Odessa-Brody hat in umgekehrter Richtung zu arbeiten begonnen. „UkrTransNafta“ verkündete gestern die Wiederaufnahme der Lieferungen über die Erdölpipeline, die im Frühling letzten Jahres eingestellt wurden. Bislang sind die Kapazitäten nur zu einem Drittel ausgelastet, doch dank des weltweit hohen Erdölpreises hat „UkrTransNafta“ die Möglichkeit die Lieferung des kaspischen Rohstoffs in die Länder Osteuropas in Gang zu bringen.
Am Sonntagabend begann „UkrTransNafta“ mit dem regulären Transport aserbaidschanischen Erdöls über die Pipeline Odessa-Brody in Richtung Weißrussland für die Raffinerie in Mosyr, teilte man gestern beim Unternehmen mit. Das Ölterminal „Jushnyj“ hat bereits zwei Tanker mit Leichtöl und einer jeweiligen Kapazität von 85.000 t empfangen. Derzeit findet die Herausdrängung des technischen Urals-Öl von 620.000 t statt, mit denen die Pipeline gefüllt war.
Bis zum letzten Jahr funktionierte Odessa-Brody in umgekehrter Richtung und pumpte russisches Erdöl für den Weitertransport über das Meer auf die Märkte Südeuropas. Doch ab Mai letzten Jahres wurde der Transport unterbrochen. Im letzten Jahr einigten sich „UkrTransnafta“ und die „Belorusskaja Neftjanaja Kompanija“ auf den Transport von 10 Mio. t des Rohstoffs. Über den Vertrag mit Weißrussland sollte die Ukraine die Kapazität ihrer Erdölpipeline (14 Mio. t im Jahr) zu 70 Prozent auslasten. Doch danach teilte die belarussische Seite mit, dass man ein weitaus geringeres Volumen – insgesamt 4 Mio. t – in Verbindung mit einer Abmachung mit Russland über die zollfreie Rohstofflieferung transportiert. Ende des letzten Jahres schloss der weißrussische Konzern „Belneftechim“ (die Raffinerie in Mosyr gehört dazu) ein Abkommen über den Kauf von Erdöl in Aserbaidschan, wobei der Rohstoff von mehreren Händlern gekauft wird. „UkrTransNafta“ versuchte die Auslastung ebenfalls über die Lieferung von weiteren 7 Mio. t Erdöl an westukrainische Raffinerien zu erhöhen. Doch diese verzichteten auf den Kauf, da die Verarbeitung nach dem Anstieg des Imports von billigen Erdölprodukten aus russischen und weißrussischen Werken unrentabel wurde (Ausgabe des “Kommersant-Ukraine” vom 18. Januar).
Derzeit führt „UkrTransNafta“ Verhandlungen über den Transport von Erdöl,welches man in Aserbaidschan für Raffinerien in Tschechien, der Slowakei und Ungarn zu kaufen plant, erzählte man beim Unternehmen. Ein hochgestellter Informant des “Kommersant-Ukraine” beim Ministerium für Energiewirtschaft und Kohleindustrie teilte mit, dass gerade der Import von weiteren 3 Mio. t Erdöl im Jahr diskutiert wird, was es gestattet jährlich 17-20 Mio. $ an Einnahmen zu erzielen. „Es werden bereits Verhandlungen mit diesen drei Ländern und Polen geführt“, erläuterte der Gesprächspartner des “Kommersant-Ukraine”. Unter Berücksichtigung dessen, dass der Erdölpreis hinreichend hoch ist, ist der Unterschied im Preis zwischen aserbaidschanischem und russischen Erdöl bereits nicht so spürbar. Bei Kosten von 80$ für den Barrel ist es für die Raffinerien rentabel aserbaidschanisches Erdöl zu kaufen.
Wie Marktteilnehmer betonen, ist es für Aserbaidschan weitaus vorteilhafter den Rohstoff über den „Jushnyj“ Hafen zu liefern, als auf den europäischen Markt zu exportieren. „Im Winter gibt es am Bosporus oft Stürme. Derzeit gibt es dort beispielsweise große Schiffsschlangen und Erdöl nach Europa zu liefern ist hinreichend problematisch“, sagt der Vorstandsvorsitzende von „UkrTatnafta“ (kauft Erdöl in Aserbaidschan), Pawel Owtscharenko. Seinen Worten nach wirkt sich das auf die Wirtschaftlichkeit der Exporte aus, da die Vertragsstrafen der Lieferant – also die aserbaidschanische Seite – zahlen muss. „Zur gleichen Zeit ist es weitaus einfacher den Rohstoff zum Jushnyj zu liefern – der Tanker braucht nur einen Tag und es gibt keinerlei Verzögerungen. Daher ist es für die Förderer von aserbaidschanischem Erdöl heute die bevorzugte Richtung“, meint Owtscharenko.
Übrigens wird es ohne Belieferung des inneren ukrainischen Marktes kaum gelingen die Pipeline vollständig auszulasten, meint Maxim Schein, Analyst beim Investmentunternehmen „BrokerCreditService“. „Die osteuropäischen Werke haben langfristige Verträge mit Russland. Zusätzliche Mengen Erdöl zu kaufen ist möglich, sogar 3 Mio. t, wie es das Energieministerium sagt, schaffen sie. Doch noch weitere 7 Mio. t der Kapazitäten bleiben unausgelastet“, ist Sergej Paschinskij, Mitglied des Energieausschusses der Werchowna Rada, überzeugt. Owatscharenko nach ist die Auslastung der Pipeline ein weiteres Argument für die Einführung einer Importbeschränkung für russischen und weißrussischen Treibstoff in die Ukraine. Die ukrainischen Erdölunternehmen haben den Beginn einer Spezialuntersuchung bezüglich des Imports von Erdölprodukten erreicht, die Premierminister Nikolaj Asarow forderte bis Ende Februar abzuschließen.
