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Zensur: Innenministerium nimmt den "Lewyj Bereg" ins Visier

5 Kommentare

Heute informierte die OOO (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) „Dream Line Holding“, Hoster von lb.ua, die Redaktion von lb.ua darüber, dass die Hauptverwaltung für Cyberkriminalität und Menschenhandel des Innenministeriums der Ukraine in Kiew darum gebeten hat „vollständige Daten zu der physischen oder juristischen Person“ bereitzustellen, auf deren Namen die Seite lb.ua registriert ist.

Die Forderung basiert auf folgender Begründung: ein gewisser Bürger Klimow W.M. wandte sich an die Miliz bezüglich der Platzierung von „Testmitteilungen (sic!) auf der Ressource lb.ua im weltweiten Informationsnetz mit allgemeinem Zugang, die obszöne Ausdrücke enthalten“.

Das Innenministerium geht gegen die Internetseite Lewyj Bereg vorDas Innenministerium geht gegen die Internetseite Lewyj Bereg vor - Originalschreiben. Quelle: Lb.ua

Die Redaktion von lb.ua ist sich sicher, dass die Empörung des Bürgers Klimow W.M. anlässlich der „obszönen Ausdrücke“ nur ein Vorwand und dabei aus rechtlicher Sicht ein hinreichender strittiger ist. Sich hinter dem Schreiben einer Person versteckend, die vom Prinzip her niemand dazu zwingt Kommentare zu lesen, die obszöne Äußerungen enthalten, die von Besuchern der Seite lb.ua hinterlassen wurden, setzen die Mitarbeiter des Innenministeriums einen politischen Auftrag um. Dessen Wesen besteht darin, eine der führenden Internetseiten der Ukraine zum Schweigen zu bringen. Derartige Fälle haben wir nicht nur einmal in Ländern beobachtet, in denen die Meinungsfreiheit eingeschränkt wird.

Wir verbinden das Vorgehen der Milizmitarbeiter mit den Publikationen auf unseren Seiten, wie den resonanzreichen Nachforschungen von Sonja Koschkina, Tatjana Tschornowil und anderen Journalisten, die den Amtsmissbrauch von Regierenden betreffen.

Lb.ua fordert vom Innenministerium Erklärungen dazu, auf welcher Grundlage die Miliz Druck auf unabhängige Medien ausübt. Wir hoffen, dass die Staatsanwaltschaft, aber auch der Ausschuss der Werchowna Rada zu Presse- und Meinungsfreiheit eine rechtliche Einschätzung der Situation geben werden.

Quelle: Lewyj Bereg

Übersetzer:   Andreas Stein — Wörter: 267

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Kommentare

#5 von mbert
Mir wurde übrigens mal gesagt, dass der Besitzer des "Lewyj Bereg" in Frankreich sitzt. So etwas wie Nizza oder so. Daher kann man ihm jetzt nicht so richtig vor den Karren ...
Naja, das nützt aber auch wenig, wenn die Seite und nach ihr andere dicht gemacht werden. Und wenn es gelingt, diesen guten Journalisten Angst einzujagen, dann brauchen wir auch bald keine Verschwörungstheorien mehr...

#4 von Handrij
ok, danke. Ich verfalle auch immer mehr in dieses Verschwörungsdenken.

Mir wurde übrigens mal gesagt, dass der Besitzer des "Lewyj Bereg" in Frankreich sitzt. So etwas wie Nizza oder so. Daher kann man ihm jetzt nicht so richtig vor den Karren ...

#3 von mbert
Btw. wie ist die Prawda derzeit aus D zu erreichen? Ich habe hier mit Ukrtelekom seit etwa einem Monat ab und zu Aussetzer und lange Verzögerungen. Kann das jemand bestätigen?
Hier kein Problem!

#2 von Handrij
Ich fasse es als Testballon auf. Nehmen wir die Nr. 3/4, deuten an, dass da jemand Interesse zeigt und schauen, wie die Reaktion sein wird. An die Prawda traut man sich noch nicht heran, aber lb.ua kann man ja mal testen. Mal schauen, wie sich das entwickelt.
Btw. wie ist die Prawda derzeit aus D zu erreichen? Ich habe hier mit Ukrtelekom seit etwa einem Monat ab und zu Aussetzer und lange Verzögerungen. Kann das jemand bestätigen?

#1 von mbert
Es war eine Frage der Zeit, bis so etwas passiert. Erst hat man sich der Oppositionspolitiker entledigt, dann der T-Shirt-Fabrikanten, nun ist die Presse dran.

Wenn diese %$/§% niemand stoppt, werden sie unser geliebtes Land so in die Scheiße reiten, dass man von ihm nicht mehr viel erkennen wird - entweder ein Comeback von Мало Россия oder ein entvölkertes Land. Gruselig.

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