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Borschtsch-Index stieg 2010 um das Zweieinhalbfache

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Das Substantiv „Austerität“ wurde 2010 zum Wort des Jahres nach der Version des Merriam Webster Verlages (bringt die ältesten Enzyklopädien und Wörterbücher in der englischen Sprache heraus). Es sieht so aus, als ob vor der Ukraine ebenfalls Jahre strenger Einsparungen und Selbstbeschränkungen in den Familienbudgets stehen. Dabei sieht das vergangene, 2010, im Vergleich zu anderen und besonders im Spiegel der offiziellen Statistik nicht so schlecht aus. Am Montag erschienen auf der Seite des Staatsdienstes für Statistik die Inflationsdaten. Letztere beschleunigte sich, den Ergebnissen des Dezembers nach, in der Ukraine auf 0,8 Prozent im Vergleich zu 0,3 Prozent im November (im November verlangsamte sie sich auf 0,3 Prozent im Vergleich zu 0,5 Prozent im Oktober, 2,9 Prozent im September und 1,2 Prozent im August). Dafür wurde der Anstieg der Verbraucherpreise im Gesamtjahr im Land auf 9,1 Prozent gegenüber 12,3 Prozent 2009 abgebremst. Die Regierung kann aus diesem Anlass feiern und Siegesberichte an den Internationalen Währungsfonds senden, dabei gemeinsam mit der Zentralbank eine Politik der administrativen Eindämmung umsetzend, die ihre Früchte brachte und ist dabei direkt zum Kern durchgedrungen, das heißt hat die Prognosen der Spezialisten geschlagen.

Heben wir hervor, dass der einstellige Indexwert für die Verbraucherpreise einfach ein Traum für die Regierung ist, da er einerseits ein spürbares Wachstum des Bruttoinlandsproduktes gestattet und andererseits davon zeugt, dass die Familienbudgets bislang keine unersetzlichen oder mit dem Leben unvereinbare Verluste erlitten. Mit einem Wort: mit dieser Inflation können einfache Leute, wie man in Regierungs- und Bankenkreisen meint, noch leben.

Doch man muss auch wiederholen, dass in unserem Leben alles relativ ist und vom „Standpunkt“ abhängt. Insbesondere zeigten dies die Studien, die am Vortag des Neujahres durchgeführt wurden. Wie sich zeigte hat sich der Vitaminkorb, der theoretisch von Ukrainern zum Neujahrstisch erworben wird, um ein Drittel verteuert.

„Das ist eindeutig das höchste Preisniveau bei Gemüse und Obst, welches jemals irgendwann in der Ukraine am Vorabend der Neujahrsfeierlichkeiten festgestellt wurde“, ist der Leiter des Projekts „AgroObsor: Gemüse und Obst“, Andrej Jarmak, überzeugt. Seiner Meinung nach sind heute in der Ukraine einige Gemüse bereits teurer als in Europa. Das ehemalige zweite Brot in der Ukraine – die Kartoffel, liegt heute um 60 Prozent über dem Niveau von Ende des Jahres 2009. Und die Borschtsch-Zusammenstellung oder mit anderen Worten: der Borschtsch-Index, der es verdient in unserem Land zu einem der offiziellen Werte zu werden, der Löhne und Renten reguliert, stieg um das zweieinhalbfache.

Doch vor uns zeichnen sich neue Risiken und Herausforderungen ab, die damit in Verbindung stehen, dass nach der Prognose der Welternährungsorganisation der UNO die Welt am Rande einer Lebensmittelkrise steht. Diese ist durch die Nachfrage nach Nahrungsmitteln hervorgerufen, die beständig durch sich entwickelnde Länder, wie Indien und China, steigt, wobei das Lebensmittelangebot auf dem Weltmarkt spürbar zurückbleibt.

Doch der Erste Stellvertreter des Direktors des Nationalen Instituts für strategische Forschungen, Jaroslaw Shalilo, beruhigt und rät Journalisten im Zusammenhang damit nicht, solch Stempel wie „Preisschock, Krise, Katastrophe“ zu verwenden. Seiner Meinung nach ist der Weltagrarmarkt ein derart globales und diversifiziertes Netz, dass „seine Anpassungsfähigkeit hinreichend hoch ist“. Und trotzdem, da die Preise für Lebensmittel in der Welt auch weiter steigen werden, warnt Shalilo, der ebenfalls Präsident des Antikrisenzentrums ist, davor, dass wir in diesem Jahr eine hohe Preisdynamik für Nahrungsmittel haben werden.

