Als bezeichnend und beklagenswert erscheint vor dem Hintergrund der Tragödie die Tatsache, dass von der Webseite des neuen ukrainischen Präsidenten die Informationen über den Holodomor verschwunden sind. Die jetzigen Machtinhaber stehen im Einklang mit den sowjetischen Historikern des Kreml…
Der 13. April ist zum Welttag der Katyn-Opfer geworden.
Ich werde die Details der schrecklichen Katastrophe, die am Samstag in der Nähe von Smolensk stattgefunden hat, nicht noch mal erzählen. Für mich reicht es, wenn diejenigen russischen Journalisten, die ich für die besten ihres Faches halte, ihre Programme mit den Worten begonnen haben: “Vergebt uns alle – die Getöteten, ihre Verwandten, alle Bürger Polens vergebt uns dafür, dass es in unserem Land passiert ist“
Ich will etwas anderes sagen. Katyn ist zu einer Lektion für alle postsowjetischen Staaten geworden, wie man in der Lage sein soll, das eigene Volk zu schützen. Für diejenigen, die nicht wissen, worüber ich spreche, kurz zur Erinnerung: Seit 1987 versuchen die Polen die Wahrheit über Katyn herauszufinden. Russische Historiker haben lange darauf beharrt, dass die polnischen Offiziere von den Nazis erschossen wurden. Russische Staatsanwälte, die eine Untersuchung über die Ermordung der polnischen Bürger simuliert haben, haben sie im Jahr 2005 aufgrund des “Todes der Angeklagten” eingestellt. Die Polen haben 67 Bände der vorhandenen 183 erhalten, da, wie erklärt wurde, die restlichen 116 “Staatsgeheimnis” sind.
Und all diese Jahre haben die Polen gekämpft … Sie haben alle Listen der erschossenen polnischen Offiziere erneuert, wollten die Namen der Personen wissen, welche die Aufträge gegeben haben, ihre Bürger zu töten, haben eine Anklage gegen Russland beim Straßburger Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte eingereicht (sie wollten dabei eine symbolische Entschädigung in Höhe von einem Euro), sie haben letztlich vor der russischen Botschaft in Warschau demonstriert – sie wollten die Umbettung ihrer Verwandten erreichen, wofür zuerst deren Rehabilitierung notwendig war. Während dieser Zeit wurden in Polen vier Bände an Unterlagen über Katyn veröffentlicht. In Russland ist das Buch “Katyn-Syndrom“ erschienen – eine umfangreiche dokumentarische Arbeit, die beziehend sowohl auf Dokumente als auch auf Aussagen der Zeugen dieser Erschießung, die Einzelheiten über die sowjetische Verbrechen geliefert hat. Eine der Co-Autoren des Buches – Inessa Jażborowska – hat erzählt, wie schwierig es war, irgendwelche Information zu bekommen, wie schockiert Assistent von Gorbatschow nach dieser Information seinerzeit nachfragte: “Konnte die Sowjetunion dies wirklich tun, könnten es wirklich wir gewesen sein?”
Aber jetzt schreibe ich nicht über die Verbrechen des Totalitarismus. Ich schreibe darüber, dass die Polen die Mauer des Schweigens gebrochen haben, während sie tausend Meilen vom Tatort gewesen sind, konnten sie für sich eine objektive Untersuchung erreichen, und haben gefunden und herausgegeben wenn nicht alle, jedoch bedeutende Mengen an historischen Daten. Sie haben erreicht, dass der russischer Premierminister seinen Kopf an der Stelle des Stalinschen Verbrechens verneigte.
Und der gestrige Tag, der zweite Tag nach der Flugzeugtragödie wurde ebenso aufschlussreich für mich. Im russischen TV wurde der Film von Andrzej Wajda “Katyn” ausgestrahlt, deren Ausstrahlung zwei Jahre lang nicht erlaubt wurde, im Hauptsender von Russland wurde eine Kopie des gleichen Dokuments gezeigt, dessen Existenz seit langem von russischen Historikern bestritten wurde, – der Befehl zur Erschießung der polnischen Offiziere, der von Stalin, Woroschilow, Molotow und Mikojan unterzeichnet wurde, und an den Rändern Vermerke “dafür”, mit der Hand von Kalinin und Kaganowitsch gezeichnet, enthielt. Alles, worüber im russischen Fernsehen gestern gesprochen wurde, betraf Katyn. Und es wäre ein normaler, klarer Fall, aber angesichts dessen, wie die offiziellen russischen Behörden alles Sowjetische schützen, sind solche Themen ein echter Durchbruch für sie.
Und es ist nur deswegen möglich geworden, weil die Polen in der Lage sind, ihr eigenes Volk zu verteidigen, sie schützen ihr Gedächtnis und ihre Geschichte. Und genau aus diesem Grund, haben sie wieder fast hundert ihrer besten Söhne verloren. Und wahrscheinlich deswegen weinen zigtausende Polen auf den Warschauer Plätzen wegen ihres Präsidenten und ihrer Landsleute.
