“Gasprom” nannte gestern den mittleren Jahrespreis für Gas für die Ukraine im Jahre 2010 – 280$ für tausend Kubikmeter. Dieser Preisanstieg könnte für die Industrie einzig unter der Bedingung der Beibehaltung der Praxis der quartalsweisen Revision der Preise und der Gewährung von Nachlässen für große Verbraucher, beispielsweise über die Erhöhung der Preise für den Transit russischen Gases annehmbar werden, sagen Marktteilnehmer.
Dass der mittlere Gaspreis für die Ukraine im nächsten Jahr 280$ für tausend Kubikmeter betragen wird, erklärte der Pressesprecher der OAO (Offenen Aktiengesellschaft) “Gasprom”, Sergej Kuprijanow. Er betonte, dass das Liefervolumen in die Ukraine im Jahre 2010 33,75 Mrd. Kubikmeter und nicht 52 Mrd. Kubikmeter betragen wird, wie erwartet worden war. Wie der Preis im I. Quartal sein wird und andere Einzelheiten zur Preisbildung zu nennen, weigerte sich Kuprijanow.
Beim Pressedienst des Kabinetts und der NAK (Nationalen Aktiengesellschaft) “Naftogas Ukrainy” kommentierte man diese Erklärung nicht. Vorher hatte Premierministerin Julia Timoschenko mitgeteilt, dass der Gaspreis für die Ukraine 2010 “faktisch auf dem Niveau des Jahres 2009” bleibt, das heißt im Mittleren im Resultat des Jahres bei etwa 228$ pro tausend Kubikmeter.
Gemäß dem Abkommen zwischen “Gasprom” und “Naftogas”, welches am 19. Januar abgeschlossen wurde, wird der Gaspreis quartalsweise nach einer Formel berechnet, welche die Änderungen der Preisindizes für Masut/Heizöl und Schweröl berücksichtigt. Im Juni hatte Julia Timoschenko mitgeteilt, dass, beginnend vom nächsten Jahr an, der Gaspreis sich für die Industrieverbraucher quartalsweise ändern wird. Jedoch erklärte der Pressesprecher von “Naftogas”, Walentin Semljanskij, gestern, dass die Entscheidung darüber, ob der Preis für die Industrie jahresweise oder quartalsweise berechnet wird, noch nicht getroffen wurde.
Den Berechnungen von Maxim Schein von “BrokerKreditService” nach, wird, wenn der Gaspreis für die ukrainische Industrie im Jahr 2010 für das ganze Jahr festgelegt wird, er um mehr als ein Drittel steigen – von 2.425-2.570 Hrywnja (ca. 200 €) pro tausend Kubikmeter auf 3.070-3.290 Hrywnja (ca. 255 €) pro tausend Kubikmeter.
Der Stellvertreter des Vorstandsvorsitzenden des Mariupoler Metallkombinats namens Iljitsch, Sergej Matwijenkow, erklärte, dass dieser Anstieg zu einem Rückgang der Produktion im Metallkombinat führen könnte. “Wir haben bei einzelnen Produktarten eine Gewinnspanne von nur 0,3-0,5%. Natürlich macht ein solcher Gaspreisanstieg deren Produktion unrentabel und führt zu einem Gesamtverkaufsrückgang”, sagte er. Der Präsident der “Energetitscheskaja Konsaltingowaja Gruppa”, Alexej Scheberstow, hebt hervor, dass Gas faktisch alle Energieversorgungsunternehmen nutzen, daher führt der Preisanstieg zu Verlusten in Höhe von 150-170 Mio. $. “Man muss entweder die Tarife für Elektroenergie erhöhen oder die Produktion stoppen”, bekräftigt Schwerstow. Der Stellvertreter des Generaldirektors des Odessaer Hafenwerks, Walerij Sewastjanow, denkt, dass bei einem solch starken Gaspreisanstieg, von dem “Gasprom” gesprochen hat, eine Situation eintreten kann, wo die Chemieunternehmen erneut gezwungen sind, die Produktion zu stoppen. “Das findet statt, wenn in der Welt der Gaspreis unter 280$ pro tausend Kubikmeter fällt und infolge dessen die Preise für Mineraldünger sinken”, sagte Sewastjanow.
Sergej Tulub, Mitglied des Energieausschusses der Rada, ist überzeugt davon, dass die Regierung einen Mechanismus hat, wie man eine Erhöhung des Gaspreises für die Industrie nicht so spürbar macht. “Unserer Information nach wird derzeit im Kabinett beispielsweise die Variante der Nutzung der Zusatzeinkünfte aus dem Transit für die Subventionierung der Industriekunden diskutiert. Falls dies stattfindet, dann werden die Preise unter denen sein, welche die Experten nennen”, stimmt Matwijenkow zu. Er erinnerte daran, dass der Preis für den Gastransit im nächsten Jahr im Vergleich zum Jahr 2009 sich um 60% erhöht, das heißt auf 2,74$ pro tausend Kubikmeter auf 100 km. Den Angaben des Energieministeriums nach, gibt das “Naftogas” 1,1 Mrd. $ an zusätzlichem Einkommen. Walerij Sewastjanow sagt, dass der Schlüsselfaktor für die Chemieindustrie nicht der Preis selbst ist, sondern das, wie oft die Regierung diesen ändern wird. “Für uns ist es sehr wichtig, dass der Preis sich wenigstens quartalsweise ändert und ideal wäre monatsweise, da die Preise für Mineraldünger in der Welt direkt von den Schwankungen der Preise für Erdöl und Erdgas abhängen”.
Oleg Gawrisch
Quelle: Kommersant-Ukraine
Forumsdiskussionen
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„"§ 107 Wahlbehinderung (1) Wer mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt eine Wahl oder die Feststellung ihres Ergebnisses verhindert oder stört ..." Hat mit seinem Anliegen irgendwie gar nix zu tun na...“
Bernd D-UA in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Toleranz ist das Stichwort und im Grunde befindet er sich zum großen Teil unter Gleichgesinnten und erkennt es nicht, sehr schade, allerdings sind seine Umgangsformen etwas eingeschränkt, was ebenso...“
Bernd D-UA in Nützliche und interessante Sachen • Re: Botschaftshinweise: Onlineeintragung in die "Deutschenliste" zur Krisenvorsorge
„@tombi Die Meinung anderer zu achten ist nicht so Dein Ding, Du musst sie ja nicht teilen. Dies ist aber eine grundlegende Regel einer Diskussion, daher macht die Diskussion mit Dir wenig Sinn, offensichtlich...“
Frank in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„... keine macht den Drogen ... such dir mal Hilfe“
Tombi in Nützliche und interessante Sachen • Re: Botschaftshinweise: Onlineeintragung in die "Deutschenliste" zur Krisenvorsorge
„@tombi, das Land hat andere Probleme als Dir Deine Wahlunterlagen hinterher zu tragen. Soll auch so bleiben, kostet nur unnötig Steuergelder! Soweit alles Verstanden? Aha, wieder so ein Widerling der...“
Tombi in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Handrij, ich vermute Du bist ein FSB-Agent, da ich mit Euch Moördern nicht zusammen arbeiten möchte, und mir Deine Zensur zu peinlich ist: gehe ich, ich verlasse Dich & Deine Desinformation, deine...“
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