FacebookTwitterVKontakteTelegramWhatsAppViber

Vier Gründe für Poroschenkos Wahlniederlagen 2019

0 Kommentare
Petro PoroschenkoHerkunft: president.gov.ua

Der tiefe Schnitt in der Komposition der ukrainischen politischen Elite im Ergebnis der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen 2019 war nicht nur Resultat der gewieften Wahlkampagnen Wolodymyr Selenskyjs und seines Teams. Vielmehr legten eine Reihe von Unterlassungen und Fehlentscheidungen des vorhergehenden Staatsoberhaupts sowie seines Teams im Laufe von Petro Poroschenkos Präsidentschaft und seiner erfolglosen Wahlkampagne die Grundlage für den spektakulären Aufstieg eines vollkommenen Newcomers an die Spitze der ukrainischen Politik.

Andreas Umland

Die Amtszeit Petro Poroschenkos von 2014 bis 2019 umfasste – wie er selbst während seines Präsidentschaftswahlkampfes betonte und wie auch viele Beobachter anerkannten – hinsichtlich der Anzahl verabschiedeter Reformgesetze die bislang fruchtbarsten Jahre der postsowjetischen Ukraine. Anzuerkennen ist zudem, dass Poroschenko außenpolitisch relativ erfolgreich war. Geradezu historische Errungenschaften Kiews während seiner Amtszeit waren etwa die Ratifizierung des besonders umfassenden ukrainischen Assoziierungsabkommens mit der EU 2014-2016, die Erlangung einer Visafreiheit für ukrainische Kurzbesucher des Schengenraums 2017 sowie die Verleihung der Autokephalie an die neue vereinigte Orthodoxe Kirche der Ukraine durch den Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel Anfang 2019.

Dennoch hat Poroschenko die Präsidentschaftswahlen vom Frühjahr 2019 nicht nur nicht gewonnen. Er hat sie mit dem bei weitem niedrigsten Stichwahlergebnis eines Präsidentschaftskandidaten in der Geschichte der Ukraine verloren. Wie konnte dies angesichts seiner erheblichen Verdienste 2014-2019 geschehen?

Das unerfüllte Mandat des Maidan-Präsidenten

Der wohl wichtigste unmittelbare Grund für die krachende Niederlage Poroschenkos 2019 war, dass er 2014 mit einem bestimmten Mandat gewählt worden war und dieses Mandat anschließend nicht erfüllte. Als Präsidentschaftskandidat hatte Poroschenko Hoffnungen geweckt, dass er geschickt mit Putin verhandeln und sich mit dem Westen einigen könne, dass er der Ukraine, wenn vielleicht auch nicht die Krim, so zumindest den ersehnten Frieden wiederbringen würde und dass er hierfür jene erforderliche Kompetenz habe, die anderen Kandidaten fehle. Auch wurde erwartet, dass er ein Präsident des Euromaidans sein würde und nicht ein Vertreter der „Oligarchie“ im ukrainischen Staat.

Viele glaubten, dass Poroschenko als erfolgreicher Unternehmer und ehemaliger Minister unter den früheren Präsidenten Juschtschenko und Janukowytsch mit seiner besonders umfangreichen diplomatischen, wirtschaftlichen und politischen Erfahrung die beste Wahl für die Ukraine angesichts der extrem schwierigen Situation im Frühjahr 2014 sein würde. Vor diesem Hintergrund schloss sich die Mehrheit der Zivilgesellschaft und politischen Klasse der Ukraine nach dem Euromaidan um den bis dahin nicht sonderlich populären Poroschenko zusammen. Dies führte dazu, dass er die Präsidentschaftswahlen vom Mai 2014 bereits im ersten Wahlgang gewann.

