Am Sonnabend bestätigte die Regierung das Projekt für das Budget 2009. Ungeachtet dessen, dass die Minister die Unterfinanzierung ihrer Behörden bemerkten, unterstützten alle Regierungsmitglieder das Dokument “im Ganzen”, in der Hoffnung, dass ein Teil ihrer Anmerkungen bei der Überarbeitung des Staatsbudgets berücksichtigt wird. Besondere Ansprüche an das Budget zeigten sich bei Präsident Wiktor Juschtschenko, doch diese vom Leiter des Dienstes für sozialökonomische Entwicklung des Präsidialamtes, Roman Shukowskij, der von Juschtschenko zur Kabinettssitzung delegiert wurde, konnten die Regierungsmitglieder nicht; er wurde nicht in den Saal gelassen.
Die endgültige Redaktion des Projektes für das Staatsbudget 2009 erhielten die Regierungsmitglieder Sonnabendmorgen und bereits um 14:00 Uhr des gleichen Tages wurden sie zur außerordentlichen Sitzung für die Bestätigung dieses Dokumentes eingeladen. Innerhalb weniger Stunden schafften es die Minister lediglich in allgemeinen Zügen die Finanzierung ihrer Behörde zu bewerten, dabei blieben viele nicht ausreichend angehört. “Im nächsten Jahr wird es 6% weniger Zuweisungen geben. Wie kann man da zufrieden sein?”, teilte dem “Kommersant-Ukraine“ der Minister für Transport und Kommunikation Iosif Winskij mit. Der Leiter des Verteidigungsministeriums, Jurij Jechanurow, erwies sich als noch kategorischer. “Wie immer, wir haben keine Armee.”, erklärte er kurz. “Wenn sie (das Kabinett) von einer Vertragsarmee reden, dann sind in diesem Dokument die dafür notwendigen Ausgaben von 17,2 Mrd. Hrywnja (ca. 2,45 Mrd. €) nicht berücksichtigt.”, fügte Iwan Marko, der Jechanurow begleitende Direktor der Finanzabteilung des Verteidigungsministeriums, hinzu.
Auf alle Unzufriedenheiten der Regierungsmitglieder fand der Finanzminister Wiktor Pinsenyk ein Gegenargument. “Im Budget ist die Übergabe eines großen Ausgabenteils an die lokalen Budgets vorgesehenm in Verbindung damit ist der Vergleich mit den 2008er Werten korrekt.”, erläuterte er, dabei anmerkend, dass dem neuen Berechnungssystem nach in 2009 ein Anstieg der Zuweisungen in fast allen Ministerien und Behörden beobachtet werden kann, darunter beim Transport- und beim Verteidigungsministerium.
Der Beginn der Sitzung war traditionell konfliktreich – der Leiter des Hauptdienstes für sozialökonomische Entwicklung beim Präsidialamt, Roman Shukowskij, bewies lang und erfolglos, dass er das Recht hat im Saal anwesend zu sein, doch der Mitarbeiter der Verwaltung des Staatsschutzes, der aus diesem Anlass deutliche Anweisungen erhalten hatte, zeigte sich nicht einverstanden damit ihn durchzulassen. Shukowskij musste in den Konferenzsaal gemeinsam mit den Journalisten gehen, um die Einleitungsworte der Premierin wenigstens per Videoübertragung zu sehen. Nach einer halben Stunde gab Julia Timoschenko trotzdem die Erlaubnis Roman Shukowskij für ein paar Minuten hereinzulassen, um von ihm die schriftlichen Anmerkungen zum Budget des Präsidenten zu empfangen.
