Gestern hat der Dollar am Interbankenmarkt die Marke von 9 Hrywnja/$ überwunden, sich damit innerhalb eines halben Jahres auf mehr als das Doppelte verteuernd. Experten verstehen die Gründe für dieses zielstrebige Wachstum des Dollarkurses nicht, diesen spekulativ nennend. Sie gehen davon aus, dass sich bis zum neuen Jahr die Hrywnja bis auf 12 Hrywnja/$ verbilligen kann, wonach eine Aufwertung einsetzen wird. Dabei wird die Hälfte der Kreditschuldner unfähig sein 58 Mrd.$ an Devisenkrediten zu bedienen, da sie sich entwertende Hrywnjaeinkünfte besitzen. Ohne angemessene Maßnahmen der Regierung Anfang 2009, könnte die Wirtschaft ein Finanzkollaps und die Zahlungsunfähigkeit bei Unternehmensschulden erwarten.
Das Internetsystem UkrDealing.com informierte, dass der Handel mit US-Dollar am Interbankenmarkt gestern bei Notierungen von 8,04/8,30 Hrywnja/$ eröffnete, sich innerhalb des Tages auf 8,944/9,3465 Hrywnja/$ erhöhend. Die höchsten Verkaufsnotierungen zeigten Banken mit einem Kurs von 9,5 Hrywnja/$. Auf diese Weise entwertete sich die Landeswährung, nach der Sommeraufwertung auf 4,5 Hrywnja/$, um mehr als das Doppelte und gestern wurde der höchste Kurssprung gemessen – mehr als 10%. In Wechselstellen Kiews wurde der Dollar bereits zu 9,8 Hrywnja/$ verkauft.
Eine solche scharfe Verteuerung der Valuta wurde zum Schock für die Mehrheit der Marktteilnehmer. “Wir verstehen überhaupt nicht, was vor sich geht”, verkündete betrübt ein Kassenwart einer der großen internationalen Banken. “Der einzige Grund für diese Situation könnte die Spekulation einiger Banken sein, die bei einem geringen Handelsvolumen die Notierungen nach oben ziehen. Am Vortag verkaufte die Zentralbank Dollar und kam den Anträgen aller Kunden, die kaufen wollten, nach (zum Kurs von 7,66 Hrywnja/$). Jetzt möchten sie die beim Regulierer gekauften Valuta zu einem höheren Kurs verkaufen”. Im November hatte Präsident Wiktor Juschtschenko die Zentralbank der Absprache mit den Banken beschuldigt, die, eine Refinanzierung vom Regulierer erhaltend, Devisen aus den Reserven kaufend, den Kurs angehebend, diese teurer verkauften. Dabei betonen Banker, dass solange die Nachfrage nicht von der Bevölkerung erzeugt wird, die, im Gegenteil, begann Devisen an der Schwelle zu den Neujahrsfeierlichkeiten zu verkaufen. Außerdem reden Banker über die Wiederkehr der Profession der “Tschelnikij (ungefähr Schiffer)”, die Dollar im Ausland kaufen und diese in die Ukraine bringen.
Analysten sind ebenfalls von der Spekulation der Banken überzeugt. “Es gibt keine ökonomischen Voraussetzungen für ein Kurswachstum über 7,5-8 Hrywnja/$”, betont der Direktor der Abteilung für Aktivaverwaltung des Investmentunternehmens Astrum Investment Management, Andrej Smolin. “Aber wir gehen davon aus, dass der Kurs bis Ende Dezember 12 Hrywnja/$ übersteigt”. Experten denken, dass die NBU (Nationalbank der Ukraine) die Tendenz umkehrt, sobald der Markt die Spitze erreicht, obgleich sie nicht wissen, wann er erreicht wird.
