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Die Kadyrow-Leute haben Angst, in der Ukraine zu sterben: Ein Teilnehmer am Zweiten Tschetschenischen Krieg, der für die Ukraine kämpft

Die Kadyrow-Leute haben Angst, in der Ukraine zu sterben: Ein Teilnehmer am Zweiten Tschetschenischen Krieg, der für die Ukraine kämpft

Über 20.000 Ausländer aus 52 Ländern haben sich seit Beginn der großangelegten Invasion vom 24. Februar als Freiwillige im Krieg gegen Russland gemeldet.

Außenminister Dmytro Kuleba informierte über die beispiellose Mobilisierung von Ausländern, die für die Ukraine kämpfen wollen.

„Zu uns strömen erfahrene Veteranen und Freiwillige aus 52 Ländern der Welt. Auf eigenen Wunsch. Wir haben sie nicht angeworben, stimulieren sie nicht. Es ist ihr eigener Wunsch, auf der Seite des Guten zu kämpfen“, sagte der Minister.

Die Aufteilung der Freiwilligen nach Ländern sowie Daten darüber, wer bereits in der Ukraine angekommen ist, legt das Ministerium nicht offen. Gleichzeitig betont man, dass es eine große Zahl von Interessenten gibt.

Im Moment wissen wir von Freiwilligen aus Weißrussland, Großbritannien, Litauen, Polen.

Trotz der Einschüchterung durch Kadyrows Bataillone gibt es in der Ukraine eine große Zahl Tschetschenen, die auf der Seite Kyjiws kämpfen. Einige von ihnen leben schon lange in der Ukraine, andere außerhalb der Ukraine helfen auf vielerlei Weise mit Geld und Munition.

Wir telefonieren mit einem Kämpfer der Terrorismusverteidigung mit dem Kampfnamen „Wainach“, einem Veteranen des Zweiten Tschetschenienkrieges. Vor dem Krieg war der 40-Jährige ein gewöhnlicher Kiewer Geschäftsmann. Am zweiten Tag nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine meldete er sich freiwillig zur Verteidigung Kyjiws.

– Was in der Ukraine jetzt begonnen hat, haben wir 1994 in Tschetschenien während des Ersten Tschetschenienkrieges gesehen. Eins zu eins. Die Russen hätten auch zuerst Flugplätze und Funktürme bombardiert, erzählt Wainach.

Auf dem der Redaktion zur Verfügung gestellten Foto verbirgt der 40-jährige Kämpfer sein Gesicht. Nach dem Zweiten Tschetschenienkrieg ging er in die Ukraine. Aber Verwandte blieben in der Heimat. Wainach sagt, die Tschetschenen sehen den Krieg als eine neue Etappe in ihrem nationalen Kampf für ein freies Itschkerien. Und die Freiheit der ganzen Welt hängt von ihrem Ergebnis ab.

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„Der Krieg in der Ukraine war unvermeidlich“

– Wo hat dich die russische Invasion in der Ukraine erwischt?

Am frühen Morgen des 24. Februar in Kyjiw. Mein Freund eilte zu mir: „Steh auf! Krieg!“. Ich griff zum Telefon, las von den ersten Raketenangriffen. Bis zuletzt habe ich Putin das nicht zugetraut, obwohl ich die Dauerspannung von Anfang an beobachtet habe. Aber in den letzten Tagen vor der Invasion sagte ich all meinen Freunden und Bekannten, dass ein Krieg in der Ukraine unvermeidlich sei.

– Du bist 2008 in die Ukraine gezogen. Warum?

Ich habe Verwandte in Tschetschenien und Russland, aber ich habe immer gesagt: „Verschwindet von da.“ Mir wird gesagt: „Komm zurück, die Stadt wurde wieder aufgebaut.“ Nein, ich werde niemals nach Russland kommen, solange diese Regierung und dieses System bleiben.

- Bist du am 24. Februar zur Gebietsverteidigung gegangen?

Am nächsten Tag. Ich habe meine Freunde angerufen, und ich habe viele: Ukrainer, Tschetschenen, Dagestanis. Ich habe mich als Freiwilliger bei der Kyjiwer Gebietsverteidigung gemeldet Ich werde mein Bestes tun, um zu helfen.

