Gestern schlug “Gasprom” , im Verlaufe der nächsten Runde der Verhandlungen zwischen der Staatlichen Aktiengesellschaft “Naftogas Ukrainy” und dem russischen Monopolisten, der Ukraine eine Vorgehensweise für die Tilgung der Gasschulden vor, die sich auf 2,4 Mrd. $ belaufen. “Gasprom” ist bereit die Schuld auf Rechnung der Mittel zu tilgen, die bis März 2010 “Naftogas” aus dem Transit für russisches Gas erhalten soll. Übrigens sind sich Experten sicher, dass dieser Vorschlag für “Naftogas” nicht von Vorteil ist – das Unternehmen verliert auf diese Weise Umlaufmittel, was dessen finanzielle Lage erheblich verschlechtert.
In Moskau fanden gestern Verhandlungen des Chefs von “Naftogas”, Oleg Dubina, und dem Vorstandsvorsitzenden von “Gasprom”, Alexej Miller, zur Lieferung und dem Transit von Gas in 2009 statt. Offiziell wird deren Verlauf nicht kommentiert, beim Pressedienst von “Gasprom” informierte man lediglich darüber, dass diese heute fortgesetzt werden. Doch der Ton der Verhandlungen geht aus der montäglichen Erklärung des offiziellen Vertreters von “Gasprom”, Sergej Kuprijanow, darüber hervor, dass der Übergang zu direkten Brennstofflieferungen in 2009 erst nach der Tilgung der Schulden für geliefertes Erdgas durch “Naftogas” erfolgen kann. “Es müssen alle Probleme behoben werden, die sich in den letzten Jahren angesammelt haben: die Zahlungsverpflichtungen, die Gasmengen, welche bei gemeinsamen Unternehmen in unterirdischen Speichern in der Ukraine lagern. Ich würde die Summe nur ungern nennen, um niemanden zu erschrecken. Die Ziffer ist bedeutend, aber wir sind bereits im Prozess der Beilegung”, versicherte Kuprijanow.
Den Worten eines hochgestellten Informanten des “Kommersant-Ukraine“ bei “Gasprom” nach, erreicht die Schuld von “Naftogas” zum heutigen Tag 2,4 Mrd. $ und der russische Monopolist schlug vor diese auf Rechnung der Bezahlung des Erdgastransits über das Territorium der Ukraine im Verlauf der nächsten 14 Monate zu bezahlen. Aus diesen Mitteln kann “Naftogas” die Schuld gegenüber “Gasprom” tilgen. Außerdem wird das Unternehmen verpflichtet die Transitgebühren auf einem Niveau von 1,7$ für die tausend Kubikmeter auf 100km wenigstens bis 2011 einzufrieren. Anfang des Jahres erklärte “Naftogas” noch, dass es 9,32$ für tausend Kubikmeter auf 100km als gerechte Gebühr ansieht (Ausgabe des “Kommersant-Ukraine“ vom 21. Januar), doch verzichtete auf die Tariferhöhung danach, als “Gasprom” seine Absicht verkündete spiegelbildlich die Transitkosten für mittelasiatisches Gas, welches in die Ukraine geliefert wird, zu erhöhen.
Die Verhandlungen zu Tilgung der Schulden von “Naftogas” gegenüber “Gasprom” gehen seit Februar letzten Jahres (Ausgabe des “Kommersant-Ukraine“ vom 15. Februar 2007). “Naftogas” konnte keine Abrechnung mit dem russischen Monopolisten machen, da die Regierung den Unterschied zwischen dem Einkaufspreis für Gas und dem Abgabepreis an die kommunalen Wärme- und Energieversorger in 2006 nicht ausglich. Außerdem, schulden die kommunalen Versorger “Naftogas” noch 240 Mio. $ für geliefertes, doch nicht bezahltes Gas. Anfang des Monats verabschiedete die Werchowna Rada ein Gesetz, gemäß dem der Staatsmonopolist “Naftogas” zusätzliche 4,2 Mrd. Hrywnja (ca. 575 Mio. Euro, ca. 700 Mio. $) für die Kompensation des Kostenunterschiedes zwischen Einkauf und Verkauf von Gas (Ausgabe des “Kommersant-Ukraine“ vom 12. November) erhalten soll.