Poroschenkos Präsidentschaft gründete sich auf eine Art stillschweigendes Abkommen zwischen den Wählern und dem „Oligarchen“, das in etwa so lautete: „Du bist zwar ein Oligarch, und eigentlich richtete sich unsere Revolution gegen die Oligarchie und dagegen, dass Menschen wie du sich in die Politik einmischen. Trotzdem machen wir Dich jetzt zum Präsidenten, weil Du große politische, wirtschaftliche und diplomatische Erfahrung hast. Natürlich ist es ein Widerspruch, dass wir einen Oligarchen zum Präsidenten machen, aber wenn Du im Geiste des Euromaidans handelst, wird alles gut. Wir halten Dich für den besten Verhandlungsführer mit Putin, den besten Diplomaten im Umgang mit dem Westen, den besten Manager für die Wirtschaft und für denjenigen, der am ehesten den besonderen Herausforderungen gewachsen ist, vor denen die Ukraine heute steht.“ Dieses stillschweigende Abkommen wurde jedoch nicht umgesetzt. Zumindest wurde dessen Umsetzung von vielen Wählern bis 2019 nicht verstanden, akzeptiert oder anerkannt.

Die Überbetonung des Kulturellen in Poroschenkos Wahlkampf

Ein weiterer Faktor, der sich zuungunsten Poroschenkos und teilweise auch Julija Tymoschenkos auswirkte (wodurch sich einige der Gründe ihrer Wahlniederlage gegen Janukowytsch von 2010 wiederholten), war der wachsende Einfluss galizischer Politiker und Kulturschaffender auf die offizielle Politik und den öffentlichen Diskurs der prowestlichen Eliten der Ukraine nach dem Euromaidan. Mehrere Mitglieder der neuen ukrainischen Regierung und des Gefolges von Poroschenko forcierten bestimmte historische Narrative und kulturpolitische Schwerpunkte, welche in Galizien und der ukrainischen Diaspora populär sind. Umtriebige Intellektuelle innerhalb und im Umkreis der neuen Führung versuchten, Begriffe und Deutungen des ukrainischen Patriotismus durchzusetzen, die zwar in der Westukraine und ukrainischen Emigrantengemeinde Gemeingut, jedoch bei weitem nicht in der Gesamtheit der Ukraine populär sind.

Die von kultur- und geopolitischen Themen wie Zivilisation, Religion, Geschichte und Sprache geprägte Präsidentschaftskampagne nicht nur der Nationalisten sondern auch prowestlichen Kräfte Ende 2018 und Anfang 2019 war weniger ideologisch als methodisch fragwürdig. Der betont patriotische Wahlkampf insbesondere Poroschenkos, aber auch Tymoschenkos und anderer nationalliberaler Kandidaten gründete auf einem normativem, ja teils utopischem Verständnis nationaler ukrainischer Identität, welches vorliegenden Ergebnissen der Umfrageforschung klar widersprach. Viele der patriotischen Wahlstrategen und politischen Aktivisten Poroschenkos, Tymoschenkos und anderer gestandener Politiker überschätzen offenbar weit ihre eigene gesellschaftliche Bedeutung sowie den generellen Einfluss intellektueller Eliten eines Landes auf die Weltanschauungen einfacher Bürger. Sie erlagen (und erliegen teils immer noch) der Fehlannahme, dass ihre eigenen Vorlieben, Ansichten, Ideen usw., wenn nur häufig und beharrlich genug kommuniziert, die politische Kultur, Geschichtsbilder und Lebensprojekte von Millionen von Wählern in kurzer Zeit ändern können.

Es gab und gibt viele Gründe, die forcierte Ukrainisierungspolitik und Westintegration Kiews seit 2014 zu unterstützen. Allerdings bewegt sich ein Teil der ukrainischen Politiker und Intellektuellen bis heute in einer Kommunikationsblase, in der die vorrangigen Interessen und Anliegen von Millionen von Menschen nicht ausreichend berücksichtigt wurden und werden. Anstatt brennende Themen wie Armuts- und Korruptionsbekämpfung, Kommunalgebühren, Dezentralisierung, Bildungsreform und so weiter zu thematisieren, war der öffentliche Diskurs seit 2014 und die Wahlkampagne des Amtsinhabers und seiner Umgebung 2019 von kultur- und geopolitischen Themen, wie Dekommunisierung, Autokephalie, EU-/NATO-Beitritt, ukrainische Sprache und nationaler Heldenkult, geprägt.

