“Gasprom” und die Staatliche Aktiengesellschaft “Naftogas Ukrainy” konnten die neue Vereinbarung für die Gaslieferung in die Ukraine nicht bekräftigen. Die Verhandlungen sind verschoben worden und wurden auf die Ebene der Stellvertreter der Vorstandsvorsitzenden verlegt. Wie sich herausstellte, ließ der am Dienstag verkündete Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine beim Gas, noch eine Reihe von ungeklärten Fragen offen. Dennoch wurden der Ukraine bereits neue Fristen gesetzt. Ein neues Schema der Lieferungen muss bis zum 1. April ausgearbeitet werden und die Bezahlung der 1 Mrd. $ bis zum 14. März erfolgen. Andernfalls besteht wieder die Frage der Kürzung der Gaslieferungen.
Am Donnerstag brachte der Vorstandsvorsitzende der Nationalen Aktiengesellschaft “Naftogas Ukrainy”, Oleg Dubina, dem Vorstandsvorsitzenden von “Gasprom”, Alexej Miller, gute Neuigkeiten mit. Das ukrainische Unternehmen tilgte 105 Mio. $ der 1 Mrd. $ Schulden. Es wurde erwartet, dass am Ende dieses Treffens bei “Gasprom” eine Vereinbarung über die Entwicklung der Beziehungen im Gasbereich zwischen den beiden Unternehmen unterzeichnet wird. Doch die Verhandlungen zogen sich hin. “Die ukrainische Seite nahm sich nächste Woche eine Auszeit, um alles sorgfältig zu studieren.”, erläuterte der Pressesekretär des “Gasprom”-Leiters, Sergej Kuprijanow. Bei “Naftogas” fügte man hinzu, dass die Verhandlungen auf die Ebene der Stellvertreter der Vorstandsvorsitzenden – Walerij Golubjew und Igor Didenko – verlegt wurden.
Von der Beilegung des Gaskonfliktes verkündeten am Dienstag Wladimir Putin und der Präsident der Ukraine Wiktor Juschtschenko. Bei “Gasprom” erläuterte man das Schema: Der Monopolist wird in der nächsten Zeit mit “Naftogas” zwei gemeinsame Unternehmen gründen, welche die bisherigen Mittlerfirmen beim Gasverkauf – RosUkrEnergo und “UkrGas-Energo” – ersetzen werden. Doch bei der Rückkehr nach Kiew am 13. Februar sagte Wiktor Juschtschenko, dass “bis Ende des Jahres de-jure die Strukturen beibehalten werden, welche zum heutigen Tag Verträge besitzen.” Beim Pressedienst von “Naftogas” bestätigt man, dass das Datum der Gründung der neuen Joint-Ventures nicht festgelegt ist und der “Prozess sich bis zum Ende des Jahres hinziehen kann”. Bei “Gasprom” nannte man bereits kürzere Fristen – bis zu zwei Wochen und die neue Vereinbarung mit “Naftogas” wollte man bereits gestern unterzeichnen.
Das Projekt der Einigung über die Entwicklung der Beziehungen im Gassektor, wovon eine Kopie dem Kommersant-Ukraine vorliegt, schlägt die Gründung eines Äquivalents zu RosUkrEnergo in der Schweiz vor. Arbeitstitel für das Unternehmen ist RosUkrGas AG. Den Angaben von Informanten des “Kommersant-Ukraine“ nach, die nahe an den Verhandlungen waren, gab es in dieser Frage keine Meinungsverschiedenheiten. “UkrGas-Energo” wollte die russische Seite nicht ersetzen und nur von RosUkrEnergo die Hälfte der Aktien aufkaufen. Die Ukraine, welche bereits 50% an “UkrGas-Energo” besitzt, sollte auf das ihr momentane Recht der entscheidenden Stimme verzichten. Doch die ukrainische Seite trat scharf gegen die Beibehaltung “UkrGas-Energos” auf.
