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Die Ukraine soll ihre Gaspipelines modernisieren

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Die Europäische Kommission wird Umgehungspipelines unterstützen, wenn die Ukraine in die Modernisierung ihres Gastransportsystems nicht 2,5 Mrd. € investiert, welche für die Aufrechterhaltung des bisherigen Transportvolumens notwendig sind. Bei Nichterfüllung der Forderung der Europäischen Union droht der Ukraine der Verlust von 40-50% des bisher transportierten Gasvolumens im Transit. Für die Anwerbung derart großer Investitionsmittel muss die Ukraine entweder die Steuern für “Ukrtransgas” senken oder das Gastransportsystem der Leitung eines Gastransportkonsortiums übergeben, denken Experten.

Die Ukraine muss in die Modernisierung des eigenen Gastransportsystems 2,5 Mrd. € bis 2012 investieren, erklärte am Freitag der Leiter der Abteilung für Fragen der Energiesicherheit der Europäischen Kommission Faouzi Bensarsa. “Eine solche Summe ist notwendig, nur für die Beibehaltung des bisherigen Transitvolumens für Erdgas nach Europa. Dies ist eine wirtschaftliche Frage und eine der Sicherheit, doch keine politische.”, unterstrich er. Den Worten Bensarsas nach, sind diese von der gemeinsamen Arbeitsgruppe der Europäischen Kommission und der Staatliche Aktiengesellschaft “Naftogas Ukrainy” gezogen worden, welche nach der Havarie an der Gasleitung Urengoj – Pomary – Ushgorod am 7. Mai eingesetzt worden war. Damals erklärten Gasprom und die Europäische Kommission, dass der Grund für die Havarie eine Abnutzung der Gasleitung sein könnte und beschuldigten die Ukraine in der ungenügenden Modernisierung der Gasleitungen (Ausgabe des “Kommersant-Ukraine“ vom 10. Mai). Ende Dezember gab es bereits eine weitere Havarie – es explodierte ein Teil der gleichen Gaspipeline, doch diesmal in der Oblast Winnyzja. Als wahrscheinlicher Grund wurden korrodierte Röhren genannt.

Im Fall der Nichterfüllung der gegenüber der Ukraine aufgestellten Forderungen seitens der Europäischen Kommission verspricht diese den Bau von Umgehungspipelines zu unterstützen, sagte dem “Kommersant-Ukraine“ ein anonym bleibend wollendes Arbeitsgruppenmitglied. “Die Europäischen Beamten erklärten direkt, dass sie unser (das der Ukraine d. Ü.) Gastransportsystem für abgenutzt halten und wenn wir keine Investitionsmittel auftreiben können, wird die Kommission den Bau von Umgehungspipelines unterstützen.”, erklärte der Gesprächspartner des “Kommersant-Ukraine“. Bensarsa selbst bestätigte weder diese Informationen, noch wies er sie zurück.

Russland und Deutschland bauen in Umgehung der Ukraine bereits die Gaspipeline “Northstream” mit einer Kapazität von 55 Mrd. Kubikmeter, welche bis 2012 fertiggestellt werden soll. Über diese sollen 30 Mrd. m³ Gas aus neuerschlossenen Lagerstätten und bis zu 25 Mrd. m³ Gas, welches momentan über die Ukraine und Weißrussland transportiert wird, transportiert werden. Außerdem besprechen Russland und die Europäische Kommission gerade die Möglichkeit des Baus der Gaspipelines “Southstream” und “Jamal – Europa 2” mit einer allgemeinen Kapazität von 63 Mrd. m³. Über diese können 38 Mrd. m³ Gas aus neuen Lagerstätten und 25 Mrd. m³, welche momentan über die Ukraine transportiert werden, nach Europa gelangen. Wenn all diese Projekte bis 2013 verwirklicht werden, dann verringert sich der Gastransit der Ukraine von 110 Mrd. m³ auf 60 Mrd. m³.

Den Bewertungen des Analysten der “Brokercreditservice”, Maxim Schein, nach, muss, um die Forderung der Europäischen Kommission zu erfüllen, das Unternehmen “Ukrtransgas” bereits im nächsten Jahr in die Modernisierung des Gastransportsystems 917 Mio. $ investieren oder fast die Hälfte ihrer Einnahmen (2,16 Mrd. $). “In Europa übersteigt diese Kennziffer nicht die 30% und ‘Meshregiongas’ (der russische Transporteur), investiert beispielsweise nicht mehr als 25%.”, sagt Schein.

Der Abgeordnete Wiktor Topolow (“Unsere Ukraine – Nationale Selbstverteidigung”) denkt, dass bei den jetzigen Steuern diese Investitionen nicht möglich sind: “‘Naftogas’ bezahlt in diesem Jahr 26% seiner Jahreseinnahmen an Steuern und ‘Ukrtransgas’ 50%. Das Unternehmen schafft es nicht die notwendigen Mittel zu akkumulieren und die Ukraine verliert den Status eines Transitlandes.” Der Meinung des Generaldirektors des Gashandelsunternehmens “Olgas-Invest”, Jurij Korowin, nach, könnte die Ukraine ihr Gastransportsystem modernisieren, indem sie für “Ukrtransgas” die Steuern aussetzt oder staatliche Bürgschaften für die Kreditnahme ausgibt.

Andernfalls muss das Land das Gastransportsystem der Leitung eines Gastransportkonsortiums übergeben, welches die nötigen Investitionsmittel finden kann, sagt der Direktor der Gashandelsfirma “Objedinennaja gasowaja gruppa” Daniil Schewelew. “Die europäischen Staaten und ‘Gasprom’ sind interessiert an dem Erhalt der Kontrolle über das ukrainische Gastransportsystem. Mit Hilfe von Erklärungen dieser Art versuchen sie die Meinung der Öffentlichkeit zu gewinnen”, fügt Korowin hinzu.

Oleg Gawrisch, Natalja Grib

Quelle: Kommersant-Ukraine

Übersetzer:   Andreas Stein — Wörter: 706

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