Heute, da wird die ukrainische Regierung lautstark triumphieren, ihre Minister werden von den Erfolgen der europäischen Integration berichten, deren Befürworter werden den Präsidenten glorifizieren, der den endlosen Prozess ins Rollen gebracht hat.
Dabei ist heute eigentlich gar nichts passiert – handelt es sich doch lediglich um die Gegenzeichnung eines Assoziierungsabkommens mit der Europäischen Union, ein technischer Prozess also, der sich nur deshalb um mehrere Monate verzögert hatte, weil die führenden Repräsentanten der Europäischen Union nicht an einer gemeinsamen Zeremonie mit Wiktor Janukowitsch teilnehmen wollten.
Mögen uns die Europäer doch erzählen was sie wollen – in Wirklichkeit haben sie die Ukraine mit ihren Losungen zur europäischen Integration doch schon längst abgeschrieben. Das Land steht gleich neben Weißrussland und anderen Staaten, die unendlich weit von europäischen Werten entfernt sind und unendlich nah an der europäischen Grenze liegen. So paradox ist das: Europa ist kein geographisches Gebilde. Europa – das sind Werte und eine bestimmte Lebensweise.
Ich hatte mal so eine Theorie, keine, die sich belegen ließe, eher eine intuitive – dass nach dem Zusammenfall des Sozialismus alle politischen Prozesse, die auf postsowjetischem Boden stattfanden, eingefroren sind und uns nun, Jahre später, ein langer Weg bevorsteht, den die Nachbarländer schon im letzten Jahrzehnt bestritten haben.
So wurde doch das Vorkriegseuropa auch von Übergangspolitikern, verantwortungslosen Populisten und betrügerischen Geschäftsmännern gelenkt und war nicht von heute auf morgen ein demokratischer Himmel. Staaten, die die Demokratie für sich beanspruchten, gab es auch nicht so viele. Dafür gab es genügend hässliche Diktaturen und abenteuerliche Regime. Die Europäer haben sich im Großen und Ganzen nach dem Zweiten Weltkrieg davon erholt, bei uns aber ging der Wahnsinn immer weiter und weiter.
Nun aber öffnet sich endlich der Weg, den die Nachbarstaaten schon bestritten haben, die einen schneller, die anderen langsamer. Man darf nicht schlussfolgern, dass die ehemaligen Länder der Sowjetunion diesen Weg nicht schon eingeschlagen haben.
Das haben sie – auch wenn es nicht einfach war, auch wenn man sowohl gegen diejenigen kämpfen musste, die sich von der “sozialistischen Lebensweise” nicht trennen wollten, und gegen jene, die glaubten, dass der Zusammenbruch der Sowjetunion ihnen das Recht gäbe, diejenigen zu verfolgen, die mit den neuen Führern, der nationalen und religiösen Intoleranz, den “Finanzpyramiden” und der Korruption nicht einverstanden waren.
Doch es stellte sich heraus, dass auch das alles überwunden werden konnte – nicht gänzlich natürlich: Die Geschwüre des Populismus und die Reaktionen darauf durchdrangen auch das “neue Europa”, aber bedrohten es nicht mehr.
Noch vor kurzem glaubten wir, dass auch wir diesen Weg – mit viel Geknirsche, vielen Plagereien und Fehlern – begonnen haben zu beschreiten. Wir glaubten sogar daran, eines Tages andere Länder – vielleicht nicht gleich Frankreich oder Großbritannien, dafür aber Polen oder Tschechien –, zu überholen. Aber es kam irgendein Moment und wir blieben einfach stehen.
Und gingen wieder zurück. Zurück! Das war es, was ich überhaupt nicht vorhersehen konnte – die Möglichkeit des Rückschritts bis zum Jahr 1917 (oder, wenn man die territorialen Begebenheiten berücksichtigt, bis zum Jahr 1939). Es zeigten sich auf unserem Weg die Zeichen einer Vergangenheit, die man sich einige Jahre zuvor nicht einmal wagte vorzustellen. Der Rückschritt! Einer unserer besten und wichtigsten Erfindungen, der uns einen Bärendienst erwiesen hat, als es um historische und gesellschaftliche Prozesse ging.