– Ist die Verteidigung der Hauptstadt stark?

- Die Streitkräfte der Ukraine erfüllen ihre Aufgaben sehr gut. Wir haben eine gute Luftverteidigung, das ist gut. Aber der Himmel muss stärker gesichert werden. Sie werden Kyjiw nicht stürmen können. Werden sie anfangen, hart zu bombardieren? Obwohl die Welt bereits gesehen hat, was sie mit Zivilisten machen.

– Krieg online …

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Genau. Und wie töricht muss es sein, eine direkte Invasion zu machen. Ein Angriff auf die Ukraine kommt einem Selbstmord gleich.

– Wo warst du beim Ersten Tschetschenienkrieg?

In Grosny, mit meinen Brüdern und Eltern. Ich war noch ein Schuljunge. Es sah sehr beängstigend aus, weil ich das zum ersten Mal sah. Der schlimmste Moment sind die Jagdflugzeuge, die Häuser bombardierten.

– Hattest du überhaupt mit einem Krieg zwischen Tschetschenien und Russland gerechnet?

- Niemand hat ihn erwartet. Wie jetzt in der Ukraine. Ja, es gab angespannte Beziehungen, aber nach dem Zusammenbruch der UdSSR scheinen wir deutlich gemacht zu haben, dass wir die Unabhängigkeit wollen. Und das Volk nutzte dieses Recht, um ein unabhängiger Staat zu werden. Und danach begannen die Provokationen.

– Was ist die schlimmste Erinnerung an den ersten Krieg?

Luftangriff. Clusterbomben. Das heißt, es gab noch keine intensiven Kämpfe, und sie haben bereits Streubomben abgeworfen. Im Zentrum von Grosny war der Grüne Markt, und dort warfen sie viele Bomben ab. Es gab viele Verwundete und Tote.

– Und wann hast du zum ersten Mal russische Soldaten gesehen?

Soldaten erschienen nicht sofort. Sie sagten, sie würden Grosny in zwei Stunden einnehmen. Zunächst gab es schwere Bombardierungen mit jeglicher Art von Waffen, dabei probierten sich auch Vakuum- und Phosphorbomben an uns aus. Und als alles dem Erdboden gleichgemacht war, mussten unsere sich in die Berge zurückziehen.

– Habt ihr Grosny nicht verlassen?

Wir blieben bis zuletzt. Ich war dem Alter nach kein Wehrpflichtiger, aber es war meine Pflicht, auch in diesem Alter bei meinem Volk zu sein und gegen diese Gesetzlosigkeit und diesen Völkermord zu kämpfen. Es war schwierig für mein Volk.

Ich bin froh, dass die ganze Welt die Ukraine unterstützt. Und egal, wie Sie genannt werden – „Banderaleute“ oder „Faschisten“ – die ganze Welt sieht, wer wirklich der Faschist ist und woher dieses Übel kommt.

– Du scheinst dich an Kriege nicht gewöhnt zu haben …

Alle 50 Jahre haben wir im Kaukasus einen Krieg mit dem Russischen Reich. Wir hatten den Kaukasuskrieg, wir wurden vertrieben … 1994 verloren wir von einer Million 300.000 Menschen. Viele Kinder starben. Es war ein echter Völkermord am tschetschenischen Volk.

Und wenn ich Kadyrows Kämpfer auf dem Panzer sehe, erinnere ich mich sofort an 1994, als russische Söldner und russische Spezialeinheiten zu uns kamen, um unser Land zu erobern. Und so auch in die Ukraine.

Aber ich kann es in keiner Weise verstehen: Die Ukraine hat in ihrem ganzen Leben noch nie das Territorium Tschetscheniens oder des Kaukasus erobert, und im Allgemeinen hat sie uns, den Tschetschenen, nichts außer Gutes getan. Und jetzt kommen sie (die Kadyrowleute – UP) hierher und denken sich einen Grund aus – den ukrainischen Faschismus zu bekämpfen.

Zunächst einmal kommt der Faschismus von der russischen Herrschaft in der Person Putins. Es ist offensichtlich.

„Die Ukraine wird von der ganzen Welt unterstützt“

– Wo hat dich der Zweite Tschetschenienkrieg erwischt?

