Dmytro/Dmitrij Firtasch wurde am 2. Mai 1965 im Dorf Synkiw in der Oblast Ternopil in der Ukraine geboren. Nach anderen Angaben stammt er aus dem Dorf Bohdaniwka in der Oblast Tscherniwzi. Seine Mutter war Buchhalterin in einer Zuckerfabrik und sein Vater Fahrer.
1984 schloss er das Dnepropetrowsker Eisenbahn-Technikum ab und diente von 1984-86 in der sowjetischen Armee. Danach wurde er Feuerwehrmann in Tscherniwzi, entschloss sich jedoch aber bald die unternehmerische Laufbahn einzuschlagen. Den russischen Wedomosti erzählte er, dass sein Anteil bei seinem ersten Geschäft, dem Tausch von 4.000 Tonnen ukrainischer Trockenmilch gegen usbekische Baumwolle und anschließendem Verkauf in Hongkong 50.000$ betragen hat.
Später siedelte er nach Moskau über, wo er in diesem Bereich mit Turkmenistan zusammenzuarbeiten begann, welches im Austausch für Waren mit Gas bezahlen wollte. Dort wurde er mit Igor Bakajew bekannt, der eine Quote für die Lieferung von Gas an die Ukraine besaß, die ihm vom ersten Präsidenten der Ukraine, Leonid Krawtschuk, gegeben wurde.
Ab dem Jahre 2000 arbeitet er mit dem Unternehmen „Itera“ nach dem Schema „Lebensmittel im Austausch für Gas“ zusammen. Nach der Schwächung der Position des Unternehmens „Itera“ – aufgrund eines Managementwechsels bei „Gasprom“ – gründete er im November 2001 das ungarische Unternehmen „Eural TG“ und arbeitet bei der Lieferung mittelasiatischen Gases weiter mit der russischen „Gasprom“ zusammen. Die „Eural TG“ musste im Sommer 2004 aufgrund eines Skandals um nachgesagte Verbindungen zur Unterweltgröße Semjon Mogilewitsch geschlossen werden.
Beim Unternehmen RosUkrEnergo (RUE), welches von 2005 an die Lieferung von Gas aus Mittelasien nach Europa kontrollierte, gehören Firtasch 45% der Aktien; 50% gehören „Gasprom“ und 5% dem ukrainischen Unternehmer Iwan Fursin.
Bei der Gründung soll der damalige Chef von „Naftogas Ukrainy“, ehemalige Energieminister und Freund Firtaschs Jurij Bojko Unterstützung geleistet haben.
Firtasch sagte einmal, dass es „die Hauptidee bei „RosUkrEnergo“ ist, einen Investitionsmechanismus für die Erweiterung der Kapazitäten des Gastransits aus Mittelasien zu schaffen“. Und in Verbindung mit dem steigenden Gaspreis äußerte sich der Unternehmer: „Wenn die Ukraine wirklich ein real unabhängiges Land werden will, kann sie nicht um Vorzugsbehandlung bitten und muss sich an den Gedanken gewöhnen, dass der Gaspreis auf europäisches Niveau steigt“. Zu der Zeit, bestand eine ganze Armee von ukrainischen Politikern und Experten darauf, dass „RosUkrEnergo“ vom ukrainischen Markt entfernt werden müsse „aufgrund der Intransparenz und der Korruption der angewendeten Geschäftsmodelle“.
Besonders laut und kategorisch ertönte die Stimme von Premierministerin Julia Timoschenko. Eigentlich erklärte die Führerin des gleichnamigen Blockes „RosUkrEnergo“ bereits in ihrer ersten Amtszeit als Premierministerin den Krieg. Damals gelang es nicht, RUE das „Rückrat“ zu brechen – es folgte recht bald der Rücktritt der Premierministerin.
Von 2006 an war RUE der Monopolist beim Import von Gas in die Ukraine. Im gleichen Jahr trat das Unternehmen gemeinsam mit der NAK (Nationalen Aktiengesellschaft) „Naftogas Ukrainy“ als paritätischer Mitgründer des gemeinsamen Unternehmens SAO (Geschlossene Aktiengesellschaft) „Ukrgas-Energo“ auf, welches zum Monopollieferanten für die Industrieunternehmen des Landes wurde.
Doch Timoschenko wurde nicht müde auf den Gasmittelsmann „einzutreten“, auch als sie sich in der Opposition befand. Nach ihrem zweiten Einzug ins Regierungshaus wurden die aktiven Kampfhandlungen erneuert und gemeinsam mit der veränderten Position „Gasproms“ führte dies Anfang 2009 zu für RUE nicht tröstlichen Folgen: das Unternehmen wurde von der Gaslieferung an die Ukraine ausgeschlossen. Der russische Gasmonopolist ging angeblich zu direkten Beziehungen zur NAK „Naftogas Ukrainy“ über.
Den Worten von Timoschenkos Widersachern nach, wurde ihr „Hass“ auf den Hauptmittelsmann nicht wegen der korrumpierten Lieferschemen unter Beteiligung von RUE hervorgerufen, sondern vom Wunsch einen anderen Händler wieder auf den einheimischen Markt zu holen, beispielsweise die russische „Itera“, mit der sie selbst in den 90ern zusammenarbeitete.
