Gestern stimmte das Ministerkabinett dem Gesetzentwurf „Über das System der öffentlichen Fernseh- und Rundfunkübertragung“ zu. Er sieht eine Vereinigung der Nationalen Fernsehgesellschaft der Ukraine (NTKU) und der Staatlichen Fernseh- und Radiogesellschaft (GTRK) „Kultura“ zur Nationalen Öffentlichen Fernseh- und Radiogesellschaft (NOTU) vor, auf deren Basis zwei Fernsehsender und zwei Radiostationen arbeiten werden. Mitarbeiter der NTKU befürchten Personalkürzungen und zweifeln daran, dass die NOTU unabhängige Nachrichten übertragen wird.
Der Gesetzentwurf, der vom Staatlichen Komitee für Fernseh- und Rundfunkübertragung ausgearbeitet wurde, wurde gestern auf der Regierungssitzung vom Leiter des Komitees, Jurij Plaksjuk, vorgestellt. Zur Erinnerung: am 30. September 2010 wurde von der Präsidialadministration eine Konzeption für das öffentliche Fernsehen bestätigt. Sie sieht die Schaffung der NOTU auf der Basis von NTKU vor. Die Aufsicht über die Tätigkeit der öffentlichen Rundfunk- und Fernsehgesellschaft soll von einem Aufsichtsrat mit Vertretern gesellschaftlicher Organisationen, Gewerkschaften, Organen der lokalen Selbstverwaltung, der Präsidialadministration, des Ministerkabinetts und jeder Parlamentsfraktion wahrgenommen werden (siehe “Kommersant-Ukraine” vom 1. Oktober 2010).
Ein alternativer Gesetzentwurf zu dieser Problematik wurde in der Werchowna Rada von den Parlamentsabgeordneten Andrej Schewtschenko, Jewgenij Suslow (beide „Block Julia Timoschenko – Batkiwschtschyna/Vaterland“) und Wladislaw Kaskiw („Unsere Ukraine – Nationale Selbstverteidigung“) registriert. Ihr Dokument überließ die Auswahl bedeutender Themen und Ereignisse für das Programm dem Ermessen der Redaktionsmitarbeiter, sah eine völlige Haushaltsfinanzierung und ein Werbeverbot vor (Ausgabe des “Kommersant-Ukraine” vom 13. Oktober 2010). Jedoch wurde der Gesetzentwurf der Abgeordneten bisher nicht vom Parlament geprüft.
Der Erste Stellvertreter des Leiters des Staatlichen Komitees für Fernseh- und Rundfunkübertragungen, Alexander Kurdinowitsch, teilte dem „*Kommersant-Ukraine*“ mit, dass der Gesetzentwurf des Komitees eine Vereinigung von NTKU und GTRK „Kultura“ zu einer Nationalen Öffentlichen Fernseh- und Radiogesellschaft vorsieht. „Es werden zwei Fernsehsender mit einer gesellschaftspolitischen und bildungskulturellen Ausrichtung geschaffen und ebenfalls zwei Radiostationen analogen Formats“, präzisierte er. Seinen Worten nach wird das öffentliche Fernsehen auf den Programmfrequenzen von NTKU und GTRK „Kultura“ senden. Bleibt anzumerken, dass die Programme von GTRK „Kultura“ von allen staatlichen Gebietsfernsehgesellschaften weiterverbreitet werden und die Abdeckung der NTKU 97% des Staatsterritoriums beträgt.
Die Finanzierung der Arbeit der NOTU aus dem Staatshaushalt ist für vier Jahre vorgesehen, danach plant man die Mittel aus unterschiedlichen Quellen zu erhalten: Abonnenmentszahlungen, Verkauf der Fernseh- und Radioproduktionen, Vergabe von Staatsaufträgen, freiwillige und wohltätige Beiträge. Als alternative Finanzierungsvariante wird die Einführung einer einprozentigen Abgabe geprüft: für ukrainische Fernseh- und Radiounternehmen vom Preis der Werbeplatzierungen und für Abonnenten von mehrkanaligen Fernsehnetzen vom Preis der Abonnementszahlungen. „Das Gesamtbudget der NOTU wird aus den Budgets von NTKU und TRK ‘Kultura’ bestehen und Hauptverfügungsberechtigter der Mittel bleibt das Staatliche Komitee für Fernseh- und Radioübertragungen“, fügte Alexander Kurdinowitsch hinzu.