Nach dem ersten Krieg haben wir die Unabhängigkeit erlangt. Russland musste die Abkommen von Chassawjurt unterzeichnen, weil es verstand, dass es geschwächt war und einfach keine andere Wahl hatte. Sie konnten den Krieg nicht in die Länge ziehen.

Im zweiten Krieg waren wir Kämpfer für unsere Unabhängigkeit. Aber man hat uns als Terroristen, Gesetzlose bezeichnet. Russland hat uns all diese Etiketten angehängt, und der Rest der Welt hat es übernommen. Unglücklicherweise.

Sogar diejenigen, die anfingen, uns zu vertrauen, wandten sich ab, nachdem in Russland Häuser in die Luft gesprengt wurden. Nicht alle verstanden, dass der Kreml Kurator und Meister war, selbst wenn Tschetschenen die Handlanger waren.

So präsentierten sie es der ganzen Welt: Schau, Terroristen schlagen Köpfe ab, sprengen Häuser, töten Zivilisten. Aber die Ereignisse in der Ukraine haben gezeigt, wer der größte Terrorist der Welt ist, und die ganze Welt hat es gesehen.

– Hast du nach dem ersten Krieg den zweiten erwartet?

Während Putins Herrschaft wusste ich immer, dass dies unvermeidlich war. Auch wenn wir 1996 die Unabhängigkeit erreicht haben. Wir wussten, solange Putins Imperium existierte, war der Krieg nicht vorbei und würde nicht enden.[Putin wurde erst 1999 Ministerpräsident in Russland. A.d.R.]

– Wie haben sich die russischen Soldaten im Krieg mit Tschetschenien verhalten?

- Die ersten, auf die wir aufmerksam wurden und die wir von ganzem Herzen hassten, waren Söldner. Sie verübten Willkür: töteten Kinder, vergewaltigten Frauen, brachen in Häuser ein, stahlen Autos. Wenn sie Eigentum nicht wegnehmen konnten, verbrannten sie es.

Glücklicherweise haben viele Medien der Welt auf ihre Gesetzlosigkeit aufmerksam gemacht, und dies wurde öffentlich bekannt.

– Und wie waren die russischen Wehrpflichtigen?

Sie waren anders. Aber … ich beobachte, wie die Streitkräfte der Ukraine Gefangene behandeln, und ich verstehe, dass es richtig ist. Wir sind alle Menschen.

So war es auch im Tschetschenienkrieg. Die Eltern kamen, und diese Soldaten wurden einfach ihren Müttern übergeben. Und es wurde dasselbe gesagt, wie es jetzt in der Ukraine ist: „Kommt nicht hierher – ihr werdet sterben!“. Aber das half immer noch nicht.

Kadyrow (Achmat Kadyrow, der Vater von Ramsan Kadyrow, UP), der uns zum Dschihad (dem heiligen Krieg für Muslime – UP) als verpflichtenden Krieg aufrief, stellte sich auf ihre Seite und begann, mit der russischen Armee gegen uns zu kämpfen.

– Warum ist die ganze Welt von den Kadyrowleuten so eingeschüchtert?

Das ist Propaganda. Das russische Volk und die russische Armee hatten Angst vor tschetschenischen Soldaten. Sie sahen, was die tschetschenischen Soldaten im ersten und zweiten Krieg taten. Fast alle unsere Präsidenten starben in diesem Krieg, gingen bis zum Ende, ohne ihr Volk zu verraten.

Die Leute vergleichen die Kadyrowleute oft mit dem gesamten tschetschenischen Volk. Aber die sogenannten Kadyrowleute sind dasselbe wie die russische Armee. Sie sind einfach besser ausgestattet, modischer gekleidet. Und alles, kein Unterschied mehr.

Aber die Ukrainer beeindrucken die „schrecklichen“ Kadyrowleuten nicht.

„Warum?“

Die Ukrainer sind ein würdiges Volk und sie haben das der ganzen Welt bewiesen. Ukrainer sind keine Russen, 100 Prozent. Ich will nicht verallgemeinern, aber die Russen haben eine viel mehr sklavenartige Psychologie. Es gibt dort würdige Menschen, Menschenrechtsaktivisten zum Beispiel …

In Russland machen die Kadyrowleute, was sie wollen. Sie ordnen sich das Gesetz unter und begehen Willkürtaten. Ohne dass Gerichtsverfahren und Ermittlungen begonnen werden, entführen sie überall in Russland, wen immer sie gerade wollen. Wenn sie es für nötig halten, töten sie. Viele wurden getötet.

