Vom heutigen Tage an beginnt die „Ukrsalisnyzja“ mit der Optimierung der Bahnstrecken. Im November schafft die Behörde 23 Züge ab und ändert den Zeitplan für 13 tägliche Züge. Dem Vorhaben der Leiter der Behörde nach, erlaubt das Verluste auf den Strecken zu vermeiden, auf denen die Passagiere fehlen. Vertreter der Gewerkschaften befürchten, dass die Abschaffung der Züge zu einem Abbau von Arbeitsplätzen führt und sind bereit ukraineweite Streiks zu organisieren.
Die Absicht eine Optimierung der Eisenbahnstrecken durchzuführen, verkündete man gestern bei der „Ukrsalisnyzja“. Den Angaben des Pressedienstes der Behörde nach wurde in diesem Jahr eine Überprüfung der Passagierströme durchgeführt, die unter anderem zeigte, dass Langstreckenzüge von Passagieren oft als Regionalzüge genutzt werden. „Es kursieren viele Züge, in denen die Anzahl der Passagiere, die vom Startpunkt bis zur Endstation mitfahren, weniger als 10% beträgt. Den Ergebnissen der Überprüfung nach wurde der Fahrplan für die Züge verbessert. Insbesondere werden bis Ende des Jahres 2011 23 Züge abgeschafft“, heißt es in der Mitteilung des Pressedienstes.
Dem „Kommersant-Ukraine“ lag gestern die Liste der Züge vor, die abgeschafft werden. Im Einzelnen werden vom 1. November an die Züge Simferopol-Tschernigow und Chmelnizkij-Kiew nicht mehr fahren. Vom 8. November an werden die Strecken Snamenka-Schewtschenko-Moskau, Lwiw-Adler, Lwiw-Wroclaw, Mariupol-Lwiw und Mariupol-Lipezk abgeschafft. Im Laufe des November werden die Strecken Kiew-Astana, Charkow-Ufa, Charkow-Lipezk, Charkow-Kaliningrad und Charkow-Murmansk eingestellt.
Der Meinung der Eisenbahner nach gestattet die Kürzung, Verluste aufgrund der niedrigen Rentabilität dieser Strecken zu vermeiden. Als Beispiel führt die „Ukrsalisnyzja“ den Zug Debalzewo-Chmelnizkij an, der täglich mit 14 Waggons kursiert. Lediglich 4% seiner Passagiere nutzen diesen Zug auf der vollen Länge, infolge dessen betrugen die Verluste der Donezker Eisenbahn im laufenden Jahr 34,2 Mio. Hrywnja (ca. 3,1 Mio. €).
Unter anderen ändert das Transportunternehmen die Strecken von 13 täglichen Zügen. Nach einem neuen Zeitplan – tagsüber – werden dabei die Züge Nr. 396/395 Odessa – Kiew, Nr. 4/3 Kiew – Moskau, Shmerinka – Moskau, Nr. 623/624 Kiew – Kamjanez-Podilskyj, Kowel – Moskau, Iwano-Frankiwsk – Kiew, Nr. 360/359 Lwiw – Kiew und Tscherniwzi – Lwiw verkehren. Dabei schließt die „Ukrsalisnyzja“ nicht aus, dass die eine oder andere Route im Falle einer Erhöhung der Nachfrage, beispielsweise zu Feiertagen, wiederhergestellt werden könnte.
Als Alternative wird den Passagieren vorgeschlagen, andere Züge zu nutzen, die in der gewünschten Richtung verkehren. Außerdem werden bald „Schnellzüge“ auftauchen. „Zur Euro-2012 werden neue Züge in die Nutzung überführt, die bis zu 160 km/h fahren. Für den Passagier wird es weitaus bequemer sein in einem neuen Zug 3-4 Stunden zu verbringen, als beispielsweise aus Kiew nach Lwiw oder Charkow 12-14h zu fahren“, erklärte dem „Kommersant-Ukraine“ der Leiter der Hauptpassagiersverwaltung der Ukrsalisnyzja, Alexander Iwanko.