Und so haben wir uns hinter Russland und Weißrussland eingereiht, die schon viel eher den Rückwärtsgang eingelegt haben als wir. Gleichzeitig bemühen wir uns absurder Weise einerseits das Mittelalter nicht zu verlassen und andererseits beim Europa der Zukunft mitzumachen, womit wir gänzlich riskieren uns zu verlieren und uns anstelle eines Vorwärts- oder Rückwärtsschritts in einer pausenlosen Kreisbewegung wiederfinden.
30.03.2012 // Witalij Portnikow, Chefredakteur und Moderator beim Fernsehsender TVi
Quelle: Lewyj Bereg



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„Heute um 3:30 in der Nacht wieder beim obigen Grenzübergang "Ugriniw" von Polen aus wieder in die Ukraine eingereist, ich war der Einzige mit PKW, somit in "Lichtgeschwindigkeit" wieder in der Ukraine...“
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„Lese gerade, dass es ab dem 20.10.25, nächsten Montag, zu Bauarbeiten am Grenzübergang Zosin/Ustyluh kommt die bis zum 30.11.25 andauern sollen. Es ist wohl eine Strassensperrung geplant, dadurch wird...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Bin am Dienstag um 3:30 in der Früh bei Zosin/Ustyluh in die Ukraine eingereist, vier PKW, ich war in gefühlter Lichtgeschwindigkeit in der Ukraine. Schnelle und professionelle Abwicklung von beiden...“
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„@Tombi Alkohol/Drogen und Kommentare im Forum vertragen sich nicht.“
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„Das ist ja gar nicht die Frage und bestreitet niemand. Nur heute wird Russland (was jetzt ein territoraler Bereich ist) gleichgesetzt mit denen die im 2. WK gegen die Nazis etc. gekämpft haben. Damit...“
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„Das ist nicht primär nur ein westliches Narrativ, sondern hat schon seine Gründe in der kontinuierlichen imperialen Politik Russlands seit Jahrhunderten. Unter den Zaren gab es keine nationalen Rechte...“
Frank in Ukrinform • Re: 161 Gefechte an der Front, 60 davon bei Pokrowsk – Generalstab
„Früher, so in den 70-80er Jahren habe ich halt alles in die "Kiste Russland" gesteckt, auch die Menschen aus dem Estland, Litauen, etc. und genauso die Ukraine & Kazachstan. Das stimmt, jedenfalls...“
Tombi in Ukrinform • Re: 161 Gefechte an der Front, 60 davon bei Pokrowsk – Generalstab
„Man sagte zwar "die Russen kommen" aber dass die Russen gegen die Deutschen gekämpft haben ist in meinen Augen bewusst herbeigeführte Geschichtsverfälschung von seiten Russlands. Da waren z.B. auch...“
Tombi in Ukraine-Nachrichten • Re: An 50 Prozent der Tankstellen auf der Krim ist das Benzin verschwunden
„Die machen das schon ganz klever, die Jungs. Haut noch einmal drauf ! Slava Ukraini.“
Tombi in Ukraine-Nachrichten • Re: Die Ukraine hat den syrischen Haftbefehl gegen Baschar al-Assad, der sich in Moskau versteckt hält, unterstützt
„Der hält sich doch gar nicht versteckt. Sein Wagen fährt jeden abend beim Putin vor, um ihm einen zu Blasen, zum Dank, dass er Tausende Menschen abschlachten durfte. So geht das unter Fascisten.“
Frank in Ukrinform • Re: 161 Gefechte an der Front, 60 davon bei Pokrowsk – Generalstab
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„Mein erster Beitrag: Grüße ins Forum: Ich fahre demnächst nach Lwiw um dort alte Bäume in Parkanlagen zusammen mit den ukrainischen und polnischen Kollegen zu untersuchen. Ich reise mit dem Auto ein...“