Es gibt viele Helden in Tschetschenien, aber es ist verboten, über sie zu sprechen. Die Helden von Itschkerien sind seit langem geächtet. Dies soll ihren Verrat vertuschen, die Namen zum Schweigen bringen und eine neue Geschichte unter russischem Banner erschaffen. Aber die Menschen kennen ihre Helden und erinnern sich an sie.

Tschetschenen haben immer seit dem Kaukasuskrieg Bajsangur von Benoj [1794–1861] und Imam Schamil [1834–1859] verehrt. Wir erinnern uns an sie alle, nicht weil es irgendwo geschrieben steht. Es wird über die Generationen weitergegeben.

– Geht es beim Phänomen „Kadyrowleute“ um Geld?

Geld, klar. Aber sie waren von Anfang an verdorben. Menschen, die ihr Volk während der größten Umwälzungen verraten haben, als Hilfe benötigt wurde. Sie haben sich und ihre Haut gerettet.

Aber an erster Stelle – Angst. Sie erinnerten sich an all ihre Gräueltaten und beschlossen, ihre Haut zu retten. Und um zu verhindern, dass dies noch einmal passiert, haben sie Russland gegenüber gekuscht, gaben alle Prinzipien, allen Stolz, alle Ehre auf und vergaßen alles.

In der Ukraine sind sie Söldner. Wie in Georgien und Abchasien. In Tschetschenien nennt man sie Verräter.

Du bist ein Verräter, wenn du dein Volk verrätst. Und wenn du zerstörst und mit deinem Volk kämpfst, wirst du zum Feind. Die größte Sünde der Tschetschenen ist der Verlust von Ehre und Würde. Speichelleckerei.

– Wie wird der Empfang der Kadyrowleute in Kyijw sein?

Sie wissen es bereits. All diese Videos von ihnen berühren die Ukrainer in keiner Weise und lassen sie sich nicht täuschen. Auf der Seite des Imperiums des Bösen in die Ukraine zu kommen, bedeutet, sie werden in der Hölle zu brennen!

Sie haben eigentlich nirgendwo gekämpft, außer um Häuser während Spezialoperationen zu besetzen, wo sie immer noch gnadenlos bombardierten. Auch in Syrien zeigten sie sich nicht. Sie kamen auch in die Ukraine, um den Kampfgeist der Russen zu stärken. Nicht mehr.

– Haben die Kadyrowleute Angst, Kyjiw zu stürmen?

„Ich glaube, sie haben Angst.“ Große Angst vor ihren Herrschern und Diktatoren, gefangen genommen zu werden und zu überleben. Aber sie wollen, dass es so schnell wie möglich endet und sie nicht betroffen sind.

Wir wissen bereits, dass es große Verluste gibt, aber sie sprechen noch nicht öffentlich darüber. Sie verstehen, worum es geht, und wir haben gesehen, wie sie wirklich sind – wie unnütz die russische Armee wirklich ist.

– Welche verwundbaren Eigenschaften haben die Kadyrowleute?

- Sie werden als Halsabschneider und Schläger wahrgenommen, aber dies betrifft die Ukraine in keiner Weise. Ja, sie haben Macht, sie haben Geld, sie können heimlich in den Rücken schießen. Bis vor kurzem hatte die Kadyrow-Regierung in Europa grünes Licht, und da sind unsere Kämpfer für Unabhängigkeit und Freiheit im Exil. Und so gingen die Kadyrowleute dort durch die Geheimdienste nach Europa, verübten Attentate, töteten, setzten Söldner ein, die gut bezahlt wurden. Verwandte von jemandem werden gefangen genommen. Das ist echter Terrorismus.

– Wenn nötig, werden Sie die Kadyrowleute töten?

Auf jeden Fall. Sie haben so viele würdige Menschen zerstört – meine Brüder und Landsleute. Sie haben sehr große Gräueltaten begangen. Ich sehe mein Volk nicht in diesen Menschen. Das ist der Feind.

Ich werde töten und, wenn möglich, in irgendeiner Weise schaden.

