Das Statistikamt hat erneut eine Erhöhung der kommunalen Tarife in Kiew festgestellt, was zu einem der Hauptfaktoren bei der 0,9-prozentigen Inflation (zum Vormonat) im Oktober wurde. Die Erhöhung der Preise für Treibstoff und Medikamente, die am Ende des letzten Monates festgestellt wurde, spiegelt sich in der offiziellen Statistik übrigens noch nicht wider. Ungeachtet dessen, dass der Preisanstieg für diese Waren im November berücksichtigt werden wird, erwarten Ökonomen in den letzten Monaten des Jahres ein gedämpftes Inflationstempo.
Die Verbraucherpreise stiegen im Oktober um 0,9% (zum Vormonat), infolge dessen stieg der kumulierte Inflationswert seit Anfang des Jahres auf 10,1%, teilte das Statistikamt am Freitag mit. Der Preisanstieg im vergangenen Monat ist der geringste seit Oktober 2005 (damals betrug die Inflation ebenfalls 0,9%). Dank dessen sank die mittlere Jahresinflation über die letzten zwölf Monate um 0,9 Prozentpunkte auf 14,1%.
Die Preise für Lebensmittel stiegen im Oktober insgesamt um 0,7% an. Mehr als andere verteuerten sich Eier (+4,7%), Butter (+3,5%), Milch (+3,2%) und Gemüse (+2,4%), dabei verbilligten sich Früchte (-1,9%) und Zucker (-0,4%). Um 2,1% verteuerten sich ebenfalls alkoholische Getränke aufgrund der Anhebung der Mindesteinzelhandelspreise. Die Kursschwankungen verursachten einen gedämpften Preisanstieg bei Kleidung und Schuhen (+1,2%) und ebenfalls bei Haushaltswaren (+0,7%).
Besonderheit der Inflation des vergangenen Monats war der hohe Tarifanstieg für Dienstleistungen der kommunalen Wohnungswirtschaft (+2,6%): der größte Anstieg wurde bei den Mieten (+9,6%) festgestellt. Das Statistikamt erklärte die Gründe für die Anhebung der Tarife nicht, doch beim Wirtschaftsministerium teilte man mit, dass in der Mehrzahl der Oblaste die kommunalen Tarife unwesentlich stiegen und die Gesamterhöhung erklärt sich mit dem Anstieg der kommunalen Tarife in Kiew um 22,2%.
Das ist nicht die erste Tariferhöhung für die kommunalen Dienstleistungen in der Hauptstadt, die vom Statistikamt festgestellt wurde. Nach ihrer Erhöhung um 50% zum 1. Juni stellte die Behörde den Juniergebnissen nach einen Tarifanstieg über das gesamte Land von 4,1% fest. Das Veto des Ministerkabinetts gegen diese Entscheidung führte dazu, dass das Statistikamt bereits im Juli ein Absinken der Tarife für kommunale Dienstleistungen um 3,3% feststellte. In den nächsten Monaten berücksichtigte das Statistikamt die Tariferhöhungen in der Hauptstadt nicht. Dann – im Oktober – erreichte die Regierung einen Kompromiss mit der Kiewer Stadtverwaltung und der Kiewer Stadtrat entschied die Tarife für Wärme- und Wasserversorgung in der Hauptstadt zum 1. Oktober zu senken.
Expertenschätzungen nach, beschleunigte die Revision der kommunalen Tarife in Kiew die Inflation um 0,2%. “Die Junierhöhung war größer, als die aktuelle, daher ist der Gesamteinfluss der letzten Tariferhöhung nicht so bedeutend. Außerdem revidierte das Statistikamt die Struktur des Warenkorbes, dabei den Anteil der kommunalen Dienstleistungen von 12,6% auf 10,8% reduzierend”, sagte Jelena Belan, Analystin der Investmentfirma Dragon Capital. Was die übrigen Waren- und Dienstleistungsgruppen betrifft, so war die Oktobererhöhung der Preise für diese vorhersehbar. “Mit Ausnahme der Eier, überschreitet die Preiserhöhung bei den Lebensmitteln, beispielsweise von Gemüse und Milchprodukten, nicht die Grenzen des Saisontrends”, betonte Alexej Blinow, Analyst der Investmentfirma Astrum Investment Management.
