FacebookXVKontakteTelegramWhatsAppViber

Geheimdienst durchsucht Unternehmen von größtem Finanzier des Blocks Julia Timoschenko

0 Kommentare

Die Unternehmen der Finanz- und Industriegruppe „Finansy ta Kredit“ des Abgeordneten der Oppositionsfraktion „Block Julia Tymoschenko – Batkiwschtschyna/Vaterland“ Konstantin Shewago sind von den Strafverfolgungsbehörden durchsucht worden. Im Verlaufe der letzten Tage hatte der SBU (Sicherheitsdienst der Ukraine) in einem eingeleiteten Strafverfahren Ermittlungen bei der Bank „Finansy ta Kredit“, im Werk „Rossawa“ und dem Stachanower Maschinenbauwerk durchgeführt. Experten schließen nicht aus, dass die derzeitigen Machthaber entweder auf diese Weise der Fraktion die finanzielle Unterstützung entziehen oder das Geschäft aufteilen wollen.

Zum ersten Unternehmen der Gruppe „Finansy ta Kredit“, aus welchem man gestern Durchsuchungen des SBU meldete, wurde der größte Autoreifenhersteller in der Ukraine, das Belaja Zerkower Werk „Rossawa“. Den Angaben des Pressedienstes des Unternehmens nach besetzten gegen 8:30 Uhr etwa zehn Leute, von denen ein Teil in Masken und mit Maschinenpistolen kam, die Werksleitung, wodurch sie die Arbeit von „Rossawa“ lahm legten. Den Angaben von Informanten des “Kommersant-Ukraine” bei der Gruppe „Finansy ta Kredit“ nach, welche das Werk kontrolliert, waren gestern und im Verlaufe der letzten Tage Vertreter des SBU bereits bei der Bank „Finansy ta Kredit“, im Stachanower Wagonbauwerk und der Pharmaziegesellschaft „Arterium“.

Die Leiterin des Pressedienstes des SBU, Marina Ostapenko, verkündete gestern, dass die Ermittlungen bei den Unternehmen der „Finansy ta Kredit“ Gruppe im Rahmen eines Strafverfahrens durchgeführt werden, dabei darauf verzichtend Einzelheiten mitzuteilen. Doch wie dem “Kommersant-Ukraine” ein Informant des SBU mitteilte, geht die Rede von einem eingeleiteten Strafverfahren nach Artikel 205 des Strafgesetzbuches („fiktives Unternehmertum“) und Artikel 366 Strafgesetzbuches („Falschbeurkundung im Amt“). Jeder der Paragraphen sieht eine Bestrafung in Form eines Freiheitsentzuges von bis zu fünf Jahren vor. Den Worten des Gesprächspartners des “Kommersant-Ukraine” nach wurden die Strafverfahren in Abstimmung mit der Generalstaatsanwaltschaft eingeleitet und die Ermittlungen sind von einem Gericht sanktioniert worden. Bei der Generalstaatsanwaltschaft verzichtete man auf Kommentare.

Der Pressesprecher der Gruppe „Finansy ta Kredit“, Maxim Prassolow, erklärte dem “Kommersant-Ukraine”, dass ihm und den Vertretern des Unternehmens nichts bekannt ist über irgendein Strafverfahren. Den Worten des Vorsitzenden des Aufsichtsrates von „Rossawa“, Wadim Tatus, nach war das Top-Management des Werks „unangenehm überrascht über die rücksichtslosen Handlungen der Mitarbeiter des SBU“. „Wenn das Unternehmen irgendwelche Dokumente vorweisen soll, dann reicht eine Anfrage. Doch der Einsatz von Gewalt dieser Art zeugt von der Existenz anderer Motive, die sich von der Feststellung der Wahrheit unterscheiden“, betonte Wadim Tatus.

