Die Regierung Israels unter Führung von Benjamin Netanjahu hat gestern mit der Mehrzahl der Stimmen die Entscheidung zur Aufhebung des Visaregimes gegenüber der Ukraine getroffen. Die Gegner dessen konnten die israelischen Minister nicht davon überzeugen, dass die Ukraine ein problematischer Staat mit einer instabilen politischen Situation ist. Übrigens wird die Visafreiheit nicht vor Herbst dieses Jahres in Kraft treten. In Israel rechnet man mit einer mehrfachen Erhöhung des Touristenstroms aus der Ukraine, doch die ukrainischen Reiseveranstalter betonen, dass der Zufluss unbedeutend sein wird.
Am Sonntag hat das Ministerkabinett Israels mit der überwiegenden Mehrheit der Stimmen – 24 von 31 auf der Sitzung anwesenden Ministern – der Aufhebung des Visaregimes mit der Ukraine zugestimmt. Als Initiator der Einführung der Visafreiheit trat Israel auf. Noch am 14. Februar hatte Premierminister Benjamin Netanjahu das Außenministerium angewiesen Verhandlungen mit der Ukraine zu beginnen – sich auf eine vollständige oder teilweise Aufhebung der Visagebühr für nach Israel einreisende Bürger der Ukraine zu einigen (die Konsulargebühr für den Erhalt israelischer Visa beträgt 17 Dollar und für Israelis kosten Visa in die Ukraine zwischen 30 und 80 Dollar). Lobbyisten dieser Initiative wurden die Führer der Partei „Unser Haus Israel“, der Außenminister Avigdor Lieberman und der Tourismusminister Stas Misezhnikov, und Hauptgegner der Aufhebung der Visapflicht für die Ukraine war der Innenminister und Führer der ultrareligiösen Shas Partei, Eli Yishai. Seiner Meinung nach existiert in der Ukraine ein entwickelter Menschenhandel und Prostitution ist verbreitet (Ausgabe des “Kommersant-Ukraine“ vom 15. Februar).
Von der Unzuverlässigkeit der Ukraine sprach Eli Yishai auch gestern. Im Verlaufe der Regierungssitzung verwies er auf die Berichte internationaler Organisationen, die vom hohen Kriminalitäts- und Korruptionsniveau in der Ukraine und ihrer politischen Instabilität zeugen. Zur gleichen Zeit legte der Minister für öffentliche Sicherheit, Yitzhak Aharonovich, dem Kabinett einen Bericht vor, aus dem folgt, dass nach der Aufhebung des Visaregimes für Russland Anfang 2009 in Israel kein einziger Krimineller eintraf und sich die Prostitution spürbar verringerte. Davon, dass man in Israel keine erhöhten Migrantenströme zu befürchten braucht, ist man auch in der Ukraine überzeugt. „Arbeitsplätze gibt es in Israel weniger, als in den EU-Ländern, wo die Wirtschaft entwickelter ist. Bewaffnete Konflikte, ein einziges Staatsvolk, die nicht sehr hohen Löhne und die territoriale Entfernung des Landes erklären, dass man aus der Ukraine nicht unbedingt danach strebt nach Israel zu gelangen“, erläuterte dem “Kommersant-Ukraine“ der Spezialist des Internationalen Zentrums für Zukunftsforschungen, Maxim Boroda.
Gestern bezeichnete Misezhnikov nach der Regierungssitzung die Aufhebung des Visaregimes für die Ukraine als „wichtigen diplomatischen und ökonomischen Erfolg für Israel“. „Die Initiative, die anfänglich nur wenige ernst nahmen, bringt bald erhebliche Mittel in die Staatskasse, schafft tausende Arbeitsplätze und erhöht die kulturellen Verbindungen Israels mit einem weiteren europäischen Land“, erklärte der Tourismusminister. Der Presseattache des israelischen Tourismusministers, Amion Lieberman, erzählte dem “Kommersant-Ukraine“, welche Wechsel man bei der touristischen Behörde erwartet: „2009 wurde Israel von etwa 73.000 Touristen aus der Ukraine besucht. Im Verlaufe des ersten Jahres nach Inkrafttreten des Vertrages werden mehr als 200.000 Touristen erwartet und ebenfalls eine Verdoppelung des Touristenstroms aus Israel in die Ukraine“.
