OK!

Diese Website setzt Cookies für personalisierte Werbung und statistische Zwecke ein und es werden Daten zeitweilig gespeichert. Mehr Informationen zum Datenschutz

FacebookXVKontakteTelegramWhatsAppViber

Nun, meine Herren, ist das der Krieg?

5 Kommentare

Die Zollunion hat sich vom ukrainischen Bier abgekapselt. Bereits vorher hat sie Beschränkungen für den Export von Milch und Fleisch, Karamel, Röhren, synthetischen Fasern, Schrauben und Muttern eingeführt. Russland hat die Zölle für Kohl und Kartoffeln angehoben und auf den Kauf der Hubschraubermotoren der Motor-Sitsch verzichtet. Und vor kurzem hat sich der Konflikt auf die Schwarzmeerflotte Russlands übertragen.

Die Ukraine hat das große Landungsschiff „Asow“ der Schwarzmeerflotte Russlands nicht durch die Meerenge von Kertsch gelassen. Genauer gesagt, forderte sie Geld für den Lotsen. Früher haben die russischen Kriegsschiffe für diese Dienstleistungen nicht gezahlt. Die „Asow“ musste in das Asowsche Meer über das flache Wasser der Temrjuker Passage gelangen, die als russisches Territorium angesehen wird. Interessant ist, dass noch im Juni der Außenminister Russlands, Sergej Lawrow, sagte, dass die Ukraine und Russland sich praktisch über die Nutzung der Straße von Kertsch geeinigt haben.

Der Konflikt könnte sich zu einem „neuen Tusla (Insel in der Meerenge, die 2003 zu einem aktuen Grenzstreit zwischen Russland und der Ukraine führte)“ auswachsen, doch Russland entschied sich den Skandal nicht auszuweiten. Es handelt mit anderen Methoden. Der Abgeordnete Swjatoslaw Olijnyk sagt, dass im Südosten der Ukraine bereits eine mächtige Kampagne zur Diskreditierung des Präsidenten der Ukraine, Wiktor Janukowitsch, gestartet wurde. Den Worten des Abgeordneten nach begann die Kampagne in den Oblasten Charkow, Donezk, Lugansk und auf der Krim.

„Allein in Dnepropetrowsk unterzeichneten 60 gesellschaftliche Organisationen, darunter die Vereine der Kriegsveteranen und der Kriegskinder ein Memorandum zur Unterstützung Putins gegen Janukowitsch. Das ist eine Tatsache und fand am Freitag im Haus der Gewerkschaften in Dnepropetrowsk statt“, sagte der Abgeordnete im Programm des Radios „Era“.

Die Handelsbeschränkungen betreffen nicht mehr nur bereits einzelne Interessen von Wiktor Pintschuk, Alexander Jaroslawskij oder Igor Kolomojskij (Personen die einflussreich und wichtig, doch nicht diejenigen sind, welche heute die ukrainische Politik bestimmen). Die neuen Verbote treffen die „regionalen“ und auch ausländische Investoren, die in der Ukraine tätig sind.

Der wirtschaftliche Konflikt zwischen Russland und der Ukraine ist nicht nur einfach in die politische Ebene hinübergewachsen. Er hat ein solches Niveau erreicht, dass die Präsidenten dazu gezwungen sind, die Situation zu kommentieren. Der vorher gegenüber der Presse verschlossene Präsident der Ukraine, Wiktor Janukowitsch, gab dem ukrainischen Ableger der russischen Zeitung Kommersant ein großes Interview.

„Die Position Russlands ist für uns strikt unannehmbar und falls sie sich nicht ändert, dann gehen wir vor das internationale Schiedsgericht“, sagte Janukowitsch.

„Das ist inakzeptabel!“, antwortete ihm der Präsident Russlands, Dmitrij Medwedjew, im Programm von „Euronews

Dennoch ist der Konflikt tiefgehender, als bloß ein Streit über den Gaspreis für die Ukraine oder ein Element im Vorwahlkampf zwischen Medwedjew und Putin. Es wird die Frage über die wirtschaftliche Integration der Ukraine entweder in die Europäische oder die erneuerte „Sowjet-Union“ entschieden und hier sind alle Mittel erlaubt.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass der nächste Schlag in diesem Konflikt bereits auf die einfachen Bürger geht, wie es bereits bei Georgien war. Es beginnt mit einer Jagd auf Ukrainer in Moskau und dann reden russische Politiker über die Einführung eines Visaregimes mit der Ukraine.

Millionen Ukrainer fahren nach Russland um zu arbeiten, Tausende leben in Moskau ohne Registrierung. Und tatsächlich geht die Rede von Einwohnern des Südostens der Ukraine, das heißt den Janukowitsch ergebensten Wählern. Die Einführung von Visa (oder sogar einfache Gespräche darüber) rufen den Zorn der Einwohner der grenznahen Donezker und Charkower Oblaste oder auch der Krim hervor.

