Die Werchowna Rada hörte den vorläufigen Bericht der zeitweiligen Untersuchungskommission an, die zu Fakten der Druckausübung auf Journalisten ermittelt. Besonders aufmerksam wurden die Umstände des Verschwindens des Chefredakteurs der Charkower Zeitung „Nowyj Stil“, Wassilij Klimentjew, untersucht. Im Ergebnis ordneten die Parlamentsabgeordneten an, einen entsprechenden Bericht der Generalstaatsanwaltschaft und des Innenministers anzuhören. Übrigens bezweifeln die Kollegen von Klimentjew, dass die Tätigkeit der Untersuchungskommission die Ermittlungen zu dessen Verschwinden beschleunigt.
Der Bericht des Untersuchungsausschusses, der Fakten zur Verletzung der Meinungsfreiheit und des Drucks auf die Massenmedien untersucht, wurde am Freitag von seiner Vorsitzenden, der Parlamentsabgeordneten Irina Geraschtschenko („Unsere Ukraine – Nationale Selbstverteidigung“) vorgestellt. Ihren Worten nach gingen in den zweieinhalb Monaten der Arbeit der Kommission etwa 60 Schreiben über Druckausübung auf Journalisten ein. Drei Viertel von ihnen betrafen Einmischungen in die Arbeit der Massenmedien durch Regierungsorgane, die übrigen waren Behinderungen der Tätigkeit von Journalisten.
Geraschtschenkos Worten nach widmete die Kommission dem Studium des Verschwindens des Chefredakteurs der Zeitung „Nowyj Stil“, Wassilij Klimentjew, besondere Aufmerksamkeit. An die Generalstaatsanwaltschaft wurden ebenfalls Anfragen gerichtet, welche die Behinderung der Arbeit des Journalisten des „Nowyj Kanal“, Sergej Kutrakow, durch Mitarbeiter der Spezialabteilung des Innenministeriums „Berkut“ während der Aufnahmen einer Ausstellung im Ukrainischen Haus (Ausgabe des “Kommersant-Ukraine” vom 9. April) und des Journalisten des Fernsehsenders STB, Sergej Andruschko, der über ihm beigebrachte Körperverletzungen durch Mitarbeiter der Verwaltung der Staatlichen Bewachung bei einer Veranstaltung am 15. Juni mit Beteiligung von Präsident Wiktor Janukowitsch berichtete, betreffen.
Wie Irina Geraschtschenko mitteilte, wurden die Einleitung von Strafverfahren aufgrund der Anzeigen Sergej Kutrakows und Sergej Andruschkos wegen Behinderung ihrer beruflichen Tätigkeit abgelehnt, da die Leiter der „Berkut“ und der Staatlichen Bewachung die Namen ihrer Mitarbeiter nicht nennen wollten, „die Journalisten verprügelten“. „Verehrte Kollegen, wir erhalten ein und dieselben nichtssagenden Antwortschreiben. Es ergibt sich der Eindruck, dass bei uns die Machtstrukturen einander schützen und nicht die Journalisten“, entrüstete sie sich.
Der Vortrag Geraschtschenkos wurde von den Abgeordneten etwa eine halbe Stunde lang diskutiert. Vertreter der parlamentarischen Koalition forderten einige konkrete Fakten von Zensur oder Druckausübung auf die Presse zu nennen. In der Antwort hob Irina Geraschtschenko hervor, dass nicht ein Fernsehsender Berichte über die Bekämpfung der Korruption in den höheren Regierungsebenen senden kann. Sie wurde noch von einem weiteren Mitglied des Ausschusses, Stepan Kurpil (Block Julia Timoschenko – Batkiwschtschyna/Vaterland), unterstützt: „Der Lwiwer Gebietsrat hat dem Gouverneur Wassilij Gorbal das Misstrauen ausgesprochen. Im Regionalfernsehen wurde darüber mit keinem Wort berichtet, dafür berichtete man über die Eröffnung neuer Büros der Partei der Regionen im Gebiet Lwiw“.
Im Ergebnis wiesen die Parlamentsabgeordnete an unverzüglich die Berichte von Generalstaatsanwalt Alexander Medwedko und dem Innenminister Anatolij Mogiljow über den Verlauf der Ermittlungen des Verschwindens von Wassilij Klimentjew und anderer resonanzreicher Dinge, die mit dem Schutz der Rechte von Journalisten in Verbindung stehen, in einer Plenarsitzung anzuhören. Ebenfalls wurde entschieden in nächster Zeit die Gesetzentwürfe zur Sicherstellung der unbehinderten Tätigkeit der Presse im Wahlkampf 2010 und über den Zugang zu öffentlicher Information zu prüfen und gleichfalls den Prozess der staatlichen Registrierung von Printmedien zu vervollständigen. Zur Erinnerung: die Notwendigkeit einer baldigen Prüfung dieser Dokumente wurde dem “Kommersant-Ukraine” vom neuen Vorsitzenden des Radaausschusses zu Fragen der Meinungs- und Informationsfreiheit, Andrej Schewtschenko (BJuT, Ausgabe des „Kommersant-Ukraine“ vom 24. September) mitgeteilt.
