Der Untersuchungsausschuss der Werchowna Rada zu Fragen der Untersuchung der Umstände der Vergiftung von Wiktor Juschtschenko hat gestern seine Existenz eingestellt. Der offizielle Grund hierfür ist die nicht fristgemäße Vorlage des Berichts des Ausschusses. Derweil meinen Mitglieder des Ausschusses, dass ihre Tätigkeit in Verbindung mit einer Vereinbarung eingestellt wurde, die zwischen den beiden Präsidenten Wiktor Juschtschenko und Wiktor Janukowitsch erreicht wurde.
Der Vorsitzende der Werchowna Rada verkündete gestern die Einstellung der Tätigkeit des Untersuchungsausschusses zu Fragen der Umstände der Vergiftung des Präsidentschaftskandidaten Wiktor Juschtschenko und der Klärung der Ursachen und der Personen, die an der Verschleppung der Untersuchung der vorliegenden Strafsache Schuld haben. Den Worten des Sprechers nach wurde diese Entscheidung „in Verbindung mit der fehlenden Vorlage der Schlüsse innerhalb der festgelegten Frist und der Empfehlung des Ausschusses für Fragen der Geschäftsordnung“ gefällt.
Bekanntlich wurde der Untersuchungsausschuss am 31. März 2009 auf Initiative der Parlamentsabgeordneten der Partei der Regionen, Nestor Schufritsch und Jelena Lukasch, getroffen (Ausgabe des “Kommersant-Ukraine“ vom 1. April 2009). Von den elf Mitgliedern der Kommission arbeiten drei derzeit außerhalb des Parlaments: der Leiter des Untersuchungsausschusses, Wladimir Siwkowitsch, ist derzeit Vize-Premier, Nestor Schufritsch ist Minister für Fragen außerordentlicher Situationen/Katastrophenschutz und Jelena Lukasch ist Erste Stellvertreterin des Leiters der Präsidialadministration.
Die Kommission arbeitete in geschlossenen Sitzungen im Verlaufe derer eine Reihe von Personen befragt wurden, die in Beziehung zu den Ermittlungen in dieser Sache standen, darunter die Leiterin der Ermittlungsgruppe der Generalstaatsanwaltschaft zur Angelegenheit Juschtschenko, Galina Klimowitsch, der ermittelnde Staatsanwalt und Mitglied der Ermittlungsgruppe, Alexej Donskoj, und der Stellvertreter des Generalstaatsanwalts, Renat Kusmin.
Von Anfang an stellten die Vertreter des Untersuchungsausschusses ihre eigene Version der Gründe der Verschlechterung der Gesundheit von Wiktor Juschtschenko auf. Ihrer Meinung nach fand diese im Ergebnis von „spezifischen medizinischen Prozeduren“ statt. Die offizielle Version, die von den Ermittlungen gestützt wird, besteht darin, dass Juschtschenko mit Absicht mit Dioxin vergiftet wurde. Außerdem deckte der Untersuchungsausschuss eine Reihe von Umständen auf, die, den Worten ihrer Mitglieder nach „als Elemente von Fälschungen der Ermittlungsfakten“ gewertet werden können. Den vorläufigen Bericht der Resultate seiner Tätigkeit legte der Untersuchungsausschuss im Dezember 2009 vor. In diesem heißt es, dass die Abgeordneten keine Bestätigungen der Version einer beabsichtigten Vergiftung von Wiktor Juschtschenko finden konnten (Ausgabe des “Kommersant-Ukraine“ vom 17. Dezember 20009).
Den Informationen des “Kommersant-Ukraine“ nach hat der Ausschuss seine Arbeit nach dem Übergang des Vorsitzenden Wladimir Siwkowitsch ins Kabinett eingestellt (Ausgabe des “Kommersant-Ukraine“ vom 12. März). „Er hatte keine Möglichkeit an der Arbeit des Ausschusses teilzunehmen, daher berief er in letzter Zeit auch keine Sitzungen ein. Das gab Litwin formal die Grundlage die Einstellung der Tätigkeit zu verkünden“, sagte Ausschussmitglied Walerij Kamtschatnyj (Block Julia Timoschenko) dem “Kommersant-Ukraine“. Jedoch besteht der Hauptgrund seinen Worten nach nicht darin. Walerij Kamtschtnyj schließt nicht aus, dass der Untersuchungsausschuss seine Existenz im Ergebnis einer Vereinbarung zwischen den Vertretern der ehemaligen und der neuen Machthaber einstellte. Beispielsweise könnte sich Wiktor Juschtschenko an Wiktor Janukowitsch mit der Bitte gewandt haben in der Rada seine Vergiftung nicht mehr zu diskutieren und den Ergebnissen der Ermittlungen zu vertrauen. „Man hätte die Mitglieder des Ausschusses austauschen können, doch insofern dies nicht getan wurde, ziehe ich den Schluss, dass es unseren Opponenten aus der Partei der Regionen aus irgendeinem Grunde nicht von Vorteil war die Untersuchung dieser Angelegenheit fortzusetzen. Aus Sicht derjenigen, die heute an der Macht sind, gibt es keine Notwendigkeit für diese Arbeit mehr“, resümierte Kamtschatnyj. Eine ähnliche Meinung vertrat auch der Stellvertreter des Ausschussvorsitzenden, Spiridon Kilinkarow (Kommunistische Partei). „Das Problem besteht nicht in Siwkowitsch und nicht im Ausschuss – er hat professionell gearbeitet. Ich denke, dass dies das Resultat einer Vereinbarung auf völlig anderem Niveau ist, zwischen den beiden Präsidenten – dem ehemaligen und dem aktuellen“, sagte Kilinkarow dem “Kommersant-Ukraine“.
