Bei der NAK (Nationalen Aktiengesellschaft) „Naftogas Ukrainy“ hat man sich auf einen Gaskrieg mit Russland vorbereitet. Wie der Leiter der NAK, Jewgenij Bakulin, mitteilte, hat das Unternehmen genügend Gas in den Untertagespeichern für die Herbst- und Wintersaison angesammelt. Beim Energieministerium erläuterte man, dass sich für den Fall, wenn ein Gericht den laufenden Vertrag mit Russland auflöst, die Möglichkeit ergibt, Verhandlungen über den Abschluss eines neuen Abkommen ohne übermäßige Eile zu führen. Experten halten einen dritten Gaskrieg für äußerst wahrscheinlich, sogar wenn kein Gericht die Verträge zwischen der NAK und „Gasprom“ auflöst.
Am Montag spät abends erklärte der Leiter der NAK „Naftogas Ukrainy“, Jewgenij Bakulin, dass das von ihm geführte Unternehmen zum Stand Anfang September in den Untertagespeichern etwa 19,2 Mrd. Kubikmeter Erdgas angespeichert hat. Diese Mengen stellen eine unterbrechungsfreie Gaslieferung in der Heizsaison 2011/12 sicher. Gestern verkündete Premierminister Nikolaj Asarow, dass das vorhandene Gas in den Untertagespeichern es der Ukraine gestattet alle Verpflichtungen gegenüber den Staaten der Europäischen Union bezüglich des Transports von russischem Gas zu erfüllen. „Ungeachtet dessen, dass wir die Gasverträge mit Russland für knechtend und unvorteilhaft halten, werden wir den Transport von Gas nach Europa in vollem Umfang sicherstellen“, unterstrich Asarow.
Ein hochgestellter Informant des „Kommersant-Ukraine“ beim Energieministerium erläuterte gestern, dass das vorhandene Gas in den Untertagespeichern es der Ukraine erlaubt, weitaus sicherer die Verhandlungen mit „Gasprom“ zu führen. „Vor allem, wenn ein Gericht unseren Argumenten folgt und das Abkommen mit Russland auflöst, können wir die Verhandlungen über einen neuen Vertrag hinreichend ruhig führen und diesen nicht in großer Hast abschließen“, sagte der Gesprächspartner des „Kommersant-Ukraine“. „Außerdem möchten wir im nächsten Jahr eine Senkung der abzunehmenden Gasmenge auf 25 Mrd. Kubikmeter erreichen, was ebenfalls gewisse Verhandlungen erfordert. Mit Gas in den Untertagespeichern wird es wesentlich komfortabler diese zu führen“. Gemäß den im Jahr 2009 unterzeichneten Verträgen soll die Ukraine nicht weniger als 33 Mrd. Kubikmeter Gas im Jahr aufkaufen.
Präsident Wiktor Janukowitsch hatte im Interview mit dem „Kommersant-Ukraine“ geäußert, dass die Ukraine die Dokumente vorbereitet hat, die für die Einreichung einer Klage bei einem Schiedsgericht bezüglich des Streits mit Russland im Gasbereich notwendig sind. (siehe gestriger Kommersant-Ukraine). Seinen Worten nach fordert Kiew von Moskau, sich bei der Festlegung des Preises für Erdgas an den Wertermittlungen zu orientieren, die Russland Deutschland ausstellt, abzüglich der Transportkosten und dem in den „Charkower Vereinbarungen“ vorgesehenem zusätzlichen Nachlass von 100$ auf tausend Kubikmeter. Gestern trat der Leiter von „Gasprom“, Alexej Miller, mit einer scharfen Kritik an diesen Äußerungen auf. „Die Ukraine erhält Gas zu einem Preis, der mit dem Preis für die Verbraucher in Deutschland vergleichbar ist. Dabei besitzen wir neben anderem gemeinsam mit den deutschen Partnern Gasleitungen auf dem Territorium Deutschlands. Vergleichbares gibt es in der Ukraine nicht“, sagte der Leiter des Monopolisten. Miller fügte hinzu, dass die Ukraine Gas billiger erhält, als die Verbraucher in Polen, Ungarn, der Türkei und Rumänien. „Unsere ukrainischen Kollegen haben sich in einen Zug mit der Bezeichnung ‚billiges russisches Gas‘ gesetzt, doch wissen sie nicht, an welcher Station sie aussteigen und wissen ebenso nicht, dass sie in eine Sackgasse fahren können“, erklärte er.
