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Inflation in der Ukraine zog Ende 2020 wieder an

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ukrainische Inflationsrate von Januar 2006 bis Dezember 2020

2020 ist die Inflation in der Ukraine nach dem Tief vom Vorjahr wieder auf fünf Prozent gestiegen. Damit lag der Preisanstieg in etwa im Erwartungsbereich von Regierung und Zentralbank (NBU) die zumindest Anfang 2020 von einer Inflationsrate von fünf bis etwas mehr als sechs Prozent ausgingen.

Im Einzelnen haben sich Lebensmittel und nichtalkoholische Getränke 2020 um 4,9 Prozent verteuert, während sie im Monatsvergleich um 1,7 Prozent teurer wurden. Am stärksten stiegen der Statistik zufolge die Preise für Zucker mit 47,7 (6,0 Prozent im Monatsvergleich), Eier mit 30,0 (16,1 Prozent) und Sonnenblumenöl mit 21,7 Prozent (4,7 Prozent). Überdurchschnittlich teurer wurden zudem Brot und Brotprodukte mit 9,7 Prozent (1,2 Prozent) und Früchte mit 12,9 Prozent (0,1 Prozent). Billiger wurde dabei einzig Gemüse, das sich im Jahresvergleich um 12,1 Prozent verbilligte jedoch im Vergleich zum November um 8,3 Prozent verteuerte.

Preissteigerungen ergaben sich auch bei Alkohol- und Tabakwaren. Diese wurden im Jahresvergleich um 9,2 Prozent und im Vergleich zum November um 0,5 Prozent teurer.

Erschwinglicher wurden den Statistikern zufolge Schuhe und Kleidung deren Preis im vergangenen Jahr um 7,3 Prozent und im Vergleich zum Vormonat um 4,6 Prozent sanken.

Die Wohnkosten erhöhten sich den Angaben des Statistikamtes um 13,6 Prozent im Vergleich zum Dezember 2019 und lagen um 0,1 Prozent unter dem Novemberniveau. Hervor stechen dabei die Tariferhöhungen für Erdgas, dessen Preis um 28,7 Prozent über dem Vorjahresniveau liegt und sich um 0,4 Prozent zum November verbilligt hat. Erhebliche Tariferhöhungen gab es auch bei der Wasserversorgung mit 18,5 Prozent und Abwasser mit 16,5 Prozent. Warmwasser und Heizung haben sich hingegen der Statistik zufolge um 2,2 Prozent im Jahresvergleich verbilligt. Zum November mussten Ukrainer dafür jedoch aber 1,4 Prozent mehr zahlen. Die Strompreise blieben dabei sowohl im Jahres- als auch im Monatsvergleich konstant.

Im Jahresvergleich stiegen den Statistikern nach die Transportkosten um 2,7 Prozent (0,7 Prozent). Treibstoffe und Schmiermittel verbilligten sich demnach sogar um 10,5 Prozent (plus 2,5 Prozent). Transportdienstleistungen verteuerten sich hingegen um 3,9 Prozent (0,4 Prozent). Dabei stiegen insbesondere die Preise für Eisenbahnfahrkarten, die um 6,1 Prozent (-0,1 Prozent) teurer wurden.

Preisanstiege wurden im Jahresvergleich ebenfalls bei den Kosten für Bildung mit 13,9 Prozent (0,0 Prozent), Restaurants und Hotels mit 3,7 Prozent (0,4 Prozent), für Kommunikation mit 4,1 Prozent (0,1 Prozent) und im Gesundheitsbereich mit 7,7 Prozent (0,4 Prozent) verzeichnet. Die Preise im Erholungs— und Kulturbereich steigen ebenfalls leicht um 0,1 Prozent (0,2 Prozent).

Nach 24,9 und 43,3 Prozent für 2014 und 2015 infolge einer kriegsbedingten massiven Abwertung der Landeswährung Hrywnja war die offizielle Inflationsrate 2016 zunächst auf 12,4 Prozent zurückgegangen und 2017 wieder auf 13,7 Prozent gestiegen. 2018 sank diese jedoch mit 9,8 Prozent erstmals seit 2014 wieder unter die Zehnprozentmarke, um sich dann 2019 auf 4,1 Prozent mehr als zu halbieren.

Als einer der Hauptfaktoren für den relativ moderaten Preisanstieg gilt die Coronavirus-Pandemie, die zu einer geringeren ökonomischen Aktivität führte. Ebenso sanken die Preise für Energieträger, sodass sich die Abwertung der Hrywnja nicht sofort in den Preisen niederschlug.

Anfang 2020 stieg der Mindestlohn kräftig von 4.173 Hrywnja auf 4.723 Hrywnja (damals etwa 179 Euro) und wurde zum 1. Januar 2021 nach einem Zwischenschritt von 5.000 Hrywnja auf nunmehr 6.000 Hrywnja (gerade etwa 173 Euro) angehoben. Die Mindestrenten stiegen gleichzeitig von 1.638 Hrywnja am Jahresbeginn zum 1. Dezember 2020 auf 1.769 Hrywnja (etwa 51 Euro).

Die über 11 Millionen Rentner bekamen der Regierung zufolge zum 1. Oktober durchschnittlich 3.410 Hrywnja (etwa 100 Euro). Durchschnittlich verdienten die Ukrainer im November 2020 mit 11.987 Hrywnja knapp 345 Euro brutto.

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Für 2021 erwartet die Regierung aktuell Preissteigerungen von 7,3 Prozent, wohingegen die Zentralbank aktuell von etwa 5,5 Prozent ausgeht. Zum 1. Januar wurden jedoch bereits die Preise für Strom, Warmwasser und Heizung teils kräftig angehoben. Die NBU betreibt seit mehreren Jahren eine Politik des Inflation Targeting mit einem Zielkorridor von fünf plus-minus ein Prozent.

Nachfolgend die Konsumentenpreise im Vergleich zum Vorjahr von 1991 bis heute, zum Vorjahresmonat von 2006 bis heute und im Vergleich zum Vormonat von 1992 bis heute.

Jahresinflationsraten seit 1991

JahrInflationsrate (von Dezember zu Dezember)
1991290,0
19922000,0
199310156,0
1994401,0
1995181,7
199639,7
199710,1
199820,0
199919,2
200025,8
20016,1
2002-0,6
20038,2
200412,3
200510,3
200611,6
200716,6
200822,3
200912,3
20109,1
20114,6
2012-0,2
20130,5
201424,9
201543,3
201612,4
201713,7
20189,8
20194,1
20205,0

Konsumentenpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat seit 2006

Monat20062007200820092010
Jan.9,810,919,422,311,1
Feb.10,79,521,920,911,3
März8,610,126,218,111,0
Apr.7,410,530,215,69,7
Mai7,310,631,114,78,5
Juni6,813,029,315,06,9
Juli7,413,526,815,56,8
Aug.7,414,226,015,38,3
Sep.9,114,424,615,010,5
Okt.11,014,823,214,110,1
Nov.11,615,222,313,69,2
Dez.11,616,622,312,39,1
Monat2011201220132014201520162017201820192020
Jan.8,23,7-0,20,528,540,312,614,19,23,2
Feb.7,23,0-0,51,234,532,714,214,08,82,4
März7,41,9-0,83,445,820,915,113,28,62,3
Apr.9,40,6-0,86,960,99,812,213,18,82,1
Mai11,0-0,5-0,410,958,47,513,511,79,61,7
Juni11,9-1,2-0,112,057,56,915,69,99,02,4
Juli10,6-0,10,012,655,37,915,98,99,1-
Aug.8,90,0-0,414,252,88,416,29,08,8-
Sep.5,90,0-0,517,551,97,916,48,97,5-
Okt.5,40,0-0,119,846,412,414,69,56,5-
Nov.5,2-0,20,221,846,612,113,610,05,1-
Dez.4,6-0,20,524,943,312,413,79,84,1-

Konsumentenpreise im Vergleich zum Vormonat seit 1992

Monat199219931994199519961997199819992000
Jan.285,273,219,221,29,42,21,31,54,6
Feb.15,328,812,618,17,41,20,21,03,3
März12,122,15,711,43,00,10,21,02,0
Apr.7,623,66,05,82,40,81,32,31,7
Mai14,427,65,24,60,70,80,02,42,1
Juni26,571,73,94,80,10,10,00,13,7
Juli22,137,62,15,20,10,1-0,9-1,0-0,1
Aug.8,321,72,64,65,70,00,21,00,0
Sep.10,680,37,314,22,01,23,81,42,6
Okt.12,466,122,69,11,50,96,21,11,4
Nov.22,045,372,36,21,20,93,02,90,4
Dez.35,190,828,44,60,91,43,34,11,6
Monat2001200220032004200520062007200820092010
Jan.1,51,01,51,41,71,20,52,92,91,8
Feb.0,6-1,41,10,41,01,80,62,71,51,9
März0,6-0,71,10,41,6-0,30,23,81,40,9
Apr.1,51,40,70,70,7-0,40,03,10,9-0,3
Mai0,4-0,30,00,70,60,50,61,30,5-0,6
Juni0,6-1,80,10,70,60,12,20,81,1-0,4
Juli-1,7-1,5-0,10,00,30,91,4-0,5-0,1-0,2
Aug.-0,2-0,2-1,7-0,10,00,00,6-0,1-0,21,2
Sep.0,40,20,61,30,42,02,21,10,82,9
Okt.0,20,71,32,20,92,62,91,70,90,5
Nov.0,50,71,91,61,21,82,21,51,10,3
Dez.1,61,41,52,40,90,92,12,10,90,8
Monat2011201220132014201520162017201820192020
Jan.1,00,20,20,23,10,91,11,51,00,2
Feb.0,90,2-0,10,65,3-0,41,00,90,5-0,3
März1,40,30,02,210,81,01,81,10,90,8
Apr.1,30,00,03,314,03,50,90,81,00,8
Mai0,8-0,30,13,82,20,11,30,00,70,3
Juni0,4-0,30,01,00,4-0,21,60,0-0,50,2
Juli-1,3-0,2-0,10,4-1,0-0,10,2-0,7-0,6-0,6
Aug.-0,4-0,3-0,70,8-0,8-0,3-0,10,1-0,3-0,2
Sep.0,10,10,02,92,31,82,01,90,70,5
Okt.0,00,00,42,4-1,32,81,21,70,71,0
Nov.0,1-0,10,21,92,01,80,91,40,11,3
Dez.0,20,20,53,00,70,91,00,8-0,20,9

Quellen:
Staatlicher Statistikdienst – Vergleich zum Vorjahresmonat
NBU

Autor:   Andreas Stein — Wörter: 1994

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