Das Mitglied des Radaauschusses für Energiefragen, Oleg Sarubinskij, ist überzeugt davon, dass das von “Gasprom” vorgeschlagene Schema für “Naftogas” ungünstig ist – das Unternehmen verliert die Hauptquelle für Deviseneinnahmen in den Jahren 2009-2010. “‘Naftogas’ jagt sich selbst in die Falle – die Verpflichtungen aus dem Gaseinkauf müssen erfüllt werden, Geld auf dem Binnenmarkt zu erhalten ist sehr schwierig. Die einzige stabile Einnahmequelle, welche 90% der Deviseneinnahmen bringt, ist die Zahlung für den Transit von Gas”, sagt er. Der Meinung von Sarubinskij nach, führt das Fehlen von Deviseneinnahmen 2009 dazu, dass das Defizit an eigenen Umlaufmitteln bei “Naftogas” 20 Mrd. Hrywnja erreicht (ca. 2,74 Mrd. Euro; unter Berücksichtigung von 8 Mrd. Hrywnja – ca. 1,09 Mrd. Euro – an eingeplantem Defizit bei Umlaufmitteln).
Die Einfrierung der Transitgebühren widerspricht ebenfalls der Politik des Kabinetts, welches bestrebt ist diese zu erhöhen, betont des Mitglied des ständigen Ausschuss der Werchowna Rada zur Untersuchung der Situation auf dem Erdgasmarkt, Wassilij Kisseljow. “In einer kritischen Situation zieht es die Regierung wahrscheinlich vor diese Schuld aus dem Staatsbudget zu zahlen”, vermutet der Leiter der Analyseabteilung der Investmentgruppe “Sokrat”, Konstantin Stepanow. “Der Verzicht auf die Einnahmen aus dem Gastransit könnte das auch ohnehin pessimistische Bild der Budgeteinnahmen in 2009 noch verschlechtern. Dabei sind die Verhandlungen zum Preis des Imports von Gas für 2009 noch nicht abgeschlossen und in diesen Preis gehen die Transitkosten ebenfalls ein”. “Die Möglichkeit der Revision der Transitgebühren ist eines der ukrainischen Hauptargumente im Streit mit Russland beim Preis von Importgas und die Regierung möchte dieses nicht verlieren”, stimmt Jewgenija Achtyrko, Expertin von Gainsfort Research, zu.