Der Leiter der Analyseabteilung des Investmentunternehmens „BrokerCreditService“, Maxim Schein, meint, dass ein dritter Gaskrieg zwischen der Ukraine und Russland, analog denen, die in den Jahren 2006 und 2009 stattfanden, komplett möglich ist. „Hauptgrund für derartige Differenzen könnte die Absicht der Ukraine sein, bereits 2012 weniger Gas zu kaufen, als im Vertrag vorgeschrieben ist. Nachdem die drohenden Äußerungen der ukrainischen Führung über gerichtliche Auseinandersetzungen auftauchten, wird ‚Gasprom‘ kaum zu Zugeständnissen in dieser Frage bereit sein“, erklärte Schein. Seinen Worten nach könnte „Gasprom“, wenn die Ukraine den Anhang zum Vertrag für 2012 nicht unterschreibt, in dem der Kauf von 33 Mrd. Kubikmeter Gas bestätigt wird, die Lieferungen in das Land einstellen. „Dann beginnt der Krieg sogar ohne Aufhebung des Abkommens durch ein Gericht“, sagt der Experte.
Das Mitglied des Energieausschusses der Werchowna Rada, Alexander Gudyma, meint, dass die Ukraine dieses mal vorbereiteter auf einen Gaskrieg ist, als in den Jahren 2006 und 2009. „In jenen Jahren reichte das Gas in den Untertagespeichern tatsächlich nicht für die Fortsetzung des Transits in die Länder der Europäischen Union und die Entnahme für die Ukraine und die Verträge wurde unter Zeitnot abgeschlossen“, sagt Gudyma. Derart sind die Chancen von „Naftogas“ von „Gasprom“ Zugeständnisse im Falle einer Blockade zu erreichen größer, meint der Experte.
Oleg Gawrisch
Quelle: Kommersant-Ukraine
Forumsdiskussionen
Ahrens in Recht, Visa und Dokumente • Re: Heirat und nachfolgende Auswanderung
„Bei Anreise Montag oder Dienstag, findet die Heirat Donnerstag oder Freitag derselben Woche statt. Natürlich werden die Unterlagen in der Zeit vorbereitet und Übersetzt. Nach der Hochzeit das Gleiche...“
Trick in Recht, Visa und Dokumente • Re: Heirat und nachfolgende Auswanderung
„Hallo und danke für die Infos....wie lange würde es eurer Meinung nach dauern wenn ich euch für diesen Service in Anspruch nehmen würde?.....meine Unterlagen wären zu dem Zeitpunkt übersetzt und...“
Awarija in Politik • Re: Wird die Ukraine bald eigene Raketen produzieren?
„Schöner Joke. Tatsachen wären mir aber lieber.“
Tombi in Politik • Re: Wird die Ukraine bald eigene Raketen produzieren?
„"Übrigens, dort ging am Wochenende ein Referendum durchgeführt und 97.5 % der Einwohner des Oblasts Kursk stimmten für den Anschluss zur Ukraine." Wäre mir ganz neu, hast Du Belege dafür ? Nein. hat...“
Awarija in Politik • Re: Wird die Ukraine bald eigene Raketen produzieren?