Wie bezeichnend und beklagenswert erscheint dem Hintergrund der Tragödie die Tatsache, dass von der Website des neuen ukrainischen Präsidenten die Information über den Holodomor verschwunden sind. Die jetzigen Machtinhaber sprechen im Einklang mit den sowjetischen Historikern des Kreml… Auf der Webseite des Präsidenten konnte man auch Untersuchungen, Befehle von Stalin, die Korrespondenz zwischen den “Führern“, das Gesetz “Über die drei Ähren“ und zum schwarzen Brett einsehen.
Wo ist das alles? Wo? Allem Anschein nach in den Koffern, Wägen und Körben , die von der neuen Regierung nach Moskau transportiert werden, um billiges Gas für die “eigenen“ Oligarchen zu bekommen? Dabei sind nicht nur unser Gastransportsystem, unsere Atomindustrie, unsere Sicherheit sondern auch eine gesonderte Vereinbarung – “damit in Zukunft (keine Rede) mehr über ‘Holodomore’ geht!“
12.04.10 // Mascha Mischtschenko
Quelle: UNIAN
Forumsdiskussionen
Bernd D-UA in MDR • Re: Ukraine: Trotz Krieg Touristen
„Hallo liebe Forengemeinde und Mitleser, ich bin gerade auf einem Kurztripp durch die Ukraine. Es ist wunderschön wieder hier zu sein. Es fehlen die Touristen, gestern habe ich einen persönlichen und...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Kurzer Bericht, hab dann doch den Wachwechsel erwischt, bei den Polen ging dann bestimmt 45 Minuten gar nix. Und dann wurde in zwei Schüben eingelassen, ich finde, dann ging es in einem guten Tempo voran....“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Bin jetzt da, 10 PKW vor mir, das ist akzeptabel, ist ja auch der 1.Mai. Bin zufrieden mit der Situation. @Frank Fahre immer noch ein schwarzes Auto... kennst doch meine Erfahrung mit der Polizei in UA...Kaffeebraun...“
Frank in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Probier doch einfach. Wenn der offen ist doch alles ok. Bin da glaube mal zurück drüber gefahren. War dann nur eine ewige Kurverei bis zur A4. Bin da aber eh erstmal bis Krakau. Kann natürlich auch...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Schade, dass es keine Info´s zu Zosin gibt, wer aber noch was weiß, bitte schreiben, ich fahre jetzt in 30 Minuten los und kann immer noch in ca. 10h bei einem Stopp nochmals nachlesen. Google Maps schickt...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Diesen Grenzübergang hatte ich schon auf dem Schirm, kenne ihn nur noch nicht. Kann jemand noch etwas zu Zosin sagen, wäre ja auch machbar oder lieber nicht? Vielen Dank Bernhard.“
bernhard1945 in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Hallo Bernd Es hängt etwas davon ab, wohin Du in Ukraine fahren möchtest. So wie es scheint möchtest Du (wie ich normalerweise) in Richtung Kiew fahren. Ich benütze deshalb seit Jahren den Übergang...“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Ergänzend, möchte nach Luzk fahren, ist ja sicherlich nicht uninteressant für einen Ratschlag.“
Bernd D-UA in Berichte und Reisetipps • Re: An welchem Grenzübergang zwischen Polen und der Ukraine geht es am schnellsten?
„Möchte morgen über Nacht in die Ukraine fahren und plane die Ankunft an der Grenze sehr früh am Morgen. Fahre entweder über Polen oder ggf. über Tschechien, je nachdem was google maps empfiehlt. Normalerweise...“
Ahrens in Recht, Visa und Dokumente • Re: Visa D14
„Das ist ein simples D-Visum, wie man es auch in Deutschland für die Beantragung einer Aufenthaltsgenehmigung braucht. Man benötigt dazu keine Mindestaufenthaltszeit. Auch bei der Aufenthaltserlaubnis...“
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„Zunächst möchte ich sagen, daß die PKP für die Sitzplatzzüge, die zum Beispiel von Kattowitz bis nach Przemysl fahren, die Preise nicht erhöht hat. Allgemein gilt die Polnische Staatsbahn eher als...“
MHG1023 in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
„"Warum verlangt die PKP von den Fahrgästen solch einen Preis ?" - Weil sie es können ... Die Nachfrage dürfte weiter hoch sein und weil es keine vergleichbaren Alternativen gibt (Buslinien über Nacht...“
JohannesTim in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
„Die Polnische Staatseisenbahn PKP Intercity S.A. erhöhte für den Schlafwagen-Zug D 68 am 1. Februar 2025 die Fahrpreise um + 38 Prozent. : Vom Warschauer Ostbahnhof fährt abends um 17.49 Uhr der Schlafwagen-Zug...“
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Trick in Recht, Visa und Dokumente • Visa D14
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