Die kommunikative Entfremdung eines großen Teils der alten politischen Elite von der breiten Bevölkerung wirkte sich verhängnisvoll auf die Kandidatur Poroschenkos und zum Teil auch Tymoschenkos aus. Sie gewannen zwar den ersten Präsidentschaftswahlgang in Galizien sowie in den Auslandswahllokalen der westlichen Diaspora, erlitten jedoch in der Ukraine insgesamt im März-Juli 2019 drei spektakuläre Debakel. Die Betonung kultureller, philosophischer, historischer und außenpolitischer Themen erschien vielen Ukrainern unangemessen angesichts der weit drängenderen sozialen und ökonomischen Probleme ihres individuellen, familiären, kommunalen und beruflichen Alltagslebens.

Unseren Newsletter abonnieren und auf dem Laufenden bleiben!

Der anachronistische Rückgriff auf „Polittechnologie“

Ein dritter Faktor, der Poroschenkos deprimierende Niederlage 2019 vorausbestimmte, war seine Zusammenarbeit mit sogenannten „Polittechnologen“ im Wahlkampf. Diese professionellen Manipulatoren versuchten 2019 in den neunziger Jahren entwickelte Wahlkampftricks anzuwenden. In Poroschenkos Team setzte sich offenbar ein spezifisch postsowjetisches, vorrangig „technologisches“ Verständnis des Wahlprozesses, wenn nicht gar von Politik generell, durch. Bei den Wahlen 2019 veranschaulichte diesen Ansatz am deutlichsten die offensichtlich durch das Team des Amtsinhabers lancierte Kandidatur eines gewissen Jurij Wolodymyrowytsch Tymoschenko. Dieser in der Ukraine vollkommen unbekannte Kandidat mit einschlägigem Namen sollte mittels Wählerverwirrung der erwarteten Hauptkonkurrentin Poroschenkos, Julija Wolodymyriwna Tymoschenko, Stimmen abnehmen. Der primitive Trick war nur die Spitze eines weit größeren Eisbergs. Es gab zahlreiche ähnlich groteske „technologische“ Aktionen seitens des Teams des Amtsinhabers, wie etwa die pauschale Diffamierung fast aller seiner politischen Gegner als Putins Agenten in der Ukraine.

Der strategische Fehler der Poroschenko-Kampagne mit ihrem prominenten Einsatz von „Polittechnologie“ bestand darin, dass die Wahlkampfstrategen des Amtsinhabers mit ihren Manipulationstechniken in Konkurrenz zu Selenskyjs Team aus dem Showbusiness traten. Poroschenkos „Polittechnologen“ mit ihren Memes, Slogans und Tricks aus den Wahlkämpfen der Neunziger traten nun gegen Profis an, deren berufliche Qualifikation und Spezialisierung darin besteht, bestimmte Emotionen bei Menschen hervorzurufen. Der Hauptkonkurrent Poroschenkos und seines Teams waren seit Anfang 2019 nicht mehr Tymoschenko und ihre „Polittechnologen“, sondern eine erfolgreiche Mannschaft aus der Unterhaltungsindustrie.

Bei dem von Poroschenko gewählten Wettbewerbsformat zählten weniger politische Inhalte, Errungenschaften und Pläne als konkurrierende öffentliche Images der Kandidaten. Eine solche Gegenüberstellung von Persönlichkeiten und Metaphern spielte der Mannschaft Selenskyjs in die Hände, ähnelte diese Herausforderung doch den Alltagsaufgaben der gewieften Entertainmentexperten. Paradoxerweise trug die von Poroschenko selbst für seine Wiederwahl angewandte, auf emotionalen Formeln und Bildern beruhende Wahlkampfstrategie zu Selenskyjs erdrutschartigem Sieg im Frühjahr 2019 bei.