Die Prognosen der ukrainischen Reiseveranstalter sind nicht so optimistisch. Der Generaldirektor von „TUI Ukraina“, Wladimir Schtschupak vermutete, dass die Aufhebung des Visaregimes den Strom ukrainischer Touristen nach Israel um 20-30 Prozent erhöht. „Visa sind immer eine kleinere Einschränkung, doch eine starke Erhöhung der Exkursionstouren nach Israel wird nach der Aufhebung kaum stattfinden. Nachdem Israel das Visaregime mit Russland aufhob, verdoppelte sich der Zustrom russischer Touristen, doch ist die Ukraine wirtschaftlich weniger entwickelt“, betonte Schtschupak.
Gleichzeitig erinnerte der Generaldirektor der „TUI Ukraina“ daran, dass die Aufhebung des Visaregimes keinen Verzicht auf die Vorlegung von Dokumenten bedeutet, welche die Zahlungsfähigkeit der Touristen bestätigt, die in Israel eintreffen. „Bei der Überschreitung der Grenzen wird man wahrscheinlich eine Hotelbuchung, eine Krankenversicherung und ein Rückflugticket als Minimum vorweisen müssen“, erklärte Wladimir Schtschupak dem “Kommersant-Ukraine“.
Oleg Woloschin, Direktor der Abteilung für Informationspolitik des Außenministeriums der Ukraine, ist überzeugt, dass die Aufhebung des Visaregimes zwischen den Staaten „das Resultat großer Anstregungen ist, die von der ukrainischen und israelischen Diplomatie unternommen wurden“. „Die Beseitigung einer solchen Barriere für die Bürger, wie die Aufhebung der Visapflicht wirkt sich fraglos günstig auf die Handels- und Wirtschaftsbeziehungen der beiden Länder aus“, unterstrich Woloschin. „Kiew unterhält traditionell freundschaftliche und partnerschaftliche Beziehungen mit Israel. Und die Aufhebung der Visapflicht ist nur ein Instrument, um das Schlüsselziel zu erreichen: die Erhöhung des Handelsumsatzes und der Touristenströme“.
In Israel wird die Frage der Aufhebung der Visapflicht vom gestrigen an, als gelöst betrachtet. Doch kann man nicht darauf zählen, bereits in diesem Sommer nach Israel ohne Visum zu gelangen. In der nächsten Zeit steht die Unterzeichnung von bilateralen Verträgen zwischen den Außenministerien der beiden Länder an, danach müssen diese in den Parlamenten Israels und der Ukraine ratifiziert werden und erst drei Monate später tritt diese in Kraft. „Wir hoffen sehr, dass unsere Landsleute vom Herbst an ohne Visum nach Israel reisen können“, sagte Woloschin, „und zählen darauf, dass die Aufhebung der Visapflicht für die Ukrainer durch Israel zu einem entsprechenden Signal für die Europäische Union wird“.