Außerdem sieht das Projekt vor, dass das Joint-Venture nicht nur alles Importgas, sondern auch alles in der Ukraine geförderte Gas verkaufen soll. Dem Dokument nach, soll “Naftogas Ukrainy” dem zweiten Joint-Venture Verträge mit den Endabnehmern garantieren, die von 2009 – 2028 per Formel, einschließlich Wert des Gases an der Grenze plus Transportkosten, eine Marge von 5$ beim Verkauf von 1.000 Kubikmeter sicherstellen . Auf diese Weise soll sich der Preis für die 1.000 Kubikmeter für die Ukraine in diesem Jahr auf 184,5$ erhöhen. Dabei stellt “Gasprom” die Bedingung, dass 100% der Ware im Voraus bezahlt werden. Im alten Vertrag gab es keine Bedingung dieser Art.
Es gibt noch andere Meinungsverschiedenheiten. Nach den am Dienstag verkündeten Vereinbarungen, erhält “Naftogas Ukrainy” Gas von Anfang des Jahres an per direktem Vertrag mit RosUkrEnergo zu einem Preis von 179,5$ für die 1.000 Kubikmeter (Preis auf dem Binnenmarkt – 240$ für die 1.000 Kubikmeter)_ ohne UkrGas-Energo. Doch der russische Präsident erklärte gestern: “Wir bestehen darauf, dass der Teil des Gases, welcher der Ukraine am Anfang des Jahres geliefert wurde, zu Preisen für russisches Gas (320$ gemäß Projekt der Vereinbarung) und nicht für zentralasiatisches geliefert wurde.”
Die Ukraine verbraucht 75 – 78 Mrd. Kubikmeter Gas. Die Industrie hat einen Verbrauch von 30 Mrd. Kubikmetern. Im Jahr importiert das Land 50 – 55 Mrd. Kubikmeter. Seit 2006 liefert RosUkrEnergo Gas aus Turkmenien, Kasachstan und Usbekistan. Den Industriekunden verkaufte das Gas die Tochter RosUkrEnergos – die Geschlossene Aktiengesellschaft “UkrGas-Energo”, den kommunalen Energieversorgern und der Bevölkerung verkaufte die Tochter “Naftogases” – “Gas Ukrainy” – das Erdgas.
“Gasprom” versucht versucht eine Verschleppung der Verhandlungen zu verhindern, indem der Ukraine neue Fristen gesetzt wurden. Im Projekt der Vereinbarung ist aufgeführt, dass wenn bis zum 1. April keine neuen gemeinsamen Firmen gegründet wurden, das alte Schema weiter gilt.
Auf diese Weise versucht “Gasprom” seine Einnahmen beim Verkauf auf dem ukrainischen Binnenmarkt nicht zu verlieren, da “UkrGas-Energo” faktisch bereits aus dem Schema ausgeschlossen ist. Bei den Schulden sind die Fristen noch wesentlich härter. Diese sollen bis zum 14. März beglichen sein, andernfalls stellt der russische Monopolist innerhalb einer Woche aus Neue die Frage der Gasabschaltung für die Ukraine.
Der Direktor des Zentrums der angewandten politischen Forschung “Penta”, Wladimir Fesenko, geht davon aus, dass die von der Regierung und der Premierministerin Julia Timoschenko persönlich ausgelöste Kampagne gegen RosUkrEnergo und “UkrGas-Energo” zu einer künstlichen Zahlungskrise zwischen “Naftogas” und den Lieferanten führte. Auf den Konten “Naftogases” liegen etwa 1 Mrd. $, die auch sofort ausgezahlt werden können. Mit anderen Worten, Geld war genug da und offensichtlich wurde es den Lieferanten auf direkte Anweisung Regierungschefin nicht ausgezahlt. Der Abgeordnete, Mitglied der speziellen Kontrollkommission der Untersuchung der Situation auf dem Gasmarkt, Wassilij Kiseljow, geht davon aus, dass die Abmachungen, welche im Kreml erreicht wurden, noch “im Papiermeer der Papierkriege untergehen können”. In diesem Falle gilt bis 2011 noch die Vereinbarung vom 6. Januar 2006 nach dem alten Schema, welches der Ukraine den Zugang zu relativ billigem mittelasiatischem Gas über RosUkrEnergo und “UkrGas-Energo” garantiert. Der Meinung von Walerij Nesterow von “Troika Dialog” nach, ist die Beibehaltung dieses Schemas der vollständigen Kapitulation gegenüber “Gasprom” vorzuziehen.
