Die Bevölkerung der Ukraine hat den Kauf von Dollar (Bargeld) um ein vielfaches erhöht. Interessenten für den Erwerb der Währung halten sogar die hohen Notierungen – 9-10 Hrywnja/$ – nicht ab. Die Befürchtungen, dass die Ukraine die nächste Tranche des Kredites des Internationalen Währungsfonds nicht erhält, Erklärungen von Experten zu einem zukünftigen Kurs von 12-15 Hrywnja/$ und ungeschickte Kommentare von Angestellten der Zentralbank provozierten eine Panik, gibt man bei der NBU (Nationalbank der Ukraine) zu. Doch der Regulierer beabsichtigt nicht zu aktiven Handlungen zur Unterstützung der Hrywnja überzugehen und sendet weiterhin Briefe mit Warnungen an die Banken.
Der heftige Anstieg des Dollarkurses aktivierte die Devisennachfrage auf dem Bargeldmarkt. Gestern stieg der mittlere Verkaufskurs des Dollars noch um weitere 30 Kopeken – auf 9,51 Hrywnja/$ -, sich damit innerhalb einer Woche um 1,25 Hrywnja oder um 15% erhöhend. Doch dies verstärkte nur das Interesse der Bürger an Investitionen in ausländischer Währung, welche den Banken schnell ausging. So, wurde in Kiew in der “Kontrakt” Bank der Dollar zu 9,4 Hrywnja verkauft, doch die Nachfrage war um einiges höher, als beim Kurs von 8,2 Hrywnja. “Uns blieben nur etwas mehr als 1.500$, doch wenn Sie sich nicht beeilen, dann wird es in einer halben Stunde keine mehr geben”, sagte dem “Kommersant-Ukraine“ der Kassierer am Wechselschalter der Bank. Die gleiche Situation ließ sich bei der Index-Bank und der Bank “Finansy ta Kredit” beobachten. “Alle kaufen Dollar: an uns wenden sich dreimal mehr Leute als in der letzten Woche”, teilte dem “Kommersant-Ukraine“ der Kassierer der Bank “Finansy ta Kredit” mit.
In der Petschersker Filiale der PrivatBank entwickelte sich eine Schlange der Interessenten Dollar zum Kurs von 9,7 Hrywnja zu kaufen, während der Kassierer bereit war jede Summe zu verkaufen. Bei der Bank “Forum” und der UkrSibBank waren am Mittag keine Devisen mehr in den Kassen. “Heute wird es keine Dollar mehr geben. Kommen Sie morgen etwas früher – vielleicht, bleibt etwas übrig”, ermutigte man den “Kommersant-Ukraine“ bei der “Forum” Bank. Die Rodovid Bank stellte Notierungen des “Kaufes/Verkaufes des Dollars bei einem Niveua von 7,7/9,6 Hrywnja, doch verkaufte nicht. Den Angaben des Portals finance.ua verkaufte die Bank “Unex” billiger als alle anderen – zu 9,2 Hrynwja, am teuersten war die Aktiv-Bank – 9,9 Hrynwja. Doch die Bank “Stoliza” im Zentrum von Kiew stellte Notierungen von 10 Hrynwja/$ aus. Der Interbankenmarkt erreicht diese Grenze bislang nicht. Das System UkrDealing teilte mit, dass der Handel bei Notierungen von 8,80/9,05 Hrywnja/$ begann und bei einem Niveau von 9,10/9,35 Hrywnja/$ endete.
Die Panik unter der Bevölkerung wird vom Anstieg des Dollarkurses angeheizt. “Politiker sagen, dass der Dollar 8,6 Hrywnja kosten wird, doch Experten prognostizieren 12-15 Hrywnja. Die Leute wissen nicht, was sie tun sollen und kaufen aktiv Dollar für die Tilgung der Kredite und ebenfalls um nicht noch mehr zu verlieren”, ist sich der Vorstandsvorsitzende der “Chreschtschatyk” Bank, Dmitrij Gridshuk sicher. “Alles begann mit Gerüchten, dass die Ukraine die zweite Tranche des IWF nicht erhält, die Zentralbank kein Geld für Interventionen hat und der Kurs steigen wird. Der Kurs wurde in die Grenzenlosigkeit entlassen und niemand trägt die Verantwortung. Schuld daran sind die Zentralbank und die Regierung, da sie speziell den Markt anheizen”. Der IWF ist bislang nicht bereit die Ukraine zu kreditieren, gab man gestern bei der Regierung zu, doch die Ungewissheit und die starke Entwertung ist für die Banken sogar von Vorteil: die 15%-ige Verteuerung des Dollars seit Mitte Februar entspricht dem Erhalt von 685% p.a., was 20mal einträglicher als die Kreditvergabe ist.
Bei der Zentralbank gab man zu, dass es keine fundamentalen Grunde für die schnelle Abwertung gibt und der Dollar sich aufgrund von Panik verteuert. “Die Erklärungen, dass der NBU nur drei Kopeken übrig blieben und wir weiter nichts bekommen und dass der Dollar 15 Hrywnja kosten wird, hat die Situation destabilisiert”, erklärt der Erste Stellvertreter des Präsidenten der NBU, Anatolij Schapowalow. Der Beamte ist überzeugt, dass der Rückgang der Hrywnja von psychologischen Faktoren bestimmt wird: der Markt wurde von den Erklärungen des Vorsitzenden des NBU Rates, Pjotr Poroschenko, darüber, dass der IWF einen mittleren Jahreskurs von 8,6 Hrywnja/$ erwartet und des Stellvertreters des Präsidenten der NBU, Alexander Sawtschenko, zur Weigerung die Einlagen in ausländischer Währung zu garantieren, angeheizt.