Der Vizepremier für Fragen der nationalen Sicherheit und Verteidigung, Wladimir Siwkowitsch, erklärte dem “Kommersant-Ukraine“, dass ihm die Existenz irgendwelcher Vereinbarungen zwischen Janukowitsch und Juschtschenko unbekannt ist. „Ich bezweifle, dass Janukowitsch darauf eingegangen wäre, denn die Aufgabe des Präsidenten ist es, Garant der Verfassung zu sein und nicht irgendwelche Hinterzimmervereinbarungen zu treffen“, betonte Siwkowitsch im Gespräch mit dem “Kommersant-Ukraine“. Er ist überzeugt davon, dass es keine anderen, außer den vom Sprecher veröffentlichten, Gründe für die Einstellung der Arbeit des Untersuchungsausschusses gibt. Allem Anschein nach hat sich auch der Konflikt zwischen dem Ausschuss und der Generalstaatsanwaltschaft erschöpft. „In Verbindung damit, dass die Führung des Landes sich geändert hat und die Generalstaatsanwaltschaft frei von Verpflichtungen ist, entschied sie sich die Materialien der Angelegenheit zu studieren und sich objektiv damit auseinanderzusetzen“, sagte der Vizepremier. Seinen Worten nach hat die Generalstaatsanwaltschaft für die Prüfung der Materialien ein halbes Jahr angesetzt. „Wenn es im Verlaufe dieser Zeit keine Bewegung gibt und keine ernsthaften Maßnahmen ergriffen werden, wird die Werchowna Rada, denke ich, erneut einen Ausschuss einsetzen“.
Jelena Geda
Quelle: Kommersant-Ukraine
Forumsdiskussionen
Frank in Ukrinform • Re: 161 Gefechte an der Front, 60 davon bei Pokrowsk – Generalstab
„Und warum zählst das jetzt auf? Panzer dürften keine Rolle mehr spielen. Um die 10.000 von den Russen sollen zerstört worden sein. Unbemerkt kann sich eine grössere Anzahl auch nicht mehr ansammeln....“
JohannesTim in Ukrinform • Re: 161 Gefechte an der Front, 60 davon bei Pokrowsk – Generalstab
„Einen reinen Bewegungskrieg gibt es nicht. Falls es den Verteidigern gelingt, die feindlichen Angriffsverbände in einigen Abschnitten aufzuhalten, kann daraus ein Stellungskrieg entstehen. Zur Verteidigung...“
Awarija in Ukrinform • Re: 161 Gefechte an der Front, 60 davon bei Pokrowsk – Generalstab
„Panzer sind im modernen Krieg Dinos, zu schwerfällig, zu verwundbar, zu teuer. Jede 100€-Spielzeugdrohne kann so einen millionenschweren Koloß binnen Sekunden vernichten. Die Russen setzen sich inzwischen...“
Anuleb in Ukrinform • Re: 161 Gefechte an der Front, 60 davon bei Pokrowsk – Generalstab
„..... Sind solche gewaltigen Panzer-Operationen, die im Sommer 1941 real vollzogen worden sind, in der Gegenwart nicht mehr möglich? Damals hatte man auch mit riesigen Bomberschwärmen angegriffen. Das...“
JohannesTim in Ukrinform • Re: 161 Gefechte an der Front, 60 davon bei Pokrowsk – Generalstab
„Eine Anmerkung zur Kriegsgeschichte: sind die Erkenntnisse aus dem Zweiten Weltkrieg heute technisch überholt? Als Student hörte ich in militärhistorischen Vorlesungen in Deutschland ungefähr Folgendes:...“
Bernd D-UA in MDR • Re: Ukraine: Trotz Krieg Touristen
„@lev dann wünsche ich Dir eine gute Reise, es war sehr schön in LVIV, muss unbedingt nochmals so eine Rundreise machen. Ich habe so wundervolle Menschen kennengelernt, ich bin zutiefst beeindruckt! Es...“
lev in MDR • Re: Ukraine: Trotz Krieg Touristen
„Danke Bernd für deine Eindrücke. Ich fahre Ende Mai wieder für mehrere Wochen nach Lviv. Nicht um Urlaub zu machen, sondern in unsere Wohnung. Hatte sie ja vor dem Krieg, aufwendig saniert und möchte...“
Bernd D-UA in MDR • Re: Ukraine: Trotz Krieg Touristen