Die gesunkene Toleranz für politische Seilschaften in der Ukraine

Der letzte Faktor, der eine wichtige Rahmenbedingung von Poroschenkos Niederlage war, bestand darin, dass seine relativ erfolgreiche Amtszeit von 2014 bis 2019 nicht mehr den gewachsenen Erwartungen der postrevolutionären ukrainischen Gesellschaft entsprach, die sich zudem im Kriegszustand befand. Poroschenko war ein relativ erfolgreicher Reformer, baute die ukrainische Armee von Grund neu auf, verfolgte eine ergebnisorientierte Außenpolitik und stoppte den Vorstoß Russlands in die Ukraine. Jedoch veränderten der Krieg und die damit verbundene Wirtschaftskrise gleichzeitig die Wahrnehmung der immer noch alten Führungsmethoden der postsowjetischen Ukraine unter Poroschenko.

Zwischen 2014 und 2019 gab es zwar eine deutliche Verbesserung in der Regierungsführung des ukrainischen Staates und erhebliche Einschränkungen für die Anwendung korrupter Geschäftsschemata. Unter anderem wurde der Einfluss der Oligarchen im Energiesektor reduziert, der Bankensektor weniger manipulierbar gemacht, und es begann eine grundlegende Dezentralisierung, welche Entscheidungsbefugnisse aus der korrupten Zentralstaats- an die lokale Selbstverwaltung überträgt. Das politische System blieb in seinen Grundfesten nichtsdestoweniger oligarchisch. Parlament, Regierung und Präsidialverwaltung wurden weiterhin von Partikularinteressen und Lobbygruppen unterwandert, was Anfang 2016 im Zusammenhang mit dem Rücktritt von Wirtschaftsminister Aivaras Abromavičius (aus Protest gegen die Fortdauer korrupter Patronagenetzwerke in staatseigenen Industriebetrieben) zu einer massiven Regierungskrise führte.

Dies geschah vor dem Hintergrund einer seit 2014 rapide steigenden öffentlichen Ablehnung oligarchischer Regierungspraktiken – hervorgerufen durch den Krieg im Donezbecken und die damit zusammenhängende Wirtschaftskrise. Während vor dem Euromaidan viele Ukrainer häufig ihre Augen vor politischer Korruption verschlossen, sank diese Toleranz angesichts täglicher Schusswechsel an der sogenannten Kontaktlinie, allwöchentlicher Todesmeldungen, anhaltenden psychischen Stresses und einer allgemeinen Verarmung weiter Bevölkerungsteile im Ergebnis der hohen Inflation 2014-2015. Obwohl der administrative, legislative, internationale und wirtschaftliche Fortschritt der Ukraine unter Poroschenko beträchtlich war, überwog schließlich die gewachsene Inakzeptanz gegenüber alter Führungspraktiken die Anerkennung der Erfolge des fünften Präsidenten der Ukraine. Poroschenkos verschiedene Errungenschaften waren zwar erheblich, blieben jedoch immer weiter hinter den steigenden politischen Erwartungen nach dem Euromaidan zurück.

Dies illustriert etwa der letzte große politische Skandal vor den Wahlen, der sich um den engen Vertrauten Poroschenkos und stellvertretenden Vorsitzenden des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates, Oleh Hladkowskyj und seinen Sohn sowie deren dubiose Beschaffung von Ersatzteilen für die Armee drehte. Im Jahr 2019 erlangte dieser Skandal eine andere Bedeutung, als es bis 2013 noch der Fall gewesen wäre. Bis zur Revolution war die Aufmerksamkeit, Sensibilität und Empörung der Öffentlichkeit betreffs solcher Verstöße deutlich geringer gewesen. Durch die anschließenden tiefgreifenden Veränderungen in der ukrainischen Gesellschaft seit 2014 tat sich eine wachsende Kluft zwischen den Ergebnissen der Präsidentschaft Poroschenkos einerseits und den Erwartungen an ihn andererseits auf. In einem Krieg mit tausenden Toten sowie hunderttausenden Flüchtlingen, verlorenen Staatsgebieten und hohen Entbehrungen für die gesamte Gesellschaft erwies sich Poroschenkos „Oligarchie light“ und sein eingehegtes Patronagesystem 2014-2019 trotz der im Vergleich zum Janukowytsch-Regime 2010-2014 wesentlich besseren Regierungsführung als nicht mehr zeitgemäß.

