Heute soll die Werchowna Rada in ihrer Abendsitzung den Gesetzentwurf „Über die Wahlen der Parlamentsabgeordneten“ prüfen, der von einem zeitweiligen Spezialausschuss des Parlaments vorbereitet wurde. Die Hauptforderungen der Opposition – Parteiblöcke zu den Wahlen zuzulassen und die Wahlhürde abzusenken – fanden bei der Mehrheit keine Unterstützung. Derweil gelang es der Opposition eine Reihe von Normen durchzusetzen, welche die Organisation des Wahlprozesses betreffen und den Rückruf der Entwürfe, die dem Parlament vorher zur Prüfung vorgelegt wurden.
Die letzte Sitzung des zeitweiligen Spezialausschusses zur Vorbereitung des Gesetzentwurfs „Über die Wahlen der Parlamentsabgeordneten“ sollte auf Forderung der Opposition mit der Präsentation einer schriftlichen Antwort auf jede der 16 Änderungen der Opposition durch die Parlamentsmehrheit beginnen. Zur Erinnerung: In den zwei Wochen, die seit dem Beginn der Schaffung des Spezialausschusses vergingen, schafften es die Mehrheit und die Opposition nur ihre Vorschläge für die fünf in der Rada registrierten Entwürfe zu den Wahlen auszutauschen. Die Opposition forderte in ultimativer Form Parteiblöcke zu den Wahlen zuzulassen, eine Wahlhürde von nicht mehr als 4% zu errichten und in den Direktwahlkreisen nur 150 der 450 Abgeordneten zu wählen (Ausgabe des “Kommersant-Ukraine” vom 11. November).
In der Opposition verbarg man nicht, dass man nicht mit einem Erfolg rechnet. Der Leiter des Spezialausschusses, Ruslan Knjasewitsch („Unsere Ukraine – Nationale Selbstverteidigung“), musste auf den Parlamentskorridoren seine Kollegen überreden, zur Sitzung zu kommen. „Wir kommen nur dafür, um die Antwort der Partei der Regionen auf unsere Bedingungen zu hören“, sagte Sergej Podgornyj („BjuT-Batkiwschtschyna/Block Julia Timoschenko/Vaterland“) dem “Kommersant-Ukraine”.
Einzelheiten der Sitzung, die hinter verschlossenen Türen stattfand, berichteten die Teilnehmer dem “Kommersant-Ukraine”. „Wir haben die Sitzung des Ausschusses verlassen. Die Vertreter der Partei der Regionen sind nicht auf unsere Forderungen eingegangen und haben nur versprochen, dass sie technische Fragen berücksichtigen werden. Die Kommission weigerte sich eine Pause in ihrer Arbeit zu verkünden, wie wir es gefordert haben“, teilte der Parlamentsabgeordnete Sergej Sass (“BJuT-Batkiwschtschyna“) dem “Kommersant-Ukraine” mit. Er betonte, dass der Spezialausschuss den Entschluss fällte, als Grundlage den Gesetzentwurf über die Parlamentswahlen zu nehmen, der von der Arbeitsgruppe unter Führung des Justizministers, Alexander Lawrinowitsch, vorgelegt wurde. Das Dokument sieht unter anderem ein gemischtes Wahlsystem (50% zu 50%), die Erhöhung der Wahlhürde von 3% auf 5% vor und enthält ein Verbot für die Beteiligung von Parteiblöcken an den Wahlen.
Sergej Sass` Worten nach empfiehlt man derzeit den Autoren der anderen registrierten Gesetzentwürfe, ihre Vorschläge zurückzurufen. Außerdem teilte der Abgeordnete mit, dass der Ausschuss sich dazu entschlossen hat, den zweiten Forderungsblock der Opposition aus 13 Fragen, welche die Organisation des Wahlprozesses betreffen, zu unterstützen. Das bestätigten auch die Vertreter der Parlamentsmehrheit. Unter anderem verkündete der Fraktionsvorsitzende der Partei der Regionen, Alexander Jefremow, dass die Parlamentsmehrheit bereit ist, 80% der Oppositionsvorschläge zu unterstützen, wobei diese rein technischer Art sind. „Und was die anderen Vorschläge anbelangt, die politischen Charakter tragen, so muss man sie dem Sitzungssaal zur Prüfung vorlegen und der Saal wird eine endgültige Entscheidung treffen“, erklärte Jefremow. Dabei kritisierte er das von der Opposition vorgeschlagene Format eines gemischten Wahlsystems im Verhältnis 75% zu 25%: „Bei unseren Berechnungen ist herausgekommen, dass es dann in jeder Region zwei Abgeordnete gibt. Ein solches System wird nicht unterstützt und die Oppositionellen begreifen selbst, dass es minderwertig ist“.
Ungeachtet dessen, dass bei den gegenseitig vorgelegten Forderungen in der Arbeit des Spezialausschusses keine Fortschritte erzielt wurden, verkündete der Fraktionsvorsitzende der Partei der Regionen Journalisten, dass „der Gesetzentwurf praktisch zur Prüfung bereit ist“. „Und wenn sich unsere Kollegen als nicht bereit erweisen, dann wird das bedeuten, dass sie einfach absichtlich den Prozess verzögern und wir werden gezwungen sein, zur Prüfung des Dokuments in der ersten Lesung überzugehen“, sagte Jefremow.
