Um die Quotenverteilung für den Getreideexport ist der nächste Skandal entbrannt. Am Freitag gab das Wirtschaftsministerium, unerwartet für die Mehrzahl der Getreidehändler, Lizenzen für die gesamte Getreidemenge aus, die das Kabinett aus dem Lande herauszubringen erlaubte. Die Verteilung erfolgte eine Woche vor dem Ablauf der angekündigten Antragsfrist. Im Verlaufe dessen hat die Mehrzahl der großen internationalen Unternehmen, unter denen die Führer dieses Exportmarktes in den letzten Jahren Cargill, Toepfer International, die Noble Group, Louis Dreyfus und die Soufflet Group waren, keine Exportrechte erhalten.
Am Freitag verteilte das Wirtschaftsministerium Exportquoten für Gerste und Weizen und teilweise für den Maisexport (1,48 Mio. t), teilte der Pressedienst des Ministeriums mit. Die Quoten für die Ausfuhr aus der Ukraine liegen bei 500.000 t Weizen, 200.000 t Gerste, 2 Mio. t Mais und jeweils 1.000 t Roggen und Buchweizen. Die Maisquoten sind aufgrund fehlender Anträge von Seiten der Marktteilnehmer nur teilweise verteilt worden – bald wird die Antragsannahme wieder aufgenommen, konkretisierte der Erste Stellvertreter des Wirtschaftsministers, Anatolij Maksjuta. Anträge auf den Export von Buchweizen und Roggen sind nicht eingegangen und für Weizen und Gerste überstieg die Menge die Quotenhöhe, teilte Maksjuta mit. Für den Export wurden 544.600 t Weizen und 224.300 t Gerste beantragt.
Den Daten des Wirtschaftsministeriums nach sind die größten Quoten unter den Firmen „Kernel“ von Andrej Werewskij (20,9 Prozent der Quoten für den Weizenexport, 27,9 Prozent der für Gerste und 18,6 Prozent für Mais), dem Tochterunternehmen der transnationalen Gesellschaft Bunge „Suntrade“ (13 Prozent der Exportquoten für Weizen und 20,5 Prozent für Gerste) und der Struktur der Glencore International „Serna“ (23,4 Prozent der Weizenquoten, 22,8 Prozent für Gerste und 11,4 Prozent für Mais). Das Exportrecht im Rahmen der Quoten wurde den Unternehmen proportional zu denen in ihrem Besitz befindlichen durch das Agrarministerium bestätigten Getreidemengen gewährt, erzählte Anatolij Maksjuta: „In den Fällen, wo die Menge der eingereichten Anträge die Quotenhöhe überstieg, wurden diese für alle Unternehmen proportional reduziert – das ‘historische Prinzip’ (wie viel früher exportiert wurde) wurde bei der Verteilung nicht berücksichtigt“.
Die Verteilung der Quoten wurde für die Mehrzahl der Marktteilnehmer zu einer Überraschung, sagt der kommerzielle Direktor der amerikanischen CHS Jurij Sidorenko. Am 4. November hatte das Wirtschaftsministerium verkündet, dass Anträge für die Ausgabe von Quoten bis zum 18. November angenommen werden. Jedoch teilte das Ministerkabinett am Donnerstag mit, dass die öffentliche Quotenvergabe für den Getreideexport bereits am Freitag stattfindet. „Zu diesem Zeitpunkt konnten unser Unternehmen und andere keine Bestätigungen über das Vorhandensein von Getreide für den Export mehr vom Agrarministerium bekommen“, erklärte Sidorenko. „Und bereits am Freitag sagte man beim Ministerium: Nun entschuldigen Sie, in einer Stunde werden die Quoten verteilt, wir können keine Bestätigungen ausgeben“. Im Ergebnis erhielten Unternehmen aus den Top-10 der Exporteure des letzten Jahres kein Recht für den Getreideexport – Cargill Toepfer International, Louis Dreyfus und die Soufflet Group. Ohne Quoten blieben auch die Noble Group, CHS und „Witalmar Agro“. Beim Großteil der Unternehmen kommentierte man die Situation nicht. Doch Informanten bei einigen von ihnen informierten über die Absicht Gerechtigkeit bei einem internationalen Schiedsgericht zu erhalten.
Vorher entschied die Regierung auf die Verteilung von Quoten nach dem „historischen Prinzip“ zu verzichten. Premierminister Nikolaj Asarow erklärte, dass die Quoten bei offenen Auktionen versteigert werden – der Gesetzentwurf, der dem Kabinett das Recht diese durchzuführen gibt, wurde in der Werchowna Rada in der ersten Lesung bestätigt (Ausgabe des “Kommersant-Ukraine” vom 3. November). Falls das Dokument in der nächsten Zeit auch in der zweiten Lesung bestätigt und vom Präsidenten unterzeichnet wird, werden die nichtverteilten Quoten auf Auktionen verkauft, betonte Maksjuta.
