Der Kommersant-Ukraine berichtet in seiner heutigen Ausgabe, dass die Parteiführer der Sozialistischen Partei und der Partei der Regionen, Alexander Moros und Wiktor Janukowitsch, übereingekommen sind, in einem gemeinsamen Block zu den anstehenden Neuwahlen anzutreten. Der dritte Teilnehmer im Block wird allem Anschein nach die Partei der Industriellen und Unternehmer unter ihrem Vorsitzenden, dem momentanen Wirtschaftsminister, Anatolij Kinach. Ausgeschlossen jedoch wird die Teilnahme der Kommunisten, da davon ausgegangen wird, dass diese aus eigener Kraft die 3% Prozent Hürde überwinden werden.
Gestern wurde der “Kommersant-Ukraine“ durch den sozialistischen Abgeordneten Wassilij Wolga darüber informiert, dass die drei Parteiführer Janukowitsch (Regionale), Moros (Sozialisten) und Simonenko (Kommunisten) sich auf eine gemeinsame Strategie bei der Teilnahme an den vorgezogenen Neuwahlen geeinigt haben. Demnach wird die Regierungskoalition in zwei Blöcken zu den Wahlen antreten. Auf der einen Seite die Partei der Regionen gemeinsam mit der Sozialistischen Partei (SPU) und auf der anderen Seite die Kommunistische Partei (KPU). Den Worten Wolgas nach, wird davon ausgegangen, dass letztere 7 – 8% der Wählerstimmen erlangen können und somit die 3% Barriere überwinden können. Diese Information wurde von Leonid Gratsch, dem Ersten Sekretär des Republikausschusses der Kommunistischen Partei der Krim, bestätigt. Dieser sagte, dass die KPU unter keinen Umständen in einer Liste mit den Regionalen antreten wird.
Wassilij Wolga nahm auch kein Blatt vor den Mund, indem er zugab, dass nur ein hohes Wahlergebnis der Partei der Regionen den Sozialisten einen Wiedereinzug in das Parlament ermöglicht.
Die Idee für einen gemeinsamen Block ist nicht neu. Über die Möglichkeit der Bildung eines gemeinsamen Wahlblockes wurde bereits im letzten Jahr geredet, als Präsident Juschtschenko das erste Mal mit der Auflösung des Parlamentes drohte (”Kommersant-Ukraine“, vom 26.07.2006).
Taras Tschornowil, Abgeordneter der Partei der Regionen, bestätigt hingegen die Bildung eines Wahlblockes nicht, darauf verweisend, dass bisher lediglich eine Einigung der Parteiführer erzielt wurde, jedoch die Parteibasen dies nicht bestätigt haben. So geht er davon aus, dass diese Fragen nicht vor nächster Woche in den Parteigremien beraten werden. Darüber hinaus könnte jedoch noch die Aufnahme einer weiteren Partei, der Partei der Industriellen und Unternehmer (PIU) von Wirtschaftsminister Kinach, zur Debatte stehen. Informationen des “Kommersant-Ukraine“ in dieser Richtung wurden vom Vorsitzenden der PIU nicht zurückgewiesen. Seinen Worten nach, wird der Parteikongress am 9. Juni über diese Frage entscheiden.
Die Oppositionsabgeordneten sagen den beiden Parteien (SPU, PIU) im Falle eines Wahlblockes mit den Regionalen eine erheblich geringere Anzahl von Abgeordneten voraus. So meint, Michail Wolinjez (Block Julia Timoschenko), dass die Sozialisten nur mit Mühe acht Abgeordnete im neuen Parlament stellen werden. In Bezug auf die PIU geht seiner Meinung nach die Rede nur von Anatolij Kinach selbst und noch zwei Abgeordneten. Diese Sache wird, so Wolinjez, von der Höhe der Gelder, welche die PIU bereit ist zu geben, abhängen. Wjatscheslaw Kowal, von der Partei “Unsere Ukraine”, geht davon aus, dass die Wahlblockbildung die einzige Möglichkeit für Moros und Kinach bildet, wieder in das Parlament zu gelangen. Denn “… die ukrainischen Wähler verzeihen keinen Verrat.”
Davon sind auch Experten überzeugt. So meint Irina Bekeschkina, wissenschaftliche Leiterin des “Fonds für demokraitsche Initiativen”, dass die Sozialisten keine Chancen haben aus eigener Kraft in das neue Parlament zu gelangen. Ihre alte Wählerschaft ist ihnen abhanden gekommen, wählt entweder Kommunisten oder die Regionalen, und neue Wählerschichten sind für die SPU nicht erreichbar. Bekeschkina nach, weisen die letzten Erhebungen für die SPU zwischen 1,7 und 2,2% aus. Für die PIU weniger als 1% und für die Regionalen zwischen 30 und 32%.
Im Übrigen bleibt der Termin für die Neuwahlen weiterhin noch offen. Die Arbeitsgruppe zur Vorbereitung der notwendigen Dokumente für die Wahlen, welche aus Vertretern der Parlamentskoalitionen, des Ministerialkabinetts und des Sekretariats des Präsidenten besteht, nahm ihre Arbeit sofort nach der getroffenen Vereinbarung des Präsidenten Juschtschenko mit Premier Janukowitsch am 4. Mai auf. Jedoch ist das einzige Ergebnis, welches bisher verkündet werden konnte, die mögliche Verschiebung des Wahltermines um zwei bis drei Wochen. Im Moment gilt weiterhin der 24. Juni als Wahltermin, wie es im Präsidialerlass vom 25. April verkündet wurde.