Schlussbemerkung: Selenskyj als Geschöpf Poroschenkos

Diese vier Faktoren sind Teil einer Erklärung des außergewöhnlich miserablen Abschneidens Poroschenkos im ersten und insbesondere zweiten Gang der ukrainischen Präsidentschaftswahlen vom Frühjahr 2019 sowie der nicht minder denkwürdigen Ergebnisse der Parlamentswahlen vom Sommer 2019. Diese drei folgenreichen landesweiten Abstimmungen prägte freilich in hohem Maße das Selenskyj-Phänomen, das heißt der politische Aufstieg eines populären Unterhaltungskünstlers und dessen besonderer Ansatz zu Wahlkämpfen. Jedoch waren es zunächst Poroschenkos teilweise Nichterfüllung seines postrevolutionären Mandats, halbherzige Antikorruptionsmaßnahmen sowie kulturpolitischen Irrwege, welche den politischen Raum für einen unbefleckten Newcomer und die öffentliche Nachfrage nach einem absoluten Outsider schufen.

Poroschenko, seine Partei „Europäische Solidarität“ und viele seiner Unterstützer präsentieren sich auch Monate nach ihren spektakulären Wahlniederlagen vom Frühjahr und Sommer 2019 als existentielle Antipoden und patriotische Fundamentalopposition zu Selenskyjs Präsidentschaft, Parlamentsfraktion und Regierung. Jedoch legten die myopischen Innen- und Kulturpolitiken Poroschenkos und seiner beiden Regierungen von 2014-2016/2016-2019 sowie die teils bizarren Wahlkampfstrategien des Amtsinhabers Anfang 2019 in vieler Hinsicht die Grundlagen für den radikalen Wechsel in der ukrainischen politischen Elite 2019. Die bis heute anhaltende Radikalität der Verurteilung und Unmäßigkeit der Ablehnung der neuen ukrainischen Staatsführung durch viele Poroschenko-Anhänger lange nach Ende der Wahlkampfsaison dokumentiert einmal mehr jene kognitive Dissonanz in Teilen der ukrainischen intellektuellen Elite, die 2019 zum meteoritenhaften Aufstieg des Showmans Selenskyj in die ukrainischen Politik führte.

DANKSAGUNG: Dieser Artikel fußt auf einem am 24. April 2019 an der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität Prag präsentierten russischen Text. Herzlicher Dank gilt Marek Příhoda und Alexander Morosow vom Fachbereich Osteuropastudien für ihre Einladung zu diesem öffentlichen Vortrag am Boris-Nemzow-Zentrum für Akademische Russlandforschung der Karls-Universität sowie zu seiner parallelen Veröffentlichung in russischer Sprache in „Oriens Aliter: Časopis pro kulturu a dějiny střední a východní Evropy“, der Prager Zeitschrift des Fachbereichs Osteuropastudien. Anton Pisarenko vom Institut für Euro-Atlantische Kooperation Kiew gab wertvolle Hinweise zu einem ersten Entwurf des Artikels. Keiner der genannten Kollegen ist jedoch verantwortlich für etwaige Ungenauigkeiten im vorliegenden Text.

Unseren Newsletter abonnieren und auf dem Laufenden bleiben!