Den täglichen oder wöchentlichen Newsletter abonnieren und auf dem Laufenden bleiben!

P.S. Dank dem „Salon Don und Bass“ für den Titel.

09. September 2011 // Andrej Janizkij

Quelle: Lewyj Bereg

Übersetzer:   Andreas Stein — Wörter: 578

Hat Ihnen der Beitrag gefallen? Vielleicht sollten Sie eine Spende in Betracht ziehen.
Diskussionen zu diesem Artikel und anderen Themen finden Sie auch im Forum.

Benachrichtigungen über neue Beiträge gibt es per Bluesky, Facebook, Google News, Mastodon, Telegram, X (ehemals Twitter), VK, RSS und täglich oder wöchentlich per E-Mail.

Artikel bewerten:

Rating: 5.0/7 (bei 1 abgegebenen Bewertung)

Kommentare

#5 von stefko
Zudem zeugt es davon, dass Russland die Ukraine unbedingt braucht.
Davon bin ich nicht überzeugt. Ich glaube nicht, dass "Russland" die Ukraine unbedingt braucht, wohl aber aber dass "Russland" bzw. die handelnden Personen die Ukraine unbedingt wollen. Die Frage ist warum. Geht es darum um alte Größe herzustellen, das eigene Selbstbildnis als Großmacht zu reparieren, oder liegt es an "Geschäftsinteressen" sprich persönlicher Bereicherung?
Korrekt müsste es heißen: "Das Russland die Ukraine unbedingt für die Zollunion braucht"
Die Zollunion ohne die Ukraine macht nur bedingt Sinn, da einer der größten Märkte des GUS-Raumes, der bereits an russische Produkte und Standards gewöhnt ist, draußen ist und Möglichkeiten der Zugangsbeschränkung für die lästige Konkurrenz aus dem Rest der Welt nicht gegeben sind. Dies betrifft sowohl den Warenabsatz in der Ukraine,...

#4 von Handrij
Zudem zeugt es davon, dass Russland die Ukraine unbedingt braucht.
Davon bin ich nicht überzeugt. Ich glaube nicht, dass "Russland" die Ukraine unbedingt braucht, wohl aber aber dass "Russland" bzw. die handelnden Personen die Ukraine unbedingt wollen. Die Frage ist warum. Geht es darum um alte Größe herzustellen, das eigene Selbstbildnis als Großmacht zu reparieren, oder liegt es an "Geschäftsinteressen" sprich persönlicher Bereicherung?
Korrekt müsste es heißen: "Das Russland die Ukraine unbedingt für die Zollunion braucht"
Die Zollunion ohne die Ukraine macht nur bedingt Sinn, da einer der größten Märkte des GUS-Raumes, der bereits an russische Produkte und Standards gewöhnt ist, draußen ist und Möglichkeiten der Zugangsbeschränkung für die lästige Konkurrenz aus dem Rest der Welt nicht gegeben sind. Dies betrifft sowohl den Warenabsatz in der Ukraine, als auch die Übernahme...

#3 von stefko
Zudem zeugt es davon, dass Russland die Ukraine unbedingt braucht.
Davon bin ich nicht überzeugt. Ich glaube nicht, dass "Russland" die Ukraine unbedingt braucht, wohl aber aber dass "Russland" bzw. die handelnden Personen die Ukraine unbedingt wollen. Die Frage ist warum. Geht es darum um alte Größe herzustellen, das eigene Selbstbildnis als Großmacht zu reparieren, oder liegt es an "Geschäftsinteressen" sprich persönlicher Bereicherung?

#2 von Handrij
Es erschließt sich mir wieder nicht, worin denn nun das "wahre Gesicht" Russlands bestehen soll. Russland versucht nur seine Interessen zu vertreten und die Mittel, die gewählt werden, zeugen davon, dass der Weg der Verhandlung wohl für die russische Politik sich erschöpft hat und man andere Mittel in Betracht zieht. Zudem zeugt es davon, dass Russland die Ukraine unbedingt braucht. Nur braucht die Ukraine die Zollunion nicht ....

Ich hoffe nur, dass die EU-Kommissare das auch berücksichtigen und die Janukowitschleute den Quatsch mit Timoschenko sein lassen, damit wir zum neuen Jahr zumindest die Unterzeichnung der EU-Assoziierung feiern können. Was auch immer das dann in der Praxis bedeuten mag ....

