Die Regierung hat entschieden die Prinzipien der Zusammenarbeit mit Unternehmen bei der Förderung von Kohlenwasserstoffen aus ukrainischen Lagerstätten zu ändern. Gestern erklärte Premierministerin Julia Timoschenko, dass die Ukraine zukünftig für die Erschließung keine bedeutenden Erdöl- und Erdgaslagerstätten mehr übergeben wird. Die neue Herangehensweise wird bei der Suche nach Interessenten für die Rechte an der Förderung bei der “Skythen” Erdöl- Erdgaslagerstätte im Schwarzen Meer Anwendung finden; diese wird in 33 Teilstücke aufgeteilt. Experten betonen, dass in diesem Falle der Vorschlag des Kabinetts nur für ukrainische Unternehmen interessant sein könnte.
Gestern bestätigte das Kabinett der Minister die neuen Bedingungen für die “skythische” Erdöl- und Erdgaslagerstätte, teilte im Laufe einer Pressekonferenz die Premierministerin Julia Timoschenko mit. Die Lagerstätte wird in 33 Grundstücke aufgeteilt, für jedes dieser wird eine getrennte Ausschreibung durchgeführt. “In der ganzen Welt wird das Schelf mit Gold aufgewogen. Doch bei uns war es üblich, diese riesigen Kartellen zu geben. Jetzt, wird es so etwas nicht mehr geben.”, erklärte Timoschenko und versprach, dass von nun an alle Erdöl- und Erdgaslagerstätten des Schelfs im Schwarzen Meer in kleinen Teilstücken zum Verkauf geboten werden. Bemerkenswert ist, dass die Regierung vorher das Abkommen über die Erschließung des Prikertschensker Teilstücks des Schwarzen Meeres mit dem Unternehmen Vanco Prykerchenska aufgekündigt hatte. Einer der Hauptgründe dafür war die Unzufriedenheit mit der Größe des dem Unternehmen übergebenen Grundstücks.
Die “Skythen”-Lagerstätte liegt im nordwestlichen Teil des ukrainischen Schwarzmeerschelfs. Die Fläche beträgt 3.500 km². Die Meerestiefe beträgt in diesem Gebiet zwischen 100 m und 2.000 m. Die prognostizierten Gasvorräte betragen 150 Mrd. Kubikmeter, Erdölvorräte 80 Mio. t.
Die Ausschreibung zur Erschließung der “Skythen” Erdöl- und Erdgaslagerstätte im Schelfs des Schwarzen Meeres wurde vom Kabinett bereits im Dezember 2006 verkündet. Damals gaben zwei Unternehmen eine Bewerbung ab – “Tschernomorneftegas” und die österreichische OMV Exploration & Production GmbH. Später verkündete noch ein weiteres österreichisches Unternehmen seine Teilnahme an der Erschließung der Lagerstätte – die BlackSea Oil & Gas AG (Ausgabe des “Kommersant-Ukraine“ vom 4. April). Doch im Mai diesen Jahres wurde die Vorbereitung auf die Ausschreibung angehalten. Es gelang dem “Kommersant-Ukraine“ gestern nicht Kommentare von der OMV Exploration & Production GmbH zu erlangen.
Marktteilnehmer beziehen sich auf die Initiative der Regierung negativ. “Die Zahl der bürokratischen Tätigkeiten wächst in diesem Fall um ein Vielfaches und das Ergebnis bleibt fragwürdig, dabei einbeziehend, dass das Schwarzmeerschelf nicht erkundet ist und jegliche Schätzungen der Vorräte an Erdöl und gas sind unter Vorbehalt.”, erklärte man beim Pressedienst der BlackSea Oil & Gas AG. Die Praxis des Verkaufs von kleinen Stücken (weniger als 500 km²) ist nur in den Staaten des Persischen Golfs verbreitet, wo auf einem kleinen Grundstück mehr als 20 große Erdölfelder (jedes mit mehr als 1 Mrd. t ) situiert sind, betont der Generaldirektor von Magya GT, Janosch Petöfi. “Und das Grundstück der ‘Skythen’ Erdöl und Erdgaslagerstätte ist nicht bestätigt. Der Investor kann in dieses hunderte von Millionen Dollar investieren und der Block erscheint trocken. Wenn die Lagerstätte von der Fläche her groß ist, dann ist das Risiko gerechtfertigt. Andernfalls verliert die Erschließung ihren Sinn.”, stimmt Daniil Schewelew, Direktor des Unternehmens “Objedinjennaja Gasowaja Gruppa”, zu.
