Die Ukraine beabsichtigt die Kapazitäten zur Urananreicherung zu erhöhen, erklärte Präsident Wiktor Janukowitsch am Freitag. Wie dem “Kommersant-Ukraine“ bekannt wurde, plant das Kabinett mehr als 250 Mio. $ in den Bau eines neuen Unternehmens auf der Basis der Nowokonstantinowkaer Lagerstätte zu investieren. Derzeit wird der Bedarf des Landes an Uranerz nur zu einem Drittel gedeckt und zukünftig wird sich der atomare Brennstoff weltweit nur verteuern, sind sich Experten sicher. Daher könnte die Ukraine mit dem Bau der neuen Produktion bedeutend sparen.
Über die Pläne zum Bau des Werks zur Verarbeitung von Uran in der Kirowograder Oblast informierte man beim Pressedienst des Präsidenten Wiktor Janukowitsch, der die Ergebnisse des Präsidenten-Besuchs in der Oblast kommentierte. Bemerkenswert ist, dass das Staatsoberhaupt diese Erklärung während der Zeremonie der Eröffnung des radiologischen Korpus der Krebsklinik der Oblast machte. Zu errichten plant man die neuen Kapazitäten auf der Basis der Nowokonstantinowkaer Lagerstätte – deren Vorräte betragen 3 Mio. t bei insgesamt im Lande vorhandenen 20 Mio. t, erzählte dem “Kommersant-Ukraine“ ein Informant aus dem Energieministerium. Seinen Worten nach ist der Beginn des Baus für das nächste Jahr geplant und abzuschließen plant man ihn innerhalb von zwei bis drei Jahren.
Falls diese Pläne realisiert werden, könnte das Land sich vollständig selbst mit angereichertem Uran versorgen. Den Fördermengen bei Uran nach belegt die Ukraine den sechsten Platz in der Welt. Doch von 2.400 t angereicherten Uranerz im Jahr, die für die ukrainische Energiewirtschaft notwendig sind, werden in der Ukraine lediglich 840t (die Verarbeitung findet im Östlichen Bergbau- und Aufbereitungskombinat statt) angereichert. Danach wird das Uran wiederholt in Russland angereichert, welches als Land, welches Atomwaffen besitzt, das Recht hat die entsprechende Technologie zu nutzen und Brennstoffkassetten herstellt, den Brennstoff für die Atomkraftwerke, wo die Ukraine einer der Käufer ist.
Der Bau der Fabrik für die Anreicherung von Uran ist ein Teil der Strategie der Ukraine zur Schaffung einer Produktion von Atombrennstoff, sagt Alexander Gudyma (Block Julia Timoschenko), Mitglied des Energieausschuss der Werchowna Rada. Er erinnert daran, dass in der Ausschreibung zum Bau des Werks für die Herstellung von Atombrennstoff das russische Unternehmen TWEL gewonnen hat. Der Experte erinnerte ebenfalls daran, dass in Verbindung mit dem Verbrauchsanstieg bei Elektroenergie gemäß den Prognosen die Weltmarktpreise für Atombrennstoff – Uran und Brennstoffkassetten – nach 2015 jährlich um 20-25 Prozent steigen werden. Die letzten fünf Jahre betrug die jährliche Teuerung 16,8 Prozent. Für die Ukraine, wo der Anteil der Atomenergie, den Angaben des Energieministeriums nach, 47-48 Prozent der Gesamtproduktion an Elektronenergie ausmacht, wird diese Erhöhung spürbar sein. „Die Ukraine könnte bedeutend sparen, wenn sie nicht von ausländischen Lieferungen abhängen wird. Erreichen kann man dies über eine Erhöhung der Uranförderung und den Beginn der Produktion des Brennstoffes in einem eigenen Unternehmen“, konstatiert Gudyma.
Übrigens endeten die vorherigen Versuche die Mengen der Anreicherung für Uran ohne Erfolg. 2007 prüfte das Energieministerium 18 Angebote von potentiellen Anwärtern zur gemeinsamen Entwicklung der Uranlagerstätten der Ukraine. Unter ihnen waren die russische „Atomredmetsoloto“, die französische Areva, die australische Uran, Unternehmen aus Kanada und Südkorea (Ausgabe des “Kommersant-Ukraine“ vom 30. November 2007). Doch damals war die Produktion von Atomenergie nicht so einträglich, wie gerade: die Regierung Julia Timoschenko hatte 2009 ein Veto gegen die Erhöhung der Preise für Elektroenergie im Lande eingelegt. Seit dem April 2010 steigt der Preis für Elektroenergie in der Ukraine.
