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Die Ukraine als Computerspiel - Ein Scheitern Selenskyjs wird Putin ein großes und schmackhaftes Stück der Ukraine bringen

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Wladimir Putin und Wiktor MedwedtschukQuelle: kremlin.ru

Es ist bekannt, dass Computerspiele detailliert vorgeschriebene Codes und Programmmodule sind. Verständlich, dass sie strategisches Denken und räumliche Vorstellungskraft entwickeln und sogar die Reaktionsgeschwindigkeit bis hin zum Automatismus schärfen können. Aber egal wie viel Spaß man daran hat und wie geschickt die Spieler sich anstellen, in strategischen Spielen wird man nie in der Lage sein, über einen klar definierten Algorithmus hinauszugehen. Außerdem wird es in der virtuellen Welt der Spiele nicht möglich sein, den Einfluss auf Ereignisse der Moral, der Ethik und der menschlichen Emotionen zu projizieren. Und so kann die mit strategischen Computerspielen gemachte Erfahrung nicht nur interessant sein, sondern auch schmerzhaft – sogar sehr schmerzhaft.

Heute versuchen wir zu analysieren, wie vorhersehbar wir, die Menschen des 21. Jahrhunderts, für die großen Manipulatoren zu sein scheinen. Wie viele Fallen und Herausforderungen können in der virtuellen Welt auf uns lauern und wie wirkt sie sich auf die Realitäten unseres alltäglichen Lebens aus?

Das Erste, was zu beachten ist: Die virtuelle Welt kann eine unangebrachte Wahrnehmung der Realität hervorrufen und die Menschen unfähig machen, auf die drängenden Herausforderungen der Gegenwart zu reagieren. Die Menschen, die in eine virtuelle Welt eingetaucht sind, können sich oftmals so verhalten, als ob sie in der Standardeinstellung noch zehn Leben auf Lager haben würden. Sind sie nicht gut gestartet, wurden sie beim Start „abgeschossen“, waren sie zu enthusiastisch beim Anhäufen von „Gold“ und haben sich nicht um die „Krieger“ gekümmert, kamen die „Feinde“ ganz nahe und drohten sie, sie zu töten? Kein Problem. Man kann das Spiel neu starten und wieder von Neuem beginnen. Mit dem Unterschied, dass im realen Leben nichts neu gestartet kann, in den anfänglichen Zustand zurückversetzt werden kann oder grundsätzliche Dinge einfach geändert werden können.

Dementsprechend lehrt das Leben in der virtuellen Welt die Ukrainer, die Realität als Simulator oder als Imitation wahrzunehmen. Und das kann in ihrer infantilen Imagination die Möglichkeiten, die in Wahrheit gar nicht existieren, unendlich „erweitern“. Ein eindrucksvolles Beispiel für derartige Manifestationen sind die jüngsten Parlamentswahlen. Wie viel Galle und Hass flossen vonseiten der Intellektuellen, der politischen Aktivisten und auch einfach vonseiten der Unterstützer des fünften Präsidenten [Petro Poroschenko, A.d.R.] in Richtung der neuen „Präsidenten“-Partei. Alle Mittel wurden eingesetzt, insbesondere auch die Bezichtigung, die ukrainische Staatlichkeit zu demontieren zu beabsichtigen, und den Wunsch, vor dem Aggressor-Land [Russland, A.d.R.] zu kapitulieren. Es bildete sich der Eindruck, dass Selenskyj kommt, um zu siegen, um dann die Ukraine zu zerstören.

Sie verunsicherten so, als ob es in der Ukraine, wenn keine neue Präsidententruppe gewählt wird, einfach rosige Perspektiven geben würde. Als ob die Nicht-Wahl der „Sluha narodu“ [„Diener des Volkes“] ins Parlament eine Garantie für die Lösung aller Probleme und die Beseitigung aller Arten von Bedrohungen sein würde. Und immer wieder dämmten sie so die aufkommende und dämmen nun jene Kraft, die jetzt zu Recht oder zu Unrecht versucht, die Ukraine aus der schrecklichen Krise herauszuholen, ein.

Ich möchte darauf hinweisen, dass diese Patrioten dies ihrer Meinung nach in voller Einvernehmen mit den größten Feinden der Ukraine tun – der Partei von Wiktor Medwedtschuk. Und diese Einheit vermeintlicher Patrioten mit offen pro-russischen „Medwedtschuk-Leuten“ – sowohl in den oligarchischen Fernsehkanälen als auch bei der Abstimmung in der Werchowna Rada – zeigt, dass es bei beiden nicht um die Ukraine ging, sondern um die Erhaltung des clanoligarchischen Systems und ihnen selbst in ihm. Weil die beiden letzten seit fast 30 Jahren die wichtigsten Gruppen dieses bösartigen Systems sind. Doch die Ukraine ist hier nur ein Deckmantel, die Rahmenbedingungen zur Verwirklichung ihrer kriminellen Clans.