Zur Erinnerung: die Absicht der „Ukrsaliznyzja“ sich von unrentablen Strecken zu befreien, wurde vor einem Monat bekannt (siehe Ausgabe des „Kommersant-Ukraine“ vom 7. Oktober). Die Gewerkschaften der Eisenbahner traten dagegen auf, da sie Entlassungen fürchten. Für die Prüfung ihrer Forderungen schuf die „Ukrsalisnyzja“am 26. Oktober eine Kommission (siehe Ausgabe des „Kommersant-Ukraine“ vom 17. Oktober). Der Generaldirektor der „Ukrsalisnyzja“, Wladimir Kosak, versicherte dem „Kommersant-Ukraine“, dass die Abschaffung der Routen nicht zu Personalentlassungen führen wird. Doch bei den Gewerkschaften rief man die Eisenbahner dazu auf „sich auf das Schlimmste vorzubereiten“. „Insgesamt arbeiten bei der „Ukrsalisnyzja“ etwa 80.000 Menschen. Unseren Berechnungen nach könnten aufgrund der Kürzungen wenigstens 25.000 Menschen ohne Arbeit bleiben“, erzählte dem „Kommersant-Ukraine“ der Vorsitzende der Gewerkschaft der Lwiwer Eisenbahnen, Pjotr Draniwskij. Seinen Worten nach beabsichtigen die Eisenbahner, um Entlassungen nicht zuzulassen, am 11. November das Transportministerium zu belagern. „Wenn die ‚Ukrsalisnyzja‘ unseren Forderungen nicht zustimmt, wird kein einziger Zug aus den Depots rollen“, erklärte dem „Kommersant-Ukraine“ der Stellvertreter der freien Gewerkschaft der Südlichen Eisenbahnen, Sergej Laschko.
Julia Rjabtschun
Quelle: Kommersant-Ukraine
Forumsdiskussionen
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„"§ 107 Wahlbehinderung (1) Wer mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt eine Wahl oder die Feststellung ihres Ergebnisses verhindert oder stört ..." Hat mit seinem Anliegen irgendwie gar nix zu tun na...“
Bernd D-UA in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Toleranz ist das Stichwort und im Grunde befindet er sich zum großen Teil unter Gleichgesinnten und erkennt es nicht, sehr schade, allerdings sind seine Umgangsformen etwas eingeschränkt, was ebenso...“
Bernd D-UA in Nützliche und interessante Sachen • Re: Botschaftshinweise: Onlineeintragung in die "Deutschenliste" zur Krisenvorsorge
„@tombi Die Meinung anderer zu achten ist nicht so Dein Ding, Du musst sie ja nicht teilen. Dies ist aber eine grundlegende Regel einer Diskussion, daher macht die Diskussion mit Dir wenig Sinn, offensichtlich...“
Frank in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„... keine macht den Drogen ... such dir mal Hilfe“
Tombi in Nützliche und interessante Sachen • Re: Botschaftshinweise: Onlineeintragung in die "Deutschenliste" zur Krisenvorsorge
„@tombi, das Land hat andere Probleme als Dir Deine Wahlunterlagen hinterher zu tragen. Soll auch so bleiben, kostet nur unnötig Steuergelder! Soweit alles Verstanden? Aha, wieder so ein Widerling der...“
Tombi in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Handrij, ich vermute Du bist ein FSB-Agent, da ich mit Euch Moördern nicht zusammen arbeiten möchte, und mir Deine Zensur zu peinlich ist: gehe ich, ich verlasse Dich & Deine Desinformation, deine...“
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„Quatsch, Kellogs muss nur Putin überzeugen, die Ukraine zu verlassen, und sein Morden einzustellen. wer schreibt diesen hinterhältige Putinschen Propaganda Artikel eigentlich, sind diese dämlich? Geht...“
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„Wohl eher umgekehrt. Putin würde es aus Angst vor amerikanischen Atomwaffen niemals wagen Alaska oder andere US-Territorien direkt anzugreifen. Von angeblicher Rechtlosigkeit der dort noch ansässigen...“
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„Mich würde es Interessieren, ob die Amis sich auch raushalten, wenn der Zwerg Alaska besetzt oder Teilbesetzt. Es könnte ja zu einem Atomkrieg kommen, wenn die Amis Truppen schicken. Sie senden anscheinend...“