Wie gewöhnlich wurde zu den zumindest vorläufigen Ergebnissen der letzten Runde der ukrainisch-russischen Gasverhandlungen offiziell nichts Konkretes erklärt. Das ukrainische Ministerium für Brennstoffe und Energiewirtschaft benachrichtigte die Bevölkerung lediglich über das tatsächliche Stattfinden der Verhandlungen. Das bedeutet also, dass der Vorsitzende der ukrainischen Delegation, Minister Jurij Bojko bei “Gasprom” noch willkommen ist.
Dieser rudimentäre offizielle Bericht motivierte den „Serkalo Nedeli“ (ZN.UA) dazu, selbst nach Antworten auf die vielen Fragen zu suchen.
Gemäß den Quellen von ZN.UA wurde nach den geführten Verhandlungen besonders die Möglichkeit eines Gaskonsortiums in Betracht gezogen. Dabei wären 34% für die Ukraine, 33% für “Gasprom” und ebenfalls 33% für europäische Unternehmen als Abnehmer des russischen Gases vorgesehen. Bei dieser Verteilung wären 33% der Aktien des Konsortiums für Partnerunternehmen von “Gasprom” vorgesehen, wobei letzteres damit die Kontrolle über das gesamte Konsortium erhalten würde.
Die Russen bestehen bei der aktuellen Entwicklung jedoch nicht wirklich auf die Integration ukrainischer Untergrundgasspeicher in das geplante Konsortium. Das Gesamtvolumen des von der Tochtergesellschaft der Naftogas – UkrTransGas – verwalteten gespeicherten Gases kann bis zu 30-32 Milliarden Kubikmeter pro Saison betragen. Doch kaum jemand wird sich daran erinnern können, wann es zuletzt in den ukrainischen Speichern so viel Gas gegeben hat. Auch die Gespräche darüber, dass in den ukrainischen Untergrundspeichern Gas gespeichert werden kann, welches europäische Unternehmen bei “Gasprom” einkaufen, bleiben nur Gespräche. Die europäischen Einkäufer russischen Gases warten nicht auf den Gaskauf aus ukrainischen Untergrundgasspeichern. Sie ziehen es bislang vor, sich aus eigener Kraft zu versorgen, das heißt, sie beziehen sich auf ihre eigenen – wenn auch bei weitem nicht so umfangreichen, wie die ukrainischen – Untergrundgasspeicher.
Was die generellen Gasreserven in den ukrainischen Untertagespeichern betrifft, so betrugen diese gemäß der ZN.UA-Quellen am Stichtag des 18. Januar 2012 14,8 Mrd. Kubikmeter. Diese Menge würde laut Experten der ukrainischen Gastransport-Branche für die durchschnittliche Versorgung ukrainischer Verbraucher im gesamten ersten Quartal von 2012 ausreichen, das gewöhnlich auch die kälteste Zeitperiode ist. Dies gelte auch in dem Fall, wenn es im Januar/Februar noch zu Kältewellen kommen sollte. Dabei würde aber mit Gas aus eigenen Quellen und regelmäßigen, wenn auch minimalen Gaslieferungen aus russischen Quellen gerechnet werden.
Die Ukraine untersucht außerdem in Abhängigkeit von zukünftigen Vereinbarungen mit “Gasprom” verschiedene Möglichkeiten zum Umfang von Gaslieferungen aus Russland im Jahr 2012. Dementsprechend sind Gaseinkäufe in Russland mit dem Volumen von 26, 27 und 33 Mrd. Kubikmeter möglich. In Abhängigkeit von möglichen Vereinbarungen wird sich auch die Gasbilanz der Ukraine entwickeln, die 57 Mrd. Kubikmeter und weniger betragen kann, was wiederum von der Anwendung energiesparender Technologien und alternativer Energien sowie dem Stopp von Gaslieferungen an Zahlungsunfähige und Schuldner abhängt.
Zudem bestätigen die Quellen von ZN.UA aus dem Ministerium für Brennstoffe und Energiewirtschaft, dass laut vorläufigen Berechnungen die russischen Gaslieferungen in die Ukraine im vergangenen Jahr circa 40 Mrd. Kubikmeter betrugen. Dies entspricht in etwa dem minimalen Gasvolumen von 41 Mrd. Kubikmeter, das Naftogas im Jahr 2011 hätte abnehmen müssen gemäß den Vereinbarungen des Handelsvertrages vom 19. Januar 2009.
Der Gasverbrauch in der Ukraine betrug vom 1. bis zum 17. Januar 2012 3,703 Mrd. Kubikmeter, das bedeutet ein Gasvolumen von etwa 217 Mio. Kubikmeter im Tagesdurchschnitt. Gemäß dem Vertrag mit “Gasprom” ist Naftogas dazu verpflichtet, im Januar 2012 täglich 135 Mio. Kubikmeter russischen Gases zu beziehen.
Das Gesamtvolumen des in die Ukraine gelieferten Gases besteht aus 1,027 Mrd. Kubikmeter importierten – also meist russischen – Gases, 1,677 Mrd. Kubikmeter aus den Untergrundgasspeichern von Naftogas und 0,975 Mrd. Kubikmeter werden bereitgestellt von ukrainischen Gasunternehmen, überwiegend von der Naftogas-Tochtergesellschaft UkrGasDobytscha und der offenen AG UkrNafta.