Bei der Zentralbank ist man überzeugt davon, dass das Niveau einer Unterstützung der Hrywnja nahe am Maximum ist: seit Anfang des Jahres hat der Regulierer für Interventionen 3 Mrd. $ verwendet, dabei sind auf den Konten der Banken 800$ Mio. eingegangen. In der letzten Woche hat die NBU das Anleihenportfolio um 1,8 Mrd. Hrywnja – auf 10,35 Mrd. Hrywnja – erhöht.
Daher zog der Regulierer es vor keine Stabilisierung des Kurses zu betreiben, sondern eine Verschärfung der Bankenkontrolle. Am 23. Februar versandte die NBU an die Kreditinstitute den Brief #13-215/1107-2755 mit der Warnung, dass es nicht zugelassen wird mit NBU Krediten Devisen auf dem Interbankenmarkt zum Erwerb ukrainischer Eurobonds zu kaufen. “Der Kauf von ausländischer Währung mit nachfolgender Gewährung von Krediten aus diesen Mitteln zum Kauf von Anleihen ausländischer Kreditnahme der Ukraine wird als Teilnahme der Bank an Schemen des Kapitalabflusses aus den Grenzen des Landes betrachtet”, heißt es im Dokument.
Diese Operationen haben keinen Massencharakter, versichern Banker. “Es ist sehr einträglich, der Zinsunterschied ist riesig. Eurobonds ukrainischer Emittenten bringen mehr als 50%. Verständlich, dass 99% dieser Wertpapiere pünktlich getilgt werden, doch Nichtresidenten verlieren die Nerven und möchten diese los werden”, betont der Vorstandsvorsitzende der “Forum” Bank, Jaroslaw Kolesnik. “Diese Operationen sind sehr attraktiv, doch diese durchzuführen ist sehr schwierig”.
Das Fehlen einer harten Reaktion von Seiten der Zentralbank und der starke Sprung des Dollarkurses zwangen Präsident Wiktor Juschtschenko für den 26. Februar eine Konferenz mit Vertretern der NBU und Bankern bezüglich der Situation auf dem Geld-Kredit und dem Währungsmarkt der Ukraine anzusetzen. Auf dieser könnte Entscheidungen zur weiteren Stützung der Hrywnja fallen.
Jelena Gubar
Die Entwicklung des offiziellen und des Interbanken-Dollarkurses
Datum | Verkaufskurs am Interbankenmarkt, in Hrywnja | NBU Kurs, in Hrywnja |
---|---|---|
1. September 2008 | 4,69 | 4,84 |
1. Oktober 2008 | 5,16 | 4,86 |
3. November 2008 | 5,97 | 5,78 |
1. Dezember 2008 | 7,4 | 6,87 |
5. Januar 2009 | 8,5 | 7,7 |
2. Februar 2009 | 8,2 | 7,7 |
24. Februar 2009 | 9,35 | 7,7 |
Quelle: Kommersant-Ukraine
Forumsdiskussionen
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Bin jetzt da, 10 PKW vor mir, das ist akzeptabel, ist ja auch der 1.Mai. Bin zufrieden mit der Situation. @Frank Fahre immer noch ein schwarzes Auto... kennst doch meine Erfahrung mit der Polizei in UA...Kaffeebraun...“
Frank in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Probier doch einfach. Wenn der offen ist doch alles ok. Bin da glaube mal zurück drüber gefahren. War dann nur eine ewige Kurverei bis zur A4. Bin da aber eh erstmal bis Krakau. Kann natürlich auch...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Schade, dass es keine Info´s zu Zosin gibt, wer aber noch was weiß, bitte schreiben, ich fahre jetzt in 30 Minuten los und kann immer noch in ca. 10h bei einem Stopp nochmals nachlesen. Google Maps schickt...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Diesen Grenzübergang hatte ich schon auf dem Schirm, kenne ihn nur noch nicht. Kann jemand noch etwas zu Zosin sagen, wäre ja auch machbar oder lieber nicht? Vielen Dank Bernhard.“
bernhard1945 in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Hallo Bernd Es hängt etwas davon ab, wohin Du in Ukraine fahren möchtest. So wie es scheint möchtest Du (wie ich normalerweise) in Richtung Kiew fahren. Ich benütze deshalb seit Jahren den Übergang...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Ergänzend, möchte nach Luzk fahren, ist ja sicherlich nicht uninteressant für einen Ratschlag.“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Möchte morgen über Nacht in die Ukraine fahren und plane die Ankunft an der Grenze sehr früh am Morgen. Fahre entweder über Polen oder ggf. über Tschechien, je nachdem was google maps empfiehlt. Normalerweise...“
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„Das ist ein simples D-Visum, wie man es auch in Deutschland für die Beantragung einer Aufenthaltsgenehmigung braucht. Man benötigt dazu keine Mindestaufenthaltszeit. Auch bei der Aufenthaltserlaubnis...“
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„Zunächst möchte ich sagen, daß die PKP für die Sitzplatzzüge, die zum Beispiel von Kattowitz bis nach Przemysl fahren, die Preise nicht erhöht hat. Allgemein gilt die Polnische Staatsbahn eher als...“
MHG1023 in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
„"Warum verlangt die PKP von den Fahrgästen solch einen Preis ?" - Weil sie es können ... Die Nachfrage dürfte weiter hoch sein und weil es keine vergleichbaren Alternativen gibt (Buslinien über Nacht...“
JohannesTim in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
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Trick in Recht, Visa und Dokumente • Visa D14
„Hallo..... Ich benötige nochmals euer Schwarmwissen.... Bin seit Dezember letzten Jahres in der Ukraine verheiratet worden Jetzt meine Frage.....ich habe auf der Seite der ukrainischen Botschaft einen...“