Der Premierminister der Ukraine, Nikolaj Asarow, und Wladimir Putin haben sich darauf geeinigt im Verlaufe von zwei Monaten die Frage der Gründung eines Gastransportkonsortiums zu klären. Darüber informierte Nikolaj Asarow heute.
“Es gibt viel Gerede in der Presse darüber, dass wir bereit sind die Röhren des Gastransportsystems abzugeben. Erstens sind wir nicht bereit (dazu) und zweitens braucht das niemand”, betonte der Premierminister.
Asarow fügte hinzu, dass das System der Gasversorgung eine Modernisierung benötigt. Seinen Worten nach wird das ukrainische Gastransportsystem ohne Modernisierung nicht mehr konkurrenzfähig sein.
Der Regierungschef betonte dabei, dass die Gesamtkapazität von “South Stream” und “Nord Stream”, die in Umgehung der Ukraine errichtet werden, die Gastransitmengen über das Territorium der Ukraine vollständig aufnehmen können.
“Sobald diese beiden Gasleitungen in Betrieb genommen werden und wenn Europa die durchzuleitenden Gasmengen nicht erhöht, dann wird die Röhre (das ukrainische Gastransportsystem) weder von Europa noch von der Russischen Föderation benötigt. Daher sind wir zu der Idee der Schaffung eines Konsortiums zurückgekehrt. In erster Linie haben wir die Investition notwendiger Mittel für den Ersatz des Speicherkomplexes und den Bau von Pumpstationen im Block, um die ökonomischen Indikatoren der Gasdurchleitung zu erhöhen. Die Verhandlungen dazu sind nicht einfach und auf dem letzten Treffen in Sotschi einigten wir uns dieses Problem innerhalb von zwei Monaten zu lösen”, sagte er.
Am 27. April dieses Jahres hatte der Premierminister der Russischen Föderation, Wladimir Putin, hervorgehoben, dass eine Erhöhung der Gasliefermengen nach Europa über das ukrainische Gastransportsystem nur von den europäischen Verbrauchern abhängt. “Das hängt vom Markt ab. Wenn die Wirtschaft in Europa wieder auf die Beine kommt, heißt das die Verbrauchsvolumina steigen, wenn sie steigen, heißt das wir erhöhen die Durchleitungsmengen”, sagte er. Dabei hob er hervor, dass in der EU der Gasverbrauch steigt und “es höchst wahrscheinlich ist, dass dies eine Erhöhung des Transits erfordert”.
Am 24. April hatte Asarow bereits erklärt, dass eine Verzögerung bei der Schaffung des Konsortiums oder einer anderen Form der Modernisierung dazu führt, dass die Ukraine ihre Bedeutung als Gastransitland verliert. Zwei Tage vorher hatte der Europakomissar Štefan Füle erklärt, dass die EU bereit ist die Arbeit zur Modernisierung des ukrainischen Gastransportsystems fortzusetzen.
Gleichzeitig sagte der Präsident der Ukraine, Wiktor Janukowitsch, dass die Ukraine eine Modernisierung ihres Gastransportsystems als Alternative für den Bau von “South Stream” anbietet.
Das Gastransportsystem der Ukraine ist das zweitgrößte in Europa und eines der größten der Welt. Die Gesamtlänge beträgt 37.600 km und die Durchlasskapazität beträgt am Eingang 290 Mrd. Kubikmeter im Jahr und am Ausgang 175 Mrd. Kubikmeter. Das System vereint 72 Kompressorstationen und 13 unterirdische Gasspeicher mit der nach Russland in Europa höchsten Kapazität von aktivem Gas – 32 Mrd. Kubikmeter.
Quelle: RBK-Ukraina
Forumsdiskussionen
Robert1959 in Politik • Re: Krim: Wie realistisch ist eine Rückeroberung?
„Die Krim ist auch strategisch wichtig, denn von dort kommt der russische Nachschub und auch die Marine und die Luftwaffe ist dort beherbergt. So schnell kann allerdings die Krim nicht erobert werden, da...“
Bernd D-UA in Politik • Re: Nord-Stream-Anschlag: Putins geheimer Konvoi
„Es bleibt unklar was wirklich geschah, sollten die Russen im Spiel sein, war es ein " Homerun" für die Russen als letztens die "Yacht und Ukraine Nummer" recherchiert wurde, sogar die Russen glaubten...“
Bernd D-UA in Politik • Re: Krim: Wie realistisch ist eine Rückeroberung?
„Selbstverständlich ist die Ukraine unteilbar, nur strategisch macht jedenfalls die Rückeroberung der Krim, vorerst wenig Sinn. Jedenfalls denke ich mir das.“
Bernd D-UA in Politik • Re: Krim: Wie realistisch ist eine Rückeroberung?
„Bin mir da nicht sicher was grundsätzlich mehr Sinn macht, im Donbass sind einige Bodenschätze und Industrie angesiedelt, ein Atomkraftwerk gilt es zurück zu gewinnen, was dagegen bringt einem die Krim...“
Robert1959 in Politik • Re: Krim: Wie realistisch ist eine Rückeroberung?
„Die Krim ist der Schlüssel für den Frieden, denn das löst 'Umwälzungen aus! Der Donbass ist teurer, denn die Industrie muss dort umstrukturiert werden, den geben die Russen später freiwillig zurück!...“
Bernd D-UA in Politik • Re: Krim: Wie realistisch ist eine Rückeroberung?
„Mir bleibt die Hoffnung auf eine durchschlagende Frühjahrsoffensive der Ukraine, sehr sehr gerne mit erheblichen Landgewinnen inkl. Einer ohnmächtigen Fluchtbewgung der Russen. Einen Denkzettel, der...“