In der Top-100 der einflussreichsten Personen der Ukraine des ukrainischen Magazins „Korrespondent“ belegte er 2009 den 15. Platz. Im Sommer 2006 belegte er im Rating des „Korrespondent“ der „30 reichsten Ukrainer“ den achten Platz. Experten des Unternehmens „Dragon Capital“ bewerteten seine Finanzen mit 1,4 Mrd. $. Im Februar 2008 wurde ihm im Rating der reichsten Ukrainer des Magazins „Fokus“ die 11. Position zugestanden, wobei seine Aktiva mit 1,71 Mrd. $ bewertet wurden.
Einen bedeutenden Teil seiner Einnahmen erhielt Firtasch aus dem Transit russischen und mittelasiatischen Erdgases in die Ukraine und die Länder Zentraleuropas über „RosUkrEnergo“. Außerdem wurden ihm Verbindungen zu den Sendern K1, K2, „Megasport“ und dem Basketballklub „Kiew“ nachgesagt. Bei letzterem wurde er in der VIP-Loge in Umgebung von bekannten Politikern gesichtet. Er soll Aktiva in der Chemiebranche und der Energieinfrastruktur besitzen. Außer in der Ukraine hat er Unternehmen in Russland, Belgien, Österreich, der Schweiz, Deutschland, Italien, Estland und Tadschikistan.
Im Jahre 2007 informierte Firtasch über die Gründung einer internationalen Holding, der „Group DF“ (Gruppe Dmitrij Firtasch), in der die ihm gehörenden Aktiva zusammengefasst sind. Die Einkünfte der „Group DF“ erreichten zum 31. Dezember 2006 etwa 4,5 Mrd. $ und in den Unternehmen in 11 Ländern Europas und Mittelasiens waren etwa 23,5 Tsd. Menschen beschäftigt.
Unter den von der „Group DF“ kontrollierten Unternehmen spielen folgende eine Schlüsselrolle:
- „Centragas“, die 50% am Schweizer Gashändler „RosUkrEnergo“ besitzt; 10% des Unternehmens gehören Iwan Fursin;
- „EMFESZ“, ungarisches Gashandelsunternehmen und Lieferant von Energiedienstleistungen;
- das österreichische Unternehmen „Zangas“, welches sich auf die Errichtung von Gasinfrastrukturen spezialisiert hat;
- die „OSTCHEM Holding“, welche die Gruppe der Chemieunternehmen in Ost- und Mitteleuropa vereint; Ausrichtung: Produktion von Mineraldüngern, organischen Säuren, Titandioxid und kalzinierte Soda.
Dmytro/Dmitrij Firtasch ist geschieden und hat eine Tochter. Der ukrainischen Presse nach verbringt er einen Großteil seiner Zeit im Ausland.
Forumsdiskussionen
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Diesen Grenzübergang hatte ich schon auf dem Schirm, kenne ihn nur noch nicht. Kann jemand noch etwas zu Zosin sagen, wäre ja auch machbar oder lieber nicht? Vielen Dank Bernhard.“
bernhard1945 in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Hallo Bernd Es hängt etwas davon ab, wohin Du in Ukraine fahren möchtest. So wie es scheint möchtest Du (wie ich normalerweise) in Richtung Kiew fahren. Ich benütze deshalb seit Jahren den Übergang...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Ergänzend, möchte nach Luzk fahren, ist ja sicherlich nicht uninteressant für einen Ratschlag.“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Möchte morgen über Nacht in die Ukraine fahren und plane die Ankunft an der Grenze sehr früh am Morgen. Fahre entweder über Polen oder ggf. über Tschechien, je nachdem was google maps empfiehlt. Normalerweise...“
Ahrens in Recht, Visa und Dokumente • Re: Visa D14
„Das ist ein simples D-Visum, wie man es auch in Deutschland für die Beantragung einer Aufenthaltsgenehmigung braucht. Man benötigt dazu keine Mindestaufenthaltszeit. Auch bei der Aufenthaltserlaubnis...“
JohannesTim in Berichte und Reisetipps • Mit dem Zug in die Ukraine
„Zunächst möchte ich sagen, daß die PKP für die Sitzplatzzüge, die zum Beispiel von Kattowitz bis nach Przemysl fahren, die Preise nicht erhöht hat. Allgemein gilt die Polnische Staatsbahn eher als...“
MHG1023 in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
„"Warum verlangt die PKP von den Fahrgästen solch einen Preis ?" - Weil sie es können ... Die Nachfrage dürfte weiter hoch sein und weil es keine vergleichbaren Alternativen gibt (Buslinien über Nacht...“
JohannesTim in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
„Die Polnische Staatseisenbahn PKP Intercity S.A. erhöhte für den Schlafwagen-Zug D 68 am 1. Februar 2025 die Fahrpreise um + 38 Prozent. : Vom Warschauer Ostbahnhof fährt abends um 17.49 Uhr der Schlafwagen-Zug...“
HelloMick in Hilfe und Rat • Brauchen Hilfe bei Diia Registrierung
„Hallo. Meine Ex-Frau ist schon über 22 Jahre in Deutschland. Jetzt benötigt sie einen Termin für das Konsulat. Aber es werden nur Termine über Diia vergeben. Kann uns jemand erklären wie das genau...“
Trick in Recht, Visa und Dokumente • Visa D14
„Hallo..... Ich benötige nochmals euer Schwarmwissen.... Bin seit Dezember letzten Jahres in der Ukraine verheiratet worden Jetzt meine Frage.....ich habe auf der Seite der ukrainischen Botschaft einen...“