Lew Kagan, Julia Rjabtschun
Quelle: Kommersant-Ukraine
Forumsdiskussionen
Obm100 in MDR • Re: Ukraine-News: Selenskyj: USA können Russland zum Frieden zwingen
„Wohl eher umgekehrt. Putin würde es aus Angst vor amerikanischen Atomwaffen niemals wagen Alaska oder andere US-Territorien direkt anzugreifen. Von angeblicher Rechtlosigkeit der dort noch ansässigen...“
Awarija in MDR • Re: Ukraine-News: Selenskyj: USA können Russland zum Frieden zwingen
„Wohl eher umgekehrt. Putin würde es aus Angst vor amerikanischen Atomwaffen niemals wagen Alaska oder andere US-Territorien direkt anzugreifen. Von angeblicher Rechtlosigkeit der dort noch ansässigen...“
Obm100 in MDR • Re: Ukraine-News: Selenskyj: USA können Russland zum Frieden zwingen
„Mich würde es Interessieren, ob die Amis sich auch raushalten, wenn der Zwerg Alaska besetzt oder Teilbesetzt. Es könnte ja zu einem Atomkrieg kommen, wenn die Amis Truppen schicken. Sie senden anscheinend...“
Nicnac in Hilfe und Rat • Re: Adoption / Adoptieren eines ukrainischen Kindes
„Klar, ist aber trotzdem auch heute noch - vielleicht gerade heute wo tausende Kinder Hilfe benötigen - ein Thema und wenn der Teilnehmer nicht gelöscht ist, kann man doch fragen, oder? Mehr als KEINE...“
Bernd D-UA in Nützliche und interessante Sachen • Re: Botschaftshinweise: Onlineeintragung in die "Deutschenliste" zur Krisenvorsorge
„@tombi, das Land hat andere Probleme als Dir Deine Wahlunterlagen hinterher zu tragen. Soll auch so bleiben, kostet nur unnötig Steuergelder! Es ist Deine Entscheidung im Ausland zu leben, offensichtlich...“
Frank in Hilfe und Rat • Re: Adoption / Adoptieren eines ukrainischen Kindes
„Hast aber schon gesehen dass das 8 Jahre alt ist?“
Nicnac in Hilfe und Rat • Re: Adoption / Adoptieren eines ukrainischen Kindes
„Hello, Nico! If you are still interested my friends used ukrainian organization to addopt ukrainian kid, I could ask them for contacts of that company. How to connect you for questions?“
Awarija in Allgemeines Diskussionsforum • Re: Erdgaspreise, Erdgasröhren, Sojus/Druschba und Nord Stream
„Ja schade, jetzt ist Herr Erler, neuerdings 5685, wieder in der Versenkung verschwunden. Ich hoffte er könnte vielleicht auch noch ein paar themenbezogene Beiträge hier beisteuern.“
Frank in Allgemeines Diskussionsforum • Re: Erdgaspreise, Erdgasröhren, Sojus/Druschba und Nord Stream
„.. Das erste Erdölvorkommen der DDR wurde 1961 in Reinkenhagen bei Grimmen, im heutigen Landkreis Vorpommern-Rügen, unweit von Greifswald, gefunden. ,... Du haust schon wieder alles sinnlos durcheinander....“
Awarija in Allgemeines Diskussionsforum • Re: Erdgaspreise, Erdgasröhren, Sojus/Druschba und Nord Stream
„Erst: "Was wenige wissen die DDR hatte bedenken und sIe versuchten eigene Gasvorkommen in Ostdeutschland zu suchen." Jetzt: "Das erste Erdölvorkommen der DDR wurde 1961 in Reinkenhagen bei Grimmen..."...“
Anonymer Gast in Allgemeines Diskussionsforum • Re: Erdgaspreise, Erdgasröhren, Sojus/Druschba und Nord Stream
„Aha Wiki links funktionieren nicht weisst aber was steht. Oh man. Noch mal: Während man in Thüringen und der Altmark beim Erdgas fündig wurde, lag das schwarze Gold unter dem pommerschen Boden an der...“
Marek in Anzeigen • Deutscher möchte eine nette Dame kennenlernen.
