Bei den heutigen Verhandlungen planen die Häupter der ukrainischen und der russischen Regierungen in Moskau einen Schlusspunkt unter den Gaskonflikt zwischen den beiden Staaten zu setzen. Wie dem “Kommersant-Ukraine“ bekannt wurde, wurden für dieses Treffen Dokumente vorbereitet, in denen der Übergang zu direkten Gaslieferungen von “Gasprom” an “Naftogas Ukrainy” und der Beginn der Zusammenarbeit der beiden Seiten beim Re-Export von Kohlenwasserstoffen nach Europa deklariert wird. Im Übrigen soll die Ukraine im Austausch darauf einem Übergang zu Marktpreisen und einer Anerkennung der Schulden in Höhe von 1,8 Mrd. $ zustimmen. Eine Unterzeichnung dieser Abkommen ist vor allem der russischen Seite von Nutzen, betonen Experten.
Heute finden in Moskau die Verhandlungen zwischen der Premierministerin Julia Timoschenko und dem Regierungsleiter Russlands, Wladimir Putin, statt. Am Vortag der Verhandlungen erklärte Timoschenko, dass sie maximale Anstrengungen dafür aufwendet, um im Laufe der Verhandlungen einen niedrigen Erdgaspreis für die Ukraine durchzusetzen. “Offensichtlich werden wir nach unseren Möglichkeiten auf einen niedrigen Preis hinarbeiten. Doch der Verhandlungsprozess wird zeigen, wie dies bewerkstelligt werden kann und welcher Preis es werden wird. Ich werde mich mit allen Kräften bemühen keinen Preis von 400$ für die 1.000 Kubikmeter zuzulassen.”, versprach Timoschenko.
Den Informationen des “Kommersant-Ukraine“ nach, plant man im Laufe der heutigen Verhandlungen zwei Dokumente zu untersuchen und eventuell zu unterzeichnen: das “Memorandum über die Zusammenarbeit im Gasbereich zwischen der Regierung der Russischen Föderation und dem Kabinett der Minister der Ukraine” und ebenfalls das “Abkommen zu den Hauptbedingungen der weiteren Entwicklung der Beziehungen im Gasbereich” (Vorlagen für beide Dokumente liegen dem “Kommersant-Ukraine“ vor).
Das erste Dokument ist allgemeiner. Gemäß diesem, verzichten beiden Seiten auf jegliche Gaszwischenhändler und gehen zu direkten Beziehungen zwischen “Gasprom” und “Naftogas” über. Ebenfalls erhält “Naftogas” das Recht des Re-Exports von Erdgas gemeinsam mit “Gasprom” in die Länder der Europäischen Union. Die Seiten verpflichten sich zur Sicherstellung der unterbrechungsfreien Lieferung an die Verbraucher. “Dieses Abkommen ist sehr vorteilhaft für die Premierministerin. Von der Sache her charakterisiert es Timoschenko als gewandte und starke Unterhändlerin.”, sagt Oleg Sarubinskij, Mitglied im Parlamentsausschuss für Energiefragen.
Das zweite Dokument kann man schwerlich als Sieg für die ukrainische Seite bezeichnen. Das Projekt enthält eine Reihe von Leitsätzen, die nur für “Gasprom” nützlich sind. Gemäß dem Projekt, müssen beide Seiten Preise nicht auf Vertragsbasis, sondern zu Marktbedingungen festlegen. Für die Ukraine soll ein verringernder Koeffizient für den Preis nach Europa eingeführt werden, was die Ukraine faktisch an Börsennotierungen für Erdöl bindet. Außerdem wird “Naftogas” verpflichtet in kürzester Zeit alle Schulden zu bezahlen, welche sich Laufe der Lieferungen in die Ukraine im Jahre 2008 angesammelt haben. Die Rede geht von der Tilgung der summierten Schulden von RosUkrEnergo und “UkrGas-Energo” in Höhe von 1,8 Mrd. $ über den Kauf der Rechte an den Forderungen von “Gasprom”. Das Staatliche Aktienunternehmen “Naftogas Ukrainy” wird ebenfalls verpflichtet “Gasprom” 11 Mrd. Kubikmeter Erdgas, welches aus den unterirdischen Gasspeichern entnommen und wofür nicht gezahlt wurde, zurückzugeben und im Falle dessen, dass dies nicht getan wird, erhält der russische Monopolist das Recht im nächsten Jahr diese Menge nicht zu liefern.
Der gemeinsame Re-Export der Gases, wovon die Rede im Projekt des Memorandums geht, ist in Wirklichkeit nicht mehr als dessen Verkauf an das Staatsunternehmen “Gaspromexport” an der Grenze der Ukraine. Das Projekt des Abkommens sieht ebenfalls vor, dass “Naftogas” sich verpflichtet mit “Gasprom” beim Kauf von Aktiva auf dem Territorium der Ukraine zusammenzuarbeiten und es RosUkrEnergo (gehört zu 25% “Gasprom”) zu ermöglichen Aktiva an den ukrainischen Gasversorgern zu erwerben und daneben 2009 maximal mit der Tochter von “Gasprom” – “Gasprom Sbyt Ukraina” – auf dem ukrainischen Binnenmarkt zusammenzuarbeiten. Gestern verzichtete man bei der Presseabteilung von “Naftogas Ukrainy” darauf das vorbereitete Abkommen zu kommentieren.