Bleibt anzumerken, dass die Abwesenheit des Vertreters des Präsidialamtes es der Regierung erlaubte die Sitzung in einer ruhigeren Umgebung. Shukowskij gab gegenüber den Journalisten zu, dass er plante “eine Menge an Forderungen” an das Regierungsdokument vorzuweisen, insbesondere aufgrund der Finanzierung des Verteidigungsministeriums und der Hochwasserschutzprogramme. “Für deren Umsetzung sind 670 Mio. Hrywnja (ca. 96 Mio. €) notwendig und im Budget sind lediglich 6,5 Mio. Hrywnja (ca. 0,93 Mio. €) vorgesehen; das sind nur 1%!”, erregte er sich.
Die Sitzung eröffnend, teilte die Premierministerin mit, dass die Regierung beabsichtigt, neben dem Projekt des Staatsbudgets für 2009, die Prognose der Makrodaten für die Hauptwerte von Einkünften und deren Finanzierung für die Jahre 2010-12 und das Staatsprogramm der ökonomischen und sozialen Entwicklung der Ukraine zu verabschieden. Sie verkündete ebenfalls, dass das Budget unter Einberechnung “absolut aller Wünsche aller Verfügungsberechtigter” vorbereitet wurde und betonte, dass dessen Hauptmerkmal die Dezentralisierung der Finanzströme und “die Wiederherstellung der sozialen Gerechtigkeit” sei. Wiktor Pinsenyk bekräftigte, dass die Hauptpriorität des Budgets die Sozialtransfers bleiben. Insbesondere wird in 2009 eine Rekordhöhe der Budgetunterstützung des Pensionsfonds erwartet – 44 Mrd. Hrywnja (ca. 6,3 Mrd. €). Außerdem ist ein spürbarer Anstieg der Zahlungen ist verbunden mit der Einführung eines einheitlichen Tarifnetzes und dem Anstieg des Mindestlohnes.
Kurz danach als Pinsenyk seine Ausführungen über die Risiken der Budgeterfüllung begann, wurde die Sitzung in geschlossener Form fortgesetzt. Den Worten des Ministers nach: “Eine weitere Frage ist die Verschlechterung Weltkonjunktur. Einigen Positionen nach gibt es äußerst pessimistische Prognosen. Dies kann auf die Entwicklung der ukrainischen Wirtschaft Einfluss haben, besonders bei den Positionen, welche vom Export bestimmt werden …”, die Übertragung aus dem Sitzungssaal wurde abgeschalten und die Journalisten gebeten, das Kabinettsgebäude zu verlassen.
Wie dem “Kommersant-Ukraine“ ein anonym bleibend wollendes Kabinettsmitglied mitteilte, redete die Mehrheit der Minister im geschlossenen Teil der Sitzung von der Unterfinanzierung ihrer Behörden. Im Unterschied zu Wiktor Pinsenyk, der von der Inkorrektheit der Ansprüche redete, nahm Timoschenko eine weichere Position ein und bat den Finanzminister “alle Wünsche aufzuschreiben und zu berücksichtigen”. “Julia Timoschenko erklärte, dass die Wünsche berücksichtigt werden und erst danach wurde die Frage der Abstimmung gestellt.”, sagte der Gesprächspartner des “Kommersant-Ukraine“, zugebend, dass wahrscheinlich alle Minister erst nach der Ausarbeitung der Endfassung durch das Finanzministerium davon erfahren, wofür sie gestimmt haben.
Von einem der Versprechen der Premierin erzählte Wladimir Ogrysko, der Außenminister, den Journalisten. Seinen Worten nach, wies die Premierin das Finanzministerium, das Wirtschaftsministerium und das Justizministerium an, die Möglichkeiten der Schuldenzahlung an die Russische Föderation in 2009 studieren, wie es der Präsident fordert. “Danach (Zahlung von 5,9 Mrd. Hrywnja an Russland; ca. 843 Mio. €) werden wir die Frage über die neue Höhe der Mietzahlung für die Stationierung der Schwarzmeerflotte auf dem Territorium der Ukraine stellen”, sagte Ogrysko.