Aber kehren wir zu unserem „Spiel“ zurück. Nach den propagandistischen Bekräftigungen der Partei „Jewropejska solidarnist“ [Europäische Solidarität, Wahlverein von Ex-Präsident Poroschenko, A.d.R.], insbesondere zu Zeiten des Wahlkampfes, gibt es keine feindlichere Kraft als den hasserfüllten „Diener des Volkes“. Für diesen Typus von Patrioten hat die Bedrohung, die von den ehemaligen „Regionalen“ und ihrer „Medwedtschuk’schen“ Quintessenz – der Oppositionsplattform „Sa schyttja“ [Für das Leben] – ausgeht, auf wundersame Weise völlig aufgehört zu existieren. Und die Bedrohung war mehr als real, wenn man den Wahlerfolg dieser Gruppe im Verhältnis zum ganzen Land betrachtet.

Das bedeutet, wenn bei den Wahlen zur Werchowna Rada die Partei „Sluha narodu“ nicht angetreten wäre, dann wäre der Sieger nach dem gesamtukrainischen Maßstab die oppositionelle Plattform „Sa schyttja“ gewesen. Eine Partei, die ein Bündnis mit einem Aggressor-Land befürwortet und deren Führer bis heute persönlich Sammelanweisungen zu Putin fliegen. Lassen Sie uns darüber nachdenken, was die Ukraine erwarten würde, wenn die von Wiktor Medwedtschuk angeführte Partei, die offen erklärt, dass es „keine Alternative zu den Minsker Abkommen gibt“, die größte politische Kraft wäre. Das heißt zusammen mit Putin möchte er die Ukraine zwingen echte Kapitulations-Bedingungen umzusetzen.

Und die Patrioten, deren Führer die Bedingungen der Kapitulation unterzeichnet hat (wir wissen über die schwierige Zeit und Umstände Bescheid), sagen weiterhin, dass die größte Gefahr vom Team des jungen Präsidenten ausgeht. Glauben diese Menschen tatsächlich, dass sie auf diese Weise den Staat retten, indem sie sich in diesem Kampf gegen Selenskyj mit den erbittertsten Feinden der Ukraine solidarisieren, versuchen die kleinsten „Flöhe“ und Fehler zu finden und die Versäumnisse und Fehler auf die Ebene eines nationalen Fests zu hieven? Diese Logik erweckt den Eindruck, dass der größte Feind der Ukraine die Person ist, für die 73 Prozent der aktiven Bürger gestimmt haben. Und um diesen Bürgern zu beweisen, dass sie sich geirrt haben, den alten Präsidenten nicht für eine zweite Amtszeit zu wählen, kommt ihnen sogar der vollständige Zusammenbruch der Ukraine gerade recht.

Menschen mit einem virtuellen Bewusstsein und dem Glauben an zehn folgende „Leben“ der Ukraine in den Standardeinstellungen könnten die Perspektiven des ukrainischen Staates endlich begraben. Denn wenn man sich vorstellt, dass das neue Team keinen Erfolg haben wird und sich alle makabren Prophezeiungen der bösen Zungen erfüllen werden, was erhalten wir am Ende dann? Zusammenbruch und Ruin. Es scheint, dass dies genau das ist, was diese Patrioten – blind vor Wut wegen der „Beleidigung“ ihres Idols – wollen. Wenn Selenskyjs Plan scheitert, dann wird auch die Ukraine in sich zusammenfallen: Unter ihren Trümmern wird man keinen Ausweg mehr finden. Wir sind nicht im Computerspiel und haben weder großartige Möglichkeiten, noch ein paar Leben auf Lager. Die Erschütterung kommt nur dem fünften Präsidenten zugute, der durch solche Manipulationen versucht, sich der Verantwortung zu entziehen. Und die politische Stärke von Wiktor Medwedtschuk, der infolge eines Zusammenbruches Wladimir Putin ein großes und leckeres Stück Ukraine zu Füßen legen wird.

14. Februar 2020 // Wassyl Rassewytsch

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Quelle: Zaxid.net

Übersetzerin:   Agnes Poitschek — Wörter: 1075

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