Der Meinung von Oleg Sarubinskij, Mitglied des Parlamentsausschusses zu Energiefragen, nach, ist die vom Kabinett getroffene Entscheidung vor allem für das Staatsunternehmen “Tschernomorneftegas” einträglich. ??“Ich schließe nicht aus, dass die Entscheidung von ‘Naftogas’ lobiiert wurde, welches darauf zählt
alle Investoren zu verschrecken und selbst den Block der Erschließungsrechte zu erhalten.”??, stimmt Jurij Korowin, Direktor des Gashandelsunternehmens “Olgas-Invest”, zu. Der Analyst der russischen Investmentfirma “BrokerKreditService”, Maxim Schein, erinnert daran, dass auf eine ähnliche Weise die Regierung von Kasachstan vorgegangen ist. Im Endeffekt blieb eine Reihe von Lagerstätten bei dem Staatsunternehmen “Kasmunajgas”. Beim Pressedienst von “Tschernomorneftegas” verzichtete man auf Kommentare.
Quelle: Kommersant-Ukraine
Forumsdiskussionen
Robert1959 in Politik • Re: Krim: Wie realistisch ist eine Rückeroberung?
„Als ich in der Sowjetunion war, zeigten sie im Fernsehen viele Kriegsfilme, in denen die die sowjetischen "Helden, alleine immer 100 deutsche Soldaten ermordeten! Und am 9 Mai gab es immer eine Parade!...“
Awarija in Politik • Re: Krim: Wie realistisch ist eine Rückeroberung?
„In der Tat - das Problem sind die "Russen" selbst. Vielleicht weniger wegen des Mangels an demokratischen Traditionen oder gar des Fehlens eines moralischen Kompasses. Vielmehr ist es diese schier unglaubliche...“
Robert1959 in Politik • Re: Krim: Wie realistisch ist eine Rückeroberung?
„Schoigu sagte es treffend! Am Ende des Krieges wird der Frieden sein. Auf die Frage „wann“ verdrückte er sich! Nächstes Jahr sind Wahlen. Demokratische Alternativen gibt es nicht! Ich denke, dass...“
Bernd D-UA in Politik • Re: Krim: Wie realistisch ist eine Rückeroberung?
„Wenn morgen Putin vom Auto überfahren wird, ist der Krieg nicht vorbei, es sitzen genügend möchtegern Despoten in Lauerstellung. Im Grunde sind die " Russen " das Problem, diese Gesellschaft schafft...“
Robert1959 in Politik • Re: Krim: Wie realistisch ist eine Rückeroberung?
„Für mich ist der Krieg erst zu Ende, wenn die Ukraine in der NATO ist. Man kann Russland nicht besiegen, ohne Russland zu besetzen! Ich erwarte kein Regimewechsel in Russland, da wird nur Putin ausgetauscht...“
Anuleb in Politik • Re: Krim: Wie realistisch ist eine Rückeroberung?
„..... Es wird auf eine Verhandlungsungslösung hinauslaufen, aber die wird es vorerst nicht geben und das wiederum ist auch richtig, da haben die Ukrainer noch ein gewaltiges Wörtchen mitzureden und ich...“
Robert1959 in Politik • Re: Krim: Wie realistisch ist eine Rückeroberung?
„Nicht weit von mir ist die französische Maginotlinie! Auch dort war alles untertunnelt und gut ausgebaut, aber Hitler wählte einen anderen Weg, dabei kam er nach Paris und die Franzosen warteten auf...“
Bernd D-UA in Politik • Re: Krim: Wie realistisch ist eine Rückeroberung?
„Tatsächlich glaube ich nicht, dass die Ukrainer die Krim zurück erorbern wird, denn egal wie das militärisch weitergeht, zum Einen werden sie Russen sich dort bis zum Stahlhelm in Schützengräben einbetoniert...“
Robert1959 in MDR • Re: Ukraine-News: Xi lädt Putin nach China ein
„Einladung als Asylbewerber?“
Robert1959 in Politik • Re: Krim: Wie realistisch ist eine Rückeroberung?
„Die Krim ist gut befestigt Freiwillig gibt Russland die Krim nicht zurück, da ist ihr Flottenstützpunkt und den brauchen sie für den nächsten Krieg! Ich denke schon, dass man die Krim erobern kann,...“
Robert1959 in Politik • Re: Putin in Mariupol: Stadtrundgang im "Paradies"
„Das war nicht Putin!“
Anuleb in Politik • Re: Krim: Wie realistisch ist eine Rückeroberung?
„Man wird sehen, was passieren wird. Ich denke, wenn, dann wird die Krim ohne militärische Intervention an die Ukraine zurückgehen. Dazu bedarf es natürlich eines deutlichen Rückschlages der russischen...“