Die erfolglosen Versuche der Zentralbank die Abwertung der Hrywnja aufzuhalten zwangen diese dazu, die Strategie der Tätigkeit auf dem Währungsmarkt vollständig zu ändern. Die Abwertung der Hrywnja beabsichtigt die Zentralbank mithilfe einer neuen Art von Auktionen zu bremsen. Jetzt können Banken US-Dollar nur zu überhöhten Kursen erwerben. Für dieses Experiment ist die NBU (Nationalbank der Ukraine) bereit bis zu 1 Mrd. $ aufzuwenden. Marktteilnehmer sind mit der neuen Initiative nicht zufrieden und befürchten, dass die Handlungen des Regulierers eine Verteuerung des Dollars stimulieren werden.
Die Zentralbank hat gestern auf Währungsinterventionen auf dem Interbankenmarkt zum vorher angekündigten Kurs, der nahe am offiziellen liegt, verzichtet. Vom heutigen Tage an beginnt die NBU Auktionen durchzuführen, im Verlaufe derer Banken US-Dollar zu den höchsten Preisen verkauft werden. “Das Prinzip der Auktionen ist: wer den höheren Preis bietet, der erhält mehr Devisen. In erster Linie werden Anträge zum höchsten Preis befriedigt”, erklärte gestern der NBU Leiter, Wladimir Stelmach. Seinen Worten nach ist die Zentralbank im September bereit für die Stützung der Hrywnja etwa 1 Mrd. $ aus den Währungsreserven zu verwenden.
Über den Wechsel des Handelsprinzips hat die NBU die Banken nicht informiert. Im Brief #13-421/5942-16700, welcher den Kreditinstituten um 14:00 Uhr zugesandt wurde, ist nicht ein Wort davon die Rede, welche Anträge durch den Regulierer befriedigt werden. Den Banken wurden zwei Stunden für die Wahl des Kurses und die Formulierung der Anträge gegeben, wobei die minimale Summe bei 10.000$ liegt. Dabei konnte jede Bank für die heutige Auktion nur einen Antrag mit aufgezeigtem Kaufziel einreichen und sofort die Hrywnja auf ein Spezialkonto der NBU überweisen.
Die Banker sind mit dem neuen Schema der Interventionen nicht einverstanden. “Es wird ein Auswahlprinzip wirken – die Zentralbank wird nur denjenigen Devisen verkaufen, die bereit sind diese teuer zu kaufen. Diese Banken werden ihrerseits damit beginnen, die Devisen teuer auf dem Bargeldmarkt zu verkaufen. Vielleicht möchte die NBU auf diese Weise die Hrywnja aus dem Markt ziehen, doch das ist kaum möglich”, sagt der Kassenwart einer der Banken. Die Marktteilnehmer sind überzeugt davon, dass die Befriedigung der Anträge mit den höchsten Kursen nur einen Anstieg des Dollarkurses provoziert. “Gut ist, dass die Zentralbank versprach zu intervenieren und jetzt Devisen zu einem Kurs verkaufen wird, der nahe an dem des Marktes liegt. Doch falls die Anträge bei Kursen von 8,2 Hrywnja/$ bis 9 Hrywnja/$ liegen werden und die Zentralbank nur die Anträge zu 9 Hrywnja/$ befriedigt, dann provoziert dies einen Anstieg des Dollarkurses”, sagt der Stellvertreter des Vorstandsvorsitzenden der ‘Tochterbank der Sberbank Rossii’ Dmitrij Solotko. “Ein weiteres Problem besteht darin, dass die Bank nur einen Antrag abgeben kann. Und alle Kunden davon zu überzeugen, Devisen zu einem Kurs zu kaufen ist einfach unmöglich”.
Banker zweifeln daran, dass die NBU tatsächlich für die Stützung des Kurses 1 Mrd. $ aufwendet. “Wir haben bereits das Versprechen gehört 2,8 Mrd. $ für die Stützung des Hrywnjakurses aufzuwenden, doch dieses blieb unerfüllt. Falls die Zentralbank jetzt damit beginnt Devisen in kleinen Partien zu hohen Preisen zu verkaufen, dann senkt das den Kurs nicht. Möglich ist, dass sie die Devisennachfrage auf dem Interbankenmarkt senken möchte, doch es gibt immer Kunden, die bereit sind, Devisen zu jedem Preis für dringenden Bedarf zu kaufen”, denkt der Leiter der Kassenabteilung einer der großen Banken.
Banker sagen nicht, zu welchem Kurs sie ihre Anträge abgeschickt haben, doch gestern stieg der Kurs der Hrywnja im Sichtverkehr um 4 Kopeken. Den Angaben von UkrDealing nach schloss der Interbankenmarkt auf einem Niveau von 8,78/8,88 Hrywnja/$. Falls die Zentralbank heute die Anträge der Banken zu einem Kurs von 8,88 Hrywnja/$ befriedigen wird, dann wird unter Berücksichtigung des von der Zentralbank maximal zugelassenen zweiprozentigen Aufschlages der Marktkurs des Dollars am Mittwoch 9,05 Hrywnja/$ betragen. Der Höchstpreis für Dollar lag gestern auf dem Bargeldmarkt bei 9 Hrywnja.
