FacebookXVKontakteTelegramWhatsAppViber

"Ukrtransgas" ließ sich gestern nicht im Sturm nehmen

0 Kommentare

Gestern haben Mitarbeiter des SBU (Sicherheitsdienst der Ukraine) im Rahmen der Ermittlungen zum Strafverfahren zur ungesetzlichen Verzollung von 11 Mrd. Kubikmeter Erdgas versucht in die Zentrale von “UkrTransGas” – einem Tochterunternehmen von “Naftogas Ukrainy” – einzudringen. Doch sie wurden von Abgeordneten des Blockes Julia Timoschenko (BJuT) nicht durchgelassen. Gestern wurde aus der Haft einer der Leiter einer der Abteilungen des Regionalzolls für Energie des Staatlichen Zolldienstes, Taras Schepitko, entlassen, welcher der ungesetzlichen Verzollung von 6,3 Mrd. Kubikmeter Gas verdächtigt wird.

Vier Ermittler des Sicherheitsdienstes der Ukraine kamen gestern gegen 9 Uhr zum zentralen Büro von “UkrTransGas” – einem Tochterunternehemen der NAK (Nationalen Aktiengesellschaft) “Naftogas Ukrainy” – gleichzeitig mit Kämpfern der Spezialabteilung des SBU “Alpha”, welche diese in einem Minibus erwarteten.

Doch bereits im Durchgangsteil trafen die Vertreter des SBU auf Mitarbeiter des Wachsschutzes von “UkrTransGas” und Parlamentsabgeordnete von BJuT unter Anführung des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden, Andrej Portnow. Sich vorstellend, erklärten die Mitarbeiter des SBU, dass sie für die Durchführung von Untersuchungsmaßnahmen und die Beschlagnahmung von Dokumenten im Rahmen der Ermittlung der Strafsache zur Aneignung von Erdgas durch Angestellte von “Naftogas” eingetroffen sind.

In der Nacht zum 4. März hatten Mitarbeiter der Verwaltung Ermittlung des SBU den Stellvertreter des Leiters einer der Abteilungen des Regionalzoll Energie des Staatlichen Zolldienstes, Taras Schepitko, unter dem Verdacht der ungesetzlichen Verzollung von 6,3 Mrd. Kubikmeter Gas zum Nutzen der NAK “Naftogas Ukrainy” in Höhe von etwa 7,5 Mrd. Hrywnja (ca. 714 Mio. €) festgenommen. Im Rahmen der Ermittlungen zur entsprechenden Strafsache erschienen am 4. März am Tag Vertreter des SBU gemeinsam mit Kämpfern der Spezialabteilung “Alpha” in der Zentrale von “Naftogas” für die Beschlagnahmung von Dokumenten. Doch haben sie keine konfisziert. Außerdem stoppte das Schewtschenkoer Kreisgericht in Kiew in der zweiten Hälfte des Tages die Ermittlungen zur genannten Strafsache, ebenso wie zu Taras Schepitko.

Die Ermittler des SBU nicht in die Zentrale von “UkrTransGas” lassend, verwiesen die Parlamentsabgeordneten eben auf die Entscheidung des Schewtschenkoer Kreisgerichts. Der Streit zog sich ungefähr anderthalb Stunden hin. Danach erstellten die Mitarbeiter des SBU unter Anwesenheit von Zeugen ein Protokoll zur Unmöglichkeit der Durchführung der Ermittlungen und verließen das Gebäude von “UkrTransGas”. Den Worten des Leiters der juristischen Abteilung von “Naftogas”, Sergej Dawydenko, nach, beabsichtigt das Unternehmen nicht die “Tatsache der Ignorierung des Gerichtsentscheids durch die Mitarbeiter des SBU unbeachtet zu lassen.

“Wir ziehen die entsprechenden Schlüsse und bereiten eine Erklärung an die Rechtsschutzorgane vor, damit diese den Handlungen eine Bewertung geben”, versprach Dawydenko den Journalisten.

Die Ermittler bereits am Eintritt in die Zentrale von “UkrTransGas” hindernd, entschieden die Abgeordneten von BJuT noch die baldige Befreiung von Taras Schepitko aus der Haft zu erreichen. Gegen 12:30 Uhr gingen einige Abgeordnete, darunter Roman Sabsaljuk, Andrej Pawlowskij und Jewgenij Dobrjak zum Untersuchungsgefängnis, wo sich Schepitko befand, und brachten dort etwa anderthalb Stunden zu. In dieser Zeit versammelten sich beim Gebäude des Untersuchungsgefängnisses etwa 15 Journalisten.

“Taras Schepitko hätte man aufgrund der Gerichtsentscheidung noch gestern freilassen können. Doch die entsprechende juristische Prozedur, nach welcher der Gefangene frei kommt, findet erst jetzt statt. Sobald Taras das Untersuchungsgefängnis verlässt, geleiten wir ihn an den Arbeitsplatz bei ‘Naftogas Ukrainy’”, erklärte den Journalisten der speziell aus dem Gebäude herausgetretene Roman Sabsaljuk.

Zwei weitere Stunden später kam Andrej Portnow zum Untersuchungsgefängnis gefahren. Er teilte mit, dass der SBU die Information verbreitet hatte, dass Taras Schepitko bereits frei gelassen wäre.

“Damit ist der SBU zum nächsten Betrug gekommen, dessen Zeugen wir gerade werden”, empörte sich Portnow.

Taras Schepitko wurde gegen 16:50 Uhr freigelassen. Zu den Vertretern der Presse gehend, klagte er über sein schlechtes Selbstbefinden.

Den täglichen oder wöchentlichen Newsletter abonnieren und auf dem Laufenden bleiben!

