Gestern hat die Zentralbank die Einführung einer zeitweiligen Verwaltung bei der Bank “Kiew” verkündet. Bei der Bank selbst versichert man, dass man normal weiter arbeitet, ungeachtet der “Raiderattacken”. Marktteilnehmer sagen, dass die Finanzprobleme in der Bank vor drei Monaten begonnen haben, da die “Kiew”-Bank aktiv Bauprojekte kreditiert hat, die gerade eingefroren sind und im Wert verlieren. Daher glauben Banker nicht an eine erfolgreiche Sanierung der “Kiew” Bank, davon ausgehend, dass in Verbindung mit dem Liquiditätsdefizit im Markt das gleiche Schicksal noch andere kleinere Banken erwartet.
Der kommissarische Vorsitzende der Zentralbank, Anatolij Schapowalow, informierte gestern die Agentur “Interfax-Ukraina” über die Einführung einer zeitweiligen Verwaltung bei der Bank “Kiew”, die zu den mittleren Banken gehört, zum 9. Februar, dabei jedoch auf die Details der Sanierung verzichtend. Bei der Bank selbst weiß man von nichts. “Diese Reden gibt es, doch wir arbeiten normal weiter”, erklärte dem “Kommersant-Ukraine” der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Bank “Kiew”, Wiktor Suprunow. “Wenn es ein offizielles Dokument gibt, dann kann man vor irgendetwas reden”. Ein Informant des “Kommersant-Ukraine” bei der NBU (Nationalbank der Ukraine) erzählte, dass die Entscheidung zur Sanierung der Bank “Kiew” und ein halbjährliches Moratorium bei der Bedienung von Forderungen der Kreditgeber am Ende der letzten Woche gefällt wurde. “Sie baten um Refinanzierung und wir haben entschieden, dass wir Geld mit einem zeitweiligen Verwalter geben”, teilte der Gesprächspartner des “Kommersant-Ukraine” mit. “Zu diesem wurde Juri Dshus (Джус, der Erste Stellvertreter des Vorstandsvorsitzenden der ‘Kiew’ Bank, Ex-Vorstandsvorsitzender der Express-Bank). Auf die Frage des “Kommersant-Ukraine”, wie ein Manager der Bank zum Vertreter der NBU ernannt werden konnte, antwortete der Gesprächspartner, dass Dshus ??“keine Kreditfragen entschieden hat, daher vertraut ihm die NBU”. Den Worten eines anderen Informanten des “Kommersant-Ukraine” nach, wird die Kandidatur des Verwalters noch einmal revidiert werden, daher ist der Beschluss noch nicht veröffentlicht worden. Jurij Dshus und die Besitzer der Bank reagierten nicht auf die Telefonanrufe des “Kommersant-Ukraine”.
Den Angaben der NBU nach, hat die Bank “Kiew“den 39. Platz den Aktiva nach (4,89 Mrd. Hrywnja; ca. 461 Mio. €) bei einem Eigenkapital von 590,3 Mio. Hrywnja (ca. 55,6 Mio. €) Die Besitzer sind: der Vorstandsvorsitzende Nikolaj Martschenko (29,2917% direkt und 17,4641% indirekt), sein Sohn Wiktor Martschenko (17,4641%; 29,2917%), “Kiewprojekt” (14,9225%; 4,9444%), “Inter Capital Group” (4,9444%; 14,9225%).
Banker betonen, dass sie die Probleme der “Kiew” Bank bereits vor drei Monaten bemerkt haben und die Interbankenlimits geschlossen haben. Den Worten eines der Banker nach, hat die “Kiew” Bank als die Kreditzinsen für Devisen im Herbst auf dem Interbankenmarkt 15% betragen haben, Kredite zu 25% aufgenommen. “Sie hatten viele Bauprojekte, die derzeit wenig liquide sind”, sagt der Vorstandsvorsitzende der “Partner-Bank”, Alexej Sawtschenko. Den Angaben der NBU nach, hat die Bank hauptsächlich Mittel von physischen Personen angeworben – 52% der Verpflichtungen (2,233 Mrd. Hrywnja; ca. 212 Mio. €), von Firmen insgesamt 15% (650,308 Mio. Hrywnja; ca. 61,35 Mio. €). Kredit vergeben hat “Kiew” entgegengesetzt, Unternehmen haben einen Anteil von 82% (3 Mrd. Hrywnja; ca. 283 Mio. €). Dabei hat die Bank die Zahlungen ausgesetzt – bei den Filialen bildeten sich Schlangen. Am Freitag fingen die Anleger Protest zu organisieren – und neben der Bank tauchten Zelte auf, was man beim Management der “Kiew” Bank “Raiderattacke” nannte. “Welcher der Banken geht es derzeit gut? Denjenigen, die an unseren Fenstern standen, hat offensichtlich jemand bezahlt”, erregte sich Wiktor Suprunow.