Quelle: Kommersant-Ukraine
Forumsdiskussionen
Bernd D-UA in Ukrinform • Re: 161 Gefechte an der Front, 60 davon bei Pokrowsk – Generalstab
„Yeep Frank, so war es. Auch der Leo ist keine Wunderwaffe. Drohnen greifen von oben an, dort wurde bei allen Kampfpanzermodell an Panzerung gespart, mußte nie geschützt werden. Jedenfalls hält die Front...“
Frank in Ukrinform • Re: 161 Gefechte an der Front, 60 davon bei Pokrowsk – Generalstab
„Was soll das werden? Spielst du im Sandkasten Panzerkrieg? Damalss die 70 km Fahrzeugkolonne der Russen vor Kyiv wurde einfach aufgerieben. Da ist nix mit nebeneinander fahren. Das war eine Strasse durch...“
JohannesTim in Ukrinform • Re: 161 Gefechte an der Front, 60 davon bei Pokrowsk – Generalstab
„Awarija hat uns mitgeteilt, dass es heute für den Preis von hundert €uro Spielzeugdrohnen gäbe, mit der ein Panzer vernichtet werden könne. Könnte mit einer solchen Drohne auch ein Leopard II oder...“
Frank in Ukrinform • Re: 161 Gefechte an der Front, 60 davon bei Pokrowsk – Generalstab
„Und warum zählst das jetzt auf? Panzer dürften keine Rolle mehr spielen. Um die 10.000 von den Russen sollen zerstört worden sein. Unbemerkt kann sich eine grössere Anzahl auch nicht mehr ansammeln....“
JohannesTim in Ukrinform • Re: 161 Gefechte an der Front, 60 davon bei Pokrowsk – Generalstab
„Einen reinen Bewegungskrieg gibt es nicht. Falls es den Verteidigern gelingt, die feindlichen Angriffsverbände in einigen Abschnitten aufzuhalten, kann daraus ein Stellungskrieg entstehen. Zur Verteidigung...“
Awarija in Ukrinform • Re: 161 Gefechte an der Front, 60 davon bei Pokrowsk – Generalstab
„Panzer sind im modernen Krieg Dinos, zu schwerfällig, zu verwundbar, zu teuer. Jede 100€-Spielzeugdrohne kann so einen millionenschweren Koloß binnen Sekunden vernichten. Die Russen setzen sich inzwischen...“
Anuleb in Ukrinform • Re: 161 Gefechte an der Front, 60 davon bei Pokrowsk – Generalstab
„..... Sind solche gewaltigen Panzer-Operationen, die im Sommer 1941 real vollzogen worden sind, in der Gegenwart nicht mehr möglich? Damals hatte man auch mit riesigen Bomberschwärmen angegriffen. Das...“
JohannesTim in Ukrinform • Re: 161 Gefechte an der Front, 60 davon bei Pokrowsk – Generalstab
„Eine Anmerkung zur Kriegsgeschichte: sind die Erkenntnisse aus dem Zweiten Weltkrieg heute technisch überholt? Als Student hörte ich in militärhistorischen Vorlesungen in Deutschland ungefähr Folgendes:...“
Bernd D-UA in MDR • Re: Ukraine: Trotz Krieg Touristen
„@lev dann wünsche ich Dir eine gute Reise, es war sehr schön in LVIV, muss unbedingt nochmals so eine Rundreise machen. Ich habe so wundervolle Menschen kennengelernt, ich bin zutiefst beeindruckt! Es...“
lev in MDR • Re: Ukraine: Trotz Krieg Touristen
„Danke Bernd für deine Eindrücke. Ich fahre Ende Mai wieder für mehrere Wochen nach Lviv. Nicht um Urlaub zu machen, sondern in unsere Wohnung. Hatte sie ja vor dem Krieg, aufwendig saniert und möchte...“
Bernd D-UA in MDR • Re: Ukraine: Trotz Krieg Touristen
„Hallo liebe Forengemeinde und Mitleser, ich bin gerade auf einem Kurztripp durch die Ukraine. Es ist wunderschön wieder hier zu sein. Es fehlen die Touristen, gestern habe ich einen persönlichen und...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Kurzer Bericht, hab dann doch den Wachwechsel erwischt, bei den Polen ging dann bestimmt 45 Minuten gar nix. Und dann wurde in zwei Schüben eingelassen, ich finde, dann ging es in einem guten Tempo voran....“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Bin jetzt da, 10 PKW vor mir, das ist akzeptabel, ist ja auch der 1.Mai. Bin zufrieden mit der Situation. @Frank Fahre immer noch ein schwarzes Auto... kennst doch meine Erfahrung mit der Polizei in UA...Kaffeebraun...“