Die Pressesprecherin der Bank „Finansy ta Kredit, Natalja Napadowskaja, bestätigte gestern die Information über irgendwelche Ermittlungen von SBU-Vertretern bei dem Kreditinstitut nicht. „Die Bank arbeitet, alle Büros und Filialen bedienen die Kunden in gewohnter Weise“, erklärte sie, auf detailliertere Kommentare verzichtend. Das Mitglied der Leitung der Prominvestbank, Wladislaw Krawez, erklärt diese Position der Banker damit, dass eine Bank ein äußerst zerbrechlicher, zarter Organismus ist und wenn derartige Momente kommentiert werden, dann könnten unvorhersehbare Reaktionen der Kunden einsetzen.

Der Meinung des Direktors des Instituts für globale Strategien, Wadim Karassjow nach versucht die derzeitige Regierung mit den Durchsuchungen der Unternehmen der Gruppe „Finansy ta Kredit“ der Oppositionsfraktion „Block Julia Tymoschenko – Batkiwschtschyna“ die finanzielle Unterstützung zu entziehen. „Im Unterschied zu einer Reihe anderer Abgeordneter von ‘BJuT-Batkiwschtschyna’ hat Konstantin Shewago der aktuellen Regierung nicht öffentlich die Treue geschworen“, betont er.

Zur Erinnerung: nach dem Regierungsantritt der Partei der Regionen verließen die Großunternehmer die Fraktion „BJuT-Batkiwschtschyna“. Unter ihnen war der Besitzer der größten Autoholding im Lande „UkrAwto“, Tariel Wassadse, der Teilhaber der Brokbusinessbank, Alexander Burjak und der Besitzer einiger Gebietsgasversorger Bogdan Gubskij. Und einige Abgeordnete – beispielsweise der Besitzer der Agrarholding Kernel, Andrej Werewskij, der Besitzer des Wodkaunternehmens Nemiroff, Stepan Glus, und der Besitzer des AWEK Konzerns, Alexnadr Feldman – traten in die Partei der Regionen ein.

Der Hauptgrund für den Austritt der Großunternehmer aus der Oppositionsfraktion „BJuT-Batkiwschtschyna“ ist der Wunsch sich abzusichern und die Hauptsache ist das eigene Geschäft zu bewahren. „Das Business ist abhängig von der Regierung und die Regierung ist abhängig vom Business“, sagt der Direktor der politisch-rechtlichen Programme des Rasumkow-Zentrums, Jurij Jakimenko. „Tatsächlich ist es so, dass die Beteiligung an der Regierung oder die Loyalität zu dieser dem Business zusätzliche Garantien gibt. Und der Aufenthalt in der Opposition bringt zusätzliche Risiken“.

Bleibt anzumerken, dass dies nicht der erste Fall von Überprüfungen oppositionell eingestellter Unternehmer in der Ukraine ist. Am 7. Juli wurde das Gebäude, in dem sich das Büro der Aktiengesellschaft „Investor“ befindet, deren Präsident der Vorsitzende der Charkower Oblastorganisation der Partei „Batkiwschtschyna“, der Abgeordnete des Oblastrates Arsen Awakow, ist, von Mitarbeitern der Verwaltung zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität gemeinsam mit Angehörigen der Spezialabteilungen „Berkut“ und „Sokol“ durchsucht. Damals erklärte Awakow, dass er dies als Versuch ansieht die Opposition einzuschüchtern und zu demoralisieren. Doch bei den Rechtspflegeorganen bekräftigt man, dass die Durchsuchung im Rahmen der Untersuchungen in einem Strafverfahren zur ungesetzlichen Veräußerung von 700 ha Land (Ausgabe des “Kommersant-Ukraine” vom 8. Juli) war.

Alexander Tschernowalow

Quelle: Kommersant-Ukraine

Den täglichen oder wöchentlichen Newsletter abonnieren und auf dem Laufenden bleiben!

