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Zentralbank interveniert um die Liquidität wieder zu erhöhen

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Der gestrige Tag wurde zur Überraschung für die Teilnehmer des ukrainischen Finanzmarktes. Den Angaben der NBU (Nationalbank der Ukraine) zufolge, stieg die Summe der Mittel auf den Abwicklungskonten/Korrespondenzkonten der Banken um 3,4 Mrd. Hrywnja (ca. 447 Mio. €) an und erreichte den höchsten Wert seit Oktober letzten Jahres – 21,172 Mrd. Hrywnja (ca. 2,785 Mrd. €). Dies geschah mit dem gleichzeitigen Zufluss von Mitteln des Finanzministeriums und der Zentralbank in das Finanzsystem. Die letztere kaufte, nach Informationen von Marktteilnehmern, einen Tag vorher eine Rekordmenge an Auslandswährungen auf dem Interbankenmarkt. Jetzt kann man Aktivitäten der NBU auf dem Währungsmarkt und infolge dessen eine Verringerung des Wachstums der Kreditzinsen erwarten, sagen Experten.

Gestern teilte die Zentralbank mit, dass am Morgen die Rückstände auf den Abwicklungskonten der Banken 21,172 Mrd. Hrywnja betrugen, wo zum 1. Juni sich nur 17,172 Mrd. Hrywnja (2,259 Mrd. €) befanden. Eine solche bedeutende Summe befand sich seit dem 24. Oktober nicht mehr auf den Korrespondenzkonten der Banken. Im April begann die Zentralbank die Geldmenge zu einzuschränken, die täglichen Bestände schwankten in den Grenzen von 15 Mrd. Hrywnja (ca. 1,973 Mrd. €), was den Banken nicht erlaubte das Wachstumstempo der Aktiva der erhöhen und einige Arten der Kreditvergabe einfror.

Banker erklären die Erhöhung der Geldmenge auf den Abwicklungskonten mit dem Zusammenfall zweier Faktoren: der geplanten Aussonderung von Mitteln durch das Finanzministerium und dem Kauf einer großen Menge Auslandswährung bei den Banken durch die Zentralbank einen Tag vorher. “Grob gerechnet, verkaufte die Zentralbank etwa 1 Mrd. Hrywnja (ca. 131 Mio. €), der Rest kam aus der Staatskasse.”, sagt der Direktor der Abteilung Staatsfinanzen und Finanzinstitute der Index-Bank, Wjatscheslaw Molodkin. Dabei betonen Banker, dass die Zentralbank Dollar “fast bei allen” gekauft hat und selbst Overnight-Kredite für 400 Mio. Hrywnja (ca. 52,6 Mio. €) ausgegeben hat.

Nach dem Auftauchen der bedeutenden Geldmenge auf dem Interbankenmarkt verringerten sich die Kosten für Overnight-Kredite scharf. Den Angaben des Informationshandelssystems UkrDealing.com, bewegten sich die Hrywnja Overnight-Kredite im Bereich von 7-20%, wo so am Vortag noch bei 13-25% standen. Vom “Kommersant-Ukraine“ befragte Händler bestätigen, dass die Hauptmenge der Geschäfte zu einem Preis von 7-10% ablief.

Die Mehrzahl der Händler ist momentan nicht geneigt die Bedeutung der letzten Erhöhung der Liquidität überzubewerten. “Am Anfang des Monats erscheinen auf dem Markt immer 2-3 Mrd. Hrywnja (ca. 263 – 394 Mio. €) aus der Staatskasse, welche innerhalb von drei Tagen bereits verschwinden und nach der Mitte des Monats mit dem Beginn der Steuerüberweisungen erfährt der Markt einen Mangel an Mitteln. So kann es auch diesmal sein.”, sagt Wjatscheslaw Molodkin. Banker gehen davon aus, dass in der nächsten Zeit kein Geld aus der Staatskasse zufließen wird. “Wenn das Finanzministerium anfangen würde bedeutende Mittel abzusondern, dann würde das Wiktor Pinsenyk (der Finanzminister) bereits bei jedem Schritt ausposaunen.”, erklärte einer der Top-Manager einer großen Bank.

Darüber hinaus vermuten Banker, dass die Zentralbank die Hrywnja-Liquidität unterstützen kann. “Innerhalb weniger Monate danach, wo die Zentralbank die Liquidität zu beschränken begann, begannen sich die Resultate in Form einer Verringerung der Inflation bemerkbar zu machen und es ist sogar das Erreichen einer Deflation möglich.”, erklärt der Leiter der Kasse einer der Banken mit ausländischem Kapital. “Um die Wirtschaft irgendwie zu stimulieren, welche in der Sommerzeit einen Abfall der wirtschaftlichen Tätigkeit durchlebt, wird die Zentralbank regelmäßig Dollar aufkaufen. Dies erhöht natürlich die Inflation, da, Fremdwährung aufkaufend, die Zentralbank Hrywnja druckt, doch die Inflation taucht erst innerhalb von drei bis sechs Monaten auf.”