Frank in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Probier doch einfach. Wenn der offen ist doch alles ok. Bin da glaube mal zurück drüber gefahren. War dann nur eine ewige Kurverei bis zur A4. Bin da aber eh erstmal bis Krakau. Kann natürlich auch...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Schade, dass es keine Info´s zu Zosin gibt, wer aber noch was weiß, bitte schreiben, ich fahre jetzt in 30 Minuten los und kann immer noch in ca. 10h bei einem Stopp nochmals nachlesen. Google Maps schickt...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Diesen Grenzübergang hatte ich schon auf dem Schirm, kenne ihn nur noch nicht. Kann jemand noch etwas zu Zosin sagen, wäre ja auch machbar oder lieber nicht? Vielen Dank Bernhard.“
bernhard1945 in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Hallo Bernd Es hängt etwas davon ab, wohin Du in Ukraine fahren möchtest. So wie es scheint möchtest Du (wie ich normalerweise) in Richtung Kiew fahren. Ich benütze deshalb seit Jahren den Übergang...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Ergänzend, möchte nach Luzk fahren, ist ja sicherlich nicht uninteressant für einen Ratschlag.“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Möchte morgen über Nacht in die Ukraine fahren und plane die Ankunft an der Grenze sehr früh am Morgen. Fahre entweder über Polen oder ggf. über Tschechien, je nachdem was google maps empfiehlt. Normalerweise...“
Ahrens in Recht, Visa und Dokumente • Re: Visa D14
„Das ist ein simples D-Visum, wie man es auch in Deutschland für die Beantragung einer Aufenthaltsgenehmigung braucht. Man benötigt dazu keine Mindestaufenthaltszeit. Auch bei der Aufenthaltserlaubnis...“
JohannesTim in Berichte und Reisetipps • Mit dem Zug in die Ukraine
„Zunächst möchte ich sagen, daß die PKP für die Sitzplatzzüge, die zum Beispiel von Kattowitz bis nach Przemysl fahren, die Preise nicht erhöht hat. Allgemein gilt die Polnische Staatsbahn eher als...“
MHG1023 in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
„"Warum verlangt die PKP von den Fahrgästen solch einen Preis ?" - Weil sie es können ... Die Nachfrage dürfte weiter hoch sein und weil es keine vergleichbaren Alternativen gibt (Buslinien über Nacht...“
JohannesTim in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
„Die Polnische Staatseisenbahn PKP Intercity S.A. erhöhte für den Schlafwagen-Zug D 68 am 1. Februar 2025 die Fahrpreise um + 38 Prozent. : Vom Warschauer Ostbahnhof fährt abends um 17.49 Uhr der Schlafwagen-Zug...“
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„Hallo. Meine Ex-Frau ist schon über 22 Jahre in Deutschland. Jetzt benötigt sie einen Termin für das Konsulat. Aber es werden nur Termine über Diia vergeben. Kann uns jemand erklären wie das genau...“
Trick in Recht, Visa und Dokumente • Visa D14
„Hallo..... Ich benötige nochmals euer Schwarmwissen.... Bin seit Dezember letzten Jahres in der Ukraine verheiratet worden Jetzt meine Frage.....ich habe auf der Seite der ukrainischen Botschaft einen...“