Der Stellvertreter des Chefredakteurs der Zeitung „Nowyj Stil“, Pjotr Matwijenko, zweifelt daran, dass die Arbeit des Untersuchungsausschusses die Ermittlungen zum Verschwinden seines Vorgesetzten beschleunigt. „Bislang blockieren die Vertreter der Regierungskoalition alle konstruktiven Vorschläge: beispielsweise, ein Lokaltermin in Charkow, am Ort des Geschehens. Falls es sich erweist, dass am Verschwinden von Klimentjew irgendwelche höhere Beamte beteiligt sind, wird der Kommission einfach nur auf die Finger geklopft“.
Alexander Sworskij
Quelle: Kommersant-Ukraine
Forumsdiskussionen
Bernd D-UA in MDR • Re: Ukraine: Trotz Krieg Touristen
„@lev dann wünsche ich Dir eine gute Reise, es war sehr schön in LVIV, muss unbedingt nochmals so eine Rundreise machen. Ich habe so wundervolle Menschen kennengelernt, ich bin zutiefst beeindruckt! Es...“
lev in MDR • Re: Ukraine: Trotz Krieg Touristen
„Danke Bernd für deine Eindrücke. Ich fahre Ende Mai wieder für mehrere Wochen nach Lviv. Nicht um Urlaub zu machen, sondern in unsere Wohnung. Hatte sie ja vor dem Krieg, aufwendig saniert und möchte...“
Bernd D-UA in MDR • Re: Ukraine: Trotz Krieg Touristen
„Hallo liebe Forengemeinde und Mitleser, ich bin gerade auf einem Kurztripp durch die Ukraine. Es ist wunderschön wieder hier zu sein. Es fehlen die Touristen, gestern habe ich einen persönlichen und...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Kurzer Bericht, hab dann doch den Wachwechsel erwischt, bei den Polen ging dann bestimmt 45 Minuten gar nix. Und dann wurde in zwei Schüben eingelassen, ich finde, dann ging es in einem guten Tempo voran....“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Bin jetzt da, 10 PKW vor mir, das ist akzeptabel, ist ja auch der 1.Mai. Bin zufrieden mit der Situation. @Frank Fahre immer noch ein schwarzes Auto... kennst doch meine Erfahrung mit der Polizei in UA...Kaffeebraun...“
Frank in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Probier doch einfach. Wenn der offen ist doch alles ok. Bin da glaube mal zurück drüber gefahren. War dann nur eine ewige Kurverei bis zur A4. Bin da aber eh erstmal bis Krakau. Kann natürlich auch...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Schade, dass es keine Info´s zu Zosin gibt, wer aber noch was weiß, bitte schreiben, ich fahre jetzt in 30 Minuten los und kann immer noch in ca. 10h bei einem Stopp nochmals nachlesen. Google Maps schickt...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Diesen Grenzübergang hatte ich schon auf dem Schirm, kenne ihn nur noch nicht. Kann jemand noch etwas zu Zosin sagen, wäre ja auch machbar oder lieber nicht? Vielen Dank Bernhard.“
bernhard1945 in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Hallo Bernd Es hängt etwas davon ab, wohin Du in Ukraine fahren möchtest. So wie es scheint möchtest Du (wie ich normalerweise) in Richtung Kiew fahren. Ich benütze deshalb seit Jahren den Übergang...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Ergänzend, möchte nach Luzk fahren, ist ja sicherlich nicht uninteressant für einen Ratschlag.“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Möchte morgen über Nacht in die Ukraine fahren und plane die Ankunft an der Grenze sehr früh am Morgen. Fahre entweder über Polen oder ggf. über Tschechien, je nachdem was google maps empfiehlt. Normalerweise...“
Ahrens in Recht, Visa und Dokumente • Re: Visa D14
„Das ist ein simples D-Visum, wie man es auch in Deutschland für die Beantragung einer Aufenthaltsgenehmigung braucht. Man benötigt dazu keine Mindestaufenthaltszeit. Auch bei der Aufenthaltserlaubnis...“
JohannesTim in Berichte und Reisetipps • Mit dem Zug in die Ukraine
„Zunächst möchte ich sagen, daß die PKP für die Sitzplatzzüge, die zum Beispiel von Kattowitz bis nach Przemysl fahren, die Preise nicht erhöht hat. Allgemein gilt die Polnische Staatsbahn eher als...“
MHG1023 in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
„"Warum verlangt die PKP von den Fahrgästen solch einen Preis ?" - Weil sie es können ... Die Nachfrage dürfte weiter hoch sein und weil es keine vergleichbaren Alternativen gibt (Buslinien über Nacht...“
JohannesTim in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
„Die Polnische Staatseisenbahn PKP Intercity S.A. erhöhte für den Schlafwagen-Zug D 68 am 1. Februar 2025 die Fahrpreise um + 38 Prozent. : Vom Warschauer Ostbahnhof fährt abends um 17.49 Uhr der Schlafwagen-Zug...“
HelloMick in Hilfe und Rat • Brauchen Hilfe bei Diia Registrierung
„Hallo. Meine Ex-Frau ist schon über 22 Jahre in Deutschland. Jetzt benötigt sie einen Termin für das Konsulat. Aber es werden nur Termine über Diia vergeben. Kann uns jemand erklären wie das genau...“
Trick in Recht, Visa und Dokumente • Visa D14
„Hallo..... Ich benötige nochmals euer Schwarmwissen.... Bin seit Dezember letzten Jahres in der Ukraine verheiratet worden Jetzt meine Frage.....ich habe auf der Seite der ukrainischen Botschaft einen...“