„"Übrigens, dort ging am Wochenende ein Referendum durchgeführt und 97.5 % der Einwohner des Oblasts Kursk stimmten für den Anschluss zur Ukraine." Wäre mir ganz neu, hast Du Belege dafür ?“
Tombi in Wirtschaft • Re: So gut verdient Rheinmetall an Munitionslieferungen für die Ukraine
„Natürlich ist Rheinmetall einer der Gewinner des Krieges: die Aktien dieser Fa. haben seit Kriegsanfang um 550% zugelegt. Mal zu dem Russophilen-Kriegsverlierer: Gazprom hat 2023 mit 6.5 Millarden USD...“
Tombi in Wirtschaft • Re: Heikle Gespräche über russisches Gas
„Ja, machen einige EU Länder, besonders Ungarn & Österreich, ein wenig auch die Slowakei. das wurde diesen auch erlaubt, weil sie 'rumstöhnten". Östereich hat sich übrigens bereits kräftig in...“
Tombi in Politik • Re: Wird die Ukraine bald eigene Raketen produzieren?
„Das Putin Regime ist ja noch nicht einmal fähig genug Söldner mehr zu finden, um Kursk zu befreien. Übrigens, dort ging am Wochenende ein Referendum durchgeführt und 97.5 % der Einwohner des Oblasts...“
Gogol_3 in Politik • Re: Wird die Ukraine bald eigene Raketen produzieren?
„Westliche Staaten sollten der Ukraine ermöglichen das techn. Knowhow das noch fehlt, bzw. entspr. Technologie, zukommen zu lassen. Dies sollte möglich sein ohne unangemessene Technik zu übergeben. Die...“
kurtus in Politik • Re: Wird die Ukraine bald eigene Raketen produzieren?
„Westliche Staaten sollten der Ukraine ermöglichen das techn. Knowhow das noch fehlt, bzw. entspr. Technologie, zukommen zu lassen. Dies sollte möglich sein ohne unangemessene Technik zu übergeben.“
Gogol_3 in Politik • Re: Wird die Ukraine bald eigene Raketen produzieren?
„Wir das jetzt die Ausrede um irgendwie doch westliche Waffen für Angriffe tief in russisches Territorium zu ermöglichen? Wird auch nichts bringen. Wer sich kürzlich die Rede von Lloyd Austin angehört...“
hahnben in Ukrinform • Re: Angriff auf Hochhaus in Charkiw: Sechs Tote, 99 Verletzte
„dramatisch! Eine Freundin lebt in Charkiv“
Ahrens in Recht, Visa und Dokumente • Re: Heirat und nachfolgende Auswanderung
„Ja, das ist so. Das war schon so lange der Fall, wie ich denken kann. Vor dem Krieg konnte man das aber auf 2-3 Tage verkürzen. Das war der Sinn, dieser sog. "Heiratsbüros", was in der Regel Kommunalunternehmen...“
Trick in Recht, Visa und Dokumente • Re: Heirat und nachfolgende Auswanderung
„Hallo aus krementschuk..... mittlerweile mein 4ter Aufenthalt dort.....unsere heiratspläne rücken näher.....jetzt bin ich davon ausgegangen das ich nach übersetzung aller Papiere einen Heiratstermin...“
Anuleb in Allgemeines Diskussionsforum • Re: "Warum Putin kein Demokrat sein darf"
„Naja, das Experiment mit der Demokratie in Russland ist doch schon ziemlich böse in die Hose gegangen. Ein wenig sind die den gleichen Weg gegangen, den auch Deutschland nach dem 1. WW und seinen ersten...“
Tombi in Allgemeines Diskussionsforum • Re: "Warum Putin kein Demokrat sein darf"
„Na, wer da noch einen Willen nach dem Nawalny MOrd noch erkennt, ist wohl blind.“
Tombi in Allgemeines Diskussionsforum • Re: Wie sollte in der Ukraine mit den Sprachen umgegangen werden?
„Ganz klar, in der Ukraine spricht man ukrainisch.“