Die Beraterin des Staatsoberhauptes und Leiterin der Hauptverwaltung der Präsidialadministration zu kulturellen und gesellschaftspolitischen Fragen, Anna German, erklärte dem „*Kommersant-Ukraine*“, dass der Gesetzentwurf des Staatlichen Komitees von „allen Mitgliedern der Regierung gutgeheißen wurde“. Ihren Worten nach wird das Dokument Präsident Wiktor Janukowitsch zur Prüfung vorgelegt und danach der Werchowna Rada. „Das wird in der nächsten Zeit stattfinden, da der Präsident persönlich daran interessiert ist, dass sobald wie möglich ein öffentliches Fernsehen geschaffen wird“, sagte German dem “Kommersant-Ukraine”.
Derweil befürchten Mitarbeiter der NTKU Personalkürzungen im Ergebnis einer möglichen Umstrukturierung der Gesellschaft und zweifeln daran, dass die NOTU unabhängige Nachrichten übertragen wird. „Wahrscheinlich wird eine Geschlossene Aktiengesellschaft nach dem Prinzip der russischen ORT geschaffen und unabhängige Nachrichten wird es dort nicht geben“, hob man bei der NTKU Redaktion hervor. „Unsere Posten sind Staatsbediensteten gleichgestellt und bei einer Umstrukturierung werden wir wahrscheinlich unserer Status verlieren. Insgesamt arbeiten bei der NTKU etwa 2.000 Menschen. Unbekannt ist, ob sie alle ihre Arbeitsplätze behalten werden“.
Julia Rjabtschun
Quelle: Kommersant-Ukraine
Forumsdiskussionen
JohannesTim in Ukrinform • Re: 161 Gefechte an der Front, 60 davon bei Pokrowsk – Generalstab
„Awarija hat uns mitgeteilt, dass es heute für den Preis von hundert €uro Spielzeugdrohnen gäbe, mit der ein Panzer vernichtet werden könne. Könnte mit einer solchen Drohne auch ein Leopard II oder...“
Frank in Ukrinform • Re: 161 Gefechte an der Front, 60 davon bei Pokrowsk – Generalstab
„Und warum zählst das jetzt auf? Panzer dürften keine Rolle mehr spielen. Um die 10.000 von den Russen sollen zerstört worden sein. Unbemerkt kann sich eine grössere Anzahl auch nicht mehr ansammeln....“
JohannesTim in Ukrinform • Re: 161 Gefechte an der Front, 60 davon bei Pokrowsk – Generalstab
„Einen reinen Bewegungskrieg gibt es nicht. Falls es den Verteidigern gelingt, die feindlichen Angriffsverbände in einigen Abschnitten aufzuhalten, kann daraus ein Stellungskrieg entstehen. Zur Verteidigung...“
Awarija in Ukrinform • Re: 161 Gefechte an der Front, 60 davon bei Pokrowsk – Generalstab
„Panzer sind im modernen Krieg Dinos, zu schwerfällig, zu verwundbar, zu teuer. Jede 100€-Spielzeugdrohne kann so einen millionenschweren Koloß binnen Sekunden vernichten. Die Russen setzen sich inzwischen...“
Anuleb in Ukrinform • Re: 161 Gefechte an der Front, 60 davon bei Pokrowsk – Generalstab
„..... Sind solche gewaltigen Panzer-Operationen, die im Sommer 1941 real vollzogen worden sind, in der Gegenwart nicht mehr möglich? Damals hatte man auch mit riesigen Bomberschwärmen angegriffen. Das...“
JohannesTim in Ukrinform • Re: 161 Gefechte an der Front, 60 davon bei Pokrowsk – Generalstab
„Eine Anmerkung zur Kriegsgeschichte: sind die Erkenntnisse aus dem Zweiten Weltkrieg heute technisch überholt? Als Student hörte ich in militärhistorischen Vorlesungen in Deutschland ungefähr Folgendes:...“
Bernd D-UA in MDR • Re: Ukraine: Trotz Krieg Touristen
„@lev dann wünsche ich Dir eine gute Reise, es war sehr schön in LVIV, muss unbedingt nochmals so eine Rundreise machen. Ich habe so wundervolle Menschen kennengelernt, ich bin zutiefst beeindruckt! Es...“
lev in MDR • Re: Ukraine: Trotz Krieg Touristen
„Danke Bernd für deine Eindrücke. Ich fahre Ende Mai wieder für mehrere Wochen nach Lviv. Nicht um Urlaub zu machen, sondern in unsere Wohnung. Hatte sie ja vor dem Krieg, aufwendig saniert und möchte...“
Bernd D-UA in MDR • Re: Ukraine: Trotz Krieg Touristen
