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Gasschulden der Ukraine geben "Gasprom" die Chance die Gaspreise massiv zu erhöhen

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“Gasprom” und “Naftogas” haben unterschiedliche Ansichten zur Summe der Schulden für Erdgas. Der Stellvertretende Vorstandsvorsitzende von “Naftogas Ukrainy”, Wladimir Trikolitsch, erklärte gestern, dass die Zahlungsverpflichtungen gegenüber RosUkrEnergo 1,27 Mrd. $ betragen. Doch der Vorstandsvorsitzende von “Gasprom”, Alexej Miller, bewertete diese Verpflichtungen mit 2,4 Mrd. $, anmerkend, dass der Monopolist die unverzügliche Rückzahlung erreichen wird. Experten sind überzeugt: in der nächsten Zeit kann “Naftogas” die Schulden gegenüber “Gasprom” nicht begleichen, was zu einem bedeutenden Anstieg des Gaspreises für die Ukraine führen wird.

Der Stellvertreter des Vorstandsvorsitzenden der Staatlichen Aktiengesellschaft “Naftogas Ukrainy”, Wladimir Trikolitsch, teilte gestern mit, dass die Zahlungsverpflichtungen des Unternehmens gegenüber RosUkrEnergo (RUE) insgesamt 1,26-1,27 Mrd. $ betragen und es keine Schulden gegenüber “Gasprom” gibt. Doch am Abend nach dem Ende der Verhandlungen der Vertreter von “Naftogas” und “Gasprom” in Moskau, erklärten der Vorstandsvorsitzende von “Gasprom”, Alexej Miller, und der Präsident Russlands, Dmitrij Medwedjew, dass eigentlich die Schulden “Naftogases” 2,4 Mrd. $ betragen. “Die Frage, wo das Geld ist, ist absolut angebracht. Die Summe ist einfach astronomisch – 2,4 Mrd. $. Dabei sehen wir keinen Fortschritt in den Verhandlungen mit der ukrainischen Seite”, sagte Miller. Er unterstrich ebenfalls, dass nach dem letzten Besuch von Premierministerin Julia Timoschenko in Russland (Anfang Oktober) die Schuld sich nicht nur nicht verringerte, sondern noch erhöhte. Medwedjew wies “Gasprom” an gemäß den Regeln, “die vom Gesetzeswerk vorgeschrieben sind”, die Rückzahlung zu erreichen.

Der Pressesekretär der RosUkrEnergo AG, Andrej Knutow, bestätigte die Erklärung von “Gasprom” und sagte, dass die Mitteilung “Naftogases” nicht den Tatsachen entspricht. Ein Informant des “Kommersant-Ukraine“, der RUE nahe steht, präzisierte, dass die Schuld “Naftogases” aus 1,27 Mrd. $ für den Verbrauch und Nichtbezahlung von Gas im Januar/Februar besteht, 250 Mio. $ sind Strafsanktionen für die verspätete Zahlung und mehr als 870 Mio. $ für Gas, welches im Oktober verbraucht wurde. Außerdem merkte er an, dass die Erklärung “Naftogases” zur Nichtexistenz von Schulden gegenüber “Gasprom” eine Lüge ist: RUE gehört zur Gruppe des Unternehmens “Gasprom” (der russische Monopolist besitzt 50% der Aktien von RUE) und die Finanzwerte RUEs sind in der Bilanz des Monopolisten enthalten.

Verhandlungen über die Tilgung der Schulden “Naftogases” gegenüber “Gasprom” gehen bereits seit Februar des letzten Jahres (Ausgabe des “Kommersant-Ukraine“ vom 15. Februar 2007). “Naftogas” vermochte es nicht seine Rechnungen beim russischen Monopolisten zu begleichen, da die Regierung den Unterschied zwischen dem Einkaufspreis für Gas und dem Absatzpreis für die regionalen Energieversorger in 2006 nicht kompensierte. Im Laufe der nächsten Verhandlungsrunde zwischen “Naftogas” und “Gasprom” schlug der russische Monopolist der Ukraine einen Mechanismus für die Tilgung der Schuld vor: “Gasprom” ist bereit sie auf Rechnung der Mittel abzuschreiben, die “Naftogas” bis März 2010 für den Transit russischen Gases erhalten soll (Ausgabe des “Kommersant-Ukraine“ vom 19. November). Die Ukraine hat auf diesen Vorschlag bislang nicht geantwortet.

Das Mitglied des Radaausschusses für Energiefragen, Oleg Sarubinskij, ist überzeugt davon, dass “Naftogas” in der nächsten Zeit keine Mittel für die Tilgung der Schulden für Erdgas auftreiben kann: “Die Schulden der regionalen Wärme- und Energieversorger wachsen mit jedem Tag. Was die Industrie betrifft, so hat sie aufgrund der Krise den Verbrauch von Erdgas bedeutend verringert, daher wird es kaum gelingen Geld aus der laufenden Tätigkeit anzuhäufen.”, denkt das Mitglied der ständigen Kommission der Werchowna Rada zur Untersuchung der Situation auf dem Markt für Erdgas, Wassilij Kisseljow. Er erinnert daran, dass die Verhandlungen mit der Deutschen Bank zur Anwerbung von Mitteln aufgrund der hohen Zahlungsverpflichtungen von “Naftogas” kein Resultat brachten.

Wenn die Schuld gegenüber “Gasprom” nicht getilgt wird, dann steigt der Preis für Gas für die Ukraine weitaus mehr als erwartet, vermutet der Leiter der Analyseabteilung von “BrokerKreditService”, Maxim Schein. Vorher hatte Julia Timoschenko prognostiziert, dass in 2009, unter Berücksichtigung des Preisverfalls beim Erdöl auf dem Weltmarkt, das Gas 179,5 $ für tausend Kubikmeter kosten. Der Meinung des unabhängigen Experten Kirill Tschujko nach, hat “Gasprom” jetzt allen Grund um von “Naftogas” eine Preiserhöhung bis auf das Niveau der Gaskosten in Osteuropa zu fordern – 380-410$ für tausend Kubikmeter. Gestern erklärte Alexej Miller, dass beim Übergang zu Marktbedingungen bei der Preisbildung der Gaspreis für die Ukraine vom 1. Januar 2009 an mehr als 400$ betragen könnte.

Oleg Gawrisch, Natalja Grib

Quelle: Kommersant-Ukraine

Übersetzer:   Andreas Stein — Wörter: 769

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