Autor:    — Wörter: 2052

Dr. Andreas Umland (1967) ist seit 2010 Dozent am Fachbereich Politikwissenschaft der Kyjiwer Mohyla-Akademie (NaUKMA) und seit 2021 Analyst am Stockholmer Zentrum für Osteuropastudien (SCEEUS) des Schwedischen Instituts für Internationale Beziehungen (UI).

Hat Ihnen der Beitrag gefallen? Vielleicht sollten Sie eine Spende in Betracht ziehen.
Diskussionen zu diesem Artikel und anderen Themen finden Sie auch im Forum.

Benachrichtigungen über neue Beiträge gibt es per Facebook, Google News, Telegram, Twitter, VK, RSS und per Mail.

Artikel bewerten:

Rating: 5.0/7 (bei 4 abgegebenen Bewertungen)

Kommentare

Neueste Beiträge

Aktuelle Umfrage

Ist die ukrainische Sommeroffensive gescheitert?
Interview

zum Ergebnis
Frühere Umfragen
Kiewer/Kyjiwer Sonntagsstammtisch - Regelmäßiges Treffen von Deutschsprachigen in Kiew/Kyjiw

Karikaturen

Andrij Makarenko: Russische Hilfe für Italien

Wetterbericht

Für Details mit dem Mauszeiger über das zugehörige Icon gehen
Kyjiw (Kiew)-2 °C  Ushhorod1 °C  
Lwiw (Lemberg)-5 °C  Iwano-Frankiwsk-4 °C  
Rachiw0 °C  Jassinja-1 °C  
Ternopil-6 °C  Tscherniwzi (Czernowitz)-1 °C  
Luzk-5 °C  Riwne-3 °C  
Chmelnyzkyj-1 °C  Winnyzja-1 °C  
Schytomyr-3 °C  Tschernihiw (Tschernigow)-4 °C  
Tscherkassy-1 °C  Kropywnyzkyj (Kirowograd)-1 °C  
Poltawa-2 °C  Sumy-9 °C  
Odessa4 °C  Mykolajiw (Nikolajew)0 °C  
Cherson0 °C  Charkiw (Charkow)-2 °C  
Krywyj Rih (Kriwoj Rog)0 °C  Saporischschja (Saporoschje)0 °C  
Dnipro (Dnepropetrowsk)-1 °C  Donezk0 °C  
Luhansk (Lugansk)-1 °C  Simferopol3 °C  
Sewastopol6 °C  Jalta3 °C  
Daten von OpenWeatherMap.org

Mehr Ukrainewetter findet sich im Forum

Forumsdiskussionen

„Naja, von der anderen Seite hört man, dass es an den Freiwilligen nicht mangelt und die Armee erweitert wird. In der Ukraine ist die Tendenz genau umgekehrt, freiwillig will kaum noch einer an die Front....“

„Das ist sehr bedauerlich, da es ja nur eines bedeutet, das jetzt wohl wieder, knapp ein Jahr später nach der letzten Mobilmachung, so viele russische Soldaten in der Ukraine gestorben sind, das es nun...“

„Schlimm dabei ist, der Staat greift nicht ein, die Straßen müssen geräumt werden, es ist in Polen und in der Slowakei gesetzlich nicht erlaubt die Straßen zu blockieren, wie in Deutschland auch. Eine...“

„Aber als Polnische und Slowakische LKW billiger als alle anderen waren, das was ok.“

„Die Ukraine wurde benutzt, konnte nicht liefern und nun wird sie fallen gelassen. Die Ironie dabei ist: Die Ukraine hatte gar keine Chance, liefern zu können. Ich würde mir an der Stelle - anstatt mich...“

„Hallo, Also mit ukrainischen Frauen verheiratet zu sein, hat viele Vorteile. Einer davon ist, dass man sich in der Ukraine scheiden lassen kann. Das wiederum hat folgende wesentliche Vorteile im Vergleich...“

„Wenn man keine Scheuklappen hätte würde man sehen dass die Russenkasper schon verloren haben. Für einen Moment habe ich mich gefragt, aber dann.... Satire darf alles.“