#1 von Anonymous
Ukraine-Nachrichten: Politik

Die Zollunion hat sich vom ukrainischen Bier abgekapselt. Bereits vorher hat sie Beschränkungen für den Export von Milch und Fleisch, Karamel, Röhren, synthetischen Fasern, Schrauben und Muttern eingeführt. Russland hat die Zölle für Kohl und Kartoffeln angehoben und auf den Kauf der Hubschraubermotoren der Motor-Sitsch verzichtet. Und vor kurzem hat sich der Konflikt auf die Schwarzmeerflotte Russlands übertragen.
Herkunft: Ukraine-Nachrichten: Politik: Nun, meine Herren, ist das der Krieg?
Russland zeigt sein wahres Gesicht....angschmiert - Janu....

Kommentar im Forum schreiben

Neueste Beiträge

Aktuelle Umfrage

Werden die von Trump eingeleiteten Friedensgespräche erfolgreich sein?
Interview

zum Ergebnis
Frühere Umfragen
Kiewer/Kyjiwer Sonntagsstammtisch - Regelmäßiges Treffen von Deutschsprachigen in Kiew/Kyjiw

Karikaturen

Andrij Makarenko: Russische Hilfe für Italien

Wetterbericht

Für Details mit dem Mauszeiger über das zugehörige Icon gehen
Kyjiw (Kiew)14 °C  Ushhorod15 °C  
Lwiw (Lemberg)11 °C  Iwano-Frankiwsk8 °C  
Rachiw6 °C  Jassinja6 °C  
Ternopil12 °C  Tscherniwzi (Czernowitz)9 °C  
Luzk11 °C  Riwne10 °C  
Chmelnyzkyj11 °C  Winnyzja13 °C  
Schytomyr9 °C  Tschernihiw (Tschernigow)9 °C  
Tscherkassy9 °C  Kropywnyzkyj (Kirowograd)12 °C  
Poltawa11 °C  Sumy9 °C  
Odessa8 °C  Mykolajiw (Nikolajew)16 °C  
Cherson16 °C  Charkiw (Charkow)11 °C  
Krywyj Rih (Kriwoj Rog)13 °C  Saporischschja (Saporoschje)14 °C  
Dnipro (Dnepropetrowsk)12 °C  Donezk13 °C  
Luhansk (Lugansk)14 °C  Simferopol17 °C  
Sewastopol13 °C  Jalta13 °C  
Daten von OpenWeatherMap.org

Mehr Ukrainewetter findet sich im Forum

Forumsdiskussionen

„"§ 107 Wahlbehinderung (1) Wer mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt eine Wahl oder die Feststellung ihres Ergebnisses verhindert oder stört ..." Hat mit seinem Anliegen irgendwie gar nix zu tun na...“

„Toleranz ist das Stichwort und im Grunde befindet er sich zum großen Teil unter Gleichgesinnten und erkennt es nicht, sehr schade, allerdings sind seine Umgangsformen etwas eingeschränkt, was ebenso...“

„@tombi Die Meinung anderer zu achten ist nicht so Dein Ding, Du musst sie ja nicht teilen. Dies ist aber eine grundlegende Regel einer Diskussion, daher macht die Diskussion mit Dir wenig Sinn, offensichtlich...“

„... keine macht den Drogen ... such dir mal Hilfe“

„@tombi, das Land hat andere Probleme als Dir Deine Wahlunterlagen hinterher zu tragen. Soll auch so bleiben, kostet nur unnötig Steuergelder! Soweit alles Verstanden? Aha, wieder so ein Widerling der...“

„Handrij, ich vermute Du bist ein FSB-Agent, da ich mit Euch Moördern nicht zusammen arbeiten möchte, und mir Deine Zensur zu peinlich ist: gehe ich, ich verlasse Dich & Deine Desinformation, deine...“

„Wer ist eigentlich so naiv, und verbreitet immer noch putinsche Propaganda Meldungen, in diesem Forum? Ihr wisst doch genau, dass der keinen mehr hoch bekommt. Ausser Lügen stemmt der doch gar nichts...“

„Quatsch, Kellogs muss nur Putin überzeugen, die Ukraine zu verlassen, und sein Morden einzustellen. wer schreibt diesen hinterhältige Putinschen Propaganda Artikel eigentlich, sind diese dämlich? Geht...“

„Wohl eher umgekehrt. Putin würde es aus Angst vor amerikanischen Atomwaffen niemals wagen Alaska oder andere US-Territorien direkt anzugreifen. Von angeblicher Rechtlosigkeit der dort noch ansässigen...“

„Wohl eher umgekehrt. Putin würde es aus Angst vor amerikanischen Atomwaffen niemals wagen Alaska oder andere US-Territorien direkt anzugreifen. Von angeblicher Rechtlosigkeit der dort noch ansässigen...“

„Mich würde es Interessieren, ob die Amis sich auch raushalten, wenn der Zwerg Alaska besetzt oder Teilbesetzt. Es könnte ja zu einem Atomkrieg kommen, wenn die Amis Truppen schicken. Sie senden anscheinend...“