Dereinst könnte es so wirken, als ob in der Ukraine gerade ein Kampf mit einer Person stattfindet – mit Wiktor Janukowytsch.
Andere sagen im Gegenteil, dass nichts von ihm abhängt und alles Putin entscheidet. In letzter Zeit tauchten in der Presse Mitteilungen über eine angebliche Gruppe Tihipko auf, die gerade gleich die Opposition unterstützen wird und die Situation im Lande ändert.
Obgleich in der Ukraine tatsächlich das System weiter zu wirken fortfährt, dass Leonid Kutschma errichtet hatte. Das System nennt sich „Oligarchat“. Einige Leute in der Ukraine entscheiden über ihr Schicksal. Bei Juschtschenko waren es Rinat Achmetow, Dmytro Firtasch, Ihor Kolomojskyj, Wiktor Pintschuk und Petro Poroschenko. Janukowytsch beschloss selbst einer der Oligarchen zu werden, dabei Firtasch und Achmetow als Partner beibehaltend. Julija Tymoschenko, die versuchte die Interessen einiger Oligarchen-Gruppen zu beschränken, wurde zu ihrem Opfer. Pintschuk und Kolomojskyj haben ihr Vermögen mehr oder weniger gewahrt, doch vergrößerten sie es nicht, im Gegensatz zum neuen Oligarchen Janukowytsch. Poroschenko wurde zum einzigen von der Staatsmacht „erlaubten“ Oppositions-Oligarchen.
Die Oligarchen waren ständig unzufrieden mit der Gier Janukowytschs und dem seiner Familie nahestehenden sogenannten „jungen Team“ in der Regierung, doch ist es eine Illusion zu glauben, dass die Absage an die europäische Integration nicht die Unterstützung der Mehrheit der Oligarchengruppen gefunden hat. Daher ist es lächerlich, von einer Gruppe Tihipko in der Fraktion der Partei der Regionen zu reden. Wenn es eine solche Gruppe gäbe, dann würden die Ukraine und die Wählerschaft im Osten erneut einen neuen demokratischen Politiker Serhij Leonidowytsch erhalten. Doch kontrolliert er leider mit Mühe in dieser Gruppe drei Leute aus seiner ehemaligen Partei. Der Rest, das sind 30 Abgeordnete von der sogenannten Gruppe Firtasch-Ljowotschkin. Weitere 40 Abgeordnete in der Fraktion der Partei der Regionen stehen unter der Kontrolle von Rinat Achmetow. Diese beiden Oligarchen wären ausreichend dafür, um die Verfassung zu ändern und dafür, um Janukowytsch zum Gehen zu zwingen.
Doch sie machen es aus irgendeinem Grunde nicht. Die Gründe sind verständlich. Einfacher ist es jetzt entweder Janukowytsch zu unterstützen oder im Falle seiner völligen Unfähigkeit auf einen anderen aussichtsreichen Präsidentschaftskandidaten zu setzen, um ihn und seine Administration dann zu steuern, wie es bei allen Vorgängern war. Die Mehrheit dieser Oligarchen sind in der einen oder anderen Weise von Russland abhängig. Firtasch über die Preise für Energieressourcen, Achmetow über die Möglichkeit schnell Aktiva zu veräußern, Pintschuk über die Absätzmärkte für die eigenen Röhren. Lediglich Poroschenko, bereits als Politiker und nicht nur als Oligarch, könnte an einem westlichen Entwicklungsweg interessiert sein.
Doch solange die Oligarchen nicht ihr Wort sprechen, kann diese Revolution nicht siegen. Und sie werden es nicht sprechen. Denn der Sieg der Revolution wäre eine Änderung des Systems, in dem Oligarchen nicht existieren sollten. So könnten sie zwar ihr Vermögen behalten, doch müssten sie den unbegrenzten Einfluss auf die politischen Prozesse abgeben. Nicht alle sind dazu bereit. Daher wird jede dekorative Änderung zum nächsten Maidan führen, bereits gegen die nächsten Herrscherlein, wenn es ihnen nicht gelingt, die Regierung im Land vom Oligarchat auf reale politische Parteien und die Zivilgesellschaft zu übertragen.