– Und wie sind die echten Tschetschenen wirklich?

Eine Nation, die Bräuche hat, gegründet auf Respekt vor den Ältesten, den Eltern und Nachbarn. Edelmut und Würde. Kann eine solche Person Kinder oder Frauen töten? Dies ist ausgeschlossen.

Wir waren nie Vergewaltiger. Russland hat uns so genannt. Um unseren Kampf zu verunglimpfen.

Zuerst nannten sie uns Terroristen, dann inszenierten sie einen Völkermord an unserem Volk. Es ist unmöglich in Worte zu fassen, wie viele Menschen sie getötet haben. Der Allmächtige wird das niemals verzeihen. Weder Putin noch seinen Leuten.

– Wie wird Putin enden?

Unser Held und der erste Präsident von Itschkerien Dschochar Dudajew sagte: „Die Ukraine und Russland werden noch zusammenprallen…“. Er war ein sehr weitsichtiger Mann. Das Ende des einheitlichen Russlands in der Form, in der es vor den heutigen Ereignissen war, hat bereits begonnen.

Die Welt wird sich verändern. Nach diesem Krieg denke ich zum Besseren. Das Böse wird nicht mehr vorgeben, gut und demokratisch zu sein.

– Und wie ist sie, die „Russische Welt“?

Jemand der Kinder tötet, alte und schwangere Frauen? Der Häuser, Schulen und Kindergärten bombardiert? Sowohl in unserem Land im Jahr 1994 als auch in der Ukraine heute. Die ganze Welt sieht es.

– Hast du während deines langen Lebens in der Ukraine schon den Unterschied zwischen Ukrainern und Russen gespürt?

Ich kannte sie schon lange vor dem Krieg. Ukrainer haben eine stärker entwickelte Würde und menschliche Qualitäten als Russen. Auch hier möchte ich nicht verallgemeinern. Dieser Unterschied ist für mich der wichtigste.

Ich betrachte die Ukrainer als meine Verwandten. Wir haben viel gemeinsam, wir waren schon immer für Gerechtigkeit.

Es ist unerträglich, in Russland unter einem solchen System zu leben. In der Ukraine passt mir alles. Hier herrscht Freiheit des Wortes, es gibt keine religiösen Probleme, niemand stört das Beten.

– Wirst du bis zum Ende hier sein?

Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um zu verhindern, dass das russische System in die Ukraine kommt. Das ist das Reich des Bösen. Es ist ein System der Unterdrückung des eigenen Volkes und seiner Versklavung. Wenn eine Person keine andere Meinung haben kann, wenn die Spitze eine solche Gesetzlosigkeit zulässt und sich wie ein echter Schlägertyp benimmt.

– Warst du schon immer ein freier Mensch in der Ukraine?

- Absolut … Meine Familie lebt schon lange in Europa. Sie sagten mir, ich solle fortgehen. Ich kann nicht, mein Gewissen erlaubt es nicht. Ausgehend davon, wie sich die Ereignisse entwickeln, wie viele Verluste die Russen erlitten haben und mit einer solchen globalen Unterstützung, denke ich, dass alles bald enden wird. Der Zusammenbruch des Imperiums des Bösen.

24. März 2022 // Das Interview führte Eldar Sarachman

Quelle: Ukrajinska Prawda

Übersetzer:    — Wörter: 2535

Christian Weise trägt seit 2014 übersetzend und gelegentlich schreibend bei zu den Ukraine-Nachrichten. Im Oktober 2020 erschienen von ihm zwei literarische Übersetzungen: Vasyl’ Machno, Das Haus in Baiting Hollow. Leipziger Literaturverlag und Yuriy Tarnawsky, Warme arktische Nächte. Ibidem, Stuttgart. Im Januar 2020 bereits erschien seine Übersetzung des Bandes Verfolgt für die Wahrheit. Ukrainische griechisch-katholische Gläubige hinter dem Eisernen Vorhang. Ukrainische katholische Universität, Lwiw.

Mit ukrainischen Themen ist er seit 1994 vertraut, als er erstmals Kiew und Lemberg besuchte und sich zunächst mit kirchengeschichtlichen Fragen beschäftigte. Wenn nicht Pandemien hindern, bereist er etwa fünfmal im Jahr die Ukraine.

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