Die Regierung Julia Timoschenko hat zugegeben, dass der Einnahmeplan des allgemeinen Fonds des Staatshaushaltes nicht erfüllt wird. Das Finanzamt hat gestern mitgeteilt, dass von Januar bis einschließlich Oktober in den allgemeinen Fonds 121 Mrd. Hrywnja (ca. 10 Mrd. €) eingingen, was lediglich 0,5% unter dem Plan liegt. Im Vergleich mit der analogen Periode des Jahres 2008 erreichte der Rückgang der Steuerzahlungen bereits 30 Mrd. Hrywnja (ca. 1,25 Mrd. €). Zum Ende des Jahres könnte die Staatskasse nach Expertenberechnungen 40 Mrd. Hrywnja (3,3 Mrd. €) im Ganzen weniger einnehmen und das Kabinett kann nur auf die finanzielle Hilfe des IWF oder der Zentralbank zählen.
Gestern hat das Finanzamt zum ersten Mal seit Anfang des Jahres die Nichterfüllung des Einnahmeplanes des allgemeinen Fonds des Staatshaushaltes zugegeben. Den operativen Daten nach, sind von Januar bis einschließlich Oktober in den allgemeinen Fonds 120,91 Mrd. Hrywnja (ca. 10 Mrd. €) an Steuern und Abgaben eingegangen, was um 0,5% unter dem Plan liegt. Vorher hatte das Kabinett, dank Korrektur der Pläne, Mehreinnahmen von 0,1-0,2% präsentiert. Im Oktober gingen in den allgemeinen Fonds 13,49 Mrd. Hrywnja (der Plan ist unbekannt, ca. 1,12 Mrd. €) ein, was 13,6% oder 2,11 Mrd. Hrywnja (ca. 175 Mio. €) weniger ist, als im Oktober 2008.
Bei der staatlichen Steuerverwaltung, dem Zoll und dem Finanzministerium konnte man zum 4. November keine Daten zu den Steuereinnahmen veröffentlichen. Inoffiziell erklärte man dem “Kommersant-Ukraine“ beim Zoll, dass wenn die Regierung den Plan nicht korrigiert, dann werden sie die Aufgabe nicht erfüllen können. Zum 27. Oktober waren die Budgeteinnahmen zu 37% erfüllt und zum 30. Oktober zu 70%. “Wir können keine abschließenden Daten zum Haushalt geben, da wir nicht wissen, inwieweit wir den Plan korrigieren werden”, sagte dem “Kommersant-Ukraine“ ein Informant im Finanzministerium dem “Kommersant-Ukraine“ im Finanzministerium.
Die Situation der Haushaltserfüllung ist kritisch. Bei der geplanten Reduzierung der Budgeteinnahmen in diesem Jahr zu den Werten des vergangenen Jahres um 0,9% für den Zeitraum von Januar bis einschließlich Oktober erreichte der Einnahmerückgang 19,4% oder 29,09 Mrd. Hrywnja (ca. 12,4 Mrd. €). In zehn Monaten gelang es insgesamt 65,5% des Jahresplanes von 182,2 Mrd. Hrywnja (ca. 15,5 Mrd. €; vor einem Jahr 80,7%) einzunehmen. In den übrigen zwei Monaten müssen die fiskalischen Organe Steuern in Höhe von 63,29 Mrd. Hrywnja (ca. 5,3 Mrd. €) oder monatlich jeweils 31,6 Mrd. Hrywnja überweisen. Den 20-prozentigen Rückgang der Steuereinnahmen berücksichtigend, könnten dem Budget 36,8 Mrd. Hrywnja (ca. 3,06 Mrd. €) fehlen, wo die Mindereinnahmen am Ende der ersten drei Quartale bei drei Mrd. Hrywnja weniger lagen.
Der Leiter des Rechnungshofes, Walentin Simonenko, hat bereits die jährlichen Mindereinnahmen auf 16-17% oder 30-35 Mrd. Hrywnja geschätzt. Vor einem Monat war der Stellvertreter des Finanzministers, Anatolij Markowskij, gezwungen zuzugeben, dass der Einnahmeteil des Haushalts nicht erfüllt werden wird, “aufgrund der Nichtentsprechung der ökonomischen Situation im Lande mit den Prognosen der Regierung” und versprach Anfang November eine genaue Zahl für die Nichterfüllung zu nennen. Beim Präsidialamt denkt man, dass man mit einem solchen “Budgetloch” nicht leben kann, ohne das Rückstände auftauchen. “Es ist notwendig Schulden aufzunehmen, was das Kabinett auch tut. Bei den letzten Auktionen wurden fast 5 Mrd. Hrywnja (ca. 417 Mio. €) pro Woche von den Banken angeworben”, sagte der Gesprächspartner des “Kommersant-Ukraine“.