„Hallo liebe Forengemeinde und Mitleser, ich bin gerade auf einem Kurztripp durch die Ukraine. Es ist wunderschön wieder hier zu sein. Es fehlen die Touristen, gestern habe ich einen persönlichen und...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Kurzer Bericht, hab dann doch den Wachwechsel erwischt, bei den Polen ging dann bestimmt 45 Minuten gar nix. Und dann wurde in zwei Schüben eingelassen, ich finde, dann ging es in einem guten Tempo voran....“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Bin jetzt da, 10 PKW vor mir, das ist akzeptabel, ist ja auch der 1.Mai. Bin zufrieden mit der Situation. @Frank Fahre immer noch ein schwarzes Auto... kennst doch meine Erfahrung mit der Polizei in UA...Kaffeebraun...“
Frank in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Probier doch einfach. Wenn der offen ist doch alles ok. Bin da glaube mal zurück drüber gefahren. War dann nur eine ewige Kurverei bis zur A4. Bin da aber eh erstmal bis Krakau. Kann natürlich auch...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Schade, dass es keine Info´s zu Zosin gibt, wer aber noch was weiß, bitte schreiben, ich fahre jetzt in 30 Minuten los und kann immer noch in ca. 10h bei einem Stopp nochmals nachlesen. Google Maps schickt...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Diesen Grenzübergang hatte ich schon auf dem Schirm, kenne ihn nur noch nicht. Kann jemand noch etwas zu Zosin sagen, wäre ja auch machbar oder lieber nicht? Vielen Dank Bernhard.“
bernhard1945 in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Hallo Bernd Es hängt etwas davon ab, wohin Du in Ukraine fahren möchtest. So wie es scheint möchtest Du (wie ich normalerweise) in Richtung Kiew fahren. Ich benütze deshalb seit Jahren den Übergang...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Ergänzend, möchte nach Luzk fahren, ist ja sicherlich nicht uninteressant für einen Ratschlag.“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Möchte morgen über Nacht in die Ukraine fahren und plane die Ankunft an der Grenze sehr früh am Morgen. Fahre entweder über Polen oder ggf. über Tschechien, je nachdem was google maps empfiehlt. Normalerweise...“
Ahrens in Recht, Visa und Dokumente • Re: Visa D14
„Das ist ein simples D-Visum, wie man es auch in Deutschland für die Beantragung einer Aufenthaltsgenehmigung braucht. Man benötigt dazu keine Mindestaufenthaltszeit. Auch bei der Aufenthaltserlaubnis...“
JohannesTim in Berichte und Reisetipps • Mit dem Zug in die Ukraine
„Zunächst möchte ich sagen, daß die PKP für die Sitzplatzzüge, die zum Beispiel von Kattowitz bis nach Przemysl fahren, die Preise nicht erhöht hat. Allgemein gilt die Polnische Staatsbahn eher als...“
MHG1023 in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
„"Warum verlangt die PKP von den Fahrgästen solch einen Preis ?" - Weil sie es können ... Die Nachfrage dürfte weiter hoch sein und weil es keine vergleichbaren Alternativen gibt (Buslinien über Nacht...“
JohannesTim in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
„Die Polnische Staatseisenbahn PKP Intercity S.A. erhöhte für den Schlafwagen-Zug D 68 am 1. Februar 2025 die Fahrpreise um + 38 Prozent. : Vom Warschauer Ostbahnhof fährt abends um 17.49 Uhr der Schlafwagen-Zug...“
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„Hallo. Meine Ex-Frau ist schon über 22 Jahre in Deutschland. Jetzt benötigt sie einen Termin für das Konsulat. Aber es werden nur Termine über Diia vergeben. Kann uns jemand erklären wie das genau...“
Trick in Recht, Visa und Dokumente • Visa D14
„Hallo..... Ich benötige nochmals euer Schwarmwissen.... Bin seit Dezember letzten Jahres in der Ukraine verheiratet worden Jetzt meine Frage.....ich habe auf der Seite der ukrainischen Botschaft einen...“