Übersetzer:   Andreas Stein — Wörter: 811

Hat Ihnen der Beitrag gefallen? Vielleicht sollten Sie eine Spende in Betracht ziehen.
Diskussionen zu diesem Artikel und anderen Themen finden Sie auch im Forum.

Benachrichtigungen über neue Beiträge gibt es per Bluesky, Facebook, Google News, Mastodon, Telegram, X (ehemals Twitter), VK, RSS und täglich oder wöchentlich per E-Mail.

Artikel bewerten:

Rating: 5.0/7 (bei 1 abgegebenen Bewertung)

Neueste Beiträge

Aktuelle Umfrage

Werden die von Trump eingeleiteten Friedensgespräche erfolgreich sein?
Interview

zum Ergebnis
Frühere Umfragen
Kiewer/Kyjiwer Sonntagsstammtisch - Regelmäßiges Treffen von Deutschsprachigen in Kiew/Kyjiw

Karikaturen

Andrij Makarenko: Russische Hilfe für Italien

Wetterbericht

Für Details mit dem Mauszeiger über das zugehörige Icon gehen
Kyjiw (Kiew)3 °C  Ushhorod8 °C  
Lwiw (Lemberg)5 °C  Iwano-Frankiwsk7 °C  
Rachiw3 °C  Jassinja4 °C  
Ternopil5 °C  Tscherniwzi (Czernowitz)6 °C  
Luzk4 °C  Riwne6 °C  
Chmelnyzkyj5 °C  Winnyzja6 °C  
Schytomyr4 °C  Tschernihiw (Tschernigow)3 °C  
Tscherkassy5 °C  Kropywnyzkyj (Kirowograd)7 °C  
Poltawa6 °C  Sumy3 °C  
Odessa10 °C  Mykolajiw (Nikolajew)9 °C  
Cherson9 °C  Charkiw (Charkow)6 °C  
Krywyj Rih (Kriwoj Rog)8 °C  Saporischschja (Saporoschje)7 °C  
Dnipro (Dnepropetrowsk)7 °C  Donezk7 °C  
Luhansk (Lugansk)7 °C  Simferopol6 °C  
Sewastopol8 °C  Jalta9 °C  
Daten von OpenWeatherMap.org

Mehr Ukrainewetter findet sich im Forum

Forumsdiskussionen

„Stimmt, ein Sieg der Ukraine wäre hilfreich. Ist aber leider auch der unwahrscheinliche Fall ist. Lohnt sich nicht darüber nachzudenken weil eine westliche vollwertige Unterstützung der Ukraine nicht...“

„Es geht um kleine Einkäufe auf Internett Plattformen.“

„Hallo, ist es möglich privat Geld in die Ukraine zu überweisen? Z.B. wenn man von jemanden da etwas gekauft hat. Kleine Beträge um 20 oder 50 Euro? Danke“

„Hallo, ich suche einen Deutsch sprechenden Kontakt in der Ukraine, (leider ist mein damaliger Kontakt nicht mehr erreichbar). Würde diesen gern für ein paar Organisatorischen Dinge in Anspruch nehmen...“

„Wichtig, noch eine Ergänzung zum Grenzübergang "Ugriniw ", bei der Ausreise nach Polen, gibt es eine EU Spur für PKW, wir waren "gemischte" Reisende, Deutscher und eine Ukrainerin, wir hatte vorher...“

„@Ruyter , hast Du Langeweile oder warum gräbst Du Threads aus und kommentierst Vorgänge vom 3.2024? Das ist völlig sinnlos.“

„Heute um 3:30 in der Nacht wieder beim obigen Grenzübergang "Ugriniw" von Polen aus wieder in die Ukraine eingereist, ich war der Einzige mit PKW, somit in "Lichtgeschwindigkeit" wieder in der Ukraine...“

„Bin gestern bei Ugriniw - Dolhobyiw nach Polen ausgereist, das ging flott, insgesamt in einer 1h komplett durch, hatte mehr " Ansturm" erwartet, da ja der Übergang Zosin-Ustyluh durch die Bauarbeiten...“

