Die staatliche Verwaltung für den Eisenbahntransport „Ukrsalisnyzja“ einigte sich mit der britischen Bank Barclays Capital über eine Umschuldung. Nach langen Verhandlungen erreichte die Ukrsalisnyzja eine Stundung der Tilgung der Verbindlichkeiten um fünf Jahre, allein in diesem Jahr sollte sie 330 Mio. $ zahlen. Doch um die Schuldenlast zu verringern, muss der Monopolist in den nächsten Jahren den finanziellen Zustand bedeutend verbessern. In erster Linie wird dies über die Erhöhung der Tarife für Passagierbeförderungen erfolgen, sagen Experten.
Die „Ukrsalisnyzja“ hat mit der Barclays Capital Bank ein Abkommen über die Restrukturierung der Kreditverbindlichkeiten abgeschlossen, teilte gestern der Minister für Transport und Kommunikation, Konstantin Jefimenko, Journalisten mit. Er präzisierte, dass der Vertrag am 8. Mai unterzeichnet wurde: „Wir haben ein vollständiges Einverständnis mit der Bank. Damit ist in dieser Frage ein Schlusspunkt gesetzt worden“. Jefimenkos Worten nach, wurden die Schulden über fünf Jahre umstrukturiert, was es der „Ukrsalisnyzja“ gestattet in diesem Jahr 330 Mio. $ nicht zu zahlen. Andere Details der Restrukturierung wurden weder im Ministerium noch bei der „Ukrsalisnyzja“ verlautbart. Bei Barclays gelang es gestern nicht Kommentare einzuholen.
Im Juli 2007 erhielt die „Ukrsalisnyzja“ einen syndizierten Kredit in Höhe von 550 Mio. $ zu einem Satz vom LIBOR + 2,5% über eine Frist von drei Jahren mit einer zweijährigen Vorzugsfrist. Als Organisator trat Barclays auf. Die Mittel waren für die „Ukrsalisnyzja“ notwendig, um den Brückenbau über den Dnepr in Kiew abzuschließen, die Streckenwirtschaft zu modernisieren und für Erwerbungen im Fahrzeugbestand. Die erste Zahlung bei der Grundschuldsumme dieses Kredits in Höhe von 110 Mio. $ (sie sollte quartalsweise gezahlt werden) verwirklichte die „Ukrsalisnyzja“ im August 2009. Jedoch verzögerte sich die Zahlung im November 2009 – die „Ukrsalisnyzja“ zahlte lediglich 8 Mio. $ für die Zinsen. Seit November führten dann die Regierung und die Leitung der „Ukrsalisnyzja“ Verhandlungen über eine Restrukturierung der Schulden. Die ukrainische Variante der Umschuldung schlug eine jährliche Zahlung von 110 Mio. $ für den Grundkredit vor.
Wie man vorher bei der Agentur Mood`s mitteilte, hatte der Verzug bei der Zahlung von 110 Mio. $ quasisouveräner Schulden keinen Einfluss auf das Länderrating der Ukraine, da die Regierung keine Garantien für diesen Kredit gab und nicht beabsichtigte die Verbindlichkeiten der „Ukrsalisnyzja“ auf sich zu nehmen. „Aber die Restrukturierung beeinflusst die Kredithistorie der ‘Ukrsalisnyzja’ und könnte die Anwerbung neuer Kredite durch die Verwaltung erleichtern“, betont Alexander Kawa, Direktor des Zentrums für politische und ökonomische Analysen. „Die Bedingungen für zukünftige Kredite werden das Risiko eines Zahlungsausfalls bei der ‘Ukrsalisnyzja’ berücksichtigen“.
Der führende Berater der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (die Bank hat der „Ukrsalisnyzja“ seit 1999 Kredite über 240 Mio. $ gewährt) in der Ukraine, Anton Ussow, sagt, dass die Bank die Umschuldung beim Monopolisten positiv bewertet, jedoch war diese Frage in den Beziehungen zwischen der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung und der „Ukrsalisnyzja“ keine entscheidende. „Die ‘Ukrsalisnyzja’ ist unser alter Kunde, sie bedient ihre Schulden gut. Wir setzen die Verhandlungen mit der Regierung und der ‘Ukrsalisnyzja’ über die Finanzierung ihrer neuen Projekte fort“, betonte Ussow. Seinen Worten nach plant die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung in diesem Jahr nicht, der „Ukrsalisnyzja“ neue Kredite zu gewähren: „Für uns haben in diesem Jahr Projekte mit ‘Ukrawtodor’ (Straßenbau) Priorität“.
Derzeit ist für die „Ukrsalisnyzja“ jede Stundung wichtig, erst 2011 werden die Finanzwerte der „Ukrsalisnyzja“ vergleichbar mit den Werten des Vorkrisenjahres 2008 sein, meint Dmitrij Podturkin, Leiter der „Management Consulting Group“ (berät die „Ukrsalisnyzja“). Seinen Worten nach, derzeit erleidet die Eisenbahn große Verluste, die in erster Linie mit dem Memorandum zwischen dem Kabinett und Unternehmen des Bergbau- und Metallkomplexes und der Chemiebranche zusammenhängen, nachdem der Monopolist gezwungen war die Tarife auf dem Niveau vom September 2008 zu halten. Wie Alexander Kawa betont, könnte sich die finanzielle Situation der „Ukrsalisnyzja“ über das erwartete Wachstum beim Gütertransport dank der Wiederherstellung der Wirtschaft nach der Krise bessern. „Und ebenfalls im Falle einer Tariferhöhung für Passagiertransporte“, fügte er hinzu. Im I. Quartal 2010 lagen die Verluste der „Ukrsalisnyzja“ bei Passagiertransporten bei 1,69 Mrd. Hrywnja (ca. 178 Mio. €).
Jelena Sinizyna
Quelle: Kommersant-Ukraine
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