„Hallo. Ich möchte auf diesem Wege eine nette Frau zwischen 40 und 50 Jahren alt kennenlernen. Ich heiße Marek und komme ursprünglich aus Polen. Ich lebe Deutschland seit über 35 Jahren. Letztes Jahr...“
Tombi in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Ich tippe da eher auf einen gewissen Dauerpegel .... Ist mir egal. Zum Glück gibt es hier sowas wie die Ignorfunktion, welche auch tatsächlich recht gut funktioniert.... Du kannst dieses Forum einfach...“
Tombi in Ukraine-Nachrichten • Re: Seit Beginn des Krieges hat die russische Armee mehr als 794.000 Soldaten an der Front verloren, berichtet der Generalstab
„Noch 15 Jahre so weiter und das Problem ist gelöst; Russland hat sich ausgelöscht. Ich fänd's ganz gut, schappt sich eben Deutschland das Jamal Feld, wenn keiner mehr da ist: greift man zu.“
Tombi in Ukraine-Nachrichten • Re: Trotz Ficos Drohungen: Slowakischer Betreiber verspricht, weiterhin Strom in die Ukraine zu liefern
„Schon wieder eine weitere leere Drohung von einem Putin-Sklaven ? Wie kam der Mann eigentlich an die Macht, ist die Slovakei so hinterfotzig.? Was jetzt? Hat er "einmal heisse Luft" geblubbert? Freut er...“
Anuleb in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Ich tippe da eher auf einen gewissen Dauerpegel .... Ist mir egal. Zum Glück gibt es hier sowas wie die Ignorfunktion, welche auch tatsächlich recht gut funktioniert....“
Tombi in Ukraine-Nachrichten • Re: Sibirien am Ende des Gastransits: Putin wird eines seiner letzten Druckmittel gegenüber der EU beraubt
„Ein steriler Machthaber: hurrah, wir haben ihn kastriert. Hat der Wichser schon vor Jahren verdient: kastriert ihn einfach: schnipp schnapp, der Schniedelwutz ist ab. Nur f£ür die Zarenknecht nicht,...“
Tombi in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Vielleicht tue ich den Bewohnern des Donbass ja unrecht mit meiner Einschätzung, wenn Du Tombi also belastbare Informationen .... Was willst Du denn noch: der Dombass hat mit Grosser Mehrheit für die...“
Frank in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
„Mein "ADSL" ist wesentlich langsamer geworden, durch diesen Windows 10/11 Schrott mit meinem Glasfaseranschluss. ADSL ist Kupferkabel, nix Glasfaser.“
Frank in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Da hat wohl jemand noch zu viel Restalkohol im Blut... Ich tippe da eher auf einen gewissen Dauerpegel ....“
Awarija in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Vielleicht tue ich den Bewohnern des Donbass ja unrecht mit meiner Einschätzung, wenn Du Tombi also belastbare Informationen zur derzeitigen Situation bzw Stimmung dort hast immer her damit. Kein Grund...“
Anuleb in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Da hat wohl jemand noch zu viel Restalkohol im Blut. Wenn du wieder nüchtern bist, können wir uns ja gerne auf einem zivilisierten Niveau austauschen. Sollte dieses zur Schau gestellte Niveau jedoch...“
Tombi in Politik • Re: Ukraine auf "unumkehrbarem Weg" in die NATO
„Die Willensbekundungen zur Aufnahme der Ukraine in die NATO und der EU dienen doch einzig und alleine dem Zweck, die Moral der Bevölkerung und der Armee etwas aufzubessern. Deine Kleinpisserei steck Dir...“
Tombi in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Sofern einige Prognosen Realität werden, wird das Mullahregime im Iran nächstes Jahr zum Teufel gejagd werden. Dann dürften so einige Blicke Richtung Iran bei vielen Russen noch deutlich mehr Besorgnis...“
Tombi in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
„Die Telekom hat sich auch Jahrzehnte gegen Glasfaser gesträubt. Da ist D mit das Schlusslicht. .... Wozu braucht "man" eigentlich Glasfaser? Mein "ADSL" ist wesentlich langsamer geworden, durch diesen...“
Tombi in Politik • Re: Russische Vermisste in 2024: 48000
„Ich will hier kein Spielverderber beim Putin-bashing sein, aber hoffentlich verrennst Du Dich da nicht in Deinem Weltbild: PUtin bashing, oder nicht bashing: das entscheidest nicht Du: er hat einfach den...“
Awarija in Politik • Re: Russische Vermisste in 2024: 48000
„Ich will hier kein Spielverderber beim Putin-bashing sein, aber hoffentlich verrennst Du Dich da nicht in Deinem Weltbild: Man kann ihm viel nachsagen, aber bestimmt nicht daß er heutzutage noch ein Genosse...“
Awarija in Allgemeines Diskussionsforum • Re: Erdgaspreise, Erdgasröhren, Sojus/Druschba und Nord Stream
„Was soll daran so verdächtig sein wenn die DDR parallel zu den Importen auch die eigenen kleinen Reserven erschließt ? Beim Öl spielte damals zB auch die Qualität eine Rolle. Deine Links funktionieren...“
Frank in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
„Die Telekom hat sich auch Jahrzehnte gegen Glasfaser gesträubt. Da ist D mit das Schlusslicht. ....“