„Hallo liebe Forengemeinde und Mitleser, ich bin gerade auf einem Kurztripp durch die Ukraine. Es ist wunderschön wieder hier zu sein. Es fehlen die Touristen, gestern habe ich einen persönlichen und...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Kurzer Bericht, hab dann doch den Wachwechsel erwischt, bei den Polen ging dann bestimmt 45 Minuten gar nix. Und dann wurde in zwei Schüben eingelassen, ich finde, dann ging es in einem guten Tempo voran....“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Bin jetzt da, 10 PKW vor mir, das ist akzeptabel, ist ja auch der 1.Mai. Bin zufrieden mit der Situation. @Frank Fahre immer noch ein schwarzes Auto... kennst doch meine Erfahrung mit der Polizei in UA...Kaffeebraun...“
Frank in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Probier doch einfach. Wenn der offen ist doch alles ok. Bin da glaube mal zurück drüber gefahren. War dann nur eine ewige Kurverei bis zur A4. Bin da aber eh erstmal bis Krakau. Kann natürlich auch...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Schade, dass es keine Info´s zu Zosin gibt, wer aber noch was weiß, bitte schreiben, ich fahre jetzt in 30 Minuten los und kann immer noch in ca. 10h bei einem Stopp nochmals nachlesen. Google Maps schickt...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Diesen Grenzübergang hatte ich schon auf dem Schirm, kenne ihn nur noch nicht. Kann jemand noch etwas zu Zosin sagen, wäre ja auch machbar oder lieber nicht? Vielen Dank Bernhard.“
bernhard1945 in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Hallo Bernd Es hängt etwas davon ab, wohin Du in Ukraine fahren möchtest. So wie es scheint möchtest Du (wie ich normalerweise) in Richtung Kiew fahren. Ich benütze deshalb seit Jahren den Übergang...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Ergänzend, möchte nach Luzk fahren, ist ja sicherlich nicht uninteressant für einen Ratschlag.“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Möchte morgen über Nacht in die Ukraine fahren und plane die Ankunft an der Grenze sehr früh am Morgen. Fahre entweder über Polen oder ggf. über Tschechien, je nachdem was google maps empfiehlt. Normalerweise...“
Ahrens in Recht, Visa und Dokumente • Re: Visa D14
„Das ist ein simples D-Visum, wie man es auch in Deutschland für die Beantragung einer Aufenthaltsgenehmigung braucht. Man benötigt dazu keine Mindestaufenthaltszeit. Auch bei der Aufenthaltserlaubnis...“
JohannesTim in Berichte und Reisetipps • Mit dem Zug in die Ukraine
„Zunächst möchte ich sagen, daß die PKP für die Sitzplatzzüge, die zum Beispiel von Kattowitz bis nach Przemysl fahren, die Preise nicht erhöht hat. Allgemein gilt die Polnische Staatsbahn eher als...“
MHG1023 in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
„"Warum verlangt die PKP von den Fahrgästen solch einen Preis ?" - Weil sie es können ... Die Nachfrage dürfte weiter hoch sein und weil es keine vergleichbaren Alternativen gibt (Buslinien über Nacht...“
JohannesTim in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
„Die Polnische Staatseisenbahn PKP Intercity S.A. erhöhte für den Schlafwagen-Zug D 68 am 1. Februar 2025 die Fahrpreise um + 38 Prozent. : Vom Warschauer Ostbahnhof fährt abends um 17.49 Uhr der Schlafwagen-Zug...“
HelloMick in Hilfe und Rat • Brauchen Hilfe bei Diia Registrierung
„Hallo. Meine Ex-Frau ist schon über 22 Jahre in Deutschland. Jetzt benötigt sie einen Termin für das Konsulat. Aber es werden nur Termine über Diia vergeben. Kann uns jemand erklären wie das genau...“
Trick in Recht, Visa und Dokumente • Visa D14
„Hallo..... Ich benötige nochmals euer Schwarmwissen.... Bin seit Dezember letzten Jahres in der Ukraine verheiratet worden Jetzt meine Frage.....ich habe auf der Seite der ukrainischen Botschaft einen...“