Noch ein Theater. Mit sehr teuren Eintrittskarten, für die wir bezahlen werden müssen, verehrte ukrainische Steuerzahler! Im übrigen: Nicht nur wir. Madame Uljana Suprun hat es geschafft, auch Geld ausländischer Steuerzahler einzusammeln. Ein in Kiew arbeitender europäischer Diplomat hat, bei einer inoffizieller Gelegenheit, das gesamte Führungsteam des Gesundheitsministeriums ein „Team von Para-Ärzten“ genannt.
Absurdes Theater in ukrainischer Ausführung. Bald wird die Handlung unter dem Titel „Die Reform der Zerstörer“ offensichtlich zu ihrem Ende kommen, und die ganze Demagogie und der grausame Populismus wird sich ins Nichts auflösen. Im Saal (d.h. im Land Ukraine) wird das Licht angeschaltet werden, die Hexenzauberkunst und die ganze Unprofessionalität werden augenblicklich sichtbar werden, und es wird ein Verstehen des Vorgefallenen einsetzen. „Das Team der Para-Ärzte“ wird in allen möglichen Fonds und Föndchen aufgehen, aber irgendjemand wird das Zerstörte aufräumen müssen. Die Brocken aufsammeln. Weil Madame Suprun und ihr Ungeheuer-Team nicht mit den archaischen Institutionen sowjetischer und postsowjetischer Zeiten gekämpft haben, sondern mit den Anfängen einer System-Modernisierung.
Wer hievt solche merkwürdigen und unvernünftigen Leute in einen Ministersessel? Wer hat uns einen Minister Kwitaschwili (gemeint ist Aleksander Kwitaschwili, ehemaliger extra eingebürgerter ukrainischer Gesundheitsminister A.d.Ü.) geschenkt, den, wie georgische Kollegen bestätigen, schlechtesten aus der Gesundheitsverwaltung Georgiens? Wer hat uns die aktiv handelnde, aber nicht nachdenkende Madame Suprun geschenkt, die im System der USA erzogen worden ist? Wer wird uns den nächsten Minister schenken, einen Turkmenen, Tadschiken oder Abchasier? Wer wird sich, am Ende, verantworten müssen für die kopflosen und zerstörerischen Mannschafts-Erneuerungen? Erneuerungen übrigens, die für ein großes europäisches Land kränkend sind, das über das Potenzial eigener geeigneter Fachkräfte verfügt. Ich vermute, dass dieser Neuerer Präsident Poroschenko ist.
Eine komische Rolle für unseren Premierminister. Je mehr er die Amtsführung der Gesundheitsministerin Madame Suprun lobt, desto weniger glaube ich an seine Aufrichtigkeit.
Als junger Politiker, der sichtbar eine Perspektive in der Politik hat, als ein kluger und entschiedener Mensch muss er doch verstehen, dass der näher rückende Fall des „Teams der Para-Ärzte“ unweigerlich auch auf sein Rating durchschlagen wird. Und auf seine Perspektive als ukrainischer Politiker.
Aber bis dahin wird das Team unablässig vorangetrieben. Sie greifen zur überaus gewollten Unterstützung durch schlecht riechende gesellschaftliche Organisationen, ohne eine Strategie zu haben, ohne sich im System der staatlichen Gesundheitsversorgung auszukennen. Sie meiden nicht die Lobpreisung zum Beispiel eines dreifach vorbestraften Diebs – heute eines einflussreichen gesellschaftlich Handelnden mit tief merkantilistischen Neigungen (gemeint ist Dmitrij Scherembej, der ehemalige Chef der von ihm mitgegründeten NGO „Pazienty Ukrajiny“, A.d.R.).
Wenn sie sich mit Journalisten oder seriösen Experten austauschen (gezwungenermaßen, nur gezwungenermaßen), dann sind sie nicht in der Lage, eine professionelle Diskussion zu führen, sie pöbeln einfach los. Oder sie verlassen scharf das Auditorium, weil sie nicht einer demagogischen Hypnose anheim fallen wollen. Besonders deutlich tritt das in der Unterhaltung mit Madame Suprun persönlich zutage, die nicht diskutieren kann oder will. „Pöbelorden“ – so hat ein bekannter Journalist, der bei einem Großauszug von Madame Suprun und Co. anwesend war, diese Gruppe von Noch-nicht-einmal-Spezialisten genannt.
26 Jahre lang hat eine kleine Gruppe ukrainischer Psychiater mit der Unterstützung von renommierten Experten aus der zivilisierten Welt an einer europäischen Zukunft für sich und ihre Patienten gebaut. Immer ohne Hilfe vonseiten des Staates. Alle möglichen Geschehnisse haben unsere Tätigkeit begleitet. Der Staat in Gestalt des Gesundheitsministeriums hat uns fast die ganze Zeit missbilligend beobachtet. Es war doch sogar so: Es gab Beschuldigungen, falsche Dollars herzustellen. Ja, die entsprechenden Dokumente bewahren wir für die Geschichte auf! Nun ja, aber jetzt zerstören Madame Suprun und Co. offen das von uns gebaute Gebäude.
Meine Damen und Herren, uns ist eine schreckliche Geschichte widerfahren! Sie stehlen uns die Zukunft. Ein Volk, das kein effektives staatliches System der Gesundheitsvorsorge hat, ist zum Tode verurteilt. Und das Problem liegt hier nicht am Geld. Davon gibt es im System genug. Aber weder Herr Poroschenko noch Herr Groisman lassen sich in diesem System behandeln. Und das ist der entscheidende Grund für unsere langanhaltende Tragödie. Patriotismus ist ein hervorragender Charakterzug. Aber es ist nur ein Gefühl, nur eine Emotion. Ich bin schon alt, aber ich hoffe noch bis in jene Zeiten zu leben, wenn professionelle Manager unseren Staat aufbauen werden und nicht professionelle Patrioten.
20. März 2017 // Semjon Glusman, Psychiater
Quelle: Lewyj Bereg
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