Verwunderung riefen bei den Experten die Daten des Statistikamtes zum Sinken der Preise für Treibstoff- und Schmiermittel im Oktober (-2,8%) hervor. “Nach unseren Berechnungen stiegen im Oktober die Preise für Benzin um 3% und für Diesel um 5%”, sagt Gennadij Rjabzew, Stellvertreter des Direktors des Forschungszentrums “Psicheja”, der eine Preiserhöhung für Treibstoffe im November prognostizierte. Die Verteuerung begann in der zweiten Oktoberhälfte, daher konnte das Statistikamt diese nicht bemerken, welches traditionell die Datensammlung zu Beginn des letzten Drittels einstellt, sagte der Experte. Diese Methodik erlaubte es dem Statistikamt auch nicht den Preisanstieg für Medikamente (+2,3%) nach Beginn der Epidemie Ende Oktober zu berücksichtigen.
Seit Anfang November stiegen ebenfalls die Preise für Zitrusfrüchte (Anteil an den Ausgaben – 0,89%), Zwiebeln (0,36%) und Knoblauch (0,02%). Und die Tabakunternehmen hoben zum 1. November die Höchstpreise für die Zigaretten an. Experten prognostizieren übrigens ein gedämpftes Preiswachstum in den übrigen Monaten dieses Jahres. “Man kann erwarten, dass sich die Inflation im November in dem Bereich 1-1,5% bewegt und im Dezember in Verbindung mit den nahenden Feiertagen sich auf 1,5-2% erhöht. Im Ergebnis wird die Jahresinflation sich im Bereich von 13,5% bewegen”, denkt Blinow. Die Regierung versprach dem IWF die Inflation unter 14% zu halten.
Jurij Pantschenko
Quelle: Kommersant-Ukraine
Forumsdiskussionen
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„"§ 107 Wahlbehinderung (1) Wer mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt eine Wahl oder die Feststellung ihres Ergebnisses verhindert oder stört ..." Hat mit seinem Anliegen irgendwie gar nix zu tun na...“
Bernd D-UA in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Toleranz ist das Stichwort und im Grunde befindet er sich zum großen Teil unter Gleichgesinnten und erkennt es nicht, sehr schade, allerdings sind seine Umgangsformen etwas eingeschränkt, was ebenso...“
Bernd D-UA in Nützliche und interessante Sachen • Re: Botschaftshinweise: Onlineeintragung in die "Deutschenliste" zur Krisenvorsorge
„@tombi Die Meinung anderer zu achten ist nicht so Dein Ding, Du musst sie ja nicht teilen. Dies ist aber eine grundlegende Regel einer Diskussion, daher macht die Diskussion mit Dir wenig Sinn, offensichtlich...“
Frank in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„... keine macht den Drogen ... such dir mal Hilfe“
Tombi in Nützliche und interessante Sachen • Re: Botschaftshinweise: Onlineeintragung in die "Deutschenliste" zur Krisenvorsorge
„@tombi, das Land hat andere Probleme als Dir Deine Wahlunterlagen hinterher zu tragen. Soll auch so bleiben, kostet nur unnötig Steuergelder! Soweit alles Verstanden? Aha, wieder so ein Widerling der...“
Tombi in Politik • Re: Der Ukraine droht ein schmerzhafter Abschied vom Donbass
„Handrij, ich vermute Du bist ein FSB-Agent, da ich mit Euch Moördern nicht zusammen arbeiten möchte, und mir Deine Zensur zu peinlich ist: gehe ich, ich verlasse Dich & Deine Desinformation, deine...“
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„Mich würde es Interessieren, ob die Amis sich auch raushalten, wenn der Zwerg Alaska besetzt oder Teilbesetzt. Es könnte ja zu einem Atomkrieg kommen, wenn die Amis Truppen schicken. Sie senden anscheinend...“