Der ukrainischen Wirtschaft gelang es auch im IV. Quartal 2009 nicht aus der Rezession zu kommen – das BIP verringerte sich (im Vergleich zum Vorjahr) um 7%. Der Wirtschaftsrückgang setzt sich damit das fünfte Quartal infolge fort. Das bedeutet, dass der BIP Rückgang für das Jahr 2009 15% betrug und nicht die von der Regierung versprochenen 12%, berechneten Ökonomen. Die Erwartungen eines wirtschaftlichen Wachstums basierten auf der Belebung der Industrietätigkeit, doch die Situation in den anderen Branchen bleibt schwierig, geben Experten zu.
Das reale Bruttoinlandsprodukt der Ukraine ging im IV. Quartal 2009 zu den Preisen von 2007 um 7% zurück, teilte gestern das Statistikamt mit. Derart fällt es schon mehr als ein Jahr lang. Dieser BIP-Einbruch erwies sich schlimmer als Experten erwartet haben, die eine Verringerung um 4-5% aufgrund der niedrigen Vergleichsbasis. 2008 wuchs die Wirtschaft vom I. bis zum III. Quartal im Mittleren um 6% und fiel im IV. Quartal um 8%. Daher wurde für das Ende des Jahres 2009 eine Verringerung des Rückgangs erwartet und sogar ein Ende der Rezession. „Das IV. Quartal zeigte, dass die Wirtschaft des Landes schrittweise aus der Krise herauskommt. Doch dieser Wiederherstellungsprozess könnte sich als länger erweisen, als erwartet“, hob der geschäftsführende Direktor des Bleyzer Fonds, Oleg Ustenko, hervor. Die Zahlen für das Gesamtjahr werden im März vom Statistikamt mitgeteilt.
Bei der Zentralbank versichert man, dass der Wert des Statistikamts schlechter als von der Zentralbank erwartet ist.„Unsere Prognose des BIP-Schrumpfens um 14-15% basierte auf der Erwartung eines Rückgangs im IV. Quartal um 5%. Demzufolge, wird der Jahreswert näher an 15% liegen“, sagt der Leiter der Beratergruppe des Zentralbankpräsidenten, Walerij Litwizkij. Seiner Meinung nach könnte der Austritt der Ukraine aus der Krise sich als schwieriger erweisen, als früher vorgestellt: „Wir unterschätzen die Risiken der Rezession und überschätzen die positiven Tendenzen“. Der Wirtschaftsminister Bogdan Danilischin hatte vorher versichert, dass der BIP-Rückgang 2009 12% betragen wird (vom I. zum III. Quartal – 20,3%, 17,8% und 15,9% entsprechend). Gestern war der Minister telefonisch nicht zu erreichen.
Den fortgesetzten Wirtschaftsrückgang erklärte man bei der Weltbank. „Die Schrumpfung im IV. Quartal war vorhersehbar und wir werden aufs Jahr einen Rückgang des BIP um 15% erhalten, wie wir es im Sommer erwartet haben“, erklärte der Senior-Ökonom der Bank, Ruslan Piontkowskij. „Alle Prognosen zu einem positiven Ergebnis im IV. Quartal basierten auf den Erwartungen der Wiederbelebung der Industrietätigkeit. Tatsächlich hat die Industrie im November-Dezember ein Wachstum ausgewiesen, jedoch vollzieht sich die Belebung der anderen Branchen, beispielsweise des Einzelhandels und des Baus, mit einer zeitlichen Verzögerung“.
Die Wirtschaftswerte des Januars geben ebenfalls keinen Grund von einem schnellen Ende der Krise zu reden. Der Rückgang im Bau betrug 24,1%, im Einzelhandel 5,5%. „Sehr viel hängt von den Werten der Industrie und des Transports ab“, unterstreicht Litwizkij, „doch es gibt eine Wahrscheinlichkeit dafür, dass eine Schwächung des BIPs auch im Januar beobachtet wird. Und der für das I. Quartal erwartete Wert könnte sich als niedriger, als die von uns erwarteten 5-8% Wachstum, erweisen“. Er fügte hinzu, dass er bislang keine Grundlage für eine Absenkung der Prognose für das BIP sieht. „Im Herbst werden die Ergebnisse berechnet, zumal die Januarwerte wetterbedingt sind. Wir erwarten weiterhin einen Anstieg des BIPs für 2010 von 3%“. Die Weltbank erwartet 2,5%.
Die Wiederbelebung der Wirtschaft wird von der Stabilisierung der Weltnachfrage abhängen, meint Ustenko. Doch diese ist von der Krediteinschränkung in China und dem Nullwachstum des BIP in Deutschland im IV. Quartal bedroht, welches das Wirtschaftswachstum in der Eurozone auf 0,1% zum III. Quartal verlangsamte. „Diese Verschlechterung könnte bedeuten, dass die Wiederherstellung der weltweiten Nachfrage langsamer sein wird, was sich auf die Geschwindigkeit der Stabilisierung der ukrainischen Wirtschaft auswirkt“, hob Walerij Litwizkij hervor.
Jurij Pantschenko
Quelle: Kommersant-Ukraine
Forumsdiskussionen
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„"§ 107 Wahlbehinderung (1) Wer mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt eine Wahl oder die Feststellung ihres Ergebnisses verhindert oder stört ..." Hat mit seinem Anliegen irgendwie gar nix zu tun na...“
Bernd D-UA in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Toleranz ist das Stichwort und im Grunde befindet er sich zum großen Teil unter Gleichgesinnten und erkennt es nicht, sehr schade, allerdings sind seine Umgangsformen etwas eingeschränkt, was ebenso...“
Bernd D-UA in Nützliche und interessante Sachen • Re: Botschaftshinweise: Onlineeintragung in die "Deutschenliste" zur Krisenvorsorge
„@tombi Die Meinung anderer zu achten ist nicht so Dein Ding, Du musst sie ja nicht teilen. Dies ist aber eine grundlegende Regel einer Diskussion, daher macht die Diskussion mit Dir wenig Sinn, offensichtlich...“
Frank in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„... keine macht den Drogen ... such dir mal Hilfe“
Tombi in Nützliche und interessante Sachen • Re: Botschaftshinweise: Onlineeintragung in die "Deutschenliste" zur Krisenvorsorge
„@tombi, das Land hat andere Probleme als Dir Deine Wahlunterlagen hinterher zu tragen. Soll auch so bleiben, kostet nur unnötig Steuergelder! Soweit alles Verstanden? Aha, wieder so ein Widerling der...“
Tombi in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Handrij, ich vermute Du bist ein FSB-Agent, da ich mit Euch Moördern nicht zusammen arbeiten möchte, und mir Deine Zensur zu peinlich ist: gehe ich, ich verlasse Dich & Deine Desinformation, deine...“
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