Oleg Gawrisch, Jurij Pantschenko, Natalja Grib
Quelle: Kommersant-Ukraine
Forumsdiskussionen
Bernd D-UA in MDR • Re: Ukraine: Trotz Krieg Touristen
„@lev dann wünsche ich Dir eine gute Reise, es war sehr schön in LVIV, muss unbedingt nochmals so eine Rundreise machen. Ich habe so wundervolle Menschen kennengelernt, ich bin zutiefst beeindruckt! Es...“
lev in MDR • Re: Ukraine: Trotz Krieg Touristen
„Danke Bernd für deine Eindrücke. Ich fahre Ende Mai wieder für mehrere Wochen nach Lviv. Nicht um Urlaub zu machen, sondern in unsere Wohnung. Hatte sie ja vor dem Krieg, aufwendig saniert und möchte...“
Bernd D-UA in MDR • Re: Ukraine: Trotz Krieg Touristen
„Hallo liebe Forengemeinde und Mitleser, ich bin gerade auf einem Kurztripp durch die Ukraine. Es ist wunderschön wieder hier zu sein. Es fehlen die Touristen, gestern habe ich einen persönlichen und...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Kurzer Bericht, hab dann doch den Wachwechsel erwischt, bei den Polen ging dann bestimmt 45 Minuten gar nix. Und dann wurde in zwei Schüben eingelassen, ich finde, dann ging es in einem guten Tempo voran....“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Bin jetzt da, 10 PKW vor mir, das ist akzeptabel, ist ja auch der 1.Mai. Bin zufrieden mit der Situation. @Frank Fahre immer noch ein schwarzes Auto... kennst doch meine Erfahrung mit der Polizei in UA...Kaffeebraun...“
Frank in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Probier doch einfach. Wenn der offen ist doch alles ok. Bin da glaube mal zurück drüber gefahren. War dann nur eine ewige Kurverei bis zur A4. Bin da aber eh erstmal bis Krakau. Kann natürlich auch...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Schade, dass es keine Info´s zu Zosin gibt, wer aber noch was weiß, bitte schreiben, ich fahre jetzt in 30 Minuten los und kann immer noch in ca. 10h bei einem Stopp nochmals nachlesen. Google Maps schickt...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Diesen Grenzübergang hatte ich schon auf dem Schirm, kenne ihn nur noch nicht. Kann jemand noch etwas zu Zosin sagen, wäre ja auch machbar oder lieber nicht? Vielen Dank Bernhard.“
bernhard1945 in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Hallo Bernd Es hängt etwas davon ab, wohin Du in Ukraine fahren möchtest. So wie es scheint möchtest Du (wie ich normalerweise) in Richtung Kiew fahren. Ich benütze deshalb seit Jahren den Übergang...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Ergänzend, möchte nach Luzk fahren, ist ja sicherlich nicht uninteressant für einen Ratschlag.“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Möchte morgen über Nacht in die Ukraine fahren und plane die Ankunft an der Grenze sehr früh am Morgen. Fahre entweder über Polen oder ggf. über Tschechien, je nachdem was google maps empfiehlt. Normalerweise...“
Ahrens in Recht, Visa und Dokumente • Re: Visa D14
„Das ist ein simples D-Visum, wie man es auch in Deutschland für die Beantragung einer Aufenthaltsgenehmigung braucht. Man benötigt dazu keine Mindestaufenthaltszeit. Auch bei der Aufenthaltserlaubnis...“
JohannesTim in Berichte und Reisetipps • Mit dem Zug in die Ukraine
„Zunächst möchte ich sagen, daß die PKP für die Sitzplatzzüge, die zum Beispiel von Kattowitz bis nach Przemysl fahren, die Preise nicht erhöht hat. Allgemein gilt die Polnische Staatsbahn eher als...“
MHG1023 in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
„"Warum verlangt die PKP von den Fahrgästen solch einen Preis ?" - Weil sie es können ... Die Nachfrage dürfte weiter hoch sein und weil es keine vergleichbaren Alternativen gibt (Buslinien über Nacht...“
JohannesTim in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
„Die Polnische Staatseisenbahn PKP Intercity S.A. erhöhte für den Schlafwagen-Zug D 68 am 1. Februar 2025 die Fahrpreise um + 38 Prozent. : Vom Warschauer Ostbahnhof fährt abends um 17.49 Uhr der Schlafwagen-Zug...“
HelloMick in Hilfe und Rat • Brauchen Hilfe bei Diia Registrierung
„Hallo. Meine Ex-Frau ist schon über 22 Jahre in Deutschland. Jetzt benötigt sie einen Termin für das Konsulat. Aber es werden nur Termine über Diia vergeben. Kann uns jemand erklären wie das genau...“
Trick in Recht, Visa und Dokumente • Visa D14
„Hallo..... Ich benötige nochmals euer Schwarmwissen.... Bin seit Dezember letzten Jahres in der Ukraine verheiratet worden Jetzt meine Frage.....ich habe auf der Seite der ukrainischen Botschaft einen...“