Gleichzeitig, wenn im Land eine effektive Agrarpolitik durchgeführt wird, dann sind wir, der Meinung des Experten nach, „in der Lage Vorteile aus dem Anstieg der Weltmarktpreise zu ziehen“. Dabei hebt er die Risiken vor, mit denen unser Land in diesem Jahr konfrontiert sein könnte: Das Erste ist ein Anstieg der Binnenpreise, doch diesen kann man, wenn nicht verhindern, so doch minimieren. Das Zweite besteht, wie Shalilo meint, darin, dass „wir banalerweise die Situation nicht ausnutzen können und unser Potential jemand anderes nutzt, der alle Früchte erntet“. Ein weiteres Risiko sieht der Analyst in der Wiederholung der Situation mit einer hohen Nachfrage nach den Produkten der ukrainischen Metallwirtschaft, als ein extensiver Exportanstieg stattfand, ohne systematische Modernisierung der technologischen Basis der Branche.

Im Ergebnis durchlebten wir im Krisenjahr 2008, wie Shalilo sagt, einen Schock in der Volkswirtschaft. Um dies in den derzeitigen Bedingungen nicht zuzulassen, braucht man eine zielgerichtete Reaktion auf derartige Risiken.

Auch der Direktor der Abteilung des Agrarmarktes des Ministeriums für Agrarpolitik und Lebensmittel, Anatolij Rosgon, ruft dazu auf „dieses Thema nicht zu übertreiben“, dabei meinend, dass davon mehr Schaden eintritt, als Nutzen. Er erinnert an die schwierige Entscheidung der Regierung, die darauf abzielt, den Getreideexport zu beschränken und hebt hervor, dass dank dessen im Lande stabile Brotpreise beibehalten werden. Der Abteilungsdirektor prognostiziert ebenfalls, dass diese Stabilität auch in diesem Jahr beibehalten wird, da es „keine Gründe für einen Preisanstieg gibt“. Entscheidenden Einfluss darauf wird der Agrarfonds ausüben, der eine Staatsreserve an Getreide und ebenfalls an Trockenmilch, Butter, Zucker und Buchweizen in Höhe von 20 Prozent des Verbrauchs im Lande bilden und Spekulationen auf dem Sonnenblumenkernmarkt verhindern muss. Bereits im Februar geht der Agrarfonds zu Termin-Käufen über.

Gleichzeitig lassen sich die Märkte für Fleisch, Gemüse und Früchte, der Meinung von Experten nach, aufgrund der hohen Anzahl von Käufern und Verkäufern am schlechtesten regulieren. Prognosen nach wird dies alles im Preis steigen. Doch „nicht über den Inflationsindex von 10 Prozent“, betont Rosgon. Bei der Viehzucht werden Zuschüsse wirken. In großen Wirtschaften wird der Staat einen Produktionsanstieg stimulieren und Hauswirtschaften sowie kleineren Landwirten wird man für jedes neue Tier zahlen. Doch der Mechanismus dieser Angelegenheit ist noch in der Rohfassung; er wird bislang erst diskutiert. Was Gemüse und Früchte betrifft, so wird hier die Unterstützung der eigenen Produzenten über die Beschränkung des Imports wirken. Wird dies von Vorteil sein und für wen? Es sieht so aus, als ob diese Politik überhaupt nichts gibt, außer einem Preissprung. Doch dafür taucht die Sorge darüber auf, dass die Produktion der Obst- und Gemüsegärten irgendwo verkauft werden kann. Im Haushalt fanden sich daher Mittel für den Bau von Großmärkten. Bis Oktober wird mit dem Bau in Kiew, Lwiw, Donezk, Charkow und Saporoshje begonnen werden. Auf die Frage des „Den“ antwortend, erzählte Rosgon ebenfalls über staatliche Maßnahmen zur Lagerung von Früchten und Gemüse. Investitionen in diese Branche werden, den Worten des Abteilungsdirektors nach, vom Staat kompensiert werden. Ob sich Mutige finden werden, die diesen Versprechungen glauben? Oder schlechter noch: haben sich nach gegenseitiger Absprache gefunden?

Derweil hat der Finanzmarktregulierer – die Nationalbank, um der Inflation 2011 die Flügel zu stutzen, „monetäre Hebel“ eingesetzt und das Land auf eine Hrywnja-Diät gesetzt. Experten bezeichnen dies als Stalinsche Methode, denn wenn es keine Hrywnja gibt, gibt es keine Inflation. Doch Makroökonomen erinnern in diesen Fällen an ein weitaus gefährlicheres Schutzdach, dass in unserer Geschichte mehrfach einstürzte. Diese Gefahr versteckt sich heute nicht nur in der Situation auf dem Lebensmittelmarkt, sondern auch in den Absichten der Regierung die Preise für kommunale Dienstleistungen, Gas und Elektroenergie „freizugeben“.

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Witalij Knjashanskij

Quelle: Den

Übersetzer:   Andreas Stein — Wörter: 1136

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„"Übrigens, dort ging am Wochenende ein Referendum durchgeführt und 97.5 % der Einwohner des Oblasts Kursk stimmten für den Anschluss zur Ukraine." Wäre mir ganz neu, hast Du Belege dafür ? Nein. hat...“

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