Ich kann lediglich sagen, dass ich unschuldig in allen Belangen bin. Ich lade demnächst alle interessierten Journalisten ein meine Wohnung in der Trojeschtschina (Kiewer Stadtteil) zu besuchen ein und zu schauen, wie viel Kubikmeter Gas dort sind. Doch alle, die an meiner Festnahme beteiligt waren, werden gemäß den Gesetzen bestraft werden”, versprach er, sich in ein Auto setzend.

Wadim Downar

Quelle: Kommersant-Ukraine

Übersetzer:   Andreas Stein — Wörter: 692

Hat Ihnen der Beitrag gefallen? Vielleicht sollten Sie eine Spende in Betracht ziehen.
Diskussionen zu diesem Artikel und anderen Themen finden Sie auch im Forum.

Benachrichtigungen über neue Beiträge gibt es per Facebook, Google News, Mastodon, Telegram, X (ehemals Twitter), VK, RSS und täglich oder wöchentlich per E-Mail.

Artikel bewerten:

Rating: 5.0/7 (bei 1 abgegebenen Bewertung)

Neueste Beiträge

Kiewer/Kyjiwer Sonntagsstammtisch - Regelmäßiges Treffen von Deutschsprachigen in Kiew/Kyjiw

Karikaturen

Andrij Makarenko: Russische Hilfe für Italien

Wetterbericht

Für Details mit dem Mauszeiger über das zugehörige Icon gehen
Kyjiw (Kiew)12 °C  Ushhorod11 °C  
Lwiw (Lemberg)12 °C  Iwano-Frankiwsk12 °C  
Rachiw9 °C  Jassinja9 °C  
Ternopil12 °C  Tscherniwzi (Czernowitz)14 °C  
Luzk12 °C  Riwne11 °C  
Chmelnyzkyj11 °C  Winnyzja11 °C  
Schytomyr10 °C  Tschernihiw (Tschernigow)9 °C  
Tscherkassy14 °C  Kropywnyzkyj (Kirowograd)14 °C  
Poltawa11 °C  Sumy9 °C  
Odessa17 °C  Mykolajiw (Nikolajew)16 °C  
Cherson17 °C  Charkiw (Charkow)12 °C  
Krywyj Rih (Kriwoj Rog)15 °C  Saporischschja (Saporoschje)15 °C  
Dnipro (Dnepropetrowsk)13 °C  Donezk14 °C  
Luhansk (Lugansk)9 °C  Simferopol14 °C  
Sewastopol17 °C  Jalta19 °C  
Daten von OpenWeatherMap.org

Mehr Ukrainewetter findet sich im Forum

Forumsdiskussionen

„Schöner Joke. Tatsachen wären mir aber lieber.“

„"Übrigens, dort ging am Wochenende ein Referendum durchgeführt und 97.5 % der Einwohner des Oblasts Kursk stimmten für den Anschluss zur Ukraine." Wäre mir ganz neu, hast Du Belege dafür ? Nein. hat...“

„"Übrigens, dort ging am Wochenende ein Referendum durchgeführt und 97.5 % der Einwohner des Oblasts Kursk stimmten für den Anschluss zur Ukraine." Wäre mir ganz neu, hast Du Belege dafür ?“

„Natürlich ist Rheinmetall einer der Gewinner des Krieges: die Aktien dieser Fa. haben seit Kriegsanfang um 550% zugelegt. Mal zu dem Russophilen-Kriegsverlierer: Gazprom hat 2023 mit 6.5 Millarden USD...“

„Ja, machen einige EU Länder, besonders Ungarn & Österreich, ein wenig auch die Slowakei. das wurde diesen auch erlaubt, weil sie 'rumstöhnten". Östereich hat sich übrigens bereits kräftig in...“

„Das Putin Regime ist ja noch nicht einmal fähig genug Söldner mehr zu finden, um Kursk zu befreien. Übrigens, dort ging am Wochenende ein Referendum durchgeführt und 97.5 % der Einwohner des Oblasts...“

„Westliche Staaten sollten der Ukraine ermöglichen das techn. Knowhow das noch fehlt, bzw. entspr. Technologie, zukommen zu lassen. Dies sollte möglich sein ohne unangemessene Technik zu übergeben. Die...“

„Westliche Staaten sollten der Ukraine ermöglichen das techn. Knowhow das noch fehlt, bzw. entspr. Technologie, zukommen zu lassen. Dies sollte möglich sein ohne unangemessene Technik zu übergeben.“

„Wir das jetzt die Ausrede um irgendwie doch westliche Waffen für Angriffe tief in russisches Territorium zu ermöglichen? Wird auch nichts bringen. Wer sich kürzlich die Rede von Lloyd Austin angehört...“

„dramatisch! Eine Freundin lebt in Charkiv“

„Ja, das ist so. Das war schon so lange der Fall, wie ich denken kann. Vor dem Krieg konnte man das aber auf 2-3 Tage verkürzen. Das war der Sinn, dieser sog. "Heiratsbüros", was in der Regel Kommunalunternehmen...“

„Hallo aus krementschuk..... mittlerweile mein 4ter Aufenthalt dort.....unsere heiratspläne rücken näher.....jetzt bin ich davon ausgegangen das ich nach übersetzung aller Papiere einen Heiratstermin...“

„Naja, das Experiment mit der Demokratie in Russland ist doch schon ziemlich böse in die Hose gegangen. Ein wenig sind die den gleichen Weg gegangen, den auch Deutschland nach dem 1. WW und seinen ersten...“

„Na, wer da noch einen Willen nach dem Nawalny MOrd noch erkennt, ist wohl blind.“