Die Vertreter der Regierungskoalition bestehen weiterhin auf einem Termin im Oktober-November diesen Jahres.
Forumsdiskussionen
Frank in Nützliche und interessante Sachen • Re: Botschaftshinweise: Onlineeintragung in die "Deutschenliste" zur Krisenvorsorge
„"§ 107 Wahlbehinderung (1) Wer mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt eine Wahl oder die Feststellung ihres Ergebnisses verhindert oder stört ..." Hat mit seinem Anliegen irgendwie gar nix zu tun na...“
Bernd D-UA in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Toleranz ist das Stichwort und im Grunde befindet er sich zum großen Teil unter Gleichgesinnten und erkennt es nicht, sehr schade, allerdings sind seine Umgangsformen etwas eingeschränkt, was ebenso...“
Bernd D-UA in Nützliche und interessante Sachen • Re: Botschaftshinweise: Onlineeintragung in die "Deutschenliste" zur Krisenvorsorge
„@tombi Die Meinung anderer zu achten ist nicht so Dein Ding, Du musst sie ja nicht teilen. Dies ist aber eine grundlegende Regel einer Diskussion, daher macht die Diskussion mit Dir wenig Sinn, offensichtlich...“
Frank in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„... keine macht den Drogen ... such dir mal Hilfe“
Tombi in Nützliche und interessante Sachen • Re: Botschaftshinweise: Onlineeintragung in die "Deutschenliste" zur Krisenvorsorge
„@tombi, das Land hat andere Probleme als Dir Deine Wahlunterlagen hinterher zu tragen. Soll auch so bleiben, kostet nur unnötig Steuergelder! Soweit alles Verstanden? Aha, wieder so ein Widerling der...“
Tombi in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Handrij, ich vermute Du bist ein FSB-Agent, da ich mit Euch Moördern nicht zusammen arbeiten möchte, und mir Deine Zensur zu peinlich ist: gehe ich, ich verlasse Dich & Deine Desinformation, deine...“
Tombi in MDR • Re: Ukraine-News: Russland meldet Rückeroberung von Großteil besetzter Kursk-Region
„Wer ist eigentlich so naiv, und verbreitet immer noch putinsche Propaganda Meldungen, in diesem Forum? Ihr wisst doch genau, dass der keinen mehr hoch bekommt. Ausser Lügen stemmt der doch gar nichts...“
Tombi in Ukraine-Nachrichten • Re: Kellogg muss Putin überzeugen, sich aus der Ukraine zurückzuziehen
„Quatsch, Kellogs muss nur Putin überzeugen, die Ukraine zu verlassen, und sein Morden einzustellen. wer schreibt diesen hinterhältige Putinschen Propaganda Artikel eigentlich, sind diese dämlich? Geht...“
Obm100 in MDR • Re: Ukraine-News: Selenskyj: USA können Russland zum Frieden zwingen
„Wohl eher umgekehrt. Putin würde es aus Angst vor amerikanischen Atomwaffen niemals wagen Alaska oder andere US-Territorien direkt anzugreifen. Von angeblicher Rechtlosigkeit der dort noch ansässigen...“
Awarija in MDR • Re: Ukraine-News: Selenskyj: USA können Russland zum Frieden zwingen
„Wohl eher umgekehrt. Putin würde es aus Angst vor amerikanischen Atomwaffen niemals wagen Alaska oder andere US-Territorien direkt anzugreifen. Von angeblicher Rechtlosigkeit der dort noch ansässigen...“
Obm100 in MDR • Re: Ukraine-News: Selenskyj: USA können Russland zum Frieden zwingen
„Mich würde es Interessieren, ob die Amis sich auch raushalten, wenn der Zwerg Alaska besetzt oder Teilbesetzt. Es könnte ja zu einem Atomkrieg kommen, wenn die Amis Truppen schicken. Sie senden anscheinend...“
Nicnac in Hilfe und Rat • Re: Adoption / Adoptieren eines ukrainischen Kindes
„Klar, ist aber trotzdem auch heute noch - vielleicht gerade heute wo tausende Kinder Hilfe benötigen - ein Thema und wenn der Teilnehmer nicht gelöscht ist, kann man doch fragen, oder? Mehr als KEINE...“
Bernd D-UA in Nützliche und interessante Sachen • Re: Botschaftshinweise: Onlineeintragung in die "Deutschenliste" zur Krisenvorsorge
„@tombi, das Land hat andere Probleme als Dir Deine Wahlunterlagen hinterher zu tragen. Soll auch so bleiben, kostet nur unnötig Steuergelder! Es ist Deine Entscheidung im Ausland zu leben, offensichtlich...“
Frank in Hilfe und Rat • Re: Adoption / Adoptieren eines ukrainischen Kindes
„Hast aber schon gesehen dass das 8 Jahre alt ist?“