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"Naftogas Ukrainy" benötigt Kredite um Gas für die nächste Heizsaison zu kaufen

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Im Jahr 2009 sollen die Einnahmen der Nationalen Aktiengesellschaft „Naftogas Ukrainy“ die Ausgaben um 2,4 Mrd. Hrywnja übersteigen (ca. 229 Mio. €), heißt es im gestern bestätigten Finanzplan des Monopolisten. Dieses optimistische Budget einzuführen, gelang nur auf Kosten des Ausschlusses von Ausgaben für den Kauf von Gas für die Heizsaison. „Naftogas“ hat dafür keine Mittel. Die Regierung hofft diese von „Gasprom“ oder der Weltbank zu borgen.

Nach der gestrigen Sitzung des Kabinetts teilte der Erste Stellvertreter des Ministers für Brennstoffe und Energiewirtschaft, Oleg Bugajew, mit, dass gemäß des von der Regierung bestätigten Finanzplanes die Einnahmen von „Naftogas“ in diesem Jahr 97,6 Mrd. Hrywnja (derzeit ca. 9,3 Mrd. €) und die Ausgaben 95,2 Mrd. Hrywnja (9,07 Mrd. €) betragen. Einen Überschuss von 2,4 Mrd. Hrywnja (ca. 230 Mio. €) kann das Unternehmen dank dessen erreichen, dass im Finanzplan die Ausgaben für den Einkauf des Gases, welches für die Heizsaison benötigt wird, nicht berücksichtigt sind.

Den Angaben des Energieministeriums nach, sind für die Versorgung der ukrainischen Verbraucher mit Wärme 15 Mrd. Kubikmeter Gas im Jahr erforderlich. Bei einem mittleren Jahrespreis von 228$ pro tausend Kubikmeter im Sommer, wenn diese Menge in die unterirdischen Speicher gepumpt wird, sind 3,42 Mrd. $ nötig. Gestern hatte der kommissarische Minister für Finanzen, Igor Umanskij, mitgeteilt, dass diese Mittel zusätzlich angeworben werden. Seinen Worten nach, werden derzeit Gespräche mit der Weltbank und mit „Gasprom“ geführt. „Eine adäquate Ausbalancierung der Bedürfnisse sowohl der ukrainischen, als auch der europäischen Verbraucher entspricht den Interessen der Russischen Föderation. Und wir hoffen, dass wir alle Fragen des Verbrauchs mit der russischen Seite lösen können … damit dies einträglich für die Ukraine und für Russland wird“, wurde Umanskij von der Agentur „Interfax-Ukraina“ zitiert. Der Pressesprecher von „Naftogas“, Walentin Semljanskij, präzisierte, dass die Verhandlungen mit der Weltbank und „Gasprom“ von der Regierung geführt werden: „Der Kredit kann vom Kabinett über dessen Strukturen angeworben und danach über bevollmächtigte Banken an uns ausgegeben werden“.

Übrigens, bei „Gasprom“ sagt man, dass man bereit ist die Möglichkeit der Gewährung eines Kredites für „Naftogas“ in Betracht zu ziehen, doch nur unmittelbar. „Der Mechanismus der Kreditvergabe über von der Regierung bevollmächtigte Banken, von dem man bei ‚Naftogas‘ redet, ist für uns nicht interessant. Wir sind kein Finanzinstitut. Eine andere Sache ist es mit dem ukrainischen Unternehmen zu arbeiten: so ist wenigstens klar, wofür die Mittel verwendet werden, welche Sicherheiten gegeben werden und wann die Mittel zurückgezahlt werden“, erläuterte ein Informant des „Kommersant-Ukraine“ bei „Gasprom“. Und der kommissarische Leiter der Weltbank in der Ukraine, Pablo Saavedra, erklärte dem „Kommersant-Ukraine“, dass, ungeachtet dessen das er gestern der Kabinettssitzung beigewohnt hat, wo der Finanzplan von „Naftogas“ diskutiert wurde, man sich nicht mit Kreditanfragen an ihn gewendet hat.

Für „Naftogas“ ist es vorteilhafter einen Kredit der Weltbank anzuwerben, da der Erhalt von Mitteln von „Gasprom“ potentiell gefährlich ist, denkt das Mitglied des Ausschusses für Energiefragen der Werchowna Rada, Andrej Seliwarow. ‚Gasprom‘ war am Erhalt der Kontrolle über das ukrainische Gastransportsystem interessiert. Die Anwerbung eines Kredites von diesem Unternehmen in der Zeit der Finanzkrise trägt Risiken in sich“, stimmt der Stellvertreter des Generaldirektors des wissenschaftlich-technischen Zentrums „Psicheja“, Gennadij Rjabzew, zu. Vorher hatte die internationale Agentur Fitch bereits das langfristige Rating von „Naftogas“ in ausländischer und nationaler Währung mit „negativ“ in die Rating-Watch Liste gestellt. Die Agentur Moody`s stellte gestern das Unternehmensrating von „Naftogas“ von B1 bei Verbindlichkeiten in ausländischer Währung zur Revision mit der Möglichkeit einer Absenkung.

Oleg Gawrisch, Jurij Pantschenko, Natalja Grib

Quelle: Kommersant-Ukraine

Übersetzer:   Andreas Stein — Wörter: 579

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