Zudem plant Naftogas, den durchschnittlichen Tagesverbrauch an importiertem Gas von 135 Mio. Kubikmeter (im Dezember 2011) auf 85,5 Mio. Kubikmeter (ab dem 18. Januar 2012) zu beschränken. Für den Januar sollte die Bilanz des importierten Gases entsprechend den Plänen des Ministeriums für Brennstoffe und Energiewirtschaft 2,65 Mrd. Kubikmeter betragen. Wenn aber die Bestimmungen im Gas-Handelsvertrag vom 19. Januar 2009 befolgt würden, würde das Importvolumen des russischen “Gasprom”-Gases über 4 Mrd. Kubikmeter betragen.
Ungeklärt bleibt die Frage, wie die Direktiven der ukrainischen Delegation auf den ukrainisch-russischen Gasverhandlungen gelautet haben. Laut ZN.UA wurden alle bisherigen Verhandlungen ohne dieses obligatorische Dokument geführt. Für den 20. Januar wurde eine Sitzung des nationalen Sicherheitsrates festgelegt, auf der alle die Gaslieferungen betreffenden Dokumente untersucht werden sollten, die genannten Gas-Direktiven eingeschlossen.
20.01.2012 // Alla Jeremenko
Quelle: Serkalo Nedeli
Forumsdiskussionen
Bernd D-UA in MDR • Re: Ukraine: Trotz Krieg Touristen
„@lev dann wünsche ich Dir eine gute Reise, es war sehr schön in LVIV, muss unbedingt nochmals so eine Rundreise machen. Ich habe so wundervolle Menschen kennengelernt, ich bin zutiefst beeindruckt! Es...“
lev in MDR • Re: Ukraine: Trotz Krieg Touristen
„Danke Bernd für deine Eindrücke. Ich fahre Ende Mai wieder für mehrere Wochen nach Lviv. Nicht um Urlaub zu machen, sondern in unsere Wohnung. Hatte sie ja vor dem Krieg, aufwendig saniert und möchte...“
Bernd D-UA in MDR • Re: Ukraine: Trotz Krieg Touristen
„Hallo liebe Forengemeinde und Mitleser, ich bin gerade auf einem Kurztripp durch die Ukraine. Es ist wunderschön wieder hier zu sein. Es fehlen die Touristen, gestern habe ich einen persönlichen und...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Kurzer Bericht, hab dann doch den Wachwechsel erwischt, bei den Polen ging dann bestimmt 45 Minuten gar nix. Und dann wurde in zwei Schüben eingelassen, ich finde, dann ging es in einem guten Tempo voran....“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Bin jetzt da, 10 PKW vor mir, das ist akzeptabel, ist ja auch der 1.Mai. Bin zufrieden mit der Situation. @Frank Fahre immer noch ein schwarzes Auto... kennst doch meine Erfahrung mit der Polizei in UA...Kaffeebraun...“
Frank in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Probier doch einfach. Wenn der offen ist doch alles ok. Bin da glaube mal zurück drüber gefahren. War dann nur eine ewige Kurverei bis zur A4. Bin da aber eh erstmal bis Krakau. Kann natürlich auch...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Schade, dass es keine Info´s zu Zosin gibt, wer aber noch was weiß, bitte schreiben, ich fahre jetzt in 30 Minuten los und kann immer noch in ca. 10h bei einem Stopp nochmals nachlesen. Google Maps schickt...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Diesen Grenzübergang hatte ich schon auf dem Schirm, kenne ihn nur noch nicht. Kann jemand noch etwas zu Zosin sagen, wäre ja auch machbar oder lieber nicht? Vielen Dank Bernhard.“
bernhard1945 in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Hallo Bernd Es hängt etwas davon ab, wohin Du in Ukraine fahren möchtest. So wie es scheint möchtest Du (wie ich normalerweise) in Richtung Kiew fahren. Ich benütze deshalb seit Jahren den Übergang...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Ergänzend, möchte nach Luzk fahren, ist ja sicherlich nicht uninteressant für einen Ratschlag.“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Möchte morgen über Nacht in die Ukraine fahren und plane die Ankunft an der Grenze sehr früh am Morgen. Fahre entweder über Polen oder ggf. über Tschechien, je nachdem was google maps empfiehlt. Normalerweise...“
Ahrens in Recht, Visa und Dokumente • Re: Visa D14
„Das ist ein simples D-Visum, wie man es auch in Deutschland für die Beantragung einer Aufenthaltsgenehmigung braucht. Man benötigt dazu keine Mindestaufenthaltszeit. Auch bei der Aufenthaltserlaubnis...“
JohannesTim in Berichte und Reisetipps • Mit dem Zug in die Ukraine
„Zunächst möchte ich sagen, daß die PKP für die Sitzplatzzüge, die zum Beispiel von Kattowitz bis nach Przemysl fahren, die Preise nicht erhöht hat. Allgemein gilt die Polnische Staatsbahn eher als...“
MHG1023 in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
„"Warum verlangt die PKP von den Fahrgästen solch einen Preis ?" - Weil sie es können ... Die Nachfrage dürfte weiter hoch sein und weil es keine vergleichbaren Alternativen gibt (Buslinien über Nacht...“
JohannesTim in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
„Die Polnische Staatseisenbahn PKP Intercity S.A. erhöhte für den Schlafwagen-Zug D 68 am 1. Februar 2025 die Fahrpreise um + 38 Prozent. : Vom Warschauer Ostbahnhof fährt abends um 17.49 Uhr der Schlafwagen-Zug...“
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