Im November/Dezember 63 Mrd. Hrywnja an Steuern einzutreiben, ist unrealistisch, sind Experten überzeugt und daher werden die Mindereinnahmen am Ende des Jahres bei 40 Mrd. Hrywnja liegen. Man versucht die Industrie wiederzubeleben, doch gelingt es nicht innerhalb von zwei Monaten ein solches “Loch” zu stopfen. Im Gegenteil: der Anstieg der Produktion und des Exportes, beispielsweise in der Metallbranche, endet für das Budget mit einer Ausweitung der Anträge auf Rückerstattung der Vorsteuer, ist sich Wladislaw Komarow, Analyst des Büros für ökonomische und soziale Forschungen, sicher. “Die übrigen zwei Monate können nicht als einträglich für die Steuer bezeichnet werden, daher könnten die Mindereinnahmen 20% betragen”, gibt Alexej Moldowan, Ökonom des Nationalen Instituts für strategische Forschungen, zu.
Den Worten von Experten nach, sind der Regierung bereits keine Haushaltsprogramme mehr geblieben, bei denen sie sparen kann, folglich, kann Kiew nur auf die Kredite des IWF (über 3,8 Mrd. $) und der Europäischen Kommission (500 Mio. €) zählen. “Es gibt noch die NBU (Nationalbank der Ukraine), die 9,8 Mrd. Hrywnja (ca. 816 Mio. €) ins Budget überweisen soll. Obgleich diese sagt, dass sie nur 608 Mio. Hrywnja (50,6 Mio. €) hat, was sie jedoch nicht von der Erfüllung des Gesetzes entbindet”, denkt Moldowan.
Natalja Neprjachina
Quelle: Kommersant-Ukraine
Forumsdiskussionen
Frank in Nützliche und interessante Sachen • Re: Botschaftshinweise: Onlineeintragung in die "Deutschenliste" zur Krisenvorsorge
„"§ 107 Wahlbehinderung (1) Wer mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt eine Wahl oder die Feststellung ihres Ergebnisses verhindert oder stört ..." Hat mit seinem Anliegen irgendwie gar nix zu tun na...“
Bernd D-UA in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Toleranz ist das Stichwort und im Grunde befindet er sich zum großen Teil unter Gleichgesinnten und erkennt es nicht, sehr schade, allerdings sind seine Umgangsformen etwas eingeschränkt, was ebenso...“
Bernd D-UA in Nützliche und interessante Sachen • Re: Botschaftshinweise: Onlineeintragung in die "Deutschenliste" zur Krisenvorsorge
„@tombi Die Meinung anderer zu achten ist nicht so Dein Ding, Du musst sie ja nicht teilen. Dies ist aber eine grundlegende Regel einer Diskussion, daher macht die Diskussion mit Dir wenig Sinn, offensichtlich...“
Frank in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„... keine macht den Drogen ... such dir mal Hilfe“
Tombi in Nützliche und interessante Sachen • Re: Botschaftshinweise: Onlineeintragung in die "Deutschenliste" zur Krisenvorsorge
„@tombi, das Land hat andere Probleme als Dir Deine Wahlunterlagen hinterher zu tragen. Soll auch so bleiben, kostet nur unnötig Steuergelder! Soweit alles Verstanden? Aha, wieder so ein Widerling der...“
Tombi in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Handrij, ich vermute Du bist ein FSB-Agent, da ich mit Euch Moördern nicht zusammen arbeiten möchte, und mir Deine Zensur zu peinlich ist: gehe ich, ich verlasse Dich & Deine Desinformation, deine...“
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„Wer ist eigentlich so naiv, und verbreitet immer noch putinsche Propaganda Meldungen, in diesem Forum? Ihr wisst doch genau, dass der keinen mehr hoch bekommt. Ausser Lügen stemmt der doch gar nichts...“
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„Quatsch, Kellogs muss nur Putin überzeugen, die Ukraine zu verlassen, und sein Morden einzustellen. wer schreibt diesen hinterhältige Putinschen Propaganda Artikel eigentlich, sind diese dämlich? Geht...“
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„Wohl eher umgekehrt. Putin würde es aus Angst vor amerikanischen Atomwaffen niemals wagen Alaska oder andere US-Territorien direkt anzugreifen. Von angeblicher Rechtlosigkeit der dort noch ansässigen...“
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Obm100 in MDR • Re: Ukraine-News: Selenskyj: USA können Russland zum Frieden zwingen
„Mich würde es Interessieren, ob die Amis sich auch raushalten, wenn der Zwerg Alaska besetzt oder Teilbesetzt. Es könnte ja zu einem Atomkrieg kommen, wenn die Amis Truppen schicken. Sie senden anscheinend...“