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Ukrainische Banken machen im April 9,2 Mrd. Hrywnja Verlust

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Der Beginn des II. Quartals hat die Hoffnungen der Banker auf eine Stabilisierung der Situation im Kreditbereich nicht erfüllt. Im April haben die Banken 5,47 Mrd. Hrywnja (ca. 531 Mio. €) in ihre Reserven überwiesen, damit die allgemeinen Verluste des Banksystems um weitere 2 Mrd. Hrywnja (ca. 194 Mio. €) auf 9,2 Mrd. Hrywnja (ca. 893 Mio. €) erhöhend. Banker sagen, dass die Situation bei der Kredittilgung von problematischen Kreditnehmern sich nicht verbessert und daher die Banken für eine Verringerung ihrer Verluste die Absenkung der Einlagenzinsen fortsetzen.

Im April haben die Banken wie gehabt ihre Reserven erhöht, diese um ein Drittel oder 5,47 Mrd. Hrywnja (ca. 531 Mio. €) ausweitend, teilte man gestern bei der Zentralbank mit. Die Summe der von den Banken zusätzlich gebildeten Reserven ist fast identisch mit den mittleren monatlichen Überweisungen (in die Reserve) im I. Quartal – 5,98 Mrd. Hrywnja (ca. 580 Mio. €), was die Hoffnung der Banker auf eine Verringerung der Verluste im II. Quartal nicht bestätigte (Ausgabe des “Kommersant-Ukraine“ vom 24. April). Den Ergebnissen von Januar bis April nach erreichten die Überweisungen in die Reserve 22,79 Mrd. Hrywnja (ca. 2,2 Mrd. €) und die reinen Verluste 9,23 Mrd. Hrywnja (ca. 896 Mio. €). In Verbindung mit der aktiven Reservebildung sind die Ausgaben hierfür (38,66% aller Ausgaben) praktisch mit dem größten Ausgabenposten der Banken (39,68%) – den Zinsausgaben – gleichgezogen. Im April sank das Wachstumstempo der Einnahmen der Banken – von 68,1% im I. Quartal auf 60,5% den Ergebnissen von Januar bis April nach – auf 49,7 Mrd. Hrywnja (ca. 4,8 Mrd. €). Dabei sank das Wachstum der Ausgaben insgesamt von 120% auf 110% (erreichten 58,9 Mrd. Hrywnja; 5,7 Mrd. €). Ungeachtet der Beibehaltung der Verluste im Bankensystem, betrugen die Ausgaben für die Gewinnsteuer zum 1. Mai 402,3 Mio. Hrywnja (ca. 39 Mio. €), was um 190 Mio. Hrywnja (ca. 18,44 Mio. €) mehr ist, als im I. Quartal. Auf diese Weise haben die Banken mit Gewinn im April fast genauso viel verdient, wie im I. Quartal.

Banker bestätigen die Beibehaltung des hohen Wachstumstempos bei Problemkrediten, wofür sie gezwungen sind große Reserven zu bilden. “Die Kunden fühlen sich sehr unsicher und können den Zahlungsverpflichtungen nicht rechtzeitig nachkommen”, sagt der Vorstandsvorsitzende der “Forum” Bank, Jaroslaw Kolesnik. “Der Mai, ist der Moment der Wahrheit: es wird offensichtlich, wie sich die Kreditnehmer fühlen. Doch erst im August wird klar, wie die Banken mit ihrem Kreditportfolio klar kommen. Die Kredit-Sicherheiten könnten die Reserven senken, doch dies wird langsam vor sich gehen”.

In den nächsten Monaten wird ein Anstieg der Außenstände erwartet. “Die problematischen Kredite verringern sich nicht, es gibt nur unterschiedliche Tendenzen im Unternehmens- und im Einzelhandelsbereich. Bei den einen Banken verbessert sich die Situation mit den Privatpersonen, bei anderen nicht, obgleich die Zentralbank viel dafür getan hatte, damit die Bevölkerung ihre Kredite tilgen kann. Alles hängt davon ab, wie die Banken arbeiten. Bei Unternehmenskunden hängt alles von der Branche und den Mengen ab”, betont der Stellvertreter des Vorstandsvorsitzenden der PUMB Bank, Alexander Woropajew. “Das II. Quartal wird schwieriger als das I. Sogar in guten Zeiten bessert sich das Gesamtjahr auf Rechnung des III. Quartals”.

Den Worten des Vorstandsvorsitzenden der UkrSibBank, Sergej Naumow, nach, bilden die Banken Reserven für zukünftige Verluste. “Wenn die Situation sich nicht stabilisiert, werden sich diese in reale Verluste wandeln. Doch falls die Kredite restrukturiert werden, könnten sich die Reserven verringern”, erläuterte er. Damit ein weiterer Anstieg der Verluste nicht zugelassen wird, müssen die Banken Möglichkeiten der Einnahmenerhöhung und der Verringerung der Ausgaben suchen. “Für eine Minderung der Ausgaben aufgrund der großen Reservebildungen ergreifen die Banken komplexe Maßnahmen. Die Hauptsache ist die Arbeit mit den überfälligen Verbindlichkeiten”, ist sich der Experte sicher. “Die Banken bemühen sich die Ausgaben für die Rücklagenbildung zu senken und werden Einlagen zu geringeren Prozentsätzen anwerben. Eine Erhöhung der Kreditzinsen macht derzeit keinen Sinn, da dann die Leute die Zahlung komplett einstellen”. Mit der Senkung der Einlagenzinsen haben die Banken bereits begonnen. Den Angaben der Zentralbank nach, fiel der mittlere Zinssatz bei kurzfristigen Einlagen in Hrywnja vom Pik am 1. März – 19,7% – um 5,2 Prozentpunkte auf 14,5%.

Jelena Gubar

Quelle: Kommersant-Ukraine

Übersetzer:   Andreas Stein — Wörter: 714

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