Die Zeitung Kommersant-Ukraine berichtet in ihrer morgigen Ausgabe über den heute durchgeführten “Marsch gegen Rassismus” , welcher von Vertretern aus der Wirtschaft und dem Kulturbereich organisiert wurde. Die Teilnehmer der Veranstaltung, vornehmlich Ausländer, demonstrierten im Zentrum der Stadt und übergaben danach an Regierungsvertreter eine Petition mit ihren Forderungen. Gleichzeitig mit ihnen gingen die Vertreter der “Ukrainischen Bewegung gegen illegale Einwanderung” auf die Straße, welche Flugblätter ihrer Organisation verteilten.
Anfänglich war geplant diesen Marsch am 6. April durchzuführen. Seine Teilnehmer wollten den Abgeordneten des Parlamentes ihre Forderungen übergeben, hauptsächlich wurde eine Verschärfung des Strafrechtes für die Propagierung von Rassismus und für Handlungen, welche die Aufstachelung zum Fremdenhass zum Ziel haben. Doch wurden die Pläne, mit dem Hintergrund der Parlamentsauflösung, abgeändert.
Morgens versammelten sich auf dem Platz der Unabhängigkeit Teilnehmer und Organisatoren der Aktion. Zur Statue der Unabhängigkeit strebten dunkelhäutige, Araber und einige hellhäutige junge Leute mit Dreadlocks, insgesamt etwa 70 Menschen.
Hier, unmittelbar um die Statue lagen bereits Transparente mit der Aufschrift “Rassismus Stop!”. Es waren ihrer viele, sodass davon auszugehen ist, dass die Veranstalter mit mehr Teilnehmern rechneten. Die Teilnehmer trugen zudem noch Plakate mit dem fürchterlich entstellten Antlitz des ermordeten Kochs aus dem Libanon. Einige trugen selbstgefertigte Plakate mit Aufschriften wie diesen. “Das Waschhaus – der einzige Ort wo Farbe eine Rolle spielt”, “Keine Farbe ist besser als die andere”.
Zur gleichen Zeit erschienen auf dem Maidan einige Vertreter der “Ukrainischen Bewegung gegen illegale Immigration” angeführt von Jaroslaw Dunajew. Sie begannen Passanten und Teilnehmern des Marsches Flugblätter auszuhändigen. Auf einem stand: “Nur nach den offiziellen Daten haben Einwanderer aus dem Kaukasus, Afrika und Asien etwa 2000 Straftaten begangen, von denen 45 vorsätzliche Morde waren.”.
Die Kolonne bewegte sich weiter in Richtung des Präsidalamtes dabei skandierend “Ukraine ohne Rassismus”. Dort wurden sie von einem Mitglied des hohen Rates der Justiz, Stepan Gawrisch, empfangen. Dieser meinte, dass die Losung “Ukraine, ohne Rassismus” auch die Losung des Staates sei.
Am Marsch nahmen unter anderem auch Sawik Schuster (Telejournalist), Peter Dickinson (Redakteur englischsprachige Zeitschrift “What’s On”), Walid Harfouch (SOS Rassism), Andrej Krawtschuk (Sänger), Inna Zymbalyk (Miss Ukraine) teil.
Den Informationen der Zeitschrift “Segondnya” nach gab es 200 Teilnehmer. Quelle: Korrespondent.net
Indymedia-Russland nach, sind seit letztem Oktober sechs Menschen aus Rassenhass in Kiew getötet geworden.
Forumsdiskussionen