„Du hast nur nicht verstanden was ich damit meine“

„Wenn man keine Scheuklappen hätte würde man sehen dass die Russenkasper schon verloren haben.“

„Die Frage lässt sich ganz einfach beantworten. Zwar sind alle von 18 bis 60 wehrpflichtig und dürfen das Land nicht verlassen. Eingezogen werden aber nur Reservisten und damit faktisch nur Leute nach...“

„Sieg der Ukraine. Tod den faschistoiden Aggressoren.“

„... aber es ist doch bekloppt von dem Unternehmen Batteriespeicher zu kaufen/bekommen, dessen Eigentümer aktiv gegen die Interessen der Ukraine agiert. Völlig irre. "Großes Kopfschütteln" Da hast du...“

„... aber es ist doch bekloppt von dem Unternehmen Batteriespeicher zu kaufen/bekommen, dessen Eigentümer aktiv gegen die Interessen der Ukraine agiert. Völlig irre. "Großes Kopfschütteln"“

„Vielen Dank Erstmal! Meine Frau wird jetzt zur Botschaft fahren und eine schriftliche Bestätigung holen, dass ein Austritt nicht möglich ist. Mal sehen was die österreichische Seite dann sagt.“

„Also, erst mal ruhig bleiben. Es heißt ja in § 10 Abs 3, 28 Staatsbürgerschaftsgesetz (StbG): "Danach muss die betroffene Person ihre bisherige Staatsbürgerschaft binnen zwei Jahren zurücklegen,...“

„Wird wohl auch immer heißer für Zelebob. Arestovich bringt sich in Stellung das mit unbekannter Rückendeckung. ... . Zu Arestovichs 10-Punkte-Vorschlag kann man meiner Meinung nach aber jetzt schon...“

„Na ja, Keupp sprach von taktisch verloren..., wie man die Lage beurteilt?... Jedenfalls sieht es nicht so aus, dass Russland in absehbarer Zeit den Donbass komplett in die Hand bekommt, ich halte das für...“

„Da fehlt jetzt aber auch etwas die Vorgeschichte, wie lange kennen sie sich etc. Also würde es ja verstehen wenn es sich jetzt um Kriegsflüchtlinge handelt. Aber wenn verheiratet war sie wohl schon länger...“

„Hmm, komisch, das nicht einmal die "Österreicher" nichts davon wissen, es wäre ja dann kein Einzelfall. Sprich, wenn es stimmt und es gerade wegen dem Krieg nicht geht, dann wüssten das die Behörden...“

„ist aber sehr seltsam dass die ukrainische Botschaft das nicht weis. "Danach muss die betroffene Person ihre bisherige Staatsbürgerschaft binnen zwei Jahren zurücklegen, soweit dies möglich und zumutbar...“

„Wir sind am verzweifeln. Meine Frau hat endlich die österreichische Staatsbürgerschaft verliehen bekommen. Voraussetzung ist aber damit sie die behalten kann, dass sie aus der Ukrainischen entlassen...“

„Hallo zusammen. Wie ihr wisst unterstütze ich eine ukrainische Familie hier in Deutschland. Aktuell macht uns eine gesundheitliche Geschichte große Sorgen. Aufgrund dessen habe ich eine Spendenaktion...“

„Vielen Dank für die Informative Antwort. Wenn es Ihnen nichts ausmacht hätte ich noch eine Frage : Kann eine Russische Frau, die keinen Pass bis jetzt besitzt, aus der Ukraine nach Russland reisen oder...“

„Ist es für eine russische Frau zur zeit möglich einen russischen Reisepass zu bekommen, wenn sie zur Zeit in der Ukraine/Odessa lebt ?“

„Ah ok. Vielen Dank Deine Übersetzung hilft mir echt weiter. Ja stimmt die Programme kenne ich. Ist halt verwirrend wenn man was übersetzen möchte und man bekommt immer was anderes als Ergebnis.“