Forumsdiskussionen
Bernd D-UA in Ukrinform • Re: 161 Gefechte an der Front, 60 davon bei Pokrowsk – Generalstab
„Yeep Frank, so war es. Auch der Leo ist keine Wunderwaffe. Drohnen greifen von oben an, dort wurde bei allen Kampfpanzermodell an Panzerung gespart, mußte nie geschützt werden. Jedenfalls hält die Front...“
Frank in Ukrinform • Re: 161 Gefechte an der Front, 60 davon bei Pokrowsk – Generalstab
„Was soll das werden? Spielst du im Sandkasten Panzerkrieg? Damalss die 70 km Fahrzeugkolonne der Russen vor Kyiv wurde einfach aufgerieben. Da ist nix mit nebeneinander fahren. Das war eine Strasse durch...“
JohannesTim in Ukrinform • Re: 161 Gefechte an der Front, 60 davon bei Pokrowsk – Generalstab
„Awarija hat uns mitgeteilt, dass es heute für den Preis von hundert €uro Spielzeugdrohnen gäbe, mit der ein Panzer vernichtet werden könne. Könnte mit einer solchen Drohne auch ein Leopard II oder...“
Frank in Ukrinform • Re: 161 Gefechte an der Front, 60 davon bei Pokrowsk – Generalstab
„Und warum zählst das jetzt auf? Panzer dürften keine Rolle mehr spielen. Um die 10.000 von den Russen sollen zerstört worden sein. Unbemerkt kann sich eine grössere Anzahl auch nicht mehr ansammeln....“
JohannesTim in Ukrinform • Re: 161 Gefechte an der Front, 60 davon bei Pokrowsk – Generalstab
„Einen reinen Bewegungskrieg gibt es nicht. Falls es den Verteidigern gelingt, die feindlichen Angriffsverbände in einigen Abschnitten aufzuhalten, kann daraus ein Stellungskrieg entstehen. Zur Verteidigung...“
Awarija in Ukrinform • Re: 161 Gefechte an der Front, 60 davon bei Pokrowsk – Generalstab
„Panzer sind im modernen Krieg Dinos, zu schwerfällig, zu verwundbar, zu teuer. Jede 100€-Spielzeugdrohne kann so einen millionenschweren Koloß binnen Sekunden vernichten. Die Russen setzen sich inzwischen...“
Anuleb in Ukrinform • Re: 161 Gefechte an der Front, 60 davon bei Pokrowsk – Generalstab
„..... Sind solche gewaltigen Panzer-Operationen, die im Sommer 1941 real vollzogen worden sind, in der Gegenwart nicht mehr möglich? Damals hatte man auch mit riesigen Bomberschwärmen angegriffen. Das...“
JohannesTim in Ukrinform • Re: 161 Gefechte an der Front, 60 davon bei Pokrowsk – Generalstab
„Eine Anmerkung zur Kriegsgeschichte: sind die Erkenntnisse aus dem Zweiten Weltkrieg heute technisch überholt? Als Student hörte ich in militärhistorischen Vorlesungen in Deutschland ungefähr Folgendes:...“
Bernd D-UA in MDR • Re: Ukraine: Trotz Krieg Touristen
„@lev dann wünsche ich Dir eine gute Reise, es war sehr schön in LVIV, muss unbedingt nochmals so eine Rundreise machen. Ich habe so wundervolle Menschen kennengelernt, ich bin zutiefst beeindruckt! Es...“
lev in MDR • Re: Ukraine: Trotz Krieg Touristen
„Danke Bernd für deine Eindrücke. Ich fahre Ende Mai wieder für mehrere Wochen nach Lviv. Nicht um Urlaub zu machen, sondern in unsere Wohnung. Hatte sie ja vor dem Krieg, aufwendig saniert und möchte...“
Bernd D-UA in MDR • Re: Ukraine: Trotz Krieg Touristen
„Hallo liebe Forengemeinde und Mitleser, ich bin gerade auf einem Kurztripp durch die Ukraine. Es ist wunderschön wieder hier zu sein. Es fehlen die Touristen, gestern habe ich einen persönlichen und...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Kurzer Bericht, hab dann doch den Wachwechsel erwischt, bei den Polen ging dann bestimmt 45 Minuten gar nix. Und dann wurde in zwei Schüben eingelassen, ich finde, dann ging es in einem guten Tempo voran....“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Bin jetzt da, 10 PKW vor mir, das ist akzeptabel, ist ja auch der 1.Mai. Bin zufrieden mit der Situation. @Frank Fahre immer noch ein schwarzes Auto... kennst doch meine Erfahrung mit der Polizei in UA...Kaffeebraun...“