„Lese gerade, dass es ab dem 20.10.25, nächsten Montag, zu Bauarbeiten am Grenzübergang Zosin/Ustyluh kommt die bis zum 30.11.25 andauern sollen. Es ist wohl eine Strassensperrung geplant, dadurch wird...“

„Bin am Dienstag um 3:30 in der Früh bei Zosin/Ustyluh in die Ukraine eingereist, vier PKW, ich war in gefühlter Lichtgeschwindigkeit in der Ukraine. Schnelle und professionelle Abwicklung von beiden...“

„@Tombi Alkohol/Drogen und Kommentare im Forum vertragen sich nicht.“

„Zum einen werden die Ukrainer bestimmen welche Art von Frieden und Friedensvertrag sie akzeptieren, das andere ist, wie wir, diesen Frieden so absichern, daß ein weiterer Angriff ausgeschlossen ist......“

„Als Deutscher bin ich in der Ukraine SEHR willkommen, ich gebe Zuspruch und spreche selbstverständlich meine Sympathien für das Land und die Leute aus und es kommt genauso und noch viel herzlicher zurück....“

„Du buddelst wohl nun jeden Tag einen alten Thread aus?“

„Putin's gas soll er sich durch seinen Ar**h blasen lassen: Der Grosshandelspreis in Deutschland für Erdgas liegt seit 2 Jahren dauerhaft bei unter 50% des "Vorkrisenpreises" des angeblich so "billigen...“

„Machen sie immer, wenn Lavrov dem Putin wieder einen Blasen tut: damit jeder weiss, wie pervers die Bande ist. Keine Angst, es gibt Luftabwehr genug in Kiev. Und, woher wissen wir jetzt, dass es nicht...“

„Wenn Putin das Maul aufmacht ist es sowieso eine Lüge. Typisch KGB-Mann“

„Sie haben auch zwei Tage vor der Invasion gesagt, dass es keine Pläne für eine Invasion gibt.... , sie haben eigentlich immer irgendwas gesagt, was dann einfach gelogen war/ist. Im Grunde kann man immer...“

„Zur Diskussion - könnte so ein realistisches Angebot der Ukraine an Russland aussehen? Wie würde Russland reagieren -... Die Ukraine wird auf jedem Fall einen Friedensvertrag in den Grenzen des Grenzvertrages...“

„Das ist ja gar nicht die Frage und bestreitet niemand. Nur heute wird Russland (was jetzt ein territoraler Bereich ist) gleichgesetzt mit denen die im 2. WK gegen die Nazis etc. gekämpft haben. Damit...“

„Das ist nicht primär nur ein westliches Narrativ, sondern hat schon seine Gründe in der kontinuierlichen imperialen Politik Russlands seit Jahrhunderten. Unter den Zaren gab es keine nationalen Rechte...“

„Früher, so in den 70-80er Jahren habe ich halt alles in die "Kiste Russland" gesteckt, auch die Menschen aus dem Estland, Litauen, etc. und genauso die Ukraine & Kazachstan. Das stimmt, jedenfalls...“

„Man sagte zwar "die Russen kommen" aber dass die Russen gegen die Deutschen gekämpft haben ist in meinen Augen bewusst herbeigeführte Geschichtsverfälschung von seiten Russlands. Da waren z.B. auch...“

„Die machen das schon ganz klever, die Jungs. Haut noch einmal drauf ! Slava Ukraini.“

„Der hält sich doch gar nicht versteckt. Sein Wagen fährt jeden abend beim Putin vor, um ihm einen zu Blasen, zum Dank, dass er Tausende Menschen abschlachten durfte. So geht das unter Fascisten.“

„Man sagte zwar "die Russen kommen" aber dass die Russen gegen die Deutschen gekämpft haben ist in meinen Augen bewusst herbeigeführte Geschichtsverfälschung von seiten Russlands. Da waren z.B. auch...“