Falls die Befürchtungen der Banken zum weiteren Anstieg des Dollarkurses sich bewahrheiten, ist nicht ausgeschlossen, dass die NBU auf das neue Schema verzichtet. Die ersten Auktionen begann die NBU im Herbst letzten Jahres für die Befriedigung es Bedarfs der Importeure durchzuführen. Später erhielten die Banken die Möglichkeit Dollar bei der NBU für die Tilgung von Auslandsverbindlichkeiten zu erwerben. Die minimale Antragssumme betrug 1 Mio. $. Im März verzichtete die Zentralbank auf die Unterstützung des Imports und begann Devisen für die Tilgung der Fremdwährungskredite von physischen Personen zu verkaufen. Die Antragssumme wurde auf ein Hundertstel gesenkt. Damals verkaufte der Regulierer Devisen an alle Banken zum Einheitskurs. Faktisch als Misserfolg endete der vierte Auktionstyp – der Verkauf von Devisen für den Bargeldmarkt, den die Zentralbank Ende August durchführte. In zwei Auktionen kauften die Banken 262 Mio. $ zu 8 Hrynwja/$, welche sie zum Kurs von 8,15-8,16 Hrywnja auf dem Bargeldmarkt verkaufen sollten. Diese Interventionen waren nicht von Erfolg gekrönt, da der mittlere Bargeldkurs auf einem Niveau von 8,5 Hrywnja/$ verharrte. Und pro Person konnte man beim spekulativen Weiterverkauf 300 Hrywnja am Tag verdienen.
Jelena Gubar
Quelle: Kommersant-Ukraine
Forumsdiskussionen
Frank in Nützliche und interessante Sachen • Re: Botschaftshinweise: Onlineeintragung in die "Deutschenliste" zur Krisenvorsorge
„"§ 107 Wahlbehinderung (1) Wer mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt eine Wahl oder die Feststellung ihres Ergebnisses verhindert oder stört ..." Hat mit seinem Anliegen irgendwie gar nix zu tun na...“
Bernd D-UA in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Toleranz ist das Stichwort und im Grunde befindet er sich zum großen Teil unter Gleichgesinnten und erkennt es nicht, sehr schade, allerdings sind seine Umgangsformen etwas eingeschränkt, was ebenso...“
Bernd D-UA in Nützliche und interessante Sachen • Re: Botschaftshinweise: Onlineeintragung in die "Deutschenliste" zur Krisenvorsorge
„@tombi Die Meinung anderer zu achten ist nicht so Dein Ding, Du musst sie ja nicht teilen. Dies ist aber eine grundlegende Regel einer Diskussion, daher macht die Diskussion mit Dir wenig Sinn, offensichtlich...“
Frank in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„... keine macht den Drogen ... such dir mal Hilfe“
Tombi in Nützliche und interessante Sachen • Re: Botschaftshinweise: Onlineeintragung in die "Deutschenliste" zur Krisenvorsorge
„@tombi, das Land hat andere Probleme als Dir Deine Wahlunterlagen hinterher zu tragen. Soll auch so bleiben, kostet nur unnötig Steuergelder! Soweit alles Verstanden? Aha, wieder so ein Widerling der...“
Tombi in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Handrij, ich vermute Du bist ein FSB-Agent, da ich mit Euch Moördern nicht zusammen arbeiten möchte, und mir Deine Zensur zu peinlich ist: gehe ich, ich verlasse Dich & Deine Desinformation, deine...“
Tombi in MDR • Re: Ukraine-News: Russland meldet Rückeroberung von Großteil besetzter Kursk-Region
„Wer ist eigentlich so naiv, und verbreitet immer noch putinsche Propaganda Meldungen, in diesem Forum? Ihr wisst doch genau, dass der keinen mehr hoch bekommt. Ausser Lügen stemmt der doch gar nichts...“
Tombi in Ukraine-Nachrichten • Re: Kellogg muss Putin überzeugen, sich aus der Ukraine zurückzuziehen
„Quatsch, Kellogs muss nur Putin überzeugen, die Ukraine zu verlassen, und sein Morden einzustellen. wer schreibt diesen hinterhältige Putinschen Propaganda Artikel eigentlich, sind diese dämlich? Geht...“
Obm100 in MDR • Re: Ukraine-News: Selenskyj: USA können Russland zum Frieden zwingen
„Wohl eher umgekehrt. Putin würde es aus Angst vor amerikanischen Atomwaffen niemals wagen Alaska oder andere US-Territorien direkt anzugreifen. Von angeblicher Rechtlosigkeit der dort noch ansässigen...“
Awarija in MDR • Re: Ukraine-News: Selenskyj: USA können Russland zum Frieden zwingen
„Wohl eher umgekehrt. Putin würde es aus Angst vor amerikanischen Atomwaffen niemals wagen Alaska oder andere US-Territorien direkt anzugreifen. Von angeblicher Rechtlosigkeit der dort noch ansässigen...“
Obm100 in MDR • Re: Ukraine-News: Selenskyj: USA können Russland zum Frieden zwingen
„Mich würde es Interessieren, ob die Amis sich auch raushalten, wenn der Zwerg Alaska besetzt oder Teilbesetzt. Es könnte ja zu einem Atomkrieg kommen, wenn die Amis Truppen schicken. Sie senden anscheinend...“