Frank in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Probier doch einfach. Wenn der offen ist doch alles ok. Bin da glaube mal zurück drüber gefahren. War dann nur eine ewige Kurverei bis zur A4. Bin da aber eh erstmal bis Krakau. Kann natürlich auch...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Schade, dass es keine Info´s zu Zosin gibt, wer aber noch was weiß, bitte schreiben, ich fahre jetzt in 30 Minuten los und kann immer noch in ca. 10h bei einem Stopp nochmals nachlesen. Google Maps schickt...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Diesen Grenzübergang hatte ich schon auf dem Schirm, kenne ihn nur noch nicht. Kann jemand noch etwas zu Zosin sagen, wäre ja auch machbar oder lieber nicht? Vielen Dank Bernhard.“
bernhard1945 in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Hallo Bernd Es hängt etwas davon ab, wohin Du in Ukraine fahren möchtest. So wie es scheint möchtest Du (wie ich normalerweise) in Richtung Kiew fahren. Ich benütze deshalb seit Jahren den Übergang...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Ergänzend, möchte nach Luzk fahren, ist ja sicherlich nicht uninteressant für einen Ratschlag.“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Möchte morgen über Nacht in die Ukraine fahren und plane die Ankunft an der Grenze sehr früh am Morgen. Fahre entweder über Polen oder ggf. über Tschechien, je nachdem was google maps empfiehlt. Normalerweise...“
Ahrens in Recht, Visa und Dokumente • Re: Visa D14
„Das ist ein simples D-Visum, wie man es auch in Deutschland für die Beantragung einer Aufenthaltsgenehmigung braucht. Man benötigt dazu keine Mindestaufenthaltszeit. Auch bei der Aufenthaltserlaubnis...“
JohannesTim in Berichte und Reisetipps • Mit dem Zug in die Ukraine
„Zunächst möchte ich sagen, daß die PKP für die Sitzplatzzüge, die zum Beispiel von Kattowitz bis nach Przemysl fahren, die Preise nicht erhöht hat. Allgemein gilt die Polnische Staatsbahn eher als...“
MHG1023 in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
„"Warum verlangt die PKP von den Fahrgästen solch einen Preis ?" - Weil sie es können ... Die Nachfrage dürfte weiter hoch sein und weil es keine vergleichbaren Alternativen gibt (Buslinien über Nacht...“
JohannesTim in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
„Die Polnische Staatseisenbahn PKP Intercity S.A. erhöhte für den Schlafwagen-Zug D 68 am 1. Februar 2025 die Fahrpreise um + 38 Prozent. : Vom Warschauer Ostbahnhof fährt abends um 17.49 Uhr der Schlafwagen-Zug...“
HelloMick in Hilfe und Rat • Brauchen Hilfe bei Diia Registrierung
„Hallo. Meine Ex-Frau ist schon über 22 Jahre in Deutschland. Jetzt benötigt sie einen Termin für das Konsulat. Aber es werden nur Termine über Diia vergeben. Kann uns jemand erklären wie das genau...“
Trick in Recht, Visa und Dokumente • Visa D14
„Hallo..... Ich benötige nochmals euer Schwarmwissen.... Bin seit Dezember letzten Jahres in der Ukraine verheiratet worden Jetzt meine Frage.....ich habe auf der Seite der ukrainischen Botschaft einen...“