Beim Energieministerium schätzt man die Investitionen für die Eröffnung der neuen Produktion auf 250-300 Mio. $ und rechnet damit, dass sie im Verlauf von zehn Jahren hereingeholt werden. Diese Pläne umzusetzen ist völlig realistisch, meint eine unabhängige Expertin, die ehemalige leitende wissenschaftliche Mitarbeiterin der Abteilung für atomare Energiesicherheit des Instituts für Probleme der nationalen Sicherheit, Olga Koschmarnaja: „1997 befand sich Kasachstan auf dem gleichen Niveau, wie die Ukraine – stellte nicht mehr als 870t Uran im Jahr her. Doch jetzt belegt es den ersten Platz in der Welt bei der Produktionsmenge von angereichertem Uran – 13.500t im Jahr“.
Oleg Gawrisch
Quelle: Kommersant-Ukraine
Forumsdiskussionen
Obm100 in MDR • Re: Ukraine-News: Selenskyj: USA können Russland zum Frieden zwingen
„Wohl eher umgekehrt. Putin würde es aus Angst vor amerikanischen Atomwaffen niemals wagen Alaska oder andere US-Territorien direkt anzugreifen. Von angeblicher Rechtlosigkeit der dort noch ansässigen...“
Awarija in MDR • Re: Ukraine-News: Selenskyj: USA können Russland zum Frieden zwingen
„Wohl eher umgekehrt. Putin würde es aus Angst vor amerikanischen Atomwaffen niemals wagen Alaska oder andere US-Territorien direkt anzugreifen. Von angeblicher Rechtlosigkeit der dort noch ansässigen...“
Obm100 in MDR • Re: Ukraine-News: Selenskyj: USA können Russland zum Frieden zwingen
„Mich würde es Interessieren, ob die Amis sich auch raushalten, wenn der Zwerg Alaska besetzt oder Teilbesetzt. Es könnte ja zu einem Atomkrieg kommen, wenn die Amis Truppen schicken. Sie senden anscheinend...“
Nicnac in Hilfe und Rat • Re: Adoption / Adoptieren eines ukrainischen Kindes
„Klar, ist aber trotzdem auch heute noch - vielleicht gerade heute wo tausende Kinder Hilfe benötigen - ein Thema und wenn der Teilnehmer nicht gelöscht ist, kann man doch fragen, oder? Mehr als KEINE...“
Bernd D-UA in Nützliche und interessante Sachen • Re: Botschaftshinweise: Onlineeintragung in die "Deutschenliste" zur Krisenvorsorge
„@tombi, das Land hat andere Probleme als Dir Deine Wahlunterlagen hinterher zu tragen. Soll auch so bleiben, kostet nur unnötig Steuergelder! Es ist Deine Entscheidung im Ausland zu leben, offensichtlich...“
Frank in Hilfe und Rat • Re: Adoption / Adoptieren eines ukrainischen Kindes
„Hast aber schon gesehen dass das 8 Jahre alt ist?“
Nicnac in Hilfe und Rat • Re: Adoption / Adoptieren eines ukrainischen Kindes
„Hello, Nico! If you are still interested my friends used ukrainian organization to addopt ukrainian kid, I could ask them for contacts of that company. How to connect you for questions?“
Awarija in Allgemeines Diskussionsforum • Re: Erdgaspreise, Erdgasröhren, Sojus/Druschba und Nord Stream
„Ja schade, jetzt ist Herr Erler, neuerdings 5685, wieder in der Versenkung verschwunden. Ich hoffte er könnte vielleicht auch noch ein paar themenbezogene Beiträge hier beisteuern.“
Frank in Allgemeines Diskussionsforum • Re: Erdgaspreise, Erdgasröhren, Sojus/Druschba und Nord Stream
„.. Das erste Erdölvorkommen der DDR wurde 1961 in Reinkenhagen bei Grimmen, im heutigen Landkreis Vorpommern-Rügen, unweit von Greifswald, gefunden. ,... Du haust schon wieder alles sinnlos durcheinander....“
Awarija in Allgemeines Diskussionsforum • Re: Erdgaspreise, Erdgasröhren, Sojus/Druschba und Nord Stream
„Erst: "Was wenige wissen die DDR hatte bedenken und sIe versuchten eigene Gasvorkommen in Ostdeutschland zu suchen." Jetzt: "Das erste Erdölvorkommen der DDR wurde 1961 in Reinkenhagen bei Grimmen..."...“
Anonymer Gast in Allgemeines Diskussionsforum • Re: Erdgaspreise, Erdgasröhren, Sojus/Druschba und Nord Stream
„Aha Wiki links funktionieren nicht weisst aber was steht. Oh man. Noch mal: Während man in Thüringen und der Altmark beim Erdgas fündig wurde, lag das schwarze Gold unter dem pommerschen Boden an der...“
Marek in Anzeigen • Deutscher möchte eine nette Dame kennenlernen.