Experten sind sich bei der Analyse der juristischen Perspektiven möglicher Klagen in Bezug auf das Kabinett uneins. So ist sich der geschäftsführende Partner der Kanzlei „Wolkow, Kosjakow und Partner“, Alexej Wolkow, sicher, dass die Getreidehändler große Chancen haben, eine Aufhebung der Ergebnisse der Quotenverteilung durch das Wirtschaftsministerium zu erreichen; die Regierung hatte die Fristen der Sitzungen verschoben und viele Unternehmen wurden darüber nicht in der zugehörigen Weise informiert. Seinen Worten nach können die Unternehmen eine Rücknahme der Kabinettsentscheidung vor ukrainischen Gerichten erreichen. Mit ihm stimmt der geschäftsführende Partner der Kanzlei Astapov Lawyers, Andrej Astapow, nicht überein. „Die Regierungshandlungen sind juristisch fehlerlos, in diesen Verstöße zu finden, ist schwer“, sagt er. „Ja und die Marktteilnehmer selbst wollen eher nicht mit der Regierung streiten – ihre Investitionen in der Ukraine sind weitaus höher, als ihr Gewinn aus dem Verkauf von Getreide im Rahmen der Quote“.
Aljona Golubewa
Quelle: Kommersant-Ukraine
Forumsdiskussionen
Bernd D-UA in MDR • Re: Ukraine: Trotz Krieg Touristen
„Hallo liebe Forengemeinde und Mitleser, ich bin gerade auf einem Kurztripp durch die Ukraine. Es ist wunderschön wieder hier zu sein. Es fehlen die Touristen, gestern habe ich einen persönlichen und...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Kurzer Bericht, hab dann doch den Wachwechsel erwischt, bei den Polen ging dann bestimmt 45 Minuten gar nix. Und dann wurde in zwei Schüben eingelassen, ich finde, dann ging es in einem guten Tempo voran....“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Bin jetzt da, 10 PKW vor mir, das ist akzeptabel, ist ja auch der 1.Mai. Bin zufrieden mit der Situation. @Frank Fahre immer noch ein schwarzes Auto... kennst doch meine Erfahrung mit der Polizei in UA...Kaffeebraun...“
Frank in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Probier doch einfach. Wenn der offen ist doch alles ok. Bin da glaube mal zurück drüber gefahren. War dann nur eine ewige Kurverei bis zur A4. Bin da aber eh erstmal bis Krakau. Kann natürlich auch...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Schade, dass es keine Info´s zu Zosin gibt, wer aber noch was weiß, bitte schreiben, ich fahre jetzt in 30 Minuten los und kann immer noch in ca. 10h bei einem Stopp nochmals nachlesen. Google Maps schickt...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Diesen Grenzübergang hatte ich schon auf dem Schirm, kenne ihn nur noch nicht. Kann jemand noch etwas zu Zosin sagen, wäre ja auch machbar oder lieber nicht? Vielen Dank Bernhard.“
bernhard1945 in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Hallo Bernd Es hängt etwas davon ab, wohin Du in Ukraine fahren möchtest. So wie es scheint möchtest Du (wie ich normalerweise) in Richtung Kiew fahren. Ich benütze deshalb seit Jahren den Übergang...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Ergänzend, möchte nach Luzk fahren, ist ja sicherlich nicht uninteressant für einen Ratschlag.“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Möchte morgen über Nacht in die Ukraine fahren und plane die Ankunft an der Grenze sehr früh am Morgen. Fahre entweder über Polen oder ggf. über Tschechien, je nachdem was google maps empfiehlt. Normalerweise...“
Ahrens in Recht, Visa und Dokumente • Re: Visa D14
„Das ist ein simples D-Visum, wie man es auch in Deutschland für die Beantragung einer Aufenthaltsgenehmigung braucht. Man benötigt dazu keine Mindestaufenthaltszeit. Auch bei der Aufenthaltserlaubnis...“
JohannesTim in Berichte und Reisetipps • Mit dem Zug in die Ukraine
„Zunächst möchte ich sagen, daß die PKP für die Sitzplatzzüge, die zum Beispiel von Kattowitz bis nach Przemysl fahren, die Preise nicht erhöht hat. Allgemein gilt die Polnische Staatsbahn eher als...“
MHG1023 in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
„"Warum verlangt die PKP von den Fahrgästen solch einen Preis ?" - Weil sie es können ... Die Nachfrage dürfte weiter hoch sein und weil es keine vergleichbaren Alternativen gibt (Buslinien über Nacht...“
JohannesTim in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
„Die Polnische Staatseisenbahn PKP Intercity S.A. erhöhte für den Schlafwagen-Zug D 68 am 1. Februar 2025 die Fahrpreise um + 38 Prozent. : Vom Warschauer Ostbahnhof fährt abends um 17.49 Uhr der Schlafwagen-Zug...“
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„Hallo..... Ich benötige nochmals euer Schwarmwissen.... Bin seit Dezember letzten Jahres in der Ukraine verheiratet worden Jetzt meine Frage.....ich habe auf der Seite der ukrainischen Botschaft einen...“