Der Vorsitzende der Werchowna Rada, Wladimir Litwin, versprach die Gesetzentwürfe zu den Wahlen in die heutige Parlamentssitzung einzubringen. Bei den Fraktionen „BJuT-Batkiwschtschyna“ und „Unsere Ukraine – Nationale Selbstverteidigung“ erklärte man, dass man sich heute Morgen auf der Sitzung des gemeinsamen Fraktionsrates auf eine Beteiligung an der Abstimmung festlegen wird. „Wenn die Vertreter der Fraktionsmehrheit bis Donnerstag 12:00 Uhr keine Antwort auf die Schlüsselfragen des Wahlgesetzes – zum Wahlsystem, der Beteiligung von Wahlblöcken und der Höhe der Wahlhürde – vorlegen, dann wird die Opposition diesen Gesetzentwurf nicht mit ihrer Anwesenheit weihen“, erklärte der Erste Stellvertreter des Fraktionsvorsitzenden von „BJuT-Batkiwschtschyna“, Andrej Koshemjakin. Eine Entscheidung zu diesen Fragen soll gemäß den Empfehlungen der Venedig-Kommission gemeinsam mit der Opposition vom Parlament beschlossen werden, erinnerte der Parlamentsabgeordnete Sergej Podgorny.
Den Abschluss der Vorbereitung des Gesetzentwurfes und die Einreichung zur Registrierung in der Rada planen die Mitglieder des Spezialausschusses heute in der ersten Tageshälfte. In Verbindung damit können die Abgeordneten erst in der Abendsitzung an die Prüfung des Dokuments gehen.
Olga Kurischko
Quelle: Kommersant-Ukraine
Forumsdiskussionen
Bernd D-UA in MDR • Re: Ukraine: Trotz Krieg Touristen
„@lev dann wünsche ich Dir eine gute Reise, es war sehr schön in LVIV, muss unbedingt nochmals so eine Rundreise machen. Ich habe so wundervolle Menschen kennengelernt, ich bin zutiefst beeindruckt! Es...“
lev in MDR • Re: Ukraine: Trotz Krieg Touristen
„Danke Bernd für deine Eindrücke. Ich fahre Ende Mai wieder für mehrere Wochen nach Lviv. Nicht um Urlaub zu machen, sondern in unsere Wohnung. Hatte sie ja vor dem Krieg, aufwendig saniert und möchte...“
Bernd D-UA in MDR • Re: Ukraine: Trotz Krieg Touristen
„Hallo liebe Forengemeinde und Mitleser, ich bin gerade auf einem Kurztripp durch die Ukraine. Es ist wunderschön wieder hier zu sein. Es fehlen die Touristen, gestern habe ich einen persönlichen und...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Kurzer Bericht, hab dann doch den Wachwechsel erwischt, bei den Polen ging dann bestimmt 45 Minuten gar nix. Und dann wurde in zwei Schüben eingelassen, ich finde, dann ging es in einem guten Tempo voran....“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Bin jetzt da, 10 PKW vor mir, das ist akzeptabel, ist ja auch der 1.Mai. Bin zufrieden mit der Situation. @Frank Fahre immer noch ein schwarzes Auto... kennst doch meine Erfahrung mit der Polizei in UA...Kaffeebraun...“
Frank in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Probier doch einfach. Wenn der offen ist doch alles ok. Bin da glaube mal zurück drüber gefahren. War dann nur eine ewige Kurverei bis zur A4. Bin da aber eh erstmal bis Krakau. Kann natürlich auch...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Schade, dass es keine Info´s zu Zosin gibt, wer aber noch was weiß, bitte schreiben, ich fahre jetzt in 30 Minuten los und kann immer noch in ca. 10h bei einem Stopp nochmals nachlesen. Google Maps schickt...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Diesen Grenzübergang hatte ich schon auf dem Schirm, kenne ihn nur noch nicht. Kann jemand noch etwas zu Zosin sagen, wäre ja auch machbar oder lieber nicht? Vielen Dank Bernhard.“
bernhard1945 in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Hallo Bernd Es hängt etwas davon ab, wohin Du in Ukraine fahren möchtest. So wie es scheint möchtest Du (wie ich normalerweise) in Richtung Kiew fahren. Ich benütze deshalb seit Jahren den Übergang...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Ergänzend, möchte nach Luzk fahren, ist ja sicherlich nicht uninteressant für einen Ratschlag.“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Möchte morgen über Nacht in die Ukraine fahren und plane die Ankunft an der Grenze sehr früh am Morgen. Fahre entweder über Polen oder ggf. über Tschechien, je nachdem was google maps empfiehlt. Normalerweise...“
Ahrens in Recht, Visa und Dokumente • Re: Visa D14
„Das ist ein simples D-Visum, wie man es auch in Deutschland für die Beantragung einer Aufenthaltsgenehmigung braucht. Man benötigt dazu keine Mindestaufenthaltszeit. Auch bei der Aufenthaltserlaubnis...“
JohannesTim in Berichte und Reisetipps • Mit dem Zug in die Ukraine
„Zunächst möchte ich sagen, daß die PKP für die Sitzplatzzüge, die zum Beispiel von Kattowitz bis nach Przemysl fahren, die Preise nicht erhöht hat. Allgemein gilt die Polnische Staatsbahn eher als...“
MHG1023 in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
„"Warum verlangt die PKP von den Fahrgästen solch einen Preis ?" - Weil sie es können ... Die Nachfrage dürfte weiter hoch sein und weil es keine vergleichbaren Alternativen gibt (Buslinien über Nacht...“
JohannesTim in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
„Die Polnische Staatseisenbahn PKP Intercity S.A. erhöhte für den Schlafwagen-Zug D 68 am 1. Februar 2025 die Fahrpreise um + 38 Prozent. : Vom Warschauer Ostbahnhof fährt abends um 17.49 Uhr der Schlafwagen-Zug...“
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Trick in Recht, Visa und Dokumente • Visa D14
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