„Hallo. Ich möchte auf diesem Wege eine nette Frau zwischen 40 und 50 Jahren alt kennenlernen. Ich heiße Marek und komme ursprünglich aus Polen. Ich lebe Deutschland seit über 35 Jahren. Letztes Jahr...“
Tombi in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Ich tippe da eher auf einen gewissen Dauerpegel .... Ist mir egal. Zum Glück gibt es hier sowas wie die Ignorfunktion, welche auch tatsächlich recht gut funktioniert.... Du kannst dieses Forum einfach...“
Tombi in Ukraine-Nachrichten • Re: Seit Beginn des Krieges hat die russische Armee mehr als 794.000 Soldaten an der Front verloren, berichtet der Generalstab
„Noch 15 Jahre so weiter und das Problem ist gelöst; Russland hat sich ausgelöscht. Ich fänd's ganz gut, schappt sich eben Deutschland das Jamal Feld, wenn keiner mehr da ist: greift man zu.“
Tombi in Ukraine-Nachrichten • Re: Trotz Ficos Drohungen: Slowakischer Betreiber verspricht, weiterhin Strom in die Ukraine zu liefern
„Schon wieder eine weitere leere Drohung von einem Putin-Sklaven ? Wie kam der Mann eigentlich an die Macht, ist die Slovakei so hinterfotzig.? Was jetzt? Hat er "einmal heisse Luft" geblubbert? Freut er...“
Anuleb in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Ich tippe da eher auf einen gewissen Dauerpegel .... Ist mir egal. Zum Glück gibt es hier sowas wie die Ignorfunktion, welche auch tatsächlich recht gut funktioniert....“
Tombi in Ukraine-Nachrichten • Re: Sibirien am Ende des Gastransits: Putin wird eines seiner letzten Druckmittel gegenüber der EU beraubt
„Ein steriler Machthaber: hurrah, wir haben ihn kastriert. Hat der Wichser schon vor Jahren verdient: kastriert ihn einfach: schnipp schnapp, der Schniedelwutz ist ab. Nur f£ür die Zarenknecht nicht,...“
Tombi in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Vielleicht tue ich den Bewohnern des Donbass ja unrecht mit meiner Einschätzung, wenn Du Tombi also belastbare Informationen .... Was willst Du denn noch: der Dombass hat mit Grosser Mehrheit für die...“
Frank in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
„Mein "ADSL" ist wesentlich langsamer geworden, durch diesen Windows 10/11 Schrott mit meinem Glasfaseranschluss. ADSL ist Kupferkabel, nix Glasfaser.“
Frank in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Da hat wohl jemand noch zu viel Restalkohol im Blut... Ich tippe da eher auf einen gewissen Dauerpegel ....“
Awarija in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Vielleicht tue ich den Bewohnern des Donbass ja unrecht mit meiner Einschätzung, wenn Du Tombi also belastbare Informationen zur derzeitigen Situation bzw Stimmung dort hast immer her damit. Kein Grund...“
Anuleb in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Da hat wohl jemand noch zu viel Restalkohol im Blut. Wenn du wieder nüchtern bist, können wir uns ja gerne auf einem zivilisierten Niveau austauschen. Sollte dieses zur Schau gestellte Niveau jedoch...“
Tombi in Politik • Re: Ukraine auf "unumkehrbarem Weg" in die NATO
„Die Willensbekundungen zur Aufnahme der Ukraine in die NATO und der EU dienen doch einzig und alleine dem Zweck, die Moral der Bevölkerung und der Armee etwas aufzubessern. Deine Kleinpisserei steck Dir...“
Tombi in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Sofern einige Prognosen Realität werden, wird das Mullahregime im Iran nächstes Jahr zum Teufel gejagd werden. Dann dürften so einige Blicke Richtung Iran bei vielen Russen noch deutlich mehr Besorgnis...“
Tombi in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
„Die Telekom hat sich auch Jahrzehnte gegen Glasfaser gesträubt. Da ist D mit das Schlusslicht. .... Wozu braucht "man" eigentlich Glasfaser? Mein "ADSL" ist wesentlich langsamer geworden, durch diesen...“
Tombi in Politik • Re: Russische Vermisste in 2024: 48000
„Ich will hier kein Spielverderber beim Putin-bashing sein, aber hoffentlich verrennst Du Dich da nicht in Deinem Weltbild: PUtin bashing, oder nicht bashing: das entscheidest nicht Du: er hat einfach den...“
Awarija in Politik • Re: Russische Vermisste in 2024: 48000
„Ich will hier kein Spielverderber beim Putin-bashing sein, aber hoffentlich verrennst Du Dich da nicht in Deinem Weltbild: Man kann ihm viel nachsagen, aber bestimmt nicht daß er heutzutage noch ein Genosse...“
Awarija in Allgemeines Diskussionsforum • Re: Erdgaspreise, Erdgasröhren, Sojus/Druschba und Nord Stream
„Was soll daran so verdächtig sein wenn die DDR parallel zu den Importen auch die eigenen kleinen Reserven erschließt ? Beim Öl spielte damals zB auch die Qualität eine Rolle. Deine Links funktionieren...“
Frank in Berichte und Reisetipps • Re: Mit dem Zug in die Ukraine
„Die Telekom hat sich auch Jahrzehnte gegen Glasfaser gesträubt. Da ist D mit das Schlusslicht. ....“