Experten sagen, dass das zweite Dokument “Gasprom” dabei hilft, alle seine Hauptziele zu erreichen. “Von der Sache her, erreicht das Unternehmen die Tilgung aller Schulden durch ‘Naftogas’, welche noch in der Zeit des Gaskrieges im Frühling aufgelaufen waren und die ‘Verbindungen’ auf die Russland das ganze Jahr hingearbeitet hat. Und ebenfalls die Hauptsache – die Verpflichtung beim Kauf von neuen Aktiva auf dem Territorium der Ukraine zusammenzuarbeiten.”, sagt Maxim Schein, Analyst der Investmentfirma “BrokerKreditService”. “Die Ukraine war bislang das einzige Land auf der Welt, welches keinen Vertrag mit ‘Gasprom’ hatte, in dem die Verpflichtung der Preisbildung auf der Grundlage von Marktformeln enthalten ist. Wenn das Projekt des Abkommens zwischen den Unternehmen unterzeichnet wird, dann verliert das Land diesen Vorteil.”, sagt Walerij Nesterenko, Analyst der Investmentfirma “Trojka Dialog”
Quelle: Kommersant-Ukraine
Forumsdiskussionen
Frank in Nützliche und interessante Sachen • Re: Botschaftshinweise: Onlineeintragung in die "Deutschenliste" zur Krisenvorsorge
„"§ 107 Wahlbehinderung (1) Wer mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt eine Wahl oder die Feststellung ihres Ergebnisses verhindert oder stört ..." Hat mit seinem Anliegen irgendwie gar nix zu tun na...“
Bernd D-UA in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Toleranz ist das Stichwort und im Grunde befindet er sich zum großen Teil unter Gleichgesinnten und erkennt es nicht, sehr schade, allerdings sind seine Umgangsformen etwas eingeschränkt, was ebenso...“
Bernd D-UA in Nützliche und interessante Sachen • Re: Botschaftshinweise: Onlineeintragung in die "Deutschenliste" zur Krisenvorsorge
„@tombi Die Meinung anderer zu achten ist nicht so Dein Ding, Du musst sie ja nicht teilen. Dies ist aber eine grundlegende Regel einer Diskussion, daher macht die Diskussion mit Dir wenig Sinn, offensichtlich...“
Frank in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„... keine macht den Drogen ... such dir mal Hilfe“
Tombi in Nützliche und interessante Sachen • Re: Botschaftshinweise: Onlineeintragung in die "Deutschenliste" zur Krisenvorsorge
„@tombi, das Land hat andere Probleme als Dir Deine Wahlunterlagen hinterher zu tragen. Soll auch so bleiben, kostet nur unnötig Steuergelder! Soweit alles Verstanden? Aha, wieder so ein Widerling der...“
Tombi in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Handrij, ich vermute Du bist ein FSB-Agent, da ich mit Euch Moördern nicht zusammen arbeiten möchte, und mir Deine Zensur zu peinlich ist: gehe ich, ich verlasse Dich & Deine Desinformation, deine...“
Tombi in MDR • Re: Ukraine-News: Russland meldet Rückeroberung von Großteil besetzter Kursk-Region
„Wer ist eigentlich so naiv, und verbreitet immer noch putinsche Propaganda Meldungen, in diesem Forum? Ihr wisst doch genau, dass der keinen mehr hoch bekommt. Ausser Lügen stemmt der doch gar nichts...“
Tombi in Ukraine-Nachrichten • Re: Kellogg muss Putin überzeugen, sich aus der Ukraine zurückzuziehen
„Quatsch, Kellogs muss nur Putin überzeugen, die Ukraine zu verlassen, und sein Morden einzustellen. wer schreibt diesen hinterhältige Putinschen Propaganda Artikel eigentlich, sind diese dämlich? Geht...“
Obm100 in MDR • Re: Ukraine-News: Selenskyj: USA können Russland zum Frieden zwingen
„Wohl eher umgekehrt. Putin würde es aus Angst vor amerikanischen Atomwaffen niemals wagen Alaska oder andere US-Territorien direkt anzugreifen. Von angeblicher Rechtlosigkeit der dort noch ansässigen...“
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Obm100 in MDR • Re: Ukraine-News: Selenskyj: USA können Russland zum Frieden zwingen
„Mich würde es Interessieren, ob die Amis sich auch raushalten, wenn der Zwerg Alaska besetzt oder Teilbesetzt. Es könnte ja zu einem Atomkrieg kommen, wenn die Amis Truppen schicken. Sie senden anscheinend...“