Oleg Gawrisch
Quelle: Kommersant-Ukraine
Forumsdiskussionen
Bernd D-UA in MDR • Re: Ukraine: Trotz Krieg Touristen
„@lev dann wünsche ich Dir eine gute Reise, es war sehr schön in LVIV, muss unbedingt nochmals so eine Rundreise machen. Ich habe so wundervolle Menschen kennengelernt, ich bin zutiefst beeindruckt! Es...“
lev in MDR • Re: Ukraine: Trotz Krieg Touristen
„Danke Bernd für deine Eindrücke. Ich fahre Ende Mai wieder für mehrere Wochen nach Lviv. Nicht um Urlaub zu machen, sondern in unsere Wohnung. Hatte sie ja vor dem Krieg, aufwendig saniert und möchte...“
Bernd D-UA in MDR • Re: Ukraine: Trotz Krieg Touristen
„Hallo liebe Forengemeinde und Mitleser, ich bin gerade auf einem Kurztripp durch die Ukraine. Es ist wunderschön wieder hier zu sein. Es fehlen die Touristen, gestern habe ich einen persönlichen und...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Kurzer Bericht, hab dann doch den Wachwechsel erwischt, bei den Polen ging dann bestimmt 45 Minuten gar nix. Und dann wurde in zwei Schüben eingelassen, ich finde, dann ging es in einem guten Tempo voran....“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Bin jetzt da, 10 PKW vor mir, das ist akzeptabel, ist ja auch der 1.Mai. Bin zufrieden mit der Situation. @Frank Fahre immer noch ein schwarzes Auto... kennst doch meine Erfahrung mit der Polizei in UA...Kaffeebraun...“
Frank in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Probier doch einfach. Wenn der offen ist doch alles ok. Bin da glaube mal zurück drüber gefahren. War dann nur eine ewige Kurverei bis zur A4. Bin da aber eh erstmal bis Krakau. Kann natürlich auch...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Schade, dass es keine Info´s zu Zosin gibt, wer aber noch was weiß, bitte schreiben, ich fahre jetzt in 30 Minuten los und kann immer noch in ca. 10h bei einem Stopp nochmals nachlesen. Google Maps schickt...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Diesen Grenzübergang hatte ich schon auf dem Schirm, kenne ihn nur noch nicht. Kann jemand noch etwas zu Zosin sagen, wäre ja auch machbar oder lieber nicht? Vielen Dank Bernhard.“
bernhard1945 in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Hallo Bernd Es hängt etwas davon ab, wohin Du in Ukraine fahren möchtest. So wie es scheint möchtest Du (wie ich normalerweise) in Richtung Kiew fahren. Ich benütze deshalb seit Jahren den Übergang...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Ergänzend, möchte nach Luzk fahren, ist ja sicherlich nicht uninteressant für einen Ratschlag.“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Möchte morgen über Nacht in die Ukraine fahren und plane die Ankunft an der Grenze sehr früh am Morgen. Fahre entweder über Polen oder ggf. über Tschechien, je nachdem was google maps empfiehlt. Normalerweise...“
Ahrens in Recht, Visa und Dokumente • Re: Visa D14
„Das ist ein simples D-Visum, wie man es auch in Deutschland für die Beantragung einer Aufenthaltsgenehmigung braucht. Man benötigt dazu keine Mindestaufenthaltszeit. Auch bei der Aufenthaltserlaubnis...“
JohannesTim in Berichte und Reisetipps • Mit dem Zug in die Ukraine
„Zunächst möchte ich sagen, daß die PKP für die Sitzplatzzüge, die zum Beispiel von Kattowitz bis nach Przemysl fahren, die Preise nicht erhöht hat. Allgemein gilt die Polnische Staatsbahn eher als...“
MHG1023 in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
„"Warum verlangt die PKP von den Fahrgästen solch einen Preis ?" - Weil sie es können ... Die Nachfrage dürfte weiter hoch sein und weil es keine vergleichbaren Alternativen gibt (Buslinien über Nacht...“
JohannesTim in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
„Die Polnische Staatseisenbahn PKP Intercity S.A. erhöhte für den Schlafwagen-Zug D 68 am 1. Februar 2025 die Fahrpreise um + 38 Prozent. : Vom Warschauer Ostbahnhof fährt abends um 17.49 Uhr der Schlafwagen-Zug...“
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„Hallo. Meine Ex-Frau ist schon über 22 Jahre in Deutschland. Jetzt benötigt sie einen Termin für das Konsulat. Aber es werden nur Termine über Diia vergeben. Kann uns jemand erklären wie das genau...“
Trick in Recht, Visa und Dokumente • Visa D14
„Hallo..... Ich benötige nochmals euer Schwarmwissen.... Bin seit Dezember letzten Jahres in der Ukraine verheiratet worden Jetzt meine Frage.....ich habe auf der Seite der ukrainischen Botschaft einen...“