Der Meinung des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Rodovid Bank, Alexander Sobolew, nach, muss die Zentralbank, um die Overnight-Zinsen nicht zu erhöhen, zweimal in der Woche auf dem Interbankenmarkt mit dem Aufkauf von Dollar aktiv werden. “Dann können die Zinsen zu dem Niveau von 3-4% zurrückkehren.”, denkt er.
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Bei der NBU erklärt man, dass man bereit ist die Liquidität “bei Notwendigkeit” zu unterstützen. “Mit unseren Interventionen zeigen wir, dass die Zentralbank am Anstieg des Marktkurses und in der Beendigung der Stärkung der Hrywnja interessiert ist.”, sagte dem “Kommersant-Ukraine“ der erste stellvertretende Vorstandsvorsitzende der NBU, Anatolij Schapowalow. Bleibt noch anzumerken, dass nach den Interventionen der NBU am Dienstag bei einem Kurs von 4,8 Hrywnja/$ die Wert der Hrywnja sich auf dem Interbankenmarkt von 4,5/4,55 Hrywnja/$ auf 4,57/4,72 Hrywnja/$ verringerte.

Experten vermuten, dass die Verringerung der Overnight-Zinsen sich nicht auf die Kosten für “lange” Kredite auswirken wird. “Die negativen Prognosen für die Inflation einberechnend, werden die Ressourcen sich nicht mehr als zwei bis drei Monate lang verbilligen.”, ist sich der Kassendirektor der UkrSozbank, Felix Indenbaum, sicher. Seiner Meinung nach, wird es eine ähnliche Dynamik bei den Kosten für die Endverbraucher geben: “Es gibt keine Gründe dafür von einer Verringerung der Kreditkosten für die Bevölkerung zu reden, doch können sich jetzt die Kreditkosten für die Großkunden verringern, welche einen großen Kapitalumsatz haben und ein verständliches System der Zusammenarbeit mit der Bank.” Banker sagen, dass innerhalb von wenigen Tagen danach, wo die Inflationswerte veröffentlicht werden und die Zentralbankpolitik klar werden wird, die Banken ihre Kreditpolitik revidieren und damit kann das Wachstum der Kreditzinsen aufhören. “Doch alles hängt von der Konferenz im Präsidialamt ab, nach deren Resultaten man die Politik der Zentralbank verstehen werden kann.”, merkte Alexander Sobolew an.

Das gestrige Treffen beim Präsidenten zu Fragen der makroökonomischen Stabilität, auf der Vertreter der NBU und des Kabinetts die Hauptkennziffern der ökonomischen Entwicklung in 2008 abstimmen sollten, begann um 11 Uhr morgens, doch bis zum Abend kamen sie nicht zu einer allgemeinen Meinung. “Eine endgültige Entscheidung wurde nicht getroffen.”, teilte dem “Kommersant-Ukraine“ ein Teilnehmer des Treffens mit, das Mitglied des Zentralbankrates Walerij Gejetz. Den Worten des Ersten Stellvertreters des Leiters des Präsidialamtes, Alexander Schlapak, nach, bestand die Regierung auf dem vorher bekräftigten Inflationswert von 15,3% und der Erhöhung des Ausgabenteils des Staatsbudgets um 30 Mrd. Hrywnja (ca. 3,947 Mrd. €). Ein großer Teil dieser Mittel plant das Kabinett für soziale Zahlungen auszugeben. Doch die NBU hält eine solche Erhöhung der Sozialausgaben für unberechtigt in Anbetracht der Inflationsziffern (der Index der Verbraucherpreise betrug von Januar bis Mai 14,6%). Der Leiter der Zentralbank, Wladimir Stelmach, erklärte, dass er die Prognose der Zentralbank nur in dem Fall unterstützt, wenn der Ausgabenteil des Budgets sich nicht ändert und die 30 Mrd. Hrywnja für die Deckung des Budgetdefizites verwendet werden.

Bemerkenswert ist, dass im Moment des Drucks der Ausgabe dieser Zeitung, die Zentralbank noch nicht die Kurse der Hauptwährungen für heute bestimmt hatte.

Quelle: Kommersant-Ukraine

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Übersetzer:   Andreas Stein — Wörter: 1111

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