„Hallo zusammen. Ich habe mal eine Frage zum Thema Übersetzungsprogramm. Welche App bzw. welches Programm ist beim übersetzen von Deutsch in ukrainisch am zuverlässigsten ? Ich habe konkret das Problem,...“

„Die Frage lässt sich ganz einfach beantworten. Zwar sind alle von 18 bis 60 wehrpflichtig und dürfen das Land nicht verlassen. Eingezogen werden aber nur Reservisten und damit faktisch nur Leute nach...“

„Wäre es nicht sinnvoll, wenn man zumindest alle proforma mobilisieren würde, so wie das Israel gerad macht? Wäre das nicht ein klares Zeichen an den Aggressor, um zu zeigen, wir fackeln nicht lange....“

„So geht es mir auch. Es ist jedes Mal ein unbeschreiblich gutes Gefühl, wenn man das Lächeln in den Gesichtern sieht und man merkt, dass man jetzt gerade genau das richtige getan hat. Was da an dank...“

„Die Ukraine und ihre Menschen, dass ist etwas schönes und schützenswertes, ich mag ebenso das Land und die Menschen dort. Sicherlich darf man sagen, Ukrainer sind "voll korrekt", kümmere mich viel um...“

„Da bin ich beruhigt. Danke Ja auf jeden Fall. Gerade das Thema Respekt und Höflichkeit angeht bin ich extrem beeindruckt von der Familie. Ich habe vorher schon viele ausländische Familien unterstützt....“

„Wir Deutschen sind ein steifes Volk und ich bin da keine Ausnahme, wir kennen es ja von den Südländern, aber auch in der Ukraine ist eine Umarmung und angedeutete Küsschen ganz normal, das ist Kultur....“

„Danke Bernd für deine ausführliche Beschreibung Also ist es in der Ukraine nicht so wie im deutschen Freundeskreis, dass es auch mal eine Umarmung unter guten Freunden gibt ? Die Umarmung kam jetzt auch...“

„Hallo Rico, na ja, Männer geben sich die Hand..., in vielen Ecken (ländlich) der Ukraine ist es sogar so, die Männer geben sich zuerst die Hand und dann ggf. der Frau, das ist ganz normal. Ich werde...“

„noch mal ein Kommentar zu Thema, die Ukrainer können gar nicht falsch abgebogen sein, die sind ja noch in der Ukraine, nach dem die Russen in der Ukraine sind, liegt es wohl nahe das diese falsch abgebogen...“

„In Israel haben sie bisher auch nur Reservisten einberufen. Darüber hinaus ist eine Einberufung von Männern ohne militärische Ausbildung eigentlich zuerst einmal sinnlos. Darüber hinaus fehlt es wohl...“

„Ok. Also eher keine Gedanken machen darüber“

„Wäre es nicht sinnvoll, wenn man zumindest alle proforma mobilisieren würde, so wie das Israel gerad macht? Wäre das nicht ein klares Zeichen an den Aggressor, um zu zeigen, wir fackeln nicht lange....“

„Männer geben sich einfach die Hand in UA. Trotz Umarmung. Frauen gibt man eher nicht die Hand, setzt sich aber mehr und mehr durch. Das ist eine männliche Geste in der Ukraine. Man gibt die Hand auch...“

„Hallo zusammen, Ich bin seit jeher ein sozialer Mensch und unterstütze aktuell eine ukrainische Familie, die wie viele andere aufgrund des Krieges ihre Heimat verlassen musste. Aufgrund vieler Gespräche...“

„Dazu kommen auch noch Leute um die 40 Jahre die gar keinen Wehrdienst gemacht haben und wohl somit keine Reservisten sind“

„Seltsam, ich wohne eigentlich, wenn nicht Krieg ist, in Kropyvnitzky. Ich war jetzt zweimal seit Kriegsausbruch dort und sehe immer noch die selben Jungs und Männer, die vor dem Krieg da waren. Von meinen...“