Der Meinung des Leiters des Hauptdienstes für sozioökonomische Entwicklungen beim Präsidialamt, Roman Shukowskij, nach, droht mit den Versuchen der Spekulanten am Anstieg des Dollarkurses zu verdienen der Ausfall von 60% der Kredite in Devisen. Den Angaben der NBU nach, hatten zum 1. Dezember ukrainische Schuldner 58,08 Mrd. an Devisenkrediten, von denen 31,92 Mrd. Unternehmen und 26,17 Mrd. die Bevölkerung inne hielten. Auf diese Weise könnte ein großer Teil der Bevölkerung und der Unternehmen unfähig sein bei der Verdoppelung der Schulden zu zahlen. “Für unsere Branche ist der Kurs von 7-8 Hrywnja/$ kritisch”, betont der Präsident des Unternehmens “Eko” (verwaltet das Supermarktkette “Eko-Market”) Swjatoslaw Netschitajlo. “Es ist verständlich, dass dies Unternehmen betrifft, die Kredite in Devisen haben und die den Kredit in diesem und dem nächsten Jahr zurückzahlen müssen”. “Unter den aktuellen Bedingungen und bei einer Bankenpolitik, wie derzeit, erwartet uns bald eine Bankrottwelle zuerst von Unternehmen und danach von den Banken selbst”, ist sich der Ehrenpräsident der AIS Korporation, der Parlamentsabgeordnete Dmitrij Swjatasch (Partei der Regionen), sicher. Die Banker selbst weigern sich zuzugeben, dass sie bis vor kurzem die Bevölkerung davon überzeugt haben, billige Kredite in Devisen aufzunehmen. “Wir haben den Bankern vorgeschlagen die Währungsrisiken mit der NBU und dem Finanzministerium zu teilen, doch sie gehen nicht davon aus, dass sie dies tun müssen, da die Bevölkerung bewusst das Risiko eingegangen ist, als sie Kredite aufnahm”, sagte Roman Shukowskij.
Das Mitglied des Zentralbankrates, der Direktor des Institutes für Wirtschaft und Prognostizierung, Walerij Gejez hatte bereits vor zwei Jahren angemerkt, dass diese Politik der Banken die Ukraine mit einem finanziellen Kollaps droht. “Das, wovor ich gewarnt habe, hat sich in der schlechtesten Variante eingestellt, da unsere Wirtschaft keine Airbags hatte”, klagt der Ökonom. “Ich wusste nur nicht, was zum Auslöser wird. Zu diesem wurde die Weltkrise, die uns die finanzökonomische Krise und danach die soziale brachte”. “Massenbankrotte kann man bereits im Januar oder Anfang Februar erwarten”, denkt Dmitrij Swjatasch. “Aber ich werde froh sein über den Bankrott des ukrainischen Bankensystems. Im Austausch werden andere Banken herkommen, mit, so hoffe ich, menschlicheren Arbeitsmethoden”.
Ruslan Tschornyj, Panas Sbirnyj
Quelle: Kommersant-Ukraine
Forumsdiskussionen
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„"§ 107 Wahlbehinderung (1) Wer mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt eine Wahl oder die Feststellung ihres Ergebnisses verhindert oder stört ..." Hat mit seinem Anliegen irgendwie gar nix zu tun na...“
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„Toleranz ist das Stichwort und im Grunde befindet er sich zum großen Teil unter Gleichgesinnten und erkennt es nicht, sehr schade, allerdings sind seine Umgangsformen etwas eingeschränkt, was ebenso...“
Bernd D-UA in Nützliche und interessante Sachen • Re: Botschaftshinweise: Onlineeintragung in die "Deutschenliste" zur Krisenvorsorge
„@tombi Die Meinung anderer zu achten ist nicht so Dein Ding, Du musst sie ja nicht teilen. Dies ist aber eine grundlegende Regel einer Diskussion, daher macht die Diskussion mit Dir wenig Sinn, offensichtlich...“
Frank in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„... keine macht den Drogen ... such dir mal Hilfe“
Tombi in Nützliche und interessante Sachen • Re: Botschaftshinweise: Onlineeintragung in die "Deutschenliste" zur Krisenvorsorge
„@tombi, das Land hat andere Probleme als Dir Deine Wahlunterlagen hinterher zu tragen. Soll auch so bleiben, kostet nur unnötig Steuergelder! Soweit alles Verstanden? Aha, wieder so ein Widerling der...“
Tombi in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Handrij, ich vermute Du bist ein FSB-Agent, da ich mit Euch Moördern nicht zusammen arbeiten möchte, und mir Deine Zensur zu peinlich ist: gehe ich, ich verlasse Dich & Deine Desinformation, deine...“
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