den Verlust der Kontrolle über seine Unternehmen im Nichtregierungsgebiet. Weiterhin mit 1,3 Milliarden Dollar wird der Ex-Mitbesitzer der im Dezember verstaatlichten Privatbank Hennadij Boholjubow bewertet. An dritter Stelle folgt mit Jurij Kossjuk ein Vertreter der Landwirtschaft, der seine Unternehmen auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim vor kurzem verkaufen konnte. Zurück in der Liste ist der Parlamentsabgeordnete Kostjantyn Schewaho, dessen Vermögenswerte auf 1,2 Milliarden Dollar geschätzt werden. Federn lassen musste der Liste zufolge der andere Teilhaber der verstaatlichten Privatbank. Ihor Kolomojskij wird nur noch auf 1,1 Milliarden Dollar taxiert. Den Schluss bildet Wiktor Pintschuk, dessen Industriebeteiligungen trotz eingebrochenem Russlandgeschäft noch mit 1,1 Milliarden Dollar bewertet wurden.
Es fehlt in der Liste weiter Präsident Petro Poroschenko, dessen Geschäfte in allen Bereichen — wenn man ukrainischen Medienberichten Glauben schenkt — trotz der Krise gut laufen sollen. Gleichzeitig verdient der Durchschnittsukrainer der offiziellen Statistik nach nur wenig mehr als 200 Euro.
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