Bei Marktteilnehmern kommen Fragen auch in Bezug auf das Kreditportfolio der “Kiew” Bank auf. Wenn im Verlauf des letzten Jahres “Kiew”, den Angaben der Assoziation der ukrainischen Banken nach, juristische Personen monatlich mit einer Summe von 50-100 Mio. Hrywnja kreditierte, dann erhöhte sich im Dezember das Portfolio der juristischen Personen gleich um 320 Mio. Hrywnja. “Das ist mehr als verdächtig, da im Dezember niemand jemandem einen Kredit gab”, merkte einer der Banker. “So ein Kredit kann nur ein nicht wieder einbringbarer Kredit an die ‘eigenen’ Unternehmen sein. Und die Zentralbank hat keine Maßnahmen ergriffen, hoffend, dass die Besitzer Vernunft annehmen”. Eine ähnliche Sichtweise hat eine anderer Banker, der anonym bleiben wollte: “Nikolaj Martschenko hat früher mit den jetzigen Angestellten der Zentralbank zusammen gearbeitet, daher konnte er so leicht seinen Menschen (Jurij Dshus) als Verwalter einsetzen”.
Banker gehen davon aus, dass die Sanierung der “Kiew” Bank nur schwerlich erfolgreich sein kann, ungeachtet dessen, dass zum 15. Dezember die Bank von der NBU Kredite der Summe von mehr als 880 Mio. Hrywnja (ca. 83 Mio. €) erhalten hat. “Kiew’ kommt nicht wieder hoch, da sie nur ein kleines Filialnetz hat. Die Bank war im Immobilienbereich engagiert, doch das ist gerade nicht mehr aktuell und es ist schwer einen Spieler zu finden, der die Verpflichtungen der Bank kaufen möchte,. Es ist der Mühe nicht wert”, ist sich Alexej Sawtschenko sicher. Der Vorstandsvorsitzende der Terra Bank, Sergej Schtscherbina, sieht als einzige Möglichkeit der Rettung der “Kiew” Bank eine Refinanzierung der Verbindlichkeiten der Bank durch das Staatliche Hypothekeninstitut und der Bauabschluss der nichtvollendeten Objekte. “Jetzt können viele Banken ebenfalls liquidiert werden oder gezwungen sein zu fusionieren, da der IWF die Refinanzierung von kleinen Instituten verboten hat”, sagt der Banker.
Ruslan Tschornyj
Quelle: Kommersant-Ukraine
Forumsdiskussionen
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„"§ 107 Wahlbehinderung (1) Wer mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt eine Wahl oder die Feststellung ihres Ergebnisses verhindert oder stört ..." Hat mit seinem Anliegen irgendwie gar nix zu tun na...“
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„Toleranz ist das Stichwort und im Grunde befindet er sich zum großen Teil unter Gleichgesinnten und erkennt es nicht, sehr schade, allerdings sind seine Umgangsformen etwas eingeschränkt, was ebenso...“
Bernd D-UA in Nützliche und interessante Sachen • Re: Botschaftshinweise: Onlineeintragung in die "Deutschenliste" zur Krisenvorsorge
„@tombi Die Meinung anderer zu achten ist nicht so Dein Ding, Du musst sie ja nicht teilen. Dies ist aber eine grundlegende Regel einer Diskussion, daher macht die Diskussion mit Dir wenig Sinn, offensichtlich...“
Frank in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„... keine macht den Drogen ... such dir mal Hilfe“
Tombi in Nützliche und interessante Sachen • Re: Botschaftshinweise: Onlineeintragung in die "Deutschenliste" zur Krisenvorsorge
„@tombi, das Land hat andere Probleme als Dir Deine Wahlunterlagen hinterher zu tragen. Soll auch so bleiben, kostet nur unnötig Steuergelder! Soweit alles Verstanden? Aha, wieder so ein Widerling der...“
Tombi in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Handrij, ich vermute Du bist ein FSB-Agent, da ich mit Euch Moördern nicht zusammen arbeiten möchte, und mir Deine Zensur zu peinlich ist: gehe ich, ich verlasse Dich & Deine Desinformation, deine...“
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