Die Ukraine hat dem Internationalen Währungsfonds versprochen den Gaspreis für die Bevölkerung zu erhöhen. Bei der NAK (Nationalen Aktiengesellschaft) “Naftogas Ukrainy” sagt man, dass sich die Tarife innerhalb eines Jahres verdoppeln könnten. In diesem Falle würde die Gasförderung im Lande rentabel werden, doch mit dem Preisanstieg erhöhen sich auch die Verbindlichkeiten der Verbraucher, warnen Experten.
Das Ministerkabinett versprach dem Internationalen Währungsfonds quartalsweise den Erdgaspreis für die Bevölkerung zu erhöhen, teilte Ceyla Pazarbasiolu, die Leiterin der Mission des Fonds in der Ukraine, auf einer Pressekonferenz mit. Ihren Worten nach, soll das den finanziellen Zustand der NAK “Naftogas Ukrainy” zu erhöhen, außerdem hat die Regierung die Möglichkeit den Schutz der weniger gut gestellten Schichten der Bevölkerung zu erhöhen.
Im Jahr verbraucht die Bevölkerung der Ukraine etwa 21 Mrd. Kubikmeter Gas, dessen Lieferanten ausschließlich ukrainische Förderer sind. Derzeit liegt der Preis zwischen 402 und 622 Hrywnja pro tausend Kubikmeter (ca. 37,6-58,1 €) in Abhängigkeit von der Verbrauchsmenge. Dabei erhalten die Gasförderer weitaus weniger: “UkrNafta” und “Tschernorneftegas” – 199 Hrywnja pro Tsd. Kubikmeter (ca. 18,6 €) und “UkrGasDobytscha” – 179 Hrywnja pro Tsd. Kubikmeter (ca. 16,7 €). Einen großen Teil der Brennstoffkosten machen Steuern und die Aufschläge von “Naftogas” aus.
Das letzte Mal wurde der Gaspreis für die Bevölkerung im Dezember 2008 erhöht – um 35%. Und noch vor kurzem (Ausgabe des “Kommersant-Ukraine“ vom 12. Juni) verkündete Premierministerin Julia Timoschenko, dass der Preis für Gas sich bis zum Ende des Jahres nicht ändern wird: “Ich bin kategorisch gegen eine Erhöhung der Gaspreise für die Menschen. Ich habe versprochen, dass er sich in diesem Jahr nicht ändert und ich halte mein Versprechen”. Sich mit der Pressesprecherin der Premierin, Marina Soroka, um zu klären, was die Premierin dazu zwang von ihren Worten abzuweichen, gelang dem “Kommersant-Ukraine“ gestern nicht.
Bei der Nationalen Kommission zur Regulierung der Elektroenergiewirtschaft, welche die Tarife für Gas regelt, versicherte man, dass falls Vorschläge der Regierung zur Erhöhung des Brennstoffpreises eintreffen, man diese unverzüglich prüft. Dabei hob man bei der Kommission hervor, dass die Regierung niemals derartige Vorschläge ohne Berücksichtigung der Meinung von “Naftogas” einreicht. Bei der NAK hält man einen Preisanstieg um 30% für unvermeidlich, teilte der Pressesprecher von “Naftogas”, Walentin Semljanskij, mit. Den Berechnungen von Maxim Schein von der Investmentfirma “BrokerCreditService” nach, erlaubt das dem Unternehmen jährlich zusätzlich 450-680 Mio. $ einzunehmen. Im Laufe eines Jahres könnte sich der Gaspreis für die Bevölkerung verdoppeln, sagt ein Informant des “Kommersant-Ukraine“, der “Naftogas” nahe steht.
Falls die Preiserhöhung bestätigt wird, erhöht sich die Rentabilität der Gasförderung in der Ukraine, ist man sich bei “UkrGasDobytscha” sicher. Der Finanzdirektor von “UkrNafta”, Wladimir Pustowarow, unterstreicht, dass die Selbstkosten der Gasförderung mit Einbeziehung der Investitionen in die Erschließung neuer Lagerstätten 580-600 Hrywnja pro Tsd. Kubikmeter beträgt: “Der heutige Preis von 199 Hrywnja erlaubt es uns nicht einmal die Förderkosten hereinzuholen, ganz zu schweigen von der Suche und Erschließung neuer Stätten. Bei uns sinkt jedes Jahr das Fördervolumen, was die auch so hohe Abhängigkeit von russischem Gas erhöht”. Gleichzeitig könnte eine Preiserhöhung zu einer Nichtzahlungskrise führen, denkt der Stellvertreter des Direktors des wissenschaftlich-technischen Zentrums “Psicheja”, Gennadij Rjabzew. “Eine Verdoppelung der Preis während der Wirtschaftskrise führt dazu, dass ein Teil der Verbraucher nicht dafür bezahlen kann. Ausgehend von den Erfahrungen mit den Teuerungen der vergangenen Jahre, könnte sich, den Einschätzungen des Ausschusses nach, der Anteil der erfolgten Abrechnungen von 95% auf 70-75% verringern”, stimmt das Mitglied des Radaausschusses für Energiefragen, Sergej Tulub, zu.
Oleg Gawrisch
Quelle: Kommersant-Ukraine
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