10. Februar 2014 // Mykola Knjashyzkyj
Quelle: Espreso.tv
Forumsdiskussionen
Robert1959 in Politik • Re: Krim: Wie realistisch ist eine Rückeroberung?
„Als ich in der Sowjetunion war, zeigten sie im Fernsehen viele Kriegsfilme, in denen die die sowjetischen "Helden, alleine immer 100 deutsche Soldaten ermordeten! Und am 9 Mai gab es immer eine Parade!...“
Awarija in Politik • Re: Krim: Wie realistisch ist eine Rückeroberung?
„In der Tat - das Problem sind die "Russen" selbst. Vielleicht weniger wegen des Mangels an demokratischen Traditionen oder gar des Fehlens eines moralischen Kompasses. Vielmehr ist es diese schier unglaubliche...“
Robert1959 in Politik • Re: Krim: Wie realistisch ist eine Rückeroberung?
„Schoigu sagte es treffend! Am Ende des Krieges wird der Frieden sein. Auf die Frage „wann“ verdrückte er sich! Nächstes Jahr sind Wahlen. Demokratische Alternativen gibt es nicht! Ich denke, dass...“
Bernd D-UA in Politik • Re: Krim: Wie realistisch ist eine Rückeroberung?
„Wenn morgen Putin vom Auto überfahren wird, ist der Krieg nicht vorbei, es sitzen genügend möchtegern Despoten in Lauerstellung. Im Grunde sind die " Russen " das Problem, diese Gesellschaft schafft...“
Robert1959 in Politik • Re: Krim: Wie realistisch ist eine Rückeroberung?
„Für mich ist der Krieg erst zu Ende, wenn die Ukraine in der NATO ist. Man kann Russland nicht besiegen, ohne Russland zu besetzen! Ich erwarte kein Regimewechsel in Russland, da wird nur Putin ausgetauscht...“
Anuleb in Politik • Re: Krim: Wie realistisch ist eine Rückeroberung?
„..... Es wird auf eine Verhandlungsungslösung hinauslaufen, aber die wird es vorerst nicht geben und das wiederum ist auch richtig, da haben die Ukrainer noch ein gewaltiges Wörtchen mitzureden und ich...“
Robert1959 in Politik • Re: Krim: Wie realistisch ist eine Rückeroberung?
„Nicht weit von mir ist die französische Maginotlinie! Auch dort war alles untertunnelt und gut ausgebaut, aber Hitler wählte einen anderen Weg, dabei kam er nach Paris und die Franzosen warteten auf...“
Bernd D-UA in Politik • Re: Krim: Wie realistisch ist eine Rückeroberung?
„Tatsächlich glaube ich nicht, dass die Ukrainer die Krim zurück erorbern wird, denn egal wie das militärisch weitergeht, zum Einen werden sie Russen sich dort bis zum Stahlhelm in Schützengräben einbetoniert...“
Robert1959 in MDR • Re: Ukraine-News: Xi lädt Putin nach China ein
„Einladung als Asylbewerber?“
Robert1959 in Politik • Re: Krim: Wie realistisch ist eine Rückeroberung?
„Die Krim ist gut befestigt Freiwillig gibt Russland die Krim nicht zurück, da ist ihr Flottenstützpunkt und den brauchen sie für den nächsten Krieg! Ich denke schon, dass man die Krim erobern kann,...“
Robert1959 in Politik • Re: Putin in Mariupol: Stadtrundgang im "Paradies"
„Das war nicht Putin!“
Anuleb in Politik • Re: Krim: Wie realistisch ist eine Rückeroberung?
„Man wird sehen, was passieren wird. Ich denke, wenn, dann wird die Krim ohne militärische Intervention an die Ukraine zurückgehen